Sollte ich trotz Allzeithoch an der Börse investieren?

    Sollte ich trotz Allzeithoch an der Börse investieren?

    Sollte ich trotz Allzeithoch investieren?

    Sollte ich trotz Allzeithoch an der Börse investieren?

    Wer in den letzten Tagen und Wochen häufiger einen Blick in sein Depot geworfen hat, wird festgestellt haben, dass die grünen Zahlen in ungeahnte Höhen geklettert sind. Mal mehr, mal weniger ließ sich zumindest eine positive Entwicklung bei vielen Indizes beobachten. In den Medien wurde der Schrei nach einem sogenannten “Allzeithoch” laut. Was genau ein Allzeithoch ist und warum du trotzdem unbedingt weiter investieren solltest, erkläre ich dir in diesem Beitrag.

    Titelbild: Unsplash /  MayoFi / 2021

    Was ist ein Allzeithoch?

    Im Grunde bedeutet Allzeithoch oder All-time-high nur, dass eine Aktie, ein Wertpapier oder auch ein Index seinen bisher höchsten Stand erreicht hat. Dabei können logischerweise nur die vergangenen Daten herangezogen werden, um die aktuellen Werte daran zu messen. Deshalb spricht man hier auch vom historischen Allzeithoch. Nichtsdestotrotz ist die Bezeichnung “Allzeithoch” keine Bewertungskennzahl. Das bedeutet, auch, wenn es dir erstmal widersprüchlich erscheinen mag, dass ein Allzeithoch kein deutliches Anzeichen dafür ist, dass der Markt überbewertet ist, noch, dass Aktien besonders teuer sind. Ein Allzeithoch besagt nur, dass der Kurs gerade so hoch steht, wie nie zuvor.

    Was ist ein Allzeithoch?

    Bild: Unsplash / George Drachas / 2021

    Sollte ich trotz Allzeithoch investieren?

    Zur Veranschaulichung würde ich hier mal den MSCI World heranziehen. Wenn wir uns diese Übersicht des Aktienindexes der letzten drei Jahre anschauen, sehen wir, dass dieser sich schon des Öfteren in einem Allzeithoch befunden hat. Zu diesem Zeitpunkt (beispielsweise Q3 2018), als sich gerade ein Pik in den Kursen zeigte, konnten wir gar nicht wissen, ob dieser in Zukunft nicht noch höher sein würde. So wie wir auch im aktuellen Allzeithoch nicht sagen können, wie weit die Kurse noch steigen. Anders gesagt, die Kurse lassen sich nur rückwirkend mit Sicherheit analysieren. Niemand kann in die Zukunft schauen. Befinden wir uns also gerade in einem Allzeithoch, sind die aktuellen Werte ja einfach nur höher, als die vergangenen. Ob dieses Hoch jedoch auch das Höchste ist, das wir je erleben, ist völlig unklar. Völlig unklar ist auch, ob danach ein Kurseinbruch folgt. Aus diesem Grund solltest du nach wie vor weiter investieren. Stell dir mal vor, wie sehr du dich geärgert hättest, wenn du einfach aufgrund eines Allzeithochs in Q3 2018 nicht mehr nachgekauft hättest. Genauso verhält es sich nun mit dem Allzeithoch in 2021. Mit einer langfristigen Anlagestrategie kannst du starke Schwankungen, sowohl positive als auch negative, ausgleichen. Denn eines ist auf jeden Fall sicher, an der Börse wird es immer Auf und Abs geben.

    MSCI World 3 Jahre

    –  „Allzeithoch“ ist keine Bewertungskennzahl

    –  das Allzeithoch sagt nicht aus, ob ein Markt überbeweret ist

    –  eine langfristige Anlagestrategie kann Schwankungen in beide Richtungen ausgegleichen

    5 Mythen über die Börse

    5 Mythen über die Börse

    5 Mythen über die Börse

    Vielleicht hast du schon öfter mal mit dem Gedanken gespielt, dein Geld an der Börse zu investieren. Aber bisher hast du immer einen Rückzieher gemacht. Vor allem, weil sich da so einige merkwürdige Glaubenssätze in deinem Kopf manifestiert haben. Diese könne sich jedoch als echter Börsenmythos entpuppen. Diese Mythen müssen nicht mal deinem kreativen Hirn entsprungen sein, sondern können auch von deinen Eltern, deinen Freunden oder aus den Medien stammen. Jedoch solltest du solchen Aussagen nicht immer Glauben schenken. Ich habe hier mal fünf Mythen über die Börse zusammengefasst, die du nochmal überdenken solltest.

    Titelbild: Depositphotos / 2020

    1. “Börse ist nur etwas für Zocker”

    Dieses Vorurteil hast du bestimmt schon mal gehört oder du verbindest unbewusst ein ungutes Gefühl, wenn es um das Thema Börse geht. Für dich ist die Börse eher ein Roulettetisch, als eine Plattform für sinnvolle Investitionen? Dann lass dir gesagt sein, dass das nicht so sein muss. Auf diesen Börsenmythos kann ich nur mit einem klaren “Jein” antworten 😉 Zunächst einmal ist es essentiell, dass du dir das entsprechende Wissen aneignest und dir eine Strategie erarbeitest, die zu deinen Ansprüchen passt. Vielleicht stellt sich dabei auch heraus, dass du gern volles Risiko und für eine mögliche Rendite bereit bist alles zu verzocken. Oder aber du hast deine Strategie auf einen langen Anlagehorizont ausgerichtet und möchtest damit gern fürs Alter vorsorgen. Du hast dadurch womöglich eine geringere Rendite, gehts aber auch ein geringeres Risiko ein. Du lässt dir Zeit. Also du entscheidest selbst, wer du an der Börse sein möchtest: Zocker oder langfristiger Anleger.

    Unsplash / Kay / 2020

    2. “Das bricht eh bald alles zusammen”

    Wenn dich jemand mit Börsenmythos Nummer zwei konfrontiert, hat derjenige wahrscheinlich gar nicht mal so unrecht. Nehmen wir mal an dein Nachbar Paul prophezeit dir jeden Tag den großen Börsencrash. Eines Tages kommt es dann tatsächlich zu diesem verheerenden Ereignis und dein Nachbar Paul meint zu dir: “Hab ichs dir nicht gesagt, gestern meinte ich noch zu dir jetzt bricht alles zusammen.” Ist dein Nachbar Paul nun ein Börsenguru mit besonderen hellseherischen Fähigkeiten? Natürlich nicht. Die vergangenen Jahrhunderte an der Börse haben einfach gezeigt, dass auf jeden Bullenmarkt ein Bärenmarkt folgt, sprich nach steigenden Kursen folgen auch sinkende und umgekehrt. Die Krux an der Sache ist, dass niemand genau vorhersagen kann, wann der Crash eintritt, jedoch, dass er kommt, steht fest. Mit der richtigen Strategie kannst du dich jedoch auf ein solches Ereignis mental vorbereiten.



    Unsplash / Jp Valery / 2020

    3. “Damit verlierst du nur Geld”

    Ja die Deutschen haben ein ganz besonderes Verhältnis zur Börse. Noch höher im Kurs für die Hortung unseres Geldes als unter dem Kopfkissen, steht nur das Sparbuch. Wir sind eine Nation verängstigter, sicherheitsbewusster Sparer. Jedoch muss man sich dazu auch einmal unsere Vorgeschichte anschauen. Nicht ohne Grund hegen die Meisten von uns ein gewisses Misstrauen gegenüber der Börse. An dieser Stelle muss ich nochmal an den Telekomaktienhype der 90iger Jahre erinnern. Viele Anleger und auch solche, die es erst noch werden wollten, wurden mit der sogenannten “Volksaktie” davon überzeugt spätestens jetzt die ersten Schritte an der Börse zu wagen. Große Versprechungen und Werbemaßnahmen animierten zusätzlich zum Kauf. Die Ernüchterung folgte wenige Jahre später, als die Telekomaktie enorm an Wert verlor und viele Kleinanleger sich um ihr Geld betrogen fühlten. Vor diesem Hintergrund erscheint unsere Zurückhaltung gegenüber Investitionen an der Börse weitaus plausibler. Aber auch hier gilt mit dem entsprechenden Wissen und der richtigen Strategie gehören solche Fehler der Vergangenheit an.

    4. “Börse ist nur etwas für Reiche”

    Zu diesem Börsenmythos gibt es nur eine richtige Antwort und diese lautet: “Nein!”. Börse ist definitiv nicht nur etwas für die besser betuchten unter uns. Wenn du dich für das Thema ETFs interessierst, gibt es hier die Möglichkeit bereits ab 25 EUR monatlich zu investieren. Beispielsweise comdirect oder die consorsbank bieten dazu entsprechenden Sparpläne. Vor allem, wenn du gerade noch ganz am Anfang stehst und vielleicht keine großen Summen entbehren kannst ist dieser Einstieg perfekt. Auch für Kinder bietet sich ein solcher Sparplan mit einer geringeren Summe an. Du siehst, Börse ist für jeden 😉

    5. “Für Börseninvestitionen benötigt man mindestens ein BWL-Studium”

    Auch, diesem fünften Börsenmythos muss ich definitiv widersprechen. Denn auch ich habe weder ein BWL-Studium noch bin ich ein super Mathegenie. Diese Eigenschaften sind auch gar nicht notwendig, um dein Geld an der Börse zu investieren. Um eine Sache kommst du jedoch nicht herum, du musst dir zuvor dennoch ein gewisses Maß an Kenntnissen aneignen, bevor du loslegst. Allerdings umfassen diese kein vollumfängliches Studium, sondern lediglich zwei bis drei Bücher oder ein Online-Kurs und einige Blogbeiträge. Für die gesamte Vorbereitung solltest du nicht mehr als acht bis zwölf Wochen benötigen.

    Einen super Einstieg bietet sowohl mein Buch: “Vom Fast Fashion Wahn zur finanziellen Freiheit”, als auch mein Online-Kurs

    Einen Blogbeitrag, der dir die wichtigsten Einstiegspunkte liefert, findest du hier: 

    Wie funktioniert die Börse?

    Wie funktioniert die Börse?

    Wie funktioniert die Börse?

    Um dir die Börse mal bildlich vorzustellen, denken wir mal an einen Flohmarkt. Die sind hier in Berlin ja recht häufig vertreten. Auf diesem Flohmarkt schlenderst du jetzt entspannt entlang und triffst auf einen Stand. An diesem Stand gefällt dir eine Schallplatte besonders gut, die du schon immer haben wolltest.

    Es besteht bei dir ein Bedarf, diese Schallplatte zu besitzen. Du bist die Nachfrage. Das Besondere beim Flohmarkt ist ja, dass du nicht wie im Supermarkt einen vorgegebenen Preis bezahlst, sondern mit dem Verkäufer verhandeln kannst. Er macht dir ein Angebot. So kommen auf einem Markt ein Käufer (das bist du) mit einer Nachfrage und ein Verkäufer mit einem Angebot zusammen und verhandeln über den Preis einer Ware.

    Wenn du dir jetzt an Stelle der Schallplatte eine Aktie vorstellst, bist du plötzlich, anstatt auf dem Flohmarkt, an der Börse. Hier kann jedoch jeder Verkäufer und Käufer sein. Es gibt unterschiedliche Arten von Börsen. Die, mit der wir uns hier beschäftigen ist die Wertpapier-/Aktienbörse, an der Aktien und Anleihen gehandelt werden.

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    Titelbild: Unsplash / Jamie Street / 2019

    Preisfindung an der Börse

    Natürlich können Anteile von Unternehmen auch außerhalb der Börse gehandelt werden, aber das Besondere bei der Börse ist, dass diese reguliert und standardisiert ist. Sie unterliegt also strengen Regeln. Die Kurse werden dabei so festgelegt, dass ein möglichst hohes Handelsvolumen entsteht, das heißt, dass die Preise so ausgerichtet werden, dass möglichst viele Verkäufer und Käufer auf einen Nenner kommen.

    Wie funktioniert der Börsengang?

    Damit ein Unternehmen an der Börse gehandelt werden kann, werden folgende Schritte unternommen.

    1. Unternehmen gibt Auftrag an Investmentbank, um Börsengang vorzubereiten
    2. das Unternehmen wird bewertet, um Kurs festzulegen
    3. bei der sogenannten Road Show werden Vorschläge von Investoren (Investmentfonds) für Aktienpakete eingesammelt
    4. dann wird entschieden an wen der Zuschlag geht und die Aktienpakete werden verkauft

    Dies passiert alles vor dem eigentlichen Börsenhandel. Erst dann wird die Aktie über die Börse gehandelt.