6 Methoden, um dein Risiko beim Vermögensaufbau zu reduzieren

    6 Methoden, um dein Risiko beim Vermögensaufbau zu reduzieren

    “Börse ist nur was für Zocker.” “An der Börse verliere ich nur mein Geld.” “Nur unter dem Kopfkissen ist mein Geld wirklich sicher.” Stimmt. All diese Glaubenssätze können wahr werden, wenn du dich nicht zuvor mit den 6 Methoden beschäftigt hast, um dein Risiko beim Vermögensaufbau zu reduzieren.

    Vielleicht hast du einen dieser Sätze selbst schon mal gedacht oder gehört. Sie hindern dich daran ein solides Vermögen aufzubauen und effektiv mit deinen Finanzen voranzukommen. Dann möchte ich dir jetzt helfen damit aufzuräumen und diese limitierenden Gedanken ein für allemal über Bord zu werfen.

    1.Du musst wissen, was du tust

    Stell dir vor, du kennst dich mit Börse und Aktien überhaupt nicht aus. Du hast zwar schon einmal die Begriffe gehört, aber genau erklären, wie es funktioniert könntest du nicht. Und nun sage ich dir, leg doch einfach dein ganzes Geld in diese eine Aktie an. Das ist narrensicher. Naaa, wie fühlt sich das an? Nicht sonderlich gut oder?

    Doch, das ist leider genau das, was zahlreiche Anleger*innen zu oft mache, wenn es um Börseninvestments geht. Sie wollen einen guten Tipp, eine sofortige Lösung, den schnellen Reichtum. Doch genau so funktioniert es nicht und führt dann zu den oben aufgezählten Meinungen zur Börse. Diese Leute verlieren dann tatsächlich ihr Geld und machen schlechte Erfahrungen.

    1.Du musst wissen, was du tust

    Das bedeutet allerdings nicht, dass die Börse daran Schuld ist, dass ihr hart verdientes Geld nun futsch ist, sondern, dass sie sich nicht richtig vorbereitet haben. Und zur richtigen Vorbereitung gehört nun mal, sich das entsprechende Wissen anzueignen. 

    Das bedeutet, dass du dir darüber im Klaren wirst, warum es überhaupt so wichtig ist, dein Geld zu investieren und es nicht auf dem Giro- oder Tagesgeldkonto vergammeln zu lassen. Welche Optionen es gibt, dein Geld renditebringend anzulegen. Das muss ja nicht zwangsweise nur die Börse, aber es sollte ein Teil deiner Vermögensaufteilung sein.



    Heißt im Umkehrschluss, dass du wissen solltest, wie die Börse funktioniert. Warum gehen die Kurse rauf, warum gehen die Kurse runter? Was sind Aktien? Was sind Unternehmensanleihen? Was sind Staatsanleihen? Was sind ETFs? Wie kannst du dir ein Portfolio zusammenstellen, dass deinen individuellen Bedürfnissen und finanziellen Zielen entspricht. 

    Wenn du hier die richtigen Vorbereitungen triffst und dir das entsprechende Wissen aneignest, kannst du definitiv dein Risiko beim Vermögensaufbau minimieren und besser mit den Entwicklungen an der Börse umgehen und davon profitieren.

    2. Dein Notgroschen sollte gut gefüllt sein

    Die Waschmaschine geht kaputt. Dein Auto braucht eine größere Reparatur. Du verlierst deinen Job. Es gibt immer unvorhersehbare Ereignisse, die dich aus der Bahn werfen können. Damit du finanziell gut vorbereitet bist, solltest du dir einen Notgroschen von mindestens drei Netto-Monatsgehältern anlegen. So kannst du kleinere und größere Notfälle gut überbrücken. 

    2. Dein Notgroschen sollte gut gefüllt sein

    Hast du größere Verbindlichkeiten wie Kredite oder sind andere Personen von dir abhängig kannst du deinen Notgroschen auch auf bis zu 12 Monatsgehältern ausweiten. Diesen Notgroschen kannst du auf einem Tagesgeldkonto lagern. Du bekommst dort keinerlei Zinsen, aber das ist hier an dieser Stelle auch nicht das Ziel.

    Dein Notgroschen soll keine Rendite erwirtschaften, denn Rendite kommt von Risiko und mit diesem Geld gehst du keinerlei Risiko ein. Ist ja schließlich für den Notfall. Jetzt fragst du dich vielleicht, wie du damit dein Risiko beim Vermögensaufbau minimieren kannst. 



    Zum einen hat der Notgroschen einen positiven psychologischen Effekt. Dieses Geld in der Hinterhand zu haben, fühlt sich erstmal einfach gut an und zum anderen kannst du damit bessere Finanzentscheidungen treffen.

    Stell dir vor der Notfall tritt ein, du hast keinen Notgroschen und musst nun auf dein investiertes Geld zurückgreifen. Das Geld, das für einen späteren Zeitpunkt sicher an der Börse angelegt sein sollte und das für einen Anlagehorizont von mindestens zehn bis fünfzehn Jahren.

    Warum über diesen langen Zeitraum? Historische Daten haben gezeigt, dass egal, wann man sich diesen Zeitraum aus der Entwicklung des MSCI Worlds herausgreift, der Anleger oder die Anlegerin keinen Verlust erlitten haben. Also egal, ob du von 1990 bis 2000 oder von 2000 bis 2010 investiert warst, du konntest dein Geld immer vermehren. Zwar in unterschiedlicher Höhe, jedoch ohne Verluste.

    Anlagehorizont von mindestens zehn bis fünfzehn Jahren.

    Bist du jedoch gezwungen sofort auf das Geld zuzugreifen und die Kurse stehen zu diesem Moment schlecht, siehst du nicht nur eine rote Zahl in deinem Depot, sondern realisierst einen tatsächlichen Verlust. Das heißt, du verlierst wirklich Geld. 

    Deine 1.000 Euro sind am Tag, als du eine neue Waschmaschine kaufen musst nur noch 800 Euro wert. Doch du kannst nicht mehr länger warten, weil du das Geld brauchst. Die 200 Euro sind dann weg. Möglich, dass die Kurse in einer Woche oder in einem Monat wieder nach oben gegangen wären, doch davon kannst du nun nicht mehr profitieren. 

    So senkt dein Notgroschen dein Risiko beim Vermögensaufbau.



    3.Investiere nur nach deiner persönlichen Risikobereitschaft

    Stell dir vor, du hast 100.000 Euro angespart und investiert und dann sind diese nur noch 70.000 Euro wert. In deinem Depot steht eine fette -30%. Unangenehm? Klar, aber du hast es dir gerade nur vorgestellt. In Wirklichkeit kann sich das noch bedeutend schlechter anfühlen. Muss es aber nicht, wenn du deine persönliche Risikobereitschaft vorher richtig abgeschätzt hast.

    Dazu zählt beispielsweise deine objektive Risikotragfähigkeit. Darunter fallen Faktoren, wie die Höhe deines Haushaltsnettoeinkommens, die Sicherheit deines Jobs, Verbindlichkeiten, Personen, die von dir abhängig sind, Ersparnisse, Alter, finanzielle Ziele sowie dein gesamter Anlagehorizont.

    3.Investiere nur nach deiner persönlichen Risikobereitschaft

    Hinzu kommt deine subjektive Risikobereitschaft. Diese bezieht sich darauf, welches finanzielle Risiko du bereit bist einzugehen. Nur, weil du gerne Fallschirmsprünge machst, heißt das noch lange nicht, dass gern ein hohes finanzielles Risiko trägst.

    All diese Parameter solltest du berücksichtigen und auch die Einschätzung deines Partners / deiner Partnerin mit einholen, wenn ihr gemeinsam euer Vermögen aufbaut. Daraus erschließt sich dann wie hoch der Anteil deines Sparbetrages sein sollte, den du risikobehaftet und risikoarm anlegst. 



    Da kann dann alles von 0 zu 100 Prozent bis 100 zu 0 Prozent dabei sein. Der 20-jährige Student, der gerade ein dickes Erbe gemacht hat und noch zu Hause bei seinen Eltern lebt, kann ein bedeutend höheres Risiko eingehen, als der Familienvater, der gerade ein Haus gebaut hat.

    Wenn du diese individuellen Kriterien für dich durchgehst, bleiben dir schlaflose Nächte erspart und du bleibst auch starken Kursabschwüngen entspannt. Dazu gehört eben jedoch eine umfassende Vorbereitung, Wissensaufbau, Strategiefestlegung und die Einschätzung der persönlichen Risikobereitschaft. Diese kann sich im Übrigen auch mit der Zeit verändern.  

    4.Investiere nur, was übrig bleibt

    Es gibt mehrere Dinge, die ich dir dazu mit auf den Weg geben möchte. 

    1. Es macht absolut keinen Sinn, Geld zu investieren und es dann wieder nach kurzer Zeit rauszuziehen, weil dir einfällt, dass du es doch für eine andere Sache rauchst. Hier tritt dann wieder ein, was ich schon beim Notgroschen angesprochen habe. Du gehst nicht vor Ablauf deines Anlageziels an deine Ersparisse.

    Das gilt auch, wenn du überlegst eine größere Anschaffung zu tätigen. Sagen wir, du möchtest in drei Jahren eine Immobilie erwerben und denkst dir, wenn das Geld hier nun unnütz herumliegt, dann wird es doch auch nur von der Inflation gefressen. Ich schaue mal, ob ich es nicht für die nächsten drei Jahre investieren kann, dann kann ich sicher noch eine gute Rendite damit erwirtschaften.

    4.Investiere nur, was übrig bleibt

    Mööööp! Auf gar keinen Fall solltest du das tun. Warum? Weil ein breit diversifiziertes Portfolio, das auf Risikominimierung ausgelegt ist, nicht zur Erreichung kurz- bis mittelfristiger Ziele gedacht ist. Du investierst langfristig. Das sind nunmal ein bis mehrere Dekaden. 

    Bist du an einer Methode interessiert, bei der du schnell das große Geld schaffen kannst, musst du auch damit leben, dass dieses schneller weg ist, als du Totalverlust sagen kannst. Umso kürzer dein Anlagehorizont, umso höher dein Risiko.



    1. Nimm niemals, NIEMALS eine Kredit auf, um an der Börse zu investieren. Die Kreditraten, die du zahlen musst, sind gesetzt. Diese musst du begleichen. IMMER. Die Rendite, die du mit einer Investition an der Börse machst, kann in einem Jahr mal -10 Prozent und in einem anderen +15 Prozent betragen. 

    Im Schnitt machst du vielleicht einen guten Deal, auf lange Sicht gesehen, aber nicht in dem Maße, dass du davon zuverlässig und kontinuierliche deine Kreditraten abbezahlen kannst. Also nimm nur das Geld, dass dir auch wirklich für eine lange Zeit zur Verfügung steht und auf das du kurz- bis mittelfristig nicht zurückgreifen musst. 

    5.Diversifiziere breit

    Nehmen wir mal den umgekehrten Fall an: du investierst in nur ein einziges Unternehmen. Was denkst du wie Wahrscheinlich ist es, dass dieses eine Unternehmen pleite geht und dein gesamtes Geld verlierst? Und nun stell dir vor du investierst in tausende Unternehmen, aus den unterschiedlichsten Regionen, Ländern und Branchen.

    5.Diversifiziere breit

    Wie wahrscheinlich ist es dann, dass all diese Unternehmen Konkurs anmelden und du dein gesamtes Kapital einbüßt? Eben. Eine einfache Möglichkeit, um dir ein breit diversifiziertes Weltportfolio aufzubauen, sind Exchange Traded Funds, kurz ETFs. 

    Diese Fonds bilden einen Index nach und beinhalten oft eine Vielzahl an unterschiedlichen Unternehmen aus diversen Regionen oder Ländern. Jedoch solltest du hier nicht in irgendeinen, der über 8.500 ETFs investieren, denn damit würdest du dein Risiko beim Vermögensaufbau sogar unter Umständen erhöhen.

    Auch hier gilt, dass du dich vorab genauestens informieren solltest, wie sich die einzelnen ETFs zusammensetzen, worauf du bei der Auswahl achten solltest und wie du dir ein passendes Weltportfolio zusammenstellst.



    Eine Option ist die Kombination aus MSCI World und MSCI Emerging Markets in einem Verhältnis 70 zu 30. Dabei würdest du jedoch Small Caps (kleinere Unternehmen) außen vor lassen. Eine andere Variante besteht im MSCI ACWI IMI. In diesem All Country World Index sind sowohl Industrie- als auch Schwellenländer und alle Unternehmensgrößen vertreten. Jedoch hast du hier eine starke Übergewichtung US-amerikanischer Aktien.

    Du siehst, es gibt viele Optionen und wie immer gilt: erst informieren, dann investieren.

    6.Um dein Risiko beim Vermögensaufbau zu mindern, solltest du langfristig investieren

    Ich habe es bei fast jeden anderen Punkt bereits einmal angesprochen, dein Anlagehorizont sollte möglichst lang sein und mindestens zehn eher fünfzehn oder sogar zwanzig Jahre umfassen. Diese Strategie ist auch unter dem Namen Buy-and-Hold bekannt.

    6.Um dein Risiko beim Vermögensaufbau zu mindern, solltest du langfristig investieren

    Wie der Name schon sagt, investierst du einmal und hältst und hältst und hältst…. So hast du die Möglichkeit Marktabschwünge auszugleichen und bei einem breit diversifizierten Weltportfolio vom globalen Wirtschaftswachstum über die Zeit zu profitieren. 

    Dein Ziel ist es nicht vermeintlich vom Markt unterbewertete Aktien zu finden und diese dann zu einem guten Zeitpunkt (Market Timing) zu verkaufen oder nur die “besten” Aktien (Stock Picking) herauszusuchen, um letztendlich den Markt zu schlagen, sondern du investierst in den Markt. 

    Warum das eine sinnvolle Anlagestrategie ist, zeigt dir die Effizienzmarkthypothese. Diese besagt, dass bereits alle Informationen, die da draußen zur Verfügung stehen, in den aktuellen Kurs mit eingepreist sind. Es gibt auch Ausnahmen von dieser Regel, weshalb es aktiv gemanagte Fonds immer mal wieder schaffen den Markt zu schlagen. Über einen langen Zeitraum hinweg ist das jedoch kaum möglich.

    Beachtest du diese 6 Methoden kannst du erheblich dazu beitragen dein Risiko bei deinem Vermögensaufbau zu reduzieren. Welche davon nutzt du schon? Hast du weitere Methoden? Schreib es mir gern in die Kommentare. Ich freue mich von dir zu lesen. 

    Asset Allocation – So teilst du dein Vermögen richtig auf

    Asset Allocation – So teilst du dein Vermögen richtig auf

    Setzt du dich mit deinen Finanzen auseinander und beschäftigst dich mit Geldanlage, wird dir früher oder später der Begriff Asset Allocation unterkommen. Die Vermögensallokation ist ein essentieller Faktor, bei der Zusammenstellung deines Portfolios und beeinflusst maßgeblich deine Anlagestrategie

    Bei der Festlegung deiner Asset Allocation bestimmst du über das Verhältnis zwischen Rendite und Risiko. Wie das genau funktioniert und, was du dabei beachten musst, erfährst du in diesem Blogbeitrag.

    Was ist eine Asset Allocation?

    Die Asset Allocation ist auch unter den deutschen Synonymen Vermögensallokation oder Vermögensaufteilung bekannt und umfasst, wie die Bezeichnung bereits vermuten lässt, die Aufteilung deines Vermögens auf die unterschiedlichen Anlageklassen. Ziel der Zusammenstellung ist es, eine breite Risikostreuung bei gleichzeitig möglichst hoher Rendite zu schaffen.

    Anlageklassen werden auch als Assets bezeichnet. Dazu gehören unter anderem neben Aktien, Immobilien und Anleihen ebenso Rohstoffe, Kryptowährungen und Sammlerstücke. Dabei ist die Zuordnung nicht immer ganz eindeutig. Nicht jeder würde Kryptowährung als eigenes Asset bezeichnen. 



    Deine Allokation bezieht sich nun auf die Verteilung deines Vermögens auf diese unterschiedlichen Geldanlagen. Deine Anlagestrategie wird durch mehrere individuelle Faktoren bestimmt: deiner Risikobereitschaft, deinem Anlageziel und deinem Anlagehorizont, also dem Zeitraum, wie lange du nicht auf dieses Geld zugreifen möchtest. 

    Anhand dieser persönlichen Präferenzen kann die Gewichtung der einzelnen Assets in deinem Portfolio bestimmt werden. Dabei kann die Asset Allocation passiv und langfristig oder aktiv und kurzfristig angegangen werden.

    Was ist eine Asset Allocation?

    Welche Assets gibt es?

    Wie bereits gesagt, sind Assets die Anlageklassen, in die du als Privatanleger*in investieren kannst. 

    Dabei gibt es folgende Kategorien:

    • Währungen
    • Wertpapiere
      • Zertifikate
      • ETFs
      • Fonds
      • Anleihen
      • Aktien
    • Rohstoffe
      • Edelmetalle
      • Agrarrohstoffe, Energieohstoffe
    • Immobilien
    • alternative Investments
      • private Vermögenswerte
      • Lebensversicherungen

    Dies sind nur Beispiele einzelner Assets und ihrer dazugehörigen Asset-Klassen. Die meisten Privatanleger investieren vornehmlich in Aktien, Fonds, Anleihen, Währungen, Immobilien und Rohstoffe.

    Was ist der Unterschied zwischen strategischer und taktischer Asset Allocation?

    Wird allgemein von Asset Allocation gesprochen, bezieht sich dies oftmals auf die strategische Vermögensallokation, also die langfristige Vermögensaufteilung auf mehrere Anlageklassen, um ein optimales Rendite-Risiko-Verhältnis herzustellen. Dabei wird das Portfolio unabhängig von den aktuellen Marktentwicklungen betrachtet.

    Bei der taktischen Asset Allocation werden kurzfristige Veränderungen aktiv genutzt, um flexibel auf Schwankungen der Wirtschafts- und Marktbedingungen reagieren zu können. Das geschieht jedoch innerhalb der zuvor definierten strategischen Asset Allocation.



    Das heißt, dass sich die Gewichtung der Asset-Klassen für kurze Zeit ändern kann, um Renditechancen auszunutzen. Diese Methode wird unter anderem beim Global Portfolio One von Dr. Andreas Beck angewandt. 

    Das Portfolio setzt sich aus 80 Prozent Aktien-ETFs und 20 Prozent Investitionsreserven zusammen. Dazu gehören Gold, Cash und Anleihen. In Marktabschwungphasen kann der Aktienanteil auf bis zu einhundert Prozent erhöht werden. 

    Was ist der Unterschied zwischen strategischer und taktischer Asset Allocation?

    So bleibt die strategische Asset Allocation weiterhin bestehen, während taktisch bei einem Aktienmarktverlust kurzfristig (innerhalb eines Jahres) umgeschichtet wird. Diese Umschichtung kann natürlich noch kürzerer Zeit angepasst werden, um so die Renditechancen optimal auszuschöpfen.

    So könntest du beispielsweise aktiv und kurzfristig auf Kurssteigerungen am Aktienmarkt reagieren oder verschen von höheren Zinsen zu profitieren.  

    Was ist die Level-1 Asset Allocation?

    Jetzt weißt du schon einiges über die Theorie der Asset Allocation und ich möchte nun gern mit dir in die praktische Umsetzung eintauchen. Wenn du dir ein klassisches Weltportfolio aufbaust, solltest du zunächst deine Level-1 Asset Allocation definieren.



    Also wir stellen uns nun vor, du hast deine Hausaufgaben bereits gemacht. Du kannst deine Einnahmen und Ausgaben und weißt, welcher Sparbetrag für dich monatlich zur Verfügung steht. Nun musst du für dich entscheiden, welchen Anteil du davon risikobehaftet und welchen du risikoarm investieren möchtest.

    Als risikoarm gelten unter anderem das Tagesgeldkonto oder kurzlaufende Anleihen von Staaten mit bestem Rating in der Heimatwährung (bei uns Euro). Ganz risikoarm ist keine Geldanlage, da auch hier die Bank oder Staat pleite gehen können. Nichtsdestotrotz gelten diese Anlagen als wenig risikoreich, bringen im Umkehrschluss aber auch kaum bis keine Rendite.

    Was ist die Level-1 Asset Allocation?

    Auf der anderen Seite hast du deinen risikobehafteten Anteil, der deine Rendite erwirtschaftet, beispielsweise mit Aktien oder Aktien-ETFs. Exchange Traded Funds geben dir Möglichkeit in eine Vielzahl von Unternehmen gleichzeitig zu investieren, um so dein Portfolio innerhalb dieser Asset-Klasse breit zu streuen.

    Anhand deiner finanziellen Risikobereitschaft, die sich aus deiner objektven Risikotragfähigkeit und deiner emotionalen Bereitschaft ein finanzielles Risiko einzugehen zusammensetzt, kannst du bestimmen, wie die Verteilung deiner Level-1 Asset Allocation aussehen soll. 



    Ein Beispiel:

    Anhand der ermittelten Kriterien kam heraus, dass du eher risikoavers bist. Dann könnte deine Einteilung 70 zu 30 lauten. 70 Prozent deines Sparbetrages wandern in risikoarme Geldanlagen, während 30 Prozent in risikobehaftete Geldanlagen gehen.

    Wie du deine finanzielle Risikobereitschaft genau bestimmst, erfährst du in meinem 7-wöchigen Umsetzungscoaching “Vermögensaufbau mit ETFs”:

    Wie bestimme ich die Level-2 Asset Allocation?

    Wenn es eine Level-1 Asset Allocation gibt, muss es auch eine Level-2 Asset Allocation geben. Dabei gehen wir nun eine Stufe tiefer. Ich habe gerade schon kurz angesprochen, dass der risikobehaftete Anteil deines Portfolios aus Aktien-ETFs bestehen kann, mit denen du bereits innerhalb einer Anlageklasse breit streuen kannst.

    Nun gibt es eine Vielzahl an ETFs. Diese beziehen sich nicht nur auf die unterschiedlichsten Unternehmen, Regionen, Länder und Branchen, sondern ebenso auf Rohstoffe, Trendthemen oder sogar Kryptowährungen. Diese ETFs heißen dann allerdings ETCs und ETNs. 

    Wie bestimme ich die Level-2 Asset Allocation?

    In der Gestaltung deiner risikobehafteten Anlage sind dir im Grunde genommen keine Grenzen gesetzt. Ziel ist, wie eingangs erwähnt, das bestmögliche Rendite-Risiko-Verhältnis herzustellen. Nun musst du für dich schauen, welcher Anlagetyp du bist. Eher jemand, der viel Zeit investiert, immer informiert ist und gern analysiert oder jemand, der eher den passiven Weg wählt, breit diversifiziert und auf einen langen Anlagehorizont setzt.

    Ich tendiere zu letzterem, da dies besser zu meiner individuellen Lebenssituation passt und meinen Bedingungen passt. Daher orientiere ich mich an einer Weltportfolio-Variante von Gerd Kommer aus dem Buch “Souverän investieren mit ETFs und Indexfonds”*, das ich jedem, der an der Börse starten will nur empfehlen kann. 

    *Hierbei handelt es sich um einen Werbe- oder einen Affiliate-Link. Wenn du auf diesen Link klickst, etwas kaufst oder abschließt, erhalte ich (je nach Anbieter) eine Provision. Dir entstehen dadurch keine Mehrkosten und du unterstützt dieses Projekt. Ich danke dir für deinen Support!



    Dort wird eine möglichst breite, globale Streuung über Unternehmensgrößen, Branchen und Regionen hinweg über einen langen Anlagehorizont von mindestens zehn bis fünfzehn Jahren empfohlen. Rohstoffe und Edelmetalle sowie Immobilien werden hier nicht weiter bei der Asset Allocation berücksichtigt. 

    Eine optionale Zusammenstellung ist das 70/30 Portfolio, wobei 70 Prozent deines risikobehafteten Anteils in den MSCI World (Industrieländer) und 30 Prozent in den MSCI Emerging Markets (Schwellenländer) investiert werden. Kombinationen wie diese gibt es in Hülle und Fülle. 

    Warum das 70/30 Portfolio so beliebt ist, erklärt dir Thomas von Finanzfluss:

    Warum dann 70/30? Anhand historischer Daten wurde festgestellt, dass genau diese Kombination ein ideales Verhältnis zwischen Rendite und Risiko ergibt. Ob, das jedoch auch in den kommenden Jahren und Jahrzehnten noch der Fall ist, kann niemand vorhersagen.  

    Warum ist eine Asset Allocation wichtig?

    Wir alle wünschen uns die höchste Rendite bei keinerlei Risiko. Das geht natürlich nicht, jedoch kannst du bei deiner Asset Allocation darauf achten, dass das Verhältnis deiner Risikobereitschaft und deinen finanziellen Zielen entspricht. 

    Verteilst du dein Vermögen auf mehrere Assets kannst du die verschiedenen Vorteile nutzen und entsprechende Nachteile durch andere Assets ausgleichen. Die Gewichtung wird anhand deiner individuellen Faktoren festgelegt und ergibt so eine persönliche Rendite- und Risikopräferenz.



    Staatsanleihen können beispielsweise das Risiko deines Gesamtportfolios senken, während risikoreiche Aktien deine Renditechancen erhöhen können. Es besteht keine konstante Korrelation zwischen den Kursschwankungen der Assets. Das bedeutet, dass nicht automatisch ein Asset einen Aufschwung erhält, weil eine andere Anlageklasse gerade ein Tief erlebt und umgekehrt. Die Korrelation der Anlagen kann sich im Zeitverlauf ändern. Daher ist es umso wichtiger, mit Asset Allocation verschiedene Assetklassen in das eigene Portfolio aufzunehmen. So ist der Ertrag nicht von einer einzelnen Geldanlage abhängig und das Risiko geringer.

    Warum ist eine Asset Allocation wichtig?

    Warum ist Rebalancing entscheidend?

    Im längeren Zeitverlauf kommt es durch die unterschiedlichen Renditeentwicklung zwangsläufig zu Verschiebungen deiner Asset Allocation. Das heißt, die zuvor von dir festgelegte Gewichtung verändert sich und damit gleichzeitig dein Rendite-Risiko-Verhältnis.

    Daher lohnt es sich mindestens einmal im Jahr dein Depot auf derlei Verschiebungen hin zu untersuchen und diese auszugleichen.

    Wie das genau funktioniert kannst du dir hier durchlesen:

    So leicht geht Rebalancing: Portfolio-Gewichtung wieder herstellen

    Das Rebalancing stellt sicher, dass sich das Risiko nicht in Richtung eines Assets verlagert, denn die veränderte Gewichtung erzeugt automatisch ein neues Risikoprofil, das wahrscheinlich nicht mehr deiner Bereitschaft entspricht.

    Hast du schon deine Asset Allocation zusammengestellt? Hast du Fragen oder Anregungen zu diesem Thema, dann schrieb sie mir doch gern in die Kommentare. Ich freue mich von dir zu lesen.