Wie kann ich sinnvoll meine Kontostruktur aufbauen?

    Wie kann ich sinnvoll meine Kontostruktur aufbauen?

    Wie kann ich sinnvoll meine Kontostruktur aufbauen?

    Es soll ja Menschen geben, die ihr gesamtes Geld auf einem einzigen Konto horten. Bestes Beispiel: mein Mann. Bis vor Kurzem lagen auf seinem Girokonto all seine Ersparnisse. Dorthin flossen die monatlichen Einnahmen und alle anfallenden Ausgaben wurden von dort abgebucht.

    Titelbild: Unsplash / Alvaro Pinot / 2019

    Bei mir sieht das komplett anders aus. Mittlerweile habe ich ein normales Girokonto bei der Sparkasse, das ich ja aufgrund der Gebühren, wenn alles umgestellt ist, kündigen werde. Dafür habe ich ein neues Girokonto bei der comdirect und dazu gab es auch gleich noch ein Tagesgeldkonto. Zusätzlich hatte ich mir schon vor etlichen Jahren ein Tagesgeldkonto bei der consorsbank angelegt und vor über einem Jahr auch ein Depot, das ich nie genutzt habe. Das Tagesgeldkonto war mal dafür gedacht dort immer ca. 24% meines Einkommens zu sparen. Heißt ich hatte den eigentlich guten Plan mit einem Dauerauftrag dieses Geld am Anfang des Monats zu sparen. In der Theorie eine sehr gute Idee, leider hat sich diese in der Praxis nicht so umsetzen lassen. Sprich die 24% wanderten am 01. auf das Tagesgeldkonto und spätestens drei Wochen später wieder zurück aufs Giro, da es ja noch einige offene Rechnungen gab, die bitte zeitnah beglichen werden wollten. Also diente dieses Tagesgeldkonto mehr als Pseudo-Rücklage, um mein Kaufverhalten vor mir und anderen zu rechtfertigen. Ganz nach dem Motto: Guck, schließlich spare ich auch, also kann ich mir auch was kaufen! Ein bisschen wie der kleine Salat vor dem Schnitzel mit Pommes, um zu behaupten man ernähre sich doch gesund.

    In den letzten Monaten habe ich es allerdings wirklich geschafft diesen Anteil zu sparen und natürlich auch wie bereits berichtet mein letztes restliches Geld ins Depot zu schieben. Sehr gut! Das Depot bei der Consorsbank habe ich also erstmal genutzt, weil es quasi schon da war. Allerdings gibt es einige Punkte, die ich bei der Auswahl der passenden Bank für ein Depot beachten würde. Denn ein Punkt gefällt mir nun beispielsweise nicht sonderlich gut und zwar, dass ich 0,25% Orderprovision auf meinen Sparbetrag zahlen müsste. So belasse ich es also bei diesem Depot zunächst beim Rebalancing nach einem Jahr.

    Aus diesem Grund haben mein Mann und ich ein weiteres Depot bei onvista eröffnet. Dort sind bereits Sparbeträge ab 50€ pro Monat möglich ohne zusätzliche Orderprovisionen dafür zu zahlen. Dort werden wir jetzt größere Beträge in ETFs investieren plus die geplante monatliche Sparsumme.



    Meine Kontostruktur

    Also meine Kontostruktur sieht demnach folgendermaßen aus:

    • ein Girokonto bei einer Direktbank ohne zusätzliche Kosten
    • ein Tagesgeldkonto, das dort automatisch zusätzlich eingerichtet wurde, auf das mein risikoloser Anteil meines Portfolios wandert
    • ein “altes” Depot, mit dem ich meine ersten Versuche gestartet habe, mit dem ich jetzt bis auf das Rebalancing nichts weiter machen werde, da meine ETFs dort nicht kostenlos sparplanfähig sind
    • Bei der gleichen Bank ein “Altes” Tagesgeldkonto, auf das früher meine Sparbeträge gewandert sind, mit dem aber nun auch nichts weiter passiert, außer das dort mein Notgroschen liegt

    Damit das bei dir nicht alles so chaotisch aussieht, wie bei mir, möchte ich dir hier einen kleinen Vorschlag machen, wie du es besser machen kannst.

    Die ideale Kontostrukutur

    • ein Girokonto auf das deine Einnahmen fließen und von dem du alle weiteren Summen verteilst
    • ein Tagesgeldkonto für deinen risikolosen Anteil deines Portfolios, ggf. kannst du diesen auch über Staatsanleihen ETFs abbilden, diesen Anteil schiebst du idealerweise zu Beginn des Monats direkt automatisch dorthin
    • Wenn du dir die Kosten für Miete, Lebensmittel, Strom, Internet,… mit jemandem teilst: ein gemeinsames Haushaltskonto, auf das du, entsprechend deines Einkommens, einen prozentualen Anteil beisteuerst
    • Ein Tagesgeldkonto, auf dem du deinen Notgroschen hast
    • Ggf. noch ein Spaßkonto auf das Beträge für Urlaube, Kino, Shopping, usw. wandern
    • Depot und Verrechnungskonto, hierhin geht dein risikobehafteter Anteil deines Sparbetrags, am betsen per Dauerauftrag voll automatisiert am Anfang des Monats

    Was sind Sunk-Costs?

    Was sind Sunk-Costs?

    Was sind Sunk-Costs?

    Ich möchte diesen Beitrag gleich mal mit einem Beispiel beginnen. Ziemlich viele von uns haben eines, haben es abgeschafft oder planen eines zu kaufen – ein Auto. Ich gehöre ja selbst auch zur Fraktion Autofahrer. Derzeit befinde ich mich leider in der Situation, dass mein Auto, nachdem ich zahlreiche Reparaturen für den TÜV habe machen lassen, dennoch ständig kaputt geht. 

    Titelbild: Unsplash / Toa Heftiba / 2019

    Ich habe also vor nicht allzu langer Zeit erst einen sehr großen Batzen Geld in mein Auto investiert und möchte es nun ungern abschreiben. Nichtsdestotrotz verursacht mein Auto gerade monatlich nicht unerhebliche Kosten, da einfach ständig etwas kaputt geht. Es ist halt ein in die Jahre gekommener Stadtflitzer. So erliege ich selbst der Illusion der „Sunk Costs“. Ich habe in der Vergangenheit recht viel Geld investiert und möchte das Auto nicht abgeben, obwohl der Zeitpunkt wohl längst gekommen wäre. Ich bin bei meiner Entscheidung von in der Vergangenheit liegenden “Verlusten” emotional beeinflusst, anstatt rational an diesem Punkt eine neue Option in Betracht zu ziehen.

    Schlagen wir nun die Brücke zum Anlegen – zwei Herzen in meiner Brust

    Stellen wir uns vor meine Nachbarin Kristin hat in Aktien angelegt und seit einiger Zeit entwickeln sich die Kurse überhaupt nicht gut. Mittlerweile stehen die Kurse sogar 50% schlechter, als zu dem Zeitpunkt, als sie eingestiegen ist. Sie erzählt mir, dass sie überlegt durch einen Verkauf, die Verluste tatsächlich zu realisieren. Das ist sehr bitter. Ich rate ihr davon ab, da ihre Strategie ja langfristig angelegt ist. Im selben Atemzug meint sie dann aber auch zu mir, dass sie genau jetzt in den Markt einsteigen würde, wenn sie nicht bereits investiert hätte. Klingt jetzt erstmal widersprüchlich. Aber das ist genau das Gefühl, das sich hin und wieder mal einschleichen kann, wenn die Kurse gerade über einen langen Zeitraum nach unten gehen. Diese Verluste aus der Vergangenheit werden im Wirtschaftsjargon “sunk costs” genannt. Das kann auf der emotionalen Ebene erstmal ziemlich ärgerlich sein, sollte aber rational gesehen deine zukunftsgerichteten Entscheidungen nicht beeinflussen. Kristin sollte anstatt ihre Anteile zu verkaufen und damit ihre Verluste zu realisieren, eher umgekehrt handeln und weitere Anteile hinzukaufen, da die Kurse gerade besonders günstig sind. Also nochmal zusammengefasst, deine vergangenen Verluste, sollten deine zukünftigen Entscheidungen rational gesehen, nicht beeinflussen. Weine nicht über verschüttete Milch 😉

    Was bedeutet Buy-and-Hold?

    Was bedeutet Buy-and-Hold?

    Was bedeutet Buy-and-Hold?

    Was passives und aktives Investieren ist, weißt du ja bereits. Dort ist der Begriff Buy-and-Hold schon mal gefallen. In diesem Beitrag möchte ich dir noch mal genau erklären worum es sich dabei handelt und warum das genau die richtige Strategie für dich sein kann.

    Folgende Merkmale treffen auf Buy-and-Hold zu:

    • BaH ist eine Anlagestrategie, bei dem Aktien oder andere Geldanlagen gekauft und über einen sehr langen Zeitraum gehalten werden > passend zum passiven Investieren in ETFs
    • die entstehenden Kosten für häufigen Kauf und Verkauf und damit verbundenes Risiko werden dabei vermieden
    • die Gefahr bei einem zu hohen Kurs einzusteigen und bei Panik bei niedrigem Kurs auszusteigen wird minimiert
    • dazu zählen nicht nur Aktien, sondern auch das besitzen eines Hauses ist im Grunde genommen Buy-and-Hold
    • Rendite wird somit auch mit weniger Aufwand, Stress, Risiko und geringeren Kosten erzielt
    • Warren Buffett ist ein großer Verfechter der BaH und hält heute noch seine CocaCola Aktien, die er bereits vor Jahrzehnten erworben hat
    • so kann die Buy-and-Hold Strategie natürlich nicht nur auf ETFs, sondern auch auf Einzelaktien angewandt werden

    Vor allem auch auf den Hinblick der Effizienzmarkttheorie bietet dir die Buy-and-Hold Strategie sehr viele Vorteile. Da du nicht ständig kaufst und verkaufst, bleibt dir hier einiges an extra Aufwand erspart und du kannst zusätzliche Kosten durch geringeres Traden sparen.

    Titelbild: Unsplash / Niklas Rhose / 2019

    Was ist passives und was ist aktives Investieren?

    Was ist passives und was ist aktives Investieren?

    Was ist passives und was ist aktives Investieren?

    Eins nehme ich direkt mal vorweg, wenn du dich für ETFs entscheidest, investierst du passiv. So weit so klar, aber was heißt das jetzt genau? In diesem Beitrag möchte ich kurz die Unterschiede zwischen passivem und aktivem Investieren erklären. So weißt du welche Merkmale zu deiner jeweiligen Strategie passen.

    Titelbild: Unsplash / Rick Tap / 2019

    Unsplash / Michael Shannon / 2019

    Das aktive Investieren

    Der aktive Anleger kennzeichnet sich durch mehrere Eigenschaften:

    • der aktive Anleger, versucht mit zweierlei Methoden: Stockpicking oder Markettiming den Index zu schlagen und eine höhere Rendite als der Markt zu erwirtschaften
    • Stockpicking die Auswahl einzelner Aktien, bei denen angenommen wird, dass diese entweder vom Markt über- oder unterbewertet wurden und dann, wenn der Markt diesen Irrtum feststellt, wird versucht diese Aktien mit Gewinn zu verkaufen
    • Markettiming geht es im Prinzip darum genau den richtigen Kaufs- bzw. Verkaufsmoment zu finden oder vorher zu berechnen
    • der Anlagezeitraum ist dabei meist sehr kurz
    • häufige Käufe und Verkäufe verursachen hohe Kosten
    • dabei können schneller höhere Renditen erzielt werden, jedoch ist auch das Risiko höher > wir erinnern uns an das magische Dreieck

    Diese Methode des Anlegens verlangt Erfahrung sowie einen hohen Aufwand bei der Recherche und Analyse.  

    Was ist die Effizienzmarkttheorie?

    Die Effizienzmarkttheorie wurde bereits 1970 vom US-amerikanischen Wirtschaftswissenschaftler Eugene Fama entwickelt. Diese Theorie nimmt an, dass es nicht möglich ist, wie beim aktiven Anlegen versucht wird, den Markt zu schlagen. Der aktive Anleger spekuliert darauf, dass eine Aktie vom Markt unterbewertet wird und er somit eine Überrendite erzielen kann. Wie bei den beiden Methoden Stockpicking und Markettiming gerade beschrieben. Laut der Effizienzmarkttheorie werden jedoch alle Informationen, die dem Markt zur Verfügung stehen, direkt in den Kurs der Aktie eingepreist. In der Praxis muss das nicht immer so sein, allerdings belegen Studien über längere Zeiträume hinweg, dass es nur sehr wenigen aktiv gemanagten Fonds gelingt, eine Überrendite zu erzielen. Falls dieses Ereignis nun mal eintrifft, sehen Befürworter der Theorie, das eher als glücklichen Zufall. Da sich aber vor allem beim Wertpapierhandel niemand gern nur auf sein Glück verlässt, entstanden, die uns bekannten ETFs. So wird beim passiven Anlegen nun nicht mehr versucht den Markt zu schlagen, sondern direkt in ihn investiert.



    Das passive Investieren

    Passiv klingt ja erstmal nach zurücklehnen und nichts zu tun. Ganz so einfach wird es uns dann doch nicht gemacht, jedoch ist der Aufwand weitaus geringer als beim aktiven Investieren.  

    Unsplash / Nathan Dumlao / 2019

    • der passive Anleger macht keine Vorhersagen und spekuliert nicht
    • die Strategie ist Buy-and-Hold, wie der Name schon sagt kauft man einmal und hält diese Anteile dann auch über einen sehr langen Zeitraum
    • das schöne ist, dass man Schwankungen einfach aussitzen kann ohne beim nächsten Kursfall kurz vor dem Herzinfarkt zu stehen und alles panisch zu verkaufen
    • es werden hohe Transaktionskosten vermieden, da weniger Käufe und Verkäufe stattfinden
    • durch eine weit gestreute Diversifikation wird das Risiko optimiert  
    • diese Strategie ist eher auf einen langen Zeitraum ausgerichtet
    • beim passiven Anlegen können die Renditen geringer ausfallen, jedoch ist das Risiko hier auch niedriger

    Wenn du eher der Effizienzmarkttheorie zustimmst und dein Geld risikooptimiert über einen längeren Zeitraum anlegen willst, ist das passive Investieren genau das Richtige für dich und deine Wahl fällt auf ETFs. Kannst du viel Zeit in Analysen und Recherche stecken und dazu überaus risikofreudig, was deine Geldanlage betrifft, kannst du dich als aktiver Anleger versuchen.   

    Wozu brauche ich einen Notgroschen?

    Wozu brauche ich einen Notgroschen?

    Wozu brauche ich einen Notgroschen?

    Bevor du anfängst dein ganzes gespartes und auch zukünftiges Geld in irgendeiner Art anzulegen, solltest du dir einen Notgroschen parat halten. Was wieso das denn? Ich dachte, wenn ich mein Geld irgendwo auf dem Girokonto oder sogar auf dem Sparbuch versauern lasse, frisst es nur die Inflation. Das ist soweit auch erstmal richtig, dennoch möchte ich dir ans Herz legen dir einen Notgroschen beiseite zu packen, auf den du im Notfall unmittelbar zurückgreifen kannst. Ich erklär dir auch anhand eines kurzen Beispiels, warum du am Ende damit mehr Geld sparst, als du mit deinem liegen gelassenen Notgroschen verlieren könntest.

    Titelbild: Unsplash / Amirali Mirhashemian / 2019

    Warum ist ein Notgroschen so wichtig?

    Also malen wir doch mal ein kleines Horrorszenario aus. Du lebst gemeinsam mit deiner kleinen Familie in einer gemeinsamen Wohnung. Du und dein Partner haben ein festes Einkommen, mit denen ihr euch Drei gut über die Runden bringen könnt. Demnächst wollt ihr aus eurer Wohnung ausziehen, da ihr in der Umgebung ein Haus gekauft habt, das aber noch etwas Renovierungsbedarf hat. Um das alles zu bewerkstelligen habt ihr einen Kredit aufgenommen. Bei deinem Partner auf der Arbeit läuft es gerade etwas schleppend und die Auftragslage ist schlecht. Da sich die Situation über einen längeren Zeitraum nicht entspannt, kommt es wohl oder übel zu Entlassungen, auch dein Partner ist davon betroffen und es kommt für ihn zur unmittelbaren Kündigung. Relativ zeitnah müsst ihr nun zusehen, wie ihr nur noch mit einem Einkommen zurechtkommt und trotzdem alle laufenden Kosten bewältigt. Als wäre das zusammengenommen nicht schon schlimm genug, geht am nächsten Tag auch noch eure Waschmaschine kaputt und ihr habt einen Wasserschaden, den ihr begleichen müsst. Jetzt seid ihr ziemlich aufgeschmissen, denn ihr habt kein weiteres Geld gespart. Fieberhaft überlegt ihr, wie ihr nun an das Geld kommen könnt, das ihr nun so dringend benötigt. Natürlich ist die Situation nicht ausweglos und es gibt für jedes Problem eine Lösung. Dennoch erscheint es euch die einfachste Variante nun eure ETF-Anteile, die ihr die letzten Jahre so schön bespart habt, zu verkaufen. Leider sind die Kurse genau zu diesem Zeitpunkt ziemlich beschissen. Das heißt ihr verkauft eure Anteile 10% unter dem Wert, den ihr ursprünglich beim Kauf bezahlt habt. Ihr macht also einen richtig fetten Verlust, weil ihr unter Zeitdruck eine solche Entscheidung fällen musstet.



    Wie hoch sollte mein Notgroschen sein?

    Aber damit dir genau das nicht passiert und du nicht aus der Not heraus zu einem ungünstigen Zeitpunkt auf den Verkaufen Button klicken musst, legst du einen Notgroschen an. Dieser sollte etwa drei Netto – Einkommen umfassen, sodass ihr für den Zeitraum von drei Monaten auch ohne ein zweites Gehalt auskommen könnt oder in dem Falle, dass es nur ein Einkommen gibt, dann eben ohne dieses eine Einkommen. So kann der Notgroschen dich davor bewahren Entscheidungen treffen zu müssen, die dich hinterher eine Stange Geld kosten. Auch, wenn hier vielleicht noch Faktoren, wie das Arbeitslosengeld oder Abfindungen greifen, gibt dir der Notgroschen eine zusätzliche Sicherheit, um die Zeit bis zum nächsten Job gut zu überbrücken Also Notgroschen ansparen, dann anlegen 😉