Mai 16, 2019

    Was ist passives und was ist aktives Investieren?

    Eins nehme ich direkt mal vorweg, wenn du dich für ETFs entscheidest, investierst du passiv. So weit so klar, aber was heißt das jetzt genau? In diesem Beitrag möchte ich kurz die Unterschiede zwischen passivem und aktivem Investieren erklären. So weißt du welche Merkmale zu deiner jeweiligen Strategie passen.

    Titelbild: Unsplash / Rick Tap / 2019

    Unsplash / Michael Shannon / 2019

    Das aktive Investieren

    Der aktive Anleger kennzeichnet sich durch mehrere Eigenschaften:

    • der aktive Anleger, versucht mit zweierlei Methoden: Stockpicking oder Markettiming den Index zu schlagen und eine höhere Rendite als der Markt zu erwirtschaften
    • Stockpicking die Auswahl einzelner Aktien, bei denen angenommen wird, dass diese entweder vom Markt über- oder unterbewertet wurden und dann, wenn der Markt diesen Irrtum feststellt, wird versucht diese Aktien mit Gewinn zu verkaufen
    • Markettiming geht es im Prinzip darum genau den richtigen Kaufs- bzw. Verkaufsmoment zu finden oder vorher zu berechnen
    • der Anlagezeitraum ist dabei meist sehr kurz
    • häufige Käufe und Verkäufe verursachen hohe Kosten
    • dabei können schneller höhere Renditen erzielt werden, jedoch ist auch das Risiko höher > wir erinnern uns an das magische Dreieck

    Diese Methode des Anlegens verlangt Erfahrung sowie einen hohen Aufwand bei der Recherche und Analyse.  

    Was ist die Effizienzmarkttheorie?

    Die Effizienzmarkttheorie wurde bereits 1970 vom US-amerikanischen Wirtschaftswissenschaftler Eugene Fama entwickelt. Diese Theorie nimmt an, dass es nicht möglich ist, wie beim aktiven Anlegen versucht wird, den Markt zu schlagen. Der aktive Anleger spekuliert darauf, dass eine Aktie vom Markt unterbewertet wird und er somit eine Überrendite erzielen kann. Wie bei den beiden Methoden Stockpicking und Markettiming gerade beschrieben. Laut der Effizienzmarkttheorie werden jedoch alle Informationen, die dem Markt zur Verfügung stehen, direkt in den Kurs der Aktie eingepreist. In der Praxis muss das nicht immer so sein, allerdings belegen Studien über längere Zeiträume hinweg, dass es nur sehr wenigen aktiv gemanagten Fonds gelingt, eine Überrendite zu erzielen. Falls dieses Ereignis nun mal eintrifft, sehen Befürworter der Theorie, das eher als glücklichen Zufall. Da sich aber vor allem beim Wertpapierhandel niemand gern nur auf sein Glück verlässt, entstanden, die uns bekannten ETFs. So wird beim passiven Anlegen nun nicht mehr versucht den Markt zu schlagen, sondern direkt in ihn investiert.



    Das passive Investieren

    Passiv klingt ja erstmal nach zurücklehnen und nichts zu tun. Ganz so einfach wird es uns dann doch nicht gemacht, jedoch ist der Aufwand weitaus geringer als beim aktiven Investieren.  

    Unsplash / Nathan Dumlao / 2019

    • der passive Anleger macht keine Vorhersagen und spekuliert nicht
    • die Strategie ist Buy-and-Hold, wie der Name schon sagt kauft man einmal und hält diese Anteile dann auch über einen sehr langen Zeitraum
    • das schöne ist, dass man Schwankungen einfach aussitzen kann ohne beim nächsten Kursfall kurz vor dem Herzinfarkt zu stehen und alles panisch zu verkaufen
    • es werden hohe Transaktionskosten vermieden, da weniger Käufe und Verkäufe stattfinden
    • durch eine weit gestreute Diversifikation wird das Risiko optimiert  
    • diese Strategie ist eher auf einen langen Zeitraum ausgerichtet
    • beim passiven Anlegen können die Renditen geringer ausfallen, jedoch ist das Risiko hier auch niedriger

    Wenn du eher der Effizienzmarkttheorie zustimmst und dein Geld risikooptimiert über einen längeren Zeitraum anlegen willst, ist das passive Investieren genau das Richtige für dich und deine Wahl fällt auf ETFs. Kannst du viel Zeit in Analysen und Recherche stecken und dazu überaus risikofreudig, was deine Geldanlage betrifft, kannst du dich als aktiver Anleger versuchen.