Happy Weltspartag – Warum sparen nicht genug ist!

    Happy Weltspartag – Warum sparen nicht genug ist!

    In der letzten Oktoberwoche eines jeden Jahres findet der Weltspartag statt. Die Idee für diesen wiederkehrenden Tag kam während des First Internationale Thrift Kongress im Jahre 1924 auf. Über 350 Delegierte aus 27 Ländern fanden sich zusammen, um sich über Finanzen auszutauschen. 

    Am letzten Tag des Kongresses wurde der “World Thrift Day” ausgerufen, der am 31.Oktober 1925 das erste Mal offiziell von den Sparkassenverbänden begangen wurde. Vor allem in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg bis in die 1950er Jahre hinein, erlebte der Tag des Sparens seine Blütezeit. Doch schon lange ist Sparen allein nicht mehr genug. Warum das so ist und was du stattdessen tun solltest, erkläre ich dir in diesem Blogbeitrag!

    Deutschland – Meister im Sparen?

    Die Deutschen lieben es zu sparen. Laut einer Berechnung der ING Deutschland und der Barkow Consulting waren die Bundesbürger:innen 2020 zum achten Mal in Folge Spar-Europameister. Im vergangenen Jahr packten die Privathaushalte über 388 Milliarden Euro auf die hohe Kante. Das sind stolze 45 Prozent mehr als noch 2019. Das bedeutet runtergerechnet, dass jeder Deutsche im Durchschnitt jährlich 4.671 EURO zur Seite gelegt hat. So viel wie noch nie zuvor. Wir brauchen wohl keinen Weltspartag, um uns daran zu erinnern, was wir am besten können.

    Grund ist natürlich, dass zahlreiche Menschen im Lockdown sowohl keine Möglichkeit hatten das Geld für beispielsweise Reisen, Konzerte oder Restaurantbesuche auszugeben, als auch die mit der Pandemie einhergehende allgemeine Unsicherheit. Die Sorge vor Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit ließ uns noch vorsichtiger werden.

    Sorge vor Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit

    Die Pandemie bringt ein Umdenken mit sich           

    Doch es zeichnet eine Kehrtwende ab. So katastrophal, verheerend und unangenehm die Begleiterscheinungen der Corona-Pandemie auch sind, so hat diese in einigen Bereichen ein Umdenken hervorgerufen. Teilweise wurden schon längst überfällige Veränderungen endlich in die Tat umgesetzt. Hierzulande trauen sich die Menschen wieder an die Börse. Die, die wir das Risiko scheuen wie eine Katze das Wasser, scheinen endlich dahinter gekommen zu sein, dass das Sparbuch doch nicht immer die beste Alternative für den Vermögensaufbau bietet. Kann der Weltspartag einpacken?

    In einer im April 2021 veröffentlichten Studie zum Thema Geldanlage gaben 47 Prozent der Befragten an, auf dem Girokonto beziehungsweise 43 Prozent auf dem Sparbuch zu sparen. Darauf folgten mit 30 Prozent die Renten- und Kapital-Lebensversicherung, mit 28 Prozent der Bausparvertrag sowie mit 26 Prozent die Immobilien. Bereits 23 Prozent antworteten auf die Frage: “Welche Möglichkeiten der Geldanlage nutzen Sie aktuell?” mit Investmentfonds. 17 Prozent investieren ihr Geld in Aktien. Insgesamt sind über 12 Millionen Bundesbürger:innen. 2018 lagen diese Werte noch bei jeweils 20 und 15 Prozent. 



    Im Corona-Jahr 2020 stieg die Begeisterung für die Börse auf ein Niveau, das dem der Jahrtausendwende glich. Vor allem junge Erwachsene unter 30 Jahren wagten ihre ersten Investments. Etwa 600.000 der nach 1990 Geborenen wurden somit zu Erstanlegern. Ein Anstieg um fast 70 Prozent zum Vorjahr. Insgesamt investierten etwa 2,7 Millionen Menschen mehr als noch 2019 ihr Geld in Aktien, Aktienfonds oder aktienbasierte ETFs an. 

    Im Corona-Jahr 2020 stieg die Begeisterung für die Börse auf ein Niveau, das dem der Jahrtausendwende glich. Vor allem junge Erwachsene unter 30 Jahren wagten ihre ersten Investments. Etwa 600.000 der nach 1990 Geborenen wurden somit zu Erstanlegern. Ein Anstieg um fast 70 Prozent zum Vorjahr. Insgesamt investierten etwa 2,7 Millionen Menschen mehr als noch 2019 ihr Geld in Aktien, Aktienfonds oder aktienbasierte ETFs an. 

    Die Inflation kommt in riesigen Schritten

    Nachdem die Inflation während 2020 etwa bei 0,5 Prozent lag und damit deutlich niedriger ausfiel als noch 2019, erwartet uns jetzt ein kräftiger Anstieg der Inflationsraten. Im Oktober 2021 wird sich die Inflationsrate voraussichtlich bei 4,5 Prozent einpendeln. Das letzte Mal zeigten sich ähnliche Werte zu Beginn der 90er Jahre. Die Notenbanken halten immer noch an der Geschichte fest, dass die aktuellen Preissteigerungen nur vorübergehend sind. Ein Ende ist jedoch noch nicht in sich. 

    Die Gründe sind vielschichtig. Durch lange komplizierte Lieferketten und Staus in den Häfen kommt es zu spürbaren Engpässen in allen Bereichen. In China kommt es vermehrt zu Stromausfällen. Fabriken stehen still. Es mangelt an Kohle, um die nötige Energie bereitstellen zu können. Bei diesem Beispiel handelt es sich zur Abwechslung mal nicht unmittelbar, um die Folgen der Pandemie, sondern um einen Handelsstreit mit Australien. 

    Ganz anders sieht es dabei mit den Frachtern vor der Westküste der USA aus. Mittlerweile stehen die Hafenstaus ganz oben auf der Prioritätenliste des US-Präsidenten Joe Biden. Er ordnete einen 24 Stunden Betrieb an, um die Masse an Container-Schiffen endlich abarbeiten zu können. Keine leichte Aufgabe bei fehlendem Fachpersonal und entsprechendem Equipment. 



    Dieses Problem zeigt sich gerade überall auf der Welt: Massive Lieferengpässe, die in Folge der Corona-Pandemie die Wirtschaft ausbremsen und bei zahlreichen Händlern für Nachschubprobleme sorgen. Hinzu kommt der überwältigende Nachfrageboom, der nach Beendigung des Lockdowns eingetreten ist. Der Black Friday, eines der wichtigsten Shioppingereignisse des Jahres sowie das Weihnachtsgeschäft stehen noch aus. Experten rechnen damit, dass etliche Produkte schnell ausverkauft und lange nicht lieferbar sein werden. 

    All diese Faktoren (Lieferengpässe, steigende Energiekosten, Personalmangel) führen zu explodierenden Materialkosten und damit zu weiteren Preiserhöhungen. Wir dürfen gespannt sein, wie sich die Lage im kommenden Jahr entwickelt. Die EZB geht weiter davon aus, dass dieser Ausnahmezustand nur kurz anhalten wird und hält weiter an der lockeren Geldpolitik fest. Eine Zinsanhebung sei erst geplant, wenn sich die Inflation stabil bei 2 Prozent einpendelt und diese Entwicklung sei bisher nicht zu erkennen. 

    Sollte jetzt auch der letzte Sparer einen Sch*** auf den Weltspartag geben? Wir befinden uns in einer Zeit, in der es Negativzinsen für Guthaben auf Sparbüchern und Tagesgeldkonten gibt, während die Inflation derzeit bei über 4 Prozent liegt. Man kann also dabei zuschauen, wie das Geld auf dem Konto weniger wird.   

    Man kann also dabei zuschauen, wie das Geld auf dem Konto weniger wird.  

    Hat der Weltspartag ausgedient?

    Es mag viele geben, die sagen, dass der Weltspartag nicht mehr zeitgemäß ist. Dem muss ich jedoch widersprechen. Meiner Meinung nach sollte weiterhin kräftig gespart werden, denn willst du sonst ein Vermögen aufbauen? Eine absolut essentielle Komponente darf dabei nur nicht vergessen werden, natürlich solltest du das Gesparte auch investieren. Es macht absolut keinen Sinn dein Geld auf dem Giro- oder Tagesgeldkonto oder dem Sparbuch versauern zu lassen. Negativzinsen lassen dein Geld sichtbar weniger werden, während die aktuellen Preissteigerungen der Kaufkraft deines Gesparten den Rest geben. 

    Daher plädiere ich an alle Sparer da draußen, die sich in den kommenden zehn Jahren noch ein Vermögen aufbauen wollen: Investiert euer Geld! Wann? Der beste Zeitpunkt war gestern, der zweitbeste ist JETZT! Die vielversprechendste Lösung bieten derzeit ETFs. Mit einem breit diversifizierten Portfolio, angepasst an das persönliche Risikoprofil mit einer Buy-and-Hold Strategie führt derzeit kaum ein Weg vorbei.

    Vorbei du dir jetzt jedoch denkst: “Oh, dann mache ich das mal schnell und kaufe irgendeinen ETF. Sind ja eh alle irgendwie gleich.” MÖÖÖÖP. Bitte tue das nicht. Informiere dich im Vorhinein entsprechend. Schaue dir deinen Status quo an, leite daraus entsprechende Ziele und eine Strategie ab. Überlege dir welche finanziellen Risiken du bereit bist einzugehen und baue dir daraufhin dein Weltportfolio zusammen. Nur so kann ein langfristiger Vermögensaufbau gelingen. 

    Damit ist der Weltspartag für mich nicht obsolet, sondern sogar überaus wichtig. Halte deine Kohlen zusammen, denn du wirst sie brauchen. Auch, wenn die Bundesregierung gerade den Einstieg in eine teilweise Kapitaldeckung der gesetzlichen Rentenversicherung plant, sind die Renten noch lange nicht sicher. Vor allem Frauen, die in den meisten Fällen aufgrund von Teilzeitarbeit und Care-Arbeit im Laufe ihres Berufslebens generell weniger verdienen, droht die Altersarmut. Um also im Alter seinen Lebensstandard halten zu können, ist das Sparen und Investieren absolut alternativlos. 

    Die Mischung aus all diesen Elementen: niedrige Zinsen, extrem hohe Inflation, geringer Verdienst (vor allem bei Frauen), nicht gesicherte Renten, drohende Altersarmut sollte derzeit jeden wachrütteln, der nicht ans Sparen denkt und immer noch an einer Laissez-faire Einstellung zu seinen Finanzen festhält. Leute schaut hin und tut etwas und das nicht nur zum Weltspartag!

    Rückschläge überwinden – mit diesen drei Tipps zurück ins positive Mindset

    Rückschläge überwinden – mit diesen drei Tipps zurück ins positive Mindset

    Wieder eine Absage im Postfach, wieder nach dem Schokoriegel gegriffen, wieder auf den “Kaufen-Button” geklickt, wieder einmal das Ziel nicht erreicht, wieder einmal nicht gut genug, wieder einmal das Gefühl versagt zu haben. Situationen, in den nicht alles nach Plan läuft gehören zum Leben dazu, doch wie du damit umgehst, liegt allein in deiner Hand. Wie du Rückschläge überwinden und ganz leicht in ein positives Mindset zurückkehren kannst, das verrate ich dir in diesem Blogbeitrag! Bist du bereit? Dann lass uns loslegen.

    Warum sind Rückschläge wichtig?

    Auch, wenn es sich im ersten Moment unglaublich niederschmetternd, enttäuschend, unangenehm oder zurückweisend anfühlt, so gehören Rückschläge und Niederlagen doch zum Leben dazu. Das hat seinen Grund. Zum einen kann es dir passieren, dass du im Nachhinein feststellst, dass das gar nicht das Richtige für dich gewesen wäre und zum anderen kannst du so deinen inneren Kompass wieder neu ausrichten. Darauf komme ich später nochmal zurück.

    In unserer Gesellschaft herrscht leider eine sehr negative Fehlerkultur, die jeder von uns bereits im Grundschulalter mit auf den Weg bekommt. Eine schlechte Note oder ein trauriges Gesicht im Heft zeigen dir sofort, dass du etwas falsch gemacht hast. Automatisch findet eine Verbindung zwischen “Fehler machen” und negativen Emotionen statt. Dabei ist es immens wichtig, sich zu erlauben etwas Falsch machen zu können. 

    Das ist sicher keine neue Erkenntnis für dich. Möchtest du deine Rückschläge überwinden, solltest du dir dennoch immer wieder bewusst machen, dass du nur wachsen und etwas Neues lernen kannst, wenn du dich traust, loszulaufen. Trau dich in etwas Neuem schlecht zu sein. Dazu kann ich dir das Buch “Mindset” von Dr. Carol Dweck empfehlen. Sie beschreibt darin, was ein Growth Mindset ausmacht und wie dieses dazu beiträgt Herausforderungen mit mehr Leichtigkeit anzunehmen.

    Rückschläge überwinden – raus aus dem Gedankenkarussell

    Eingangs hatte ich bereits kurz beschrieben, wie es sich anfühlen kann, wenn man sein Ziel nicht erreicht. Erinnere dich doch mal an deine letzte Niederlage. Wie fühlst du dich dabei? Unzufrieden, frustriert, verärgert, verletzt, gekränkt, hoffnungslos, niedergeschlagen, beleidigt…? Deine Gefühle genau zu benennen kann dir helfen, zu lokalisieren woher diese stammen. Deine Emotionen entstehen nämlich nicht aus dem Nichts heraus, sondern sind ein Resultat deiner Gedanken. In der Millisekunde bevor dieses Gefühl deinen Körper geflutet hat, hast du etwas gedacht. Vielleicht kommen dir Sätze, wie diese bekannt vor:

    “Jetzt habe ich es schon wieder nicht geschafft. Warum kann ich nie etwas richtig machen?”

    “Schon wieder eine Absage. Ich bin einfach zu dumm, nie werde ich meinen Traumjob bekommen.”

    “Jetzt habe ich schon wieder zum Schokoriegel gegriffen. Ich bin so undiszipliniert und schwach.”

    Dieser innere Monolog ist es, der dich schlecht fühlen würde. Denn mal ganz ehrlich, würdest du das einer guten Freundin oder einem guten Freund sagen, wenn dieser gerade wieder einmal an einer Sache gescheitert ist? Sicher nicht! Warum tust du es dann bei dir selbst? Da wären wir wieder bei den erlernten Verhaltensmustern und unserer Fehlerkultur. Willst du deine Rückschläge überwinden, ist der erste Schritt deine volle Aufmerksamkeit auf deine Gedanken zu lenken. Sei achtsam in dem wie du mit dir sprichst. Dein innerer Monolog könnte nun folgendermaßen lauten:

    “Ich habe es nicht geschafft. Was war der Grund und was kann ich beim nächsten Mal besser machen?”

    “Eine Absage. Allein komme ich gerade nicht weiter. Wer könnte mir dabei helfen? / Wo kann ich mir Hilfe holen?”

    “Ich habe einen Schokoriegel gegessen. Welche Taktiken kann ich mir zurechtlegen, um eine gesunde Ernährung in den Alltag zu integrieren?”



    Wie fühlst du dich, wenn du diese Sätze liest? Inspiriert, motiviert, angespornt, kreativ, dynamisch, engagiert, begeistert? Aus diesen neuen Gedankengängen werden sich nicht nur neue Gefühle ergeben, sondern ebenso neue Handlungen und neue Ergebnisse. Denn stell dir vor, welche Tätigkeiten du ausübst, wenn du dich gestärkt und ermutigt fühlst. Du bist plötzlich nicht mehr Spielball, der dich umgebenden Ereignisse, sondern du bist der Gestalter deines Weges. Mit diesen Gedanken und Gefühlen wirst du die entsprechenden Dinge tun, um deine gewünschten Resultate in dein Leben zu ziehen. So wirst du nicht nur deine Rückschläge überwinden, sondern bist für alle Situationen gewappnet.

    Ziele überdenken – was möchte ich wirklich?

    Ein typisches Ziel, das sich viele Menschen setzen, lautet: “Ich möchte fünf Kilo abnehmen.” Oftmals wählen sie dazu noch eine bestimmte Diätform, welche spielt in diesem Beispiel keine Rolle. Die ersten Tage verlaufen noch ganz gut und es zeigt sich bereits ein erstes Ergebnis auf der Waage. Doch in Woche zwei werden das Korsett der Verbote zu eng und der Hunger zu groß. Zum Mittag gibt es anstatt den vierten Tag Salat das Schnitzel mit Pommes und nun ist es auch egal – hinterher noch den Muffin. Die Diät ist gescheitert. 

    95 Prozent deiner Entscheidungen werden von deinem Unterbewusstsein gesteuert und dieses kennt nur zwei Parameter: Schmerz vermeiden und Freude erfahren. Das Ziel: “Ich möchte abnehmen und dafür werde ich auf alles verzichten.” ist in deinem Unterbewusstsein mit zahlreichen unguten, schmerzhaften Emotionen besetzt. Du versuchst demnach während der Diät mit deinem Geist gegen deinen Körper zu arbeiten, der allerdings, wie du weißt, in den meisten Fällen das Heft in der Hand hat. 



    Nun kannst du zwei Dinge tun: entweder du kämpfst mit stahlharter Disziplin gegen deinen Körper bis er sich an die neuen Gegebenheiten gewöhnt hat oder ihr begebt euch gemeinsam auf die Reise. Eine Möglichkeit besteht darin deine bestehenden Ziele positiv umzuformulieren und diese mit dem größten Maß an Freude zu verbinden, das du dir vorstellen kannst. Zum Beispiel könnte aus: “Ich möchte fünf Kilo abnehmen.” “Ich werde jeden Tag fitter und gesünder.” werden. 

    Dabei stellst du dir vor, wie du mit Leichtigkeit die Treppen in den fünften Stock meisterst, wie du deinem Körper nur die besten Lebensmittel zuführst, wie du die Gewichte beim Krafttraining immer weiter erhöhen kannst, …. usw. Um Rückschläge zu überwinden, kann es hilfreich sein, deinen inneren Kompass zu überprüfen und deine Ziele neu auszurichten. Visualisiere das Erreichen deiner Ziele in den schillerndsten Farben. Umgekehrt kann es nützlich sein, sich einmal vorzustellen, welch unglaublichen Schmerz es in dir auslösen würde, wenn du diese Ziele nicht erreichst. 

    Schau hin, vergib und lerne

    Es nützt im Übrigen überhaupt nichts deine Niederlagen herunterzuspielen oder diese zu ignorieren, wenn du dich damit schlecht fühlst. Das dahinter verborgene negative Gefühl wird sich immer wieder Bahn brechen und dich unterbewusst bei deinen nächsten Entscheidungsschritten beeinflussen. Aus diesem Grund solltest du, um deine Rückschläge verarbeiten zu können, genau hinschauen. 

    Was meine ich damit? Lass die Enttäuschung und den Schmerz über die verpasste Gelegenheit zu. Du solltest diese Gefühle auf keinen Fall unterdrücken, nur weil sie nicht in eine heile zuckerbonbon Welt passen, in der doch IMMER ALLE ALLES schaffen. Unzufriedenheit, Ernüchterung und Frust dürfen da sein, sie sollten nur nicht über dich bestimmen. Daher solltest du diese Empfindungen wahrnehmen und akzeptieren. 

    Gehe in einen inneren Monolog mit dir. Dieser könnte beispielsweise so lauten: 

    “Ich verstehe, dass du frustriert bist. Das ist nicht das Ergebnis, das du dir erhofft hast. Frustration du darfst da sein. Ich nehme dich wahr und ich nehme dich an. Ich verstehe, dass du mir zeigen möchtest, dass ich in diesem Bereich noch an mir aber arbeiten muss. Danke, dass du da bist und mich darauf aufmerksam gemacht hast. Du wirst nicht weiter benötigt und darfst nun gehen. Es ist ok, dass es dieses Mal nicht geklappt hat. Ich bin wertvoll. Ich bin genug. Ich bin richtig. Ich werde meine Gedanken jetzt in eine lösungsorientierte Richtung lenken. Meine Herangehensweise ist folgende,…”

    Diese Kombination aus positiven Glaubenssätzen und Affirmationen kann ein echter Gamechanger sein, möchtest du deine Rückschläge überwinden. Du baust so neue Trampelpfade in deinem Gehirn, die dann in deinem Unterbewusstsein abgespeichert werden können. Dieser Prozess passiert nicht von heute auf morgen und bedarf einiger Übung. Bist du jedoch achtsam, wird es dir schneller und besser gelingen die neuen Gewohnheiten aus liebevoller Annahme, Vergebung und lösungsorientiertem Handeln zu verinnerlichen und umzusetzen.

    Einkaufen – Hobby oder Sucht? Finde es heraus!

    Einkaufen – Hobby oder Sucht? Finde es heraus!

    Endlich Feierabend! Julia hat einen stressigen Arbeitstag hinter sich. Leider verlief heute nicht alles nach Plan – zuerst hat ihre Vorgesetzte ihre Präsentation zerrissen, während ihr Kollege anstatt aufmunternder Worte nur einen abschätzigen Blick für sie übrig hatte und obendrein läuft sie seit dem frühen Morgen mit einem Kaffeefleck auf ihrer Hose herum, den sie aber erst am Nachmittag im Spiegel sieht. Es gibt nur eine Sache, die sie nach diesem Martyrium aufmuntern kann – eine ausgedehnte Shoppingtour. 

    Zielgerichtet fährt Julia zum Einkaufszentrum. Zweieinhalb Stunden später kommt sie mit drei prallen Tüten wieder heraus. Aus dem einen Pulli, den sie unbedingt wollte, weil sie ihn gestern auf Instagram so schick fand, wurden zwei Röcke, ein Kleid, ein Schal und natürlich der Pullover. Da sie sich nicht entscheiden konnte, hat sie diesen nicht nur einmal, sondern direkt dreimal in verschiedenen Farben gekauft. 

    Mit gemischten Gefühlen macht sich Julia auf den Weg nach Hause. Einerseits zufrieden mit ihrer Ausbeute, andererseits mit einem schlechtem Gewissen, denn schließlich war diese Aktion gerade nicht sonderlich vorteilhaft für ihren Geldbeutel. Ich kann Julias Einkaufsverhalten nur allzu gut nachvollziehen, denn ich bin Julia. 

    Diese oder eine ähnliche Situation hast du vielleicht auch schon einmal erlebt. Möglicherweise fragst du dich nun des Öfteren: “Ist für mich Einkaufen Hobby oder Sucht?” Wie du diese beiden Dinge voneinander unterscheiden kannst und, ob du bereits eine Art von Abhängigkeit entwickelt hast, klären wir in diesem Blogbeitrag! 

    Einkaufen, wie das Hobby zur Sucht werden kann

    Was ist der Unterschied zwischen einem Hobby und einer Sucht?

    Ein Hobby ist eine in der Freizeit ausgeübte Beschäftigung, die aus Interesse oder Neigung mit einem gewissen Eifer betrieben wird. Diese Tätigkeit wird freiwillig und regelmäßig ausgeübt und dient der Entspannung sowie dem eigenen Vergnügen. Zudem trägts das Hobby zur Definition des eigenen Selbstbildes bei und stellt einen Teil der eigenen Identität dar. 

    Willst du wissen, ob Einkaufen Hobby oder Sucht ist, musst du dich ebenso mit dem unangenehmen Part auseinandersetzen. Daher schauen wir uns nun näher die Erklärung für den Begriff Sucht an. Diese beschreibt ein unüberwindbares Verlangen nach einem bestimmten Erlebnis oder Zustand. Diesem Ansinnen werden alle anderen rationalen Argumente untergeordnet. Die Abhängigkeit kann dazu führen, dass der Person soziale Nachteile entstehen.

    Da es eine Vielzahl von Suchterkrankungen gibt und diese sich in ihren Symptomen und Auswirkungen unterscheiden, möchte ich an dieser Stelle näher die Merkmale der Kaufsucht eingehen.



    Wie äußert sich eine Kaufsucht?

    Kaufsucht ist keine Erkrankung, die als offizielle Diagnose anerkannt wird. Nach Schätzungen sind in Deutschland fünf Prozent der Bevölkerung kaufsuchtgefährdet. Da das Kaufverhalten der restlichen 95 Prozent nicht als gesundheitlich schädlich eingestuft wird, halten sich die finanziellen Mittel zur Erforschung des problematischen Verhaltens in Grenzen. Meines Erachtens muss Konsum nicht erst pathologisch krankhaft sein, um als alltägliche Einschränkung zu gelten. Das Einkaufen, sei es das zwanzigste Schnäppchen, die neuesten Elektroartikel oder die teuersten Designerstücke, wird als in der Gesellschaft völlig normaler Lebenswandel betrachtet. 

    Der Konsum von Gegenständen gehört in unserer westlichen Welt ebenso zur Normalität, wie der von Zucker, Alkohol und Kaffee. Extrem sind die, die auf diese Dinge verzichten. Auch, wenn viele Menschen nicht per Definition an einer Kaufsucht erkrankt sind oder kurz davor stehen, so stellt das permanente Gefühl von “Haben-wollen” doch für fast alle ein Problem dar.  

    Nichtsdestotrotz wollen wir uns nun die Symptome etwas genauer anschauen, die herkömmlicherweise genutzt werden, um “normales” Kaufen von einem pathologischen Konsumverhalten zu unterscheiden. 

    Folgende Kriterien sprechen für eine Kaufsucht oder auch Shoppingstörung:

    • Die Gedanken des Betroffenen kreisen sehr oft um kaufbezogene Themen und Konsumgüter.
    • Beim Einkaufen entsteht wiederholt ein Kontrollverlust, der in wahren Kaufattacken mündet.
    • Das Kaufverlangen ist beim Einkaufen ausgesprochen intensiv.
    • Durch das ausgeprägte Kaufverhalten entstehen für den Betroffenen negative Konsequenzen. Diese äußern sich mitunter in Konflikten mit der Familie oder Freunden. Zudem folgen häufig berufliche und finanzielle Probleme, die in einer Verschuldung münden können.
    • Die ausgegeben Geldsummen greifen früher oder später die finanziellen Ressourcen der Betroffenen an.
    • Oftmals ist das Kaufen mit emotionalen Ursachen verbunden. Dazu zählen zum Beispiel Langeweile, Unmut, leichte Verstimmungen, Verdruss oder Unzufriedenheit. Der Kaufakt an sich wird dann als belohnend und Ego aufwertend empfunden.
    • Die Ware wird in einer nicht notwendigen Stückzahl erworben oder es werden Produkte gekauft, die generell nicht gebraucht werden. Unter Umständen werden diese Konsumgüter verstaut, verschenkt, vergessen oder sogar weggeschmissen. 

    Erinnern wir uns nochmal an das in der Einleitung beschriebene Beispiel. Nachdem, was du nun bereits über die Shoppingstörung gelesen hast, was würdest du sagen? Ist das Einkaufen Hobby oder Sucht? Ich selbst habe mich zu Beginn mit dem Begriff Kaufsucht schwergetan. Das erste, was einem dabei häufig in den Sinn kommt, ist eine hochverschuldete Frau, deren komplette Wohnung mit Designer-Pieces vollgestopft ist. Hat man dieses Bild vor Augen, ist es leicht zu sagen: “Es kaufen ja alle so viel. Das ist völlig normal. Ich will mir doch auch mal etwas gönnen. Solange es nicht soweit kommt…”

    Wie findest du heraus, ob das Einkaufen Hobby oder Sucht ist?

    Mittlerweile hat sich meine Vorstellung einer kaufsüchtigen Person jedoch gewandelt. Gemessen an den Kriterien, die für eine solche Erkrankung sprechen, reichen weniger dramatische Konsequenzen aus, um festzustellen, dass etwas aus dem Ruder läuft. Zur besseren Veranschaulichung möchte ich dir kurz einige Beschreibungen meines damaligen Alltags geben.

    Immer, wenn ich ein neues Kleidungsstück in einem Newsletter oder auf Instagram gesehen habe, konnte ich an nichts anderes mehr denken, bis ich dieses endlich in den Händen hielt. Das geht mir leider heute noch manchmal so. Daher hilft es mir sehr, vorübergehend auf Insta zu verzichten. Für mich war es völlig normal, dass Bestellungen von einem oder zwei Teilen letztendlich auf einen Warenkorb von 1.000 EURO hinausliefen. 

    Die Berge an Klamotten führten nicht selten zu Streit in der Familie. Zum Glück kam dabei nie ein größerer Schuldenberg zusammen. Dennoch verwendete ich oft mein Erspartes, um zu Shoppen und reizte fast jeden Monat den Dispo aus. Zu oft musste ich mit dem neuen Gehalt direkt die offen gebliebenen Rechnungen des letzten Monats bezahlen. Häufig erfolgten Käufe aus dem Wunsch nach Anerkennung und der Jagd nach einer Idealvorstellung meiner Selbst heraus. 



    Oft wollte ich mich mit meinen Käufen selbst belohnen und solange noch Geld da ist, kann ich dieses genausogut ausgeben. Nach dem Shopping landeten die Stücke häufig im Schrank, wo ich sie auf der Suche nach dem nächsten wunderschönen Kleidungsstück direkt wieder vergaß. Ich habe einen Pullover in sechs verschiedenen Farben und auf “Vorrat” identische Röcke gekauft, da diese gerade im Sale waren. Die Kleidungsstücke, die noch ein Preisschild trugen, bevor ich die aussortiert habe, sind an vier Händen nicht mehr abzuzählen.

    Du siehst, auch, wenn ich nicht das Klischee einer verzweifelten Peter Zwegat Mandantin entspreche, stellte sich bei mir die Frage: “Einkaufen – Hobby oder Sucht?” nicht mehr. Mein Kaufverhalten entsprach vielleicht noch der in der Gesellschaft akzeptierten Norm, doch bedeutete es für mich Einschränkungen, emotionalen Stress und enormen innerlichen Druck. Mittlerweile habe ich meine Finanzen gut im Griff und gebe weniger Geld für sinnlosen Kram aus. Dennoch muss ich mich stets immer wieder selbst reflektieren, um nicht in alte Verhaltensmuster zu fallen   

    Nun kannst du für dich selbst überprüfen, inwiefern diese Punkte auf dich zutreffen. Selbst, wenn du möglicherweise nicht alle Kriterien für eine Kaufsucht erfüllst, kann es dennoch sein, dass du unzufrieden mit deiner Beziehung zu Geld und deinen Finanzen bist, dass das Einkaufen und die Dinge, die sich bei dir horten dich belasten oder, dass du versuchst andere Gefühle mit dem Shoppen zu überspielen. Das kannst nur du allein herausfinden. Schau achtsam auf dich und deine Emotionen. Sei dabei ehrlich zu dir selbst und erlaube dir genauer hinzuschauen.

    Wie fühlst du dich gerade mit deinem Kaufverhalten? Bist du zufrieden mit deiner finanziellen Situation? Schreib es mir gern in die Kommentare. Ich freue mich von dir zu lesen 🙂