Wieder eine Absage im Postfach, wieder nach dem Schokoriegel gegriffen, wieder auf den “Kaufen-Button” geklickt, wieder einmal das Ziel nicht erreicht, wieder einmal nicht gut genug, wieder einmal das Gefühl versagt zu haben. Situationen, in den nicht alles nach Plan läuft gehören zum Leben dazu, doch wie du damit umgehst, liegt allein in deiner Hand. Wie du Rückschläge überwinden und ganz leicht in ein positives Mindset zurückkehren kannst, das verrate ich dir in diesem Blogbeitrag! Bist du bereit? Dann lass uns loslegen.
Warum sind Rückschläge wichtig?
Auch, wenn es sich im ersten Moment unglaublich niederschmetternd, enttäuschend, unangenehm oder zurückweisend anfühlt, so gehören Rückschläge und Niederlagen doch zum Leben dazu. Das hat seinen Grund. Zum einen kann es dir passieren, dass du im Nachhinein feststellst, dass das gar nicht das Richtige für dich gewesen wäre und zum anderen kannst du so deinen inneren Kompass wieder neu ausrichten. Darauf komme ich später nochmal zurück.
In unserer Gesellschaft herrscht leider eine sehr negative Fehlerkultur, die jeder von uns bereits im Grundschulalter mit auf den Weg bekommt. Eine schlechte Note oder ein trauriges Gesicht im Heft zeigen dir sofort, dass du etwas falsch gemacht hast. Automatisch findet eine Verbindung zwischen “Fehler machen” und negativen Emotionen statt. Dabei ist es immens wichtig, sich zu erlauben etwas Falsch machen zu können.
Das ist sicher keine neue Erkenntnis für dich. Möchtest du deine Rückschläge überwinden, solltest du dir dennoch immer wieder bewusst machen, dass du nur wachsen und etwas Neues lernen kannst, wenn du dich traust, loszulaufen. Trau dich in etwas Neuem schlecht zu sein. Dazu kann ich dir das Buch “Mindset” von Dr. Carol Dweck empfehlen. Sie beschreibt darin, was ein Growth Mindset ausmacht und wie dieses dazu beiträgt Herausforderungen mit mehr Leichtigkeit anzunehmen.
Rückschläge überwinden – raus aus dem Gedankenkarussell
Eingangs hatte ich bereits kurz beschrieben, wie es sich anfühlen kann, wenn man sein Ziel nicht erreicht. Erinnere dich doch mal an deine letzte Niederlage. Wie fühlst du dich dabei? Unzufrieden, frustriert, verärgert, verletzt, gekränkt, hoffnungslos, niedergeschlagen, beleidigt…? Deine Gefühle genau zu benennen kann dir helfen, zu lokalisieren woher diese stammen. Deine Emotionen entstehen nämlich nicht aus dem Nichts heraus, sondern sind ein Resultat deiner Gedanken. In der Millisekunde bevor dieses Gefühl deinen Körper geflutet hat, hast du etwas gedacht. Vielleicht kommen dir Sätze, wie diese bekannt vor:
“Jetzt habe ich es schon wieder nicht geschafft. Warum kann ich nie etwas richtig machen?”
“Schon wieder eine Absage. Ich bin einfach zu dumm, nie werde ich meinen Traumjob bekommen.”
“Jetzt habe ich schon wieder zum Schokoriegel gegriffen. Ich bin so undiszipliniert und schwach.”
Dieser innere Monolog ist es, der dich schlecht fühlen würde. Denn mal ganz ehrlich, würdest du das einer guten Freundin oder einem guten Freund sagen, wenn dieser gerade wieder einmal an einer Sache gescheitert ist? Sicher nicht! Warum tust du es dann bei dir selbst? Da wären wir wieder bei den erlernten Verhaltensmustern und unserer Fehlerkultur. Willst du deine Rückschläge überwinden, ist der erste Schritt deine volle Aufmerksamkeit auf deine Gedanken zu lenken. Sei achtsam in dem wie du mit dir sprichst. Dein innerer Monolog könnte nun folgendermaßen lauten:
“Ich habe es nicht geschafft. Was war der Grund und was kann ich beim nächsten Mal besser machen?”
“Eine Absage. Allein komme ich gerade nicht weiter. Wer könnte mir dabei helfen? / Wo kann ich mir Hilfe holen?”
“Ich habe einen Schokoriegel gegessen. Welche Taktiken kann ich mir zurechtlegen, um eine gesunde Ernährung in den Alltag zu integrieren?”
Wie fühlst du dich, wenn du diese Sätze liest? Inspiriert, motiviert, angespornt, kreativ, dynamisch, engagiert, begeistert? Aus diesen neuen Gedankengängen werden sich nicht nur neue Gefühle ergeben, sondern ebenso neue Handlungen und neue Ergebnisse. Denn stell dir vor, welche Tätigkeiten du ausübst, wenn du dich gestärkt und ermutigt fühlst. Du bist plötzlich nicht mehr Spielball, der dich umgebenden Ereignisse, sondern du bist der Gestalter deines Weges. Mit diesen Gedanken und Gefühlen wirst du die entsprechenden Dinge tun, um deine gewünschten Resultate in dein Leben zu ziehen. So wirst du nicht nur deine Rückschläge überwinden, sondern bist für alle Situationen gewappnet.
Ziele überdenken – was möchte ich wirklich?
Ein typisches Ziel, das sich viele Menschen setzen, lautet: “Ich möchte fünf Kilo abnehmen.” Oftmals wählen sie dazu noch eine bestimmte Diätform, welche spielt in diesem Beispiel keine Rolle. Die ersten Tage verlaufen noch ganz gut und es zeigt sich bereits ein erstes Ergebnis auf der Waage. Doch in Woche zwei werden das Korsett der Verbote zu eng und der Hunger zu groß. Zum Mittag gibt es anstatt den vierten Tag Salat das Schnitzel mit Pommes und nun ist es auch egal – hinterher noch den Muffin. Die Diät ist gescheitert.
95 Prozent deiner Entscheidungen werden von deinem Unterbewusstsein gesteuert und dieses kennt nur zwei Parameter: Schmerz vermeiden und Freude erfahren. Das Ziel: “Ich möchte abnehmen und dafür werde ich auf alles verzichten.” ist in deinem Unterbewusstsein mit zahlreichen unguten, schmerzhaften Emotionen besetzt. Du versuchst demnach während der Diät mit deinem Geist gegen deinen Körper zu arbeiten, der allerdings, wie du weißt, in den meisten Fällen das Heft in der Hand hat.
Nun kannst du zwei Dinge tun: entweder du kämpfst mit stahlharter Disziplin gegen deinen Körper bis er sich an die neuen Gegebenheiten gewöhnt hat oder ihr begebt euch gemeinsam auf die Reise. Eine Möglichkeit besteht darin deine bestehenden Ziele positiv umzuformulieren und diese mit dem größten Maß an Freude zu verbinden, das du dir vorstellen kannst. Zum Beispiel könnte aus: “Ich möchte fünf Kilo abnehmen.” “Ich werde jeden Tag fitter und gesünder.” werden.
Dabei stellst du dir vor, wie du mit Leichtigkeit die Treppen in den fünften Stock meisterst, wie du deinem Körper nur die besten Lebensmittel zuführst, wie du die Gewichte beim Krafttraining immer weiter erhöhen kannst, …. usw. Um Rückschläge zu überwinden, kann es hilfreich sein, deinen inneren Kompass zu überprüfen und deine Ziele neu auszurichten. Visualisiere das Erreichen deiner Ziele in den schillerndsten Farben. Umgekehrt kann es nützlich sein, sich einmal vorzustellen, welch unglaublichen Schmerz es in dir auslösen würde, wenn du diese Ziele nicht erreichst.
Schau hin, vergib und lerne
Es nützt im Übrigen überhaupt nichts deine Niederlagen herunterzuspielen oder diese zu ignorieren, wenn du dich damit schlecht fühlst. Das dahinter verborgene negative Gefühl wird sich immer wieder Bahn brechen und dich unterbewusst bei deinen nächsten Entscheidungsschritten beeinflussen. Aus diesem Grund solltest du, um deine Rückschläge verarbeiten zu können, genau hinschauen.
Was meine ich damit? Lass die Enttäuschung und den Schmerz über die verpasste Gelegenheit zu. Du solltest diese Gefühle auf keinen Fall unterdrücken, nur weil sie nicht in eine heile zuckerbonbon Welt passen, in der doch IMMER ALLE ALLES schaffen. Unzufriedenheit, Ernüchterung und Frust dürfen da sein, sie sollten nur nicht über dich bestimmen. Daher solltest du diese Empfindungen wahrnehmen und akzeptieren.
Gehe in einen inneren Monolog mit dir. Dieser könnte beispielsweise so lauten:
“Ich verstehe, dass du frustriert bist. Das ist nicht das Ergebnis, das du dir erhofft hast. Frustration du darfst da sein. Ich nehme dich wahr und ich nehme dich an. Ich verstehe, dass du mir zeigen möchtest, dass ich in diesem Bereich noch an mir aber arbeiten muss. Danke, dass du da bist und mich darauf aufmerksam gemacht hast. Du wirst nicht weiter benötigt und darfst nun gehen. Es ist ok, dass es dieses Mal nicht geklappt hat. Ich bin wertvoll. Ich bin genug. Ich bin richtig. Ich werde meine Gedanken jetzt in eine lösungsorientierte Richtung lenken. Meine Herangehensweise ist folgende,…”
Diese Kombination aus positiven Glaubenssätzen und Affirmationen kann ein echter Gamechanger sein, möchtest du deine Rückschläge überwinden. Du baust so neue Trampelpfade in deinem Gehirn, die dann in deinem Unterbewusstsein abgespeichert werden können. Dieser Prozess passiert nicht von heute auf morgen und bedarf einiger Übung. Bist du jedoch achtsam, wird es dir schneller und besser gelingen die neuen Gewohnheiten aus liebevoller Annahme, Vergebung und lösungsorientiertem Handeln zu verinnerlichen und umzusetzen.