Ich plädiere ja immer dafür sich Sparziele zu setzen und regelmäßig bestimmte Beträge zur Seite zu packen. Am besten direkt zu Beginn des Monats, via Dauerauftrag und anteilig risikobehaftet in einen ETF-Sparplan. Nur so kannst du dauerhaft ein Vermögen aufbauen und finanziell für dich vorsorgen. Doch es gibt einige Dinge, an denen du nicht sparen solltest. Welche das sind, habe ich dir in 7 Punkten zusammengetragen. Viel Spaß dabei!

    1.Deine Gesundheit

    Wenn es eine Sache gibt, an der du niemals sparen solltest, dann ist es dein Gesundheit. “Ein gesunder Mensch hat tausend Wünsche, ein kranker nur einen:” Ich weiß der Satz hängt dir vielleicht schon zu den Ohren raus, aber das ändert nichts an seinem Wahrheitsgehalt. Daher würde ich niemals auf ärztlichen Untersuchungen verzichten, auch, wenn diese kostenpflichtig sind. Beispielsweise habe ich bereits mein Leben lang mit einer schlechten Zahnsubstanz zu kämpfen und musste mir gerade erst vier neue Kronen machen lassen. 



    2.Stress reduzieren

    In den letzten Jahren konnte ich immer wieder einen Faktor ausmachen, der maßgeblich dafür verantwortlich ist, wenn ich mich gesundheitlich nicht ganz auf der Höhe fühle und das ist Stress. Für mich ist es derzeit eine riesige Herausforderung die Vollzeitbetreuung meines Kindes und meine etwa 28 Stunden Arbeit pro Woche miteinander zu vereinen. Ich denke vor allem während der Corona-Pandemie geht es sehr vielen von uns so. Derzeit überrollen uns unsere Pflichten und Erholungsmöglichkeiten sind rar gesät. Die Anforderungen in Beruf und Familie sind immens und die häufig überzogenen Ansprüche an uns selbst, überfordern uns täglich. Stress macht erwiesenermaßen krank. Aus diesem Grund solltest du bei der Stressbewältigung nicht sparen. 

    Stress reduzieren

    Damit meine ich natürlich nicht, das du den ganzen Tag auf der Couch rumliegen und Netflix schauen sollst. Eustress, also positiver Stress kann uns dabei helfen unsere Aufgaben zu erledigen. Distress hingegen macht uns ängstlich, reizbar, nervös und ungehalten. Um uns vor physischen und psychischen Erkrankungen durch Stress zu schützen, müssen wir uns erholen. Das kann ein ein beruhigendes Hobby sein, der Yoga-Kurs oder ein entspannendes Hörbuch. Da Reisen, Massagen und Spa gerade pandemiebedingt nicht so drin sind, lasse ich das mal außen vor. Aber gönne dir die Häkelstunde, den Meditations-Workshop oder den historischen Roman. 

    3.Sport ausüben

    Wenn sich auf die beiden zuvor genannten Punkte Gesundheit und Entspannung eine Sache auszahlt, dann ist es Sport. Daher bin ich der Meinung, dass man bei diesem Bereich nicht sparen sollte. Sei es die monatliche Mitgliedschaft für die Home-Trainings, das Langhantelset, die Yogamatte oder der Stepper (damit meine ich diese kleine Fußbank). Bei teuren, großen Sportgeräten für zu Hause würde ich nochmal überlegen, ob der Wohnraum dafür geeignet ist und, ob das Gerät auch ausreichend genutzt wird. 

    Sport nicht sparen

    Für mich sind die drei oben genannten Produkte ideal. Ich habe viel weniger als für meine Fitnessstudio-Mitgliedschaft bezahlt und mache nun noch regelmäßiger Sport. Das stärkt nicht nur den Körper, sondern tut auch der Seele gut. Vor allem beim langen Sitzen im Home-Office ist eine stabile Rückenmuskulatur das A und O. Zudem regt körperliche Ertüchtigung das Gehirn zur Ausschüttung von Glückshormonen an. Also verzichte nicht auf deine kontinuierliche Dosis Dopamin. Allerdings gibt es eine Regel: Wenn du an Sportgeräte / Kursen nicht sparen möchtest, solltest du diese auch wiederholt nutzen 😉 



    4.Deine Ernährung

    Ich weiß, die Inflation treibt uns gerade die Schweißperlen auf die Stirn. Vor allem bei den Lebensmitteleinkäufen fallen die teureren Preise sofort auf. Nichtsdestotrotz ist das kein Grund auf minderwertige, schlecht verarbeitete Produkte zurückzugreifen. Dieser Umstand wird natürlich nicht unerheblich vom eigenen Budget für Nahrungsmittel beeinflusst. 

    Deine Ernährung

    Eine Variante, die von allen Einkommensgruppen gleichermaßen praktiziert werden könnte, ist unter anderem die Einschränkung des Fleischkonsums. Zwei bis vier Mal im Monat Fleisch zu essen und dann eben mehr Geld dafür auszugeben, ist für mich ein guter Kompromiss. Es soll ja sogar Menschen geben, die ganz darauf verzichten 😉 Gesunde, vollwertige, regionale und saisonale Lebensmittel zahlen nicht nur auf das Umweltkonto ein, sondern schonen häufig noch den Geldbeutel und sind der Gesundheit zuträglich. Aus diesem Grund solltest du, wenn möglich bei der Ernährung nicht sparen. 

    5.Dein Humankapital erweitern

    Vor allem bei Menschen bis Mitte Dreißig macht das Humankapital den größten Posten in der Nettovermögensaufstellung aus. Dieser essenzielle Bestandteil wird von vielen häufig vergessen. Dein Humankapital kann einen wesentlichen Unterschied bei deinen zukünftigen Einnahmen machen. Schließlich umfasst dieses all deine Kompetenzen, Fähigkeiten, Berufserfahrungen und noch vieles mehr. 

    Dein Humankapital erweitern

    Das Toll ist, dass du mit steigenden Fachkenntnissen und Qualifikationen dein Humankapital vergrößern kannst. Indem du weitere Ausbildungen machst, Seminare besuchts, Online-Kurse absolvierst oder auch “nur” bestimmte Bücher liest, erweiterst du dein Wissen und damit deine Chancen auf ein höheres Einkommen. Dein Humankapital solltest du daher als eigenständige Asset-Klasse betrachten, an der du niemals sparen solltest. Lege am besten für jeden Monat einen fixen Betrag zur Seite, den du nur dafür verwendest.

    6.An Erlebnissen mit der Familie / Freunden nicht sparen

    “Colloect moments not things.” Heute ist Tag der nervigen Pinterest Zitate. Auch, wenn du jetzt innerlich die Augen verdrehst, ist an diesem Spruch etwas Wahres. Wie lange hält die Freude über irgendeinen Gegenstand, den du gerade im Netz bestellt hast. Genau, meistens bis der Postbote es an der Haustür abgeliefert hat. Klar, gibt es Dinge über die man sich längerfristig freut, aber ich denke du weißt worauf ich hinaus will. 

    Dann denk doch jetzt mal nicht an die Sneaker oder das neue iPhone, welche du zuletzt bestellt hast, sondern an den letzten Sommerabend mit Freunden, (!Achtung das kann nun ein wenig schmerzhaft werden!) an den letzten Kinobesuch, an das letzte Mal im Restaurant, das letzte Mal auf einem Konzert oder den letzten Urlaub. Was fühlst du dabei? Kannst du die Erinnerungen sofort zurückholen? Hörst du das Lachen deiner Freunde, die tollen Gespräche, die mitreißende Musik? Spürst du die warme Brise, die Wellen an deinen Füßen, den Sand auf deiner Haut? 

    An Erlebnissen mit der Familie / Freunden nicht sparen

    Die Erlebnisse mit deinen Freunden und deiner Familie kann dir niemand mehr nehmen. Du solltest nie daran sparen dir Zeit für sie zu nehmen und gemeinsame Erinnerungen mit ihnen zu schaffen. Es muss nicht jedes Wochenende das teuerste Essen, der exklusivste Club, die ausgedehnteste Shoppingtour oder die Rooftopbar sein. Die Balance sollte gewahrt werden. Ebenso wie beim Humankapital kannst du dir einen separaten Geldtopf (Tagesgeldkonto) anlegen, der nur für besondere Erlebnisse ist. Auf unser Spaß-Konto wandert jeden Monat ein entsprechender Betrag, damit wir am Urlaub nicht sparen müssen. 



    7.Hilfe / Erleichterungen in deinem Leben

    Wenn du dich fokussiert auf eine Aufgabe konzentriert, weil diese für deinen Beruf besonders wichtig ist, wie zum Beispiel eine Präsentation oder eine Weiterbildung, kann es schon mal passieren, dass der Haushalt hinten ansteht. Du kannst in dem Moment, in dem du dich weiterbildest oder arbeitest einen größeren Mehrwert generieren, als wenn du jetzt die Wäsche machst oder Staubsaugst. Sprich du verdienst Geld mit der einen Tätigkeit und mit der anderen nicht. 

    Die Krux an der Sache ist jedoch, dass der Haushalt trotzdem erledigt werden muss. Schließlich willst du dich in deiner Umgebung wohlfühlen. Wenn du nun überlegst eine Putzkraft anzuheuern, einen Staubsaugroboter zu kaufen oder deine Wäsche in die Reinigung zu bringen, kann es hilfreich sein, dir deinen Stundenlohn auszurechnen. 

    Hilfe / Erleichterungen in deinem Leben

    Hier ein kleines Beispiel:

    Angenommen du verdienst 2.500 EURO netto pro Monat mit einer 40 Stunden Woche. Das macht insgesamt 160 Stunden im Monat. Demnach verdienst du rund 15,62 EURO. Eine professionelle Haushaltshilfe kostet pro Stunde etwa 23 EURO. Bedeutet das, dass du den Haushalt weiterhin selbst machen musst? Nicht unbedingt. In diesem Rechenbeispiel würde sich eine Putzkraft erst ab einem Monatsnettoeinkommen von 3.800 EURO deinerseits rechnen. Dann würdest du selbst auf einen Stundenlohn von 23,75 EURO kommen.

    Ein wichtiger Faktor, der jedoch noch dazukommt ist, die Zeit, die du damit gewinnst. Diese könntest du ja wieder nutzen, um dein Humankapital zu erhöhen, Sport zu treiben oder mehr Zeit mit deiner Familie zu verbringen. Den Vergleich mit einem Stundenlohn solltest du in jedem Fall trotzdem anstellen. Bist du bereit in einem anderen Bereich weniger Geld auszugeben und dir eine Hilfe zu besorgen, damit du Zeit für andere Dinge hast? Vor allem seitdem ich Mama bin, ist die Zeit unglaublich knapp. Daher bin ich bereit für bestimmte Erleichterungen im Alltag mehr Geld auszugeben. Wie viel dir diese Hilfestellungen und kleinen Zeitfreischaufler wert sind, musst du selbst entscheiden, aber auch hier gilt natürlich nicht übertreiben. Du brauchst nicht tausend teure kleine Gadgets, die im Endeffekt nicht mehr tun, als herumzustehen.

    An welchen Dingen würdest du nicht sparen? Wofür bist du bereit mehr Geld auszugeben? Schreib es mir gern in die Kommentare! Ich freue mich von dir zu lesen 🙂