Wie hoch sollte das Risiko in meiner Finanzplanung sein?
Wie wir beim magischen Dreieck der Geldanlage gesehen haben, gibt es die eierlegende Wollmilchsau auch beim Vermögensaufbau nicht. Daher ist es wichtig, dass du für dich selbst festlegst, welches Risiko du eingehen möchtest beziehungsweise auch umgekehrt, wie viel Rendite du benötigst, um dein Ziel in einer festgelegten Zeit zu erreichen. Risiko bedeutet erstmal nur, dass die Möglichkeit besteht, dass du am Ende weniger hast, als du zu dem Zeitpunkt, als du eingesteigen bist, erwartet hast. Den Satz muss man vielleicht zwei Mal lesen ^^ Dabei kannst du dich an zwei Parametern orientieren: Zum einen deine Fähigkeit und zum anderen deine Bereitschaft Risiko zu tragen.
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Was beeinflusst meine Risikofähigkeit?
Es gibt mehrere Faktoren mit denen du deine Risikofähigkeit bestimmen kannst, dazu gehören:
- Wie alt bist du?
- Wie groß ist der Zeitraum, in dem das Geld nicht für dich zur Verfügung stehen muss (Anlagehorizont)?
- Wie groß sind deine Ersparnisse und deine zukünftigen Sparbeträge?
- Wie wenig bist du auf dieses Geld angewiesen?
- Wie gering sind deine Fixkosten oder andere finanzielle Verpflichtungen?
Damit lässt sich recht rational festlegen, wie es um deine Risikofähigkeit bestellt ist. Also, wenn du jetzt 22 Jahre alt bist, eine große Erbschaft gemacht hast und auf dieses Geld erstmal nicht angewiesen bist, weil du noch bei deinen Eltern wohnst, sieht es von der Fähigkeit Risiko zu tragen besser aus, als wenn du jetzt eine 45-Jährige Mutter von zwei Kindern bist, du mit deinem Partner gerade noch das Eigenheim abbezahlen musst und es in deinem Job vielleicht gerade ein bisschen kriselt.
Wie lege ich meine Risikobereitschaft fest?
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Die Wahrnehmung von Risiko ist sehr subjektiv. Selbst bei ein und derselben Person kann diese in unterschiedlichen Lebensbereichen stark voneinander abweichen. Das heißt, wenn du in deiner Freizeit gern Fallschirmsprünge machst, bedeutet das noch lange nicht, dass du auch gern dein Geld hochspekulativ anlegst. Darüber hinaus kann sich deine Risikobereitschaft mit dem Wissen und den Erfahrungen, die du sammelst, verändern. Schritt für Schritt kannst du dich auch daran gewöhnen mehr Risiken einzugehen, dennoch solltest du bedenken, dass es wissenschaftlich erwiesen ist, dass der Verlust einer Summe mehr schmerzt, als der Gewinn der gleichen Summe. Think about it.
Rendite kommt von Risiko
Auch, wenn es manchmal so aussieht, Rendite entsteht nicht durch Gewinne oder Gewinnwachstum, sondern ganz konkret durch das Risiko, das du mit deiner Anlage trägst. Also merke: Rendite kommt von Risiko. Heißt quasi auch im Umkehrschluss, um so höher das Risiko ist, dass du trägst, um so höher ist auch die Rendite. Wenn also jemand ankommt und dir eine Traum-Rendite bei super niedrigem Risiko verspricht, solltest du spätestens dann sehr skeptisch werden.
Beispiel für Verteilung deines Risikos
Die Verteilung deines Risikos, kann zum Beispiel so aussehen:
Du bist etwas risikofreudiger und entscheidest dich 70% deines Sparbetrags in ETFs anzulegen und die restlichen 30% auf ein Tagesgeldkonto oder in kurzlaufende Staatsanleihen mit einem Mindestrating von AA zu investieren. Von deinen, mal angenommen, 500 EUR pro Monat verteilst du nun 350 EUR, in einem bestimmten Verhältnis, auf deine ETFs. Dieses Verhältnis ergibt sich aus der Auswahl deines Weltportfolios. Dazu kommen wir später nochmal. Keinen Stress ; ) Am einfachsten verteilst du diesen Betrag dann mit dienen angelegten Sparbeträgen, wie ein ein Dauerauftrag funktionieren. Es werden automatisch Anteile mit diesen 350 EUR nachgekauft. Die restlichen 250 EUR wandern dann im Idealfall am Anfang des Monats direkt auf dein Tagesgeldkonto oder eben in eine andere risikoarme Anlage. Hast du also deine Risikobereitschaft festgelegt, läuft der Rest quasi von allein. Einmal angelegt, kannst du dich danach erstmal zurücklehnen. Klingt gut oder? : )
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