Mrz 18, 2019

    Warum ich meine Finanzen selbst in die Hand nehme

    Ich gebs ganz offen zu, ich habe damit ein Problem, wenn mir jemand vorschreibt, wie und wann ich etwas zu tun oder zu lassen habe. Auch, wenn diese Hinweise meist durchaus sinnvoll und auch gut gemeint sind, kann ich mich selten überwinden solchen Anreizen von außen zu folgen. Besonders schlimm wird es, wenn ich dann auch noch nicht mal genau verstehe, warum ich dieses oder jenes machen soll.

    Titelbild: Unsplash / Brooke Lark / 2019

    Somit war für mich von besonderer Bedeutung, dass der Verzicht aufs Shoppen aus mir selbst heraus kam. Es war ja nun nicht so, als wäre ich nicht häufig von der Familie darauf hingewiesen worden, dass da bei mir irgendwas nicht stimmt und ich doch nicht schon wieder mit einem neuen, teuren Kleid ankommen kann.

    Ich muss verstehen können worum es geht

    So ist es auch bei dem Thema Finanzen. Der Anreiz muss intrinsisch sein. Der Wunsch sich damit zu beschäftigen, musste aus mir selbst heraus erfolgen. Zweiter wichtiger Punkt war ja, dass ich es verstehen möchte. Vor allem bei Finanzprodukten ist das ein unglaublich wichtiger Faktor. Du würdest ja auch nicht dein Geld in einen Schredder stecken, weil du weißt, dass hinterher nur unbrauchbare Schnipsel dabei herauskommen. Siehste! Und an dieser Stelle kommen die ETFs ins Spiel.



    Indem ich meine Finanzen selbst manage, umgehe ich einen Interessenkonflikt

    ETFs sind für mich ein Produkt, dass ich als Konstrukt recht leicht nachvollziehen kann. Es erscheint mir weniger kompliziert als andere Anlageprodukte und ich fühle mich auf diesem Gebiet so sicher, dass ich letztendlich mein gesamtes restliches Geld und einen großen Anteil meines zukünftigen Geldes dort investieren werde. Und das wichtigste ist: ich kann es selbst umsetzen. Ich brauche dafür keinen Bankberater, keinen Finanzexperten und keine Magazine mit Anlagetipps. Denn all diese Gruppen sind meist nur an einem interessiert, ihren eigenen Vorteil. 

    Wenn mir der nette Berater der Bank bei einer Tasse Kaffee von Anlageprodukt xy erzählt, dass dieses ja ganz besonders gut zu meinen Vorstellungen und Bedürfnissen passen würde, kann es sein, dass das am Ende sooo gar nicht stimmt. Sondern, dass dieses Anlageprodukt nämlich eher den Bedürfnissen des Beraters entspricht und zwar in Form von Provisionen, irgendwelchen Management-Fees und weiterer für mich anfallender Kosten. Das könnte dann damit enden, dass ich erstens nicht genau weiß, was ich mir denn nun da habe andrehen lassen und zweitens, dass ich nicht in meine Tasche, sondern eher in die der Bank wirtschafte. 

    Unsplash / Marten Bjork / 2019

    Indem du in gewisser Weise die Verantwortung abgibst und dich darauf verlässt, dass es schon stimmen wird, was der charismatische Berater da eben so souverän erklärt hat, nimmst du dir auch selbst die Kontrolle über deine Finanzen. Die zusätzlichen Kosten und Gebühren, die beispielsweise durch ständigen Kauf und Verkauf bei einem aktiv gemanagten Fond anfallen, bezahlst du als Kunde. So finanziert sich durch ständig neue Tipps und Produkte eine ganze Branche, über zusätzliche Aufwendungen, die beim Kunden anfallen. Daher finde ich es wichtig, sich selbst mit diesem Thema zu befassen. Sich eigenständig Wissen dazu anzueignen und dieses dann auch anzuwenden. Kleiner Klugscheißerspruch für zwischendurch: Denn nicht Wissen ist Macht, sondern angewandtes Wissen ist Macht! Du musst ins Handeln kommen, du musst mit dem was du theoretisch weißt, etwas tun. Das ist im Prinzip schon die ganze Zauberformel.