Quartalsbericht Q3 – Erhöhung Sparrate auf 2.000 EURO

    Quartalsbericht Q3 – Erhöhung Sparrate auf 2.000 EURO

    Hallo Zusammen, ich bin ein wenig spät dran, dennoch kommt hier mein Bericht für das dritte Quartal 2021. In den Kategorien Beruf, Finanzen, Gesundheit werde ich euch auf den neuesten Stand bringen. Was waren meine Highs und meine Lows? Das hilft mir zu schauen, ob ich mich in die richtige Richtung bewege und gibt euch hoffentlich einen Motivationsschub. Viel Spaß dabei!

    Quartalsbericht Q3 – Beruf

    berufliche Highs

    Derzeit befinde ich mich im zweiten Jahr meiner Elternzeit. Meine Hauptaufgabe besteht demnach derzeit darin unser Kind zu betreuen. Elterngeld habe ich nur im ersten Jahr bezogen. Auch, wenn wir uns mit finanziellen Rücklagen ausreichend auf diese Phase vorbereitet haben, hatte ich dennoch Lust wieder etwas zu arbeiten. Daher bin ich überglücklich, dass die Chance bekommen habe, für die Geldhelden schreiben zu dürfen. 

    Die Bezahlung ist sehr gut. Ich kann mir meine Zeit und meine Arbeit frei einteilen. Die Zusammenarbeit mit dem Team klappt ausgezeichnet, obwohl wir überall auf der Welt verstreut sind und ich fühle mich gehört. Zwischenzeitlich habe ich darum gebeten, mehr Aufgaben übernehmen zu dürfen und habe jedes Mal die Möglichkeit erhalten. Zudem habe ich das Gefühl, dass wir alle an einem Ziel arbeiten und sich gegenseitig unterstützen.  

    Ich habe demnach einen Arbeitgeber gefunden, bei dem Beruf und Familie miteinander vereinbar sind, meine Anliegen ernst genommen werden, regelmäßig nach Feedback gefragt wird und ich mit der Bezahlung mehr als zufrieden bin. Für mich ein absolutes High der letzten drei Monate. Ich kann es nicht anders sagen 🙂

    Mein Tagesablauf

    Natürlich ist es auch nicht immer ganz einfach. Ich stehe jeden Morgen um 4 Uhr auf, um circa die ersten drei Stunden des Tages nutzen zu können, um zu arbeiten. Je nachdem, wann der kleine Mann aufwacht, geht es an die Morgenroutine. Frühstück vorbereiten, wickeln Zähne putzen, Mittag kochen. Danach gehen wir eine riesige Runde spazieren. Währenddessen kann ich meist ein Hörbuch oder Podcast hören. Dann gibt es für uns beide Mittagessen und, wenn ich Glück habe, gibt es noch ein Schläfchen am Nachmittag. Diese Zeit nutze ich dann wieder, um meiner Arbeit nachzugehen. 

    Die größte Unterstützung bei allem und ohne ihn würde das alles nicht gehen, ist mein Mann. Immer, wenn er nicht arbeitet, kümmert er sich direkt um den Kleinen. Darüber hinaus macht er mindestens genauso viel im Haushalt, wenn nicht sogar mehr. Da wir keine Großeltern in der Nähe haben, bin ich sehr dankbar, dass diese Aufteilung bei uns so harmonisch abläuft. Beide Elternteile können arbeiten und kümmern sich gleichermaßen um Haushalt und Kind. Klar ist das nicht immer einfach und klar haben wir auch mal beide keine Lust den Abwasch zu machen, aber wir wurschteln uns so da durch, so wie alle anderen Familien auch 😀



    berufliche Lows

    Da ich wie gesagt Interesse daran hatte, doch wieder früher arbeiten zu gehen, war meine erste Adresse natürlich mein aktueller Arbeitgeber. Zunächst habe ich in der Kita angefragt, ob mein Sohn etwas zeitiger als vereinbart betreut werden könnte. Angemeldet ist er seit August 2021 und eine Eingewöhnung hatten wir für Januar 2022 angepeilt. Meine Anfrage war nun ihn bereits ab Oktober 2021 einzugewöhnen. Nach anfänglichem positivem Feedback seitens der Kita, kam jedoch keine frühere Betreuung zustande. Aufgrund längerer Krankheit und Personalmangels wurde wir wieder auf den Januar vertröstet.

    Ich mache die Kita dafür in keinster Weise verantwortlich. Für eine Krankheit kann niemand etwas. Dass derzeit ein absoluter Mangel an Erziehern und Erzieherinnen besteht, ist kein Geheimnis. Ich war froh hier in Berlin überhaupt einen Platz bekommen zu haben. Bei früheren Anrufen in anderen Betreuungsstätten war an eine Unterbringung in unter zwei Jahren nicht zu denken. Im Umkreis von fünf Kilometern entstehen momentan über 4.200 neue Wohnungen und hoffentlich entsprechende Kindertagesstätten. Für mich war der negative Bescheid zur Betreuung meines Kindes ein echtes Low.

    Als es erst noch hieß, dass der Kleine bereits im Oktober eingewöhnt werden kann, meldete ich mich bei meinem Arbeitgeber und fragte nach einem früheren Wiedereinstieg. Ich telefonierte ebenfalls mit meinen Kollegen, die sehr froh darüber waren, als sie hörten, dass ich früher wieder zurückkommen würde. Schließlich mussten sie während meiner Abwesenheit meine Aufgaben mit übernehmen. Eine Elternzeitvertretung gibt es nicht. Mein Vorgesetzter sah das alles etwas anders und vermittelte mir klar und deutlich, dass ein früherer Wiedereinstieg nicht möglich sei. 

    Aufgrund der permanenten Überlastung im Team kam es nun zu langfristigen Krankschreibungen. Die komplette Arbeit lastet nun auf einer Teilzeitkraft. Mein Arbeitgeber wird sicherlich seine Gründe haben, warum ein früherer Wiedereinstieg nicht möglich ist, allerdings ist es für mich schwer nachvollziehbar. Daraufhin habe ich mehrere Bewerbungen geschrieben, war jedoch nicht weiter erfolgreich. Insgesamt für mich recht enttäuschend. Ich halte weiterhin die Augen offen und konzentriere mich auf meine Aufgaben bei den Geldhelden. 🙂

    Quartalsbericht Q3 – Finanzen

    finanzielle Highs

    Für die Elternzeit hatte ich zunächst vorsorglich unseren Sparplan etwas zurückgefahren, habe aber nach einem Jahr nun festgestellt, dass wir weniger von dem zur Verfügung stehenden Geld verbraucht haben. Dadurch, dass ich nun zusätzlich noch etwas arbeiten darf, konnte ich unseren Sparplan wieder erhöhen. Derzeit fließen 1.600 EURO ins Depot, 400 EURO in den risikolosen Anteil, 200 EURO in die Spareinlagen des Kindes und jeweils 200 EURO auf das Spaßkonto (Urlaub, Bekleidung, etc.), das Babykonto (für notwendige Anschaffungen) und 200 EURO in den Notgroschen, der allerdings schon mehr als gut gefüllt ist. Dieses Geld könnte ich noch anderweitig investieren. Mich hat die Umstellung des Sparplans wieder super motiviert weiterzumachen und ich liebe es zu sehen, wie unsere Vermögen wächst.

    finanzielle Lows

    Lows gab es in dem Sinne nicht. In letzter Zeit habe ich mal wieder etwas zu viel Geld für Bekleidung ausgegeben. Da sich in dem Bereich etwas tun musste, habe ich im November eine #NoShoopingChallenge ausgerufen. Jegliche Einkäufe während des Black Friday sowie davor und danach sind für mich also tabu. Mein Ziel ist es, das auf die nächsten Monate auszuweiten. Mindestens für den Dezember. Dann werde ich mir einen Plan für das neue Jahr machen. 

    Quartalsbericht Q3 – Gesundheit

    gesundheitliche Highs

    Seit Juli ist es mir gelungen keine Produkte mit raffinierten Zucker mehr zu essen. Zudem verzichte ich auf Milchprodukte. Grund ist, dass ich festgestellt habe, dass es meinem Körper nicht sonderlich gut tut und meine Haut beim Verzehr dieser Lebensmittel sofort Alarm schlägt. Also weg damit. Ich war vorher ein echt Zucker-Junkie. Ich konnte kaum die Mittagszeit abwarten, um mir nach dem Essen endlich Schokolade einzuverleiben. 

    Die Süßigkeiten habe ich durch Nüsse und Trockenfrüchte ersetzt. Da ich gern backe, gab es bereits die ersten Dattelbällchen und Nusskuchen ohne “richtigen” Zucker. Natürlich befindet sich in den Produkten entsprechend Fruchtzucker. In Maßen genossen, kommen ich und meine Haut damit sehr gut zurecht. 

    Ansonsten wird wie immer selbst und frisch gekocht und gebacken. Ich würde meine Ernährung zu 85 Prozent als gesund bezeichnen. Ab und an esse ich verarbeitet Lebensmittel wie ein Fischstäbchen oder Eiersalat. Da ginge sicher noch mehr, aber derzeit bin ich damit recht zufrieden.

    Ebenfalls ab Juli ist es mir gelungen, mich wieder dreimal die Woche dem Krafttraining zu widmen. Seitdem konnte ich signifikante Veränderungen an meinem Körper feststellen, bin stärker geworden, habe mehr Ausdauer und konnte die Gewichte erhöhen. So soll es weitergehen. Ich bin zufrieden 🙂 Netter Nebeneffekt sind die Definition meines Körpers und die abgeschmissenen Kilos. In erster Linie geht es aber darum sich fit und gesund zu fühlen beziehungsweise es natürlich auch zu sein.



    gesundheitliche Lows

    Einige Zeit nach dem Abstillen hatte ich mit Herzrasen und extrem erhöhten Puls zu kämpfen. Nach der Blutabnahme wurde sehr schnell eine Schilddrüsenüberfunktion festgestellt. Diese wurde dann mit Tabletten behandelt, die ich nach zwei Monaten wieder absetzen konnte. Derzeit werden meine Blutwerte regelmäßig kontrolliert und wir beobachten die Entwicklung. Allerdings klettert mein Puls gerade wieder langsam, aber stetig in die Höhe.

    Als Folge dessen gesellt sich gerade noch etwas Haarausfall dazu, der sich als Nachwirkung der Überfunktion äußern kann. Kurz nach unserem fünftägige Urlaub im Oktober hat mich eine Grippe noch ziemlich umgehauen. Zwei Tage, an denen an Aufstehen nicht zu denken war. Nach insgesamt fünf Tagen war der Spuk dann allerdings auch wieder vorbei. Es war kein Corona (muss man ja heutzutage immer dazu sagen), ich habe einen Test gemacht. Der Rest der Familie verspürte nur leichte Symptome. 

    Dennoch deute ich dies als Zeichen meines Körpers, dass ich mich ein wenig mehr entspannen sollte. Ich versuche nun jede Nacht Minimum 6,5h Schlaf zu bekommen und mich einfach mehr auszuruhen oder früher hinzulegen, wenn mein Körper danach verlangt. Da Zeit gerade ein unglaublich knappes Gut ist, fällt mir dieser Punkt tatsächlich am schwersten, neben dem Versuch wieder Kaffee zu verzichten. Aufgrund der Schwangerschaft hatte ich 1,5 Jahre keinen Kaffee getrunken und dachte nun, dass ich das wieder könnte Na ja, nee kann ich nicht. Zumindest war der Wunsch dazu noch nicht groß genug. Den Konsum konnte ich ein wenig reduzieren.

    Die Ziele sind also weiterhin weniger Stress und die Schilddrüse in den Griff bekommen.

    Insgesamt sind die Ziele bis Ende des Jahres folgendermaßen:

    • Einkommen pro Monat auf 1.500$ bei Geldhelden erhöhen
    • Sparen und Depot bleibt insgesamt bei 2.600 EURO pro Monat
    • keinen industriellen Zucker
    • keine Milchprodukte
    • 3 x Krafttraining pro Woche
    • min. 7h Schlaf

    Ansonsten freue ich mich sehr auf die Weihnachtszeit und habe mir schon etliche, leckere Rezepte herausgesucht. Die Geschenke sind alle schon besorgt, die Weihnachtskarten im Druck und die Christmas-Playlist wartet auf ihren Einsatz. Ich freue mich vor allem wieder mehr Zeit mit Freunden und Familie verbringen zu können. Das ist das, was mir im letzten Jahr am meisten gefehlt hat. Liebe geht raus an alle 🙂

    Was sind deine Ziele für die kommenden Wochen? Was konntest du dieses Jahr bisher erreichen? Schreib es mir gern in die Kommentare! Ich freue mich von dir zu lesen 🙂

    Fünf finanzielle Fehler, die du in deinen 30ern vermeiden solltest!

    Fünf finanzielle Fehler, die du in deinen 30ern vermeiden solltest!

    Hausbau, erstes Kind, Festanstellung – in den Lebensjahren zwischen 30 und 40 können sich einige fundamentale Veränderungen ergeben. Diese Veränderungen haben nicht nur enorme Auswirkungen auf deinen Alltag, sondern auch auf deine Finanzen. Besonders diese zehn Jahre entscheiden über deinen Vermögensaufbau. Dabei gibt es fünf finanzielle Fehler, die du unbedingt vermeiden solltest! Welche das sind, klären wir in diesem Blogbeitrag!

    Warum sind die 30er so entscheidend?

    In meiner Traumwelt bekommt jeder mit 18 ein kleines Depot von seinen Eltern geschenkt, auf dem sich ein gewisses Startkapital befindet. All die Jahre zuvor haben sich die Erwachsenen in deinem Umfeld darum bemüht, ihrem Sprössling die richtigen Glaubenssätze zum Thema Geld mitzugeben. Spielerisch wurde dem Kind die finanzielle Bildung vermittelt, die es braucht, um sich im weiteren Verlauf seines Lebens ein entsprechendes Vermögen aufzubauen. 

    Regelmäßig werden Geldgeschenke nicht nur gespart, sondern natürlich investiert. Bereits von den ersten Gehältern wird ein gewisser Anteil angelegt. Mit steigendem Einkommen wächst dieser Anteil peu à peu bis die finanzielle Freiheit in greifbare Nähe rückt.

    Finanzielle Fehler vermeiden

    Seien wir ehrlich: die Realität sieht bei vielen von uns ganz anders aus. Die wenigsten von uns werden mit einem gut ausgestatteten Money Mindset geschweige denn mit einem Depot in die Volljährigkeit entlassen. Verdient man sein erstes Geld stehen häufig die ersten größeren Konsumwünsche auf dem Zettel. Ich weiß ja nicht, wie es dir geht, aber in meinen Zwanziger hatte ich von den Begriffen Rentenlücke und Altersarmut noch nie etwas gehört, geschweige denn daran gedacht, etwas dagegen zu tun. 

    Für die einen folgt nach dem Abitur das Studium, die anderen haben bereits ihre Ausbildung abgeschlossen. Dieser Abschnitt war für mich mehr von einem hedonistischen Lebensstil als einem vorausschauendem Denken geprägt. Ich denke damit bin ich nicht allein. Erst im Alter von 28 Jahren begann ich zu begreifen, dass ein permanentes Minus auf dem Konto und ein überquellender Kleiderschrank nicht die Erfüllung sein konnten. 

    Drei Jahre später schaue ich auf ein wachsendes Depot und eine Sparrate, die mich monatlich meinen finanziellen Zielen näherbringt. Ich habe noch neun Jahre vor mir in denen fünf finanzielle Fehler für mich keine Rolle spielen sollen und für dich auch nicht.

    fünf finanzielle Fehler für mich keine Rolle spielen
    1. Die Lifestyle-Inflation leben

    Die meisten Menschen starten spätestens in den 30ern mit ihrer ersten Festanstellung und verdienen die ersten richtigen Gehälter. Die perfekte Zeit, um sich endlich mal richtig was zu gönnen. Jetzt dürfen es die teureren Marken, die größere Wohnung und der längere Urlaub sein. Schließlich kann man es sich ja jetzt leisten. Bitte tu genau das nicht. 

    Nur, weil du jetzt mehr Geld verdienst, heißt das noch lange nicht, dass du es genauso auch wieder ausgeben musst. Umgekehrt ist damit nicht gemeint, dass du dein Leben weiterhin in einer Einzimmerbutze mit Dosenravioli führen musst. Es gibt einen Mittelweg zwischen Saus und Braus und asketischer Daseinsfristung. Diesen gilt es zu finden. Halte die Balance zwischen sinnvoller Sparsamkeit, die dich deinen Zielen näher bringt und der Erfüllung deiner Wünsche, welche dir das Leben im Hier und Jetzt angenehm machen. Auf keinen Fall jedoch sollte steigendes Gehalt mit steigenden Ausgaben gleichgesetzt werden.

    1. Sich nicht mit seinen Finanzen auseinandersetzen 

    Du bist immer noch überzeugt davon, dass die 30er nicht das richtige Alter sind, um an seine Rente zu denken? Diesen Glaubenssatz solltest du schleunigst ablegen. Ehe du dich versiehst, ist es soweit und der mögliche Ruhestand steht vor der Tür. Leider hat weder der Staat noch du selbst für diesen Lebensabschnitt vorgesorgt. Um der Altersarmut zu entkommen, musst du weiter arbeiten gehen oder massiv einschränken. 

    Klingt furchtbar? Dann leg JETZT los und vermeide finanzielle Fehler. Umso früher du beginnst, dich damit auseinanderzusetzen und dein Geld für dich arbeiten zu lassen, umso kleiner sind die monatlichen Beträge, die du zur Seite packen musst. Du hast noch Minimum 30 Jahre Zeit. Nutze diese Zeit. Dein Zukunfts-Ich wird es dir danken! Natürlich kannst du auch höhere Beträge einzahlen und sogar früher deine finanzielle Freiheit genießen oder später weitaus mehr Geld ausgeben. 

    finanzielle Freiheit genießen
    1. Kaufen oder mieten

    Statistisch gesehen, bauen die Deutschen im Alter von etwa 38 Jahren ihr erstes Haus. Raus aus dem Trubel der Stadt, ab ins Grüne. Manchmal fällt in diesem Zusammenhang sogar der Begriff “Altersvorsorge”. Doch ACHTUNG: eine selbstbewohnte Immobilie ist keine Altersvorsorge, sondern eine Lifestyle-Entscheidung, so wie die Wahl zwischen einem Fiat und einem Porsche. Nur im Falle eines Hausverkaufs wirft die Immobilie hoffentlich gewinnbringend Kapital ab, um davon im Alter leben zu können. 

    Neben den aktuelle Grundstückspreisen und steigenden Materialkosten, müssen Versicherungen, Steuern und Instandhaltung mit einberechnet werden. In vielen Fällen kommt man da mit einer Mietwohnung günstiger, auch, wenn es schmerzt die monatliche Miete zu überweisen, ohne, dass es einem am Ende selbst gehört. Der Hausbau / Hauskauf oder der Kauf einer EIgentumswohnung sollte daher detailliert durchgerechnet und genauestens geplant werden. Die derzeitigen Kosten für ein solches Unterfangen wiegen schwer. Diesem Thema hat sich Gerd Kommer angenommen und dazu ein Buch geschrieben: “Kaufen oder mieten”. Sehr empfehlenswert bei der Entscheidungsfindung.

    1. den Ehevertrag unterschätzen

    Durchschnittlich sind die Partner in Deutschland etwa 32 Jahre alt, wenn sie zum ersten Mal den Bund der Ehe schließen. Auch, wenn du jetzt denkst, dass ein Ehevertrag für dich kein Thema ist, weil du es super “unromantisch” findest oder eine Hochzeit für dich gar nicht erst in Frage kommt, will ich dir zwei Dinge mit auf den Weg geben. Erstens, jede Eheschließung an sich ist bereits ein Vertrag und zweitens, man kann auch einen Vertrag schließen, ohne verheiratet zu sein. 

    Darin lassen sich unter anderem finanzielle Ausgleichszahlungen für die Kinderbetreuung, Erbangelegenheiten im Falle des Todes beider Elternteile oder die Vermögensaufteilung bei einer Trennung festlegen. Die Auseinandersetzung mit den Finanzen in einer Partnerschaft schafft Transparenz und Vertrauen auf beiden Seiten. Besonders, wenn die Partner aufgrund gesellschaftlicher Strukturen in klassische Rollenbilder verfallen, können sich schnell finanzielle Fehler einschleichen, die Mann und Frau teuer zu stehen kommen können. Lasst euch hier am besten umfassend von einem Anwalt beraten. Unterstützung findet ihr ebenfalls bei den Beziehungs-Investoren.

    keinen Ehevertrag schließen
    1. kein Geld für das Kind einplanen

    Ja, Kinder können auch ungeplant in dein Leben treten, aber gehen wir mal von dem Fall aus, dass der Kinderwunsch nicht überraschend kommt. Steht also demnächst das Projekt Familienplanung auf deiner Agenda, solltest du bereits vorher Geld für die entsprechenden Anschaffungen zur Seite legen. Mache dir zudem Gedanken darüber, ob du Geld einsparen kannst, indem du Second Hand kaufst oder Leihgaben von Freunden und Bekannten übernimmst. 

    Kalkuliere einen gewissen monatlichen Betrag, der via Dauerauftrag auf ein Extrakonto fließt. Am besten startest du damit bereits ein halbes Jahr vor der Schwangerschaft. So muss der Betrag nicht sonderlich groß sein und du hast trotzdem genügend Puffer, um alles Nötige entspannt zu besorgen. Ist das Kind geboren, solltest du dich um ein Anlagekonzept kümmern. Ein Sparplan in ETFs mit gleichzeitigem Sparen auf einem risikoarmen Tagesgeldkonto bietet sich an. Auch hier sind häufig Beträge von 100 bis 200 EURO pro Monat ausreichend, da du von einem Anlagehorizont von achtzehn Jahren ausgehen solltest. Mit dieser Voraussicht könnt ihr gelassen in die Schwangerschaft starten und euch auf das Wesentliche konzentrieren – eure Familie. 

    Berücksichtigst du diese fünf Punkt, sind finanzielle Fehler in deinen 30ern kein Problem mehr für dich. Das Beste daran ist, hast du dich einmal mit deinen Finanzen auseinandergesetzt, wirst du schnell feststellen, dass es unglaublich viel Spaß macht. Darüber hinaus bedürfen einmal eingerichtet Sparpläne kaum eines weiteren Aufwandes. Du kannst beruhigt auf deine Konten schauen, mit dem Gefühl alles erledigt zu haben. 

    Vor welchen Herausforderungen stehst du momentan? Wo stehst du hinsichtlich deiner Finanzen? Schreib es mir gern in die Kommentare! ich freue mich von dir zu lesen 🙂

    Happy Weltspartag – Warum sparen nicht genug ist!

    Happy Weltspartag – Warum sparen nicht genug ist!

    In der letzten Oktoberwoche eines jeden Jahres findet der Weltspartag statt. Die Idee für diesen wiederkehrenden Tag kam während des First Internationale Thrift Kongress im Jahre 1924 auf. Über 350 Delegierte aus 27 Ländern fanden sich zusammen, um sich über Finanzen auszutauschen. 

    Am letzten Tag des Kongresses wurde der “World Thrift Day” ausgerufen, der am 31.Oktober 1925 das erste Mal offiziell von den Sparkassenverbänden begangen wurde. Vor allem in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg bis in die 1950er Jahre hinein, erlebte der Tag des Sparens seine Blütezeit. Doch schon lange ist Sparen allein nicht mehr genug. Warum das so ist und was du stattdessen tun solltest, erkläre ich dir in diesem Blogbeitrag!

    Deutschland – Meister im Sparen?

    Die Deutschen lieben es zu sparen. Laut einer Berechnung der ING Deutschland und der Barkow Consulting waren die Bundesbürger:innen 2020 zum achten Mal in Folge Spar-Europameister. Im vergangenen Jahr packten die Privathaushalte über 388 Milliarden Euro auf die hohe Kante. Das sind stolze 45 Prozent mehr als noch 2019. Das bedeutet runtergerechnet, dass jeder Deutsche im Durchschnitt jährlich 4.671 EURO zur Seite gelegt hat. So viel wie noch nie zuvor. Wir brauchen wohl keinen Weltspartag, um uns daran zu erinnern, was wir am besten können.

    Grund ist natürlich, dass zahlreiche Menschen im Lockdown sowohl keine Möglichkeit hatten das Geld für beispielsweise Reisen, Konzerte oder Restaurantbesuche auszugeben, als auch die mit der Pandemie einhergehende allgemeine Unsicherheit. Die Sorge vor Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit ließ uns noch vorsichtiger werden.

    Sorge vor Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit

    Die Pandemie bringt ein Umdenken mit sich           

    Doch es zeichnet eine Kehrtwende ab. So katastrophal, verheerend und unangenehm die Begleiterscheinungen der Corona-Pandemie auch sind, so hat diese in einigen Bereichen ein Umdenken hervorgerufen. Teilweise wurden schon längst überfällige Veränderungen endlich in die Tat umgesetzt. Hierzulande trauen sich die Menschen wieder an die Börse. Die, die wir das Risiko scheuen wie eine Katze das Wasser, scheinen endlich dahinter gekommen zu sein, dass das Sparbuch doch nicht immer die beste Alternative für den Vermögensaufbau bietet. Kann der Weltspartag einpacken?

    In einer im April 2021 veröffentlichten Studie zum Thema Geldanlage gaben 47 Prozent der Befragten an, auf dem Girokonto beziehungsweise 43 Prozent auf dem Sparbuch zu sparen. Darauf folgten mit 30 Prozent die Renten- und Kapital-Lebensversicherung, mit 28 Prozent der Bausparvertrag sowie mit 26 Prozent die Immobilien. Bereits 23 Prozent antworteten auf die Frage: “Welche Möglichkeiten der Geldanlage nutzen Sie aktuell?” mit Investmentfonds. 17 Prozent investieren ihr Geld in Aktien. Insgesamt sind über 12 Millionen Bundesbürger:innen. 2018 lagen diese Werte noch bei jeweils 20 und 15 Prozent. 



    Im Corona-Jahr 2020 stieg die Begeisterung für die Börse auf ein Niveau, das dem der Jahrtausendwende glich. Vor allem junge Erwachsene unter 30 Jahren wagten ihre ersten Investments. Etwa 600.000 der nach 1990 Geborenen wurden somit zu Erstanlegern. Ein Anstieg um fast 70 Prozent zum Vorjahr. Insgesamt investierten etwa 2,7 Millionen Menschen mehr als noch 2019 ihr Geld in Aktien, Aktienfonds oder aktienbasierte ETFs an. 

    Im Corona-Jahr 2020 stieg die Begeisterung für die Börse auf ein Niveau, das dem der Jahrtausendwende glich. Vor allem junge Erwachsene unter 30 Jahren wagten ihre ersten Investments. Etwa 600.000 der nach 1990 Geborenen wurden somit zu Erstanlegern. Ein Anstieg um fast 70 Prozent zum Vorjahr. Insgesamt investierten etwa 2,7 Millionen Menschen mehr als noch 2019 ihr Geld in Aktien, Aktienfonds oder aktienbasierte ETFs an. 

    Die Inflation kommt in riesigen Schritten

    Nachdem die Inflation während 2020 etwa bei 0,5 Prozent lag und damit deutlich niedriger ausfiel als noch 2019, erwartet uns jetzt ein kräftiger Anstieg der Inflationsraten. Im Oktober 2021 wird sich die Inflationsrate voraussichtlich bei 4,5 Prozent einpendeln. Das letzte Mal zeigten sich ähnliche Werte zu Beginn der 90er Jahre. Die Notenbanken halten immer noch an der Geschichte fest, dass die aktuellen Preissteigerungen nur vorübergehend sind. Ein Ende ist jedoch noch nicht in sich. 

    Die Gründe sind vielschichtig. Durch lange komplizierte Lieferketten und Staus in den Häfen kommt es zu spürbaren Engpässen in allen Bereichen. In China kommt es vermehrt zu Stromausfällen. Fabriken stehen still. Es mangelt an Kohle, um die nötige Energie bereitstellen zu können. Bei diesem Beispiel handelt es sich zur Abwechslung mal nicht unmittelbar, um die Folgen der Pandemie, sondern um einen Handelsstreit mit Australien. 

    Ganz anders sieht es dabei mit den Frachtern vor der Westküste der USA aus. Mittlerweile stehen die Hafenstaus ganz oben auf der Prioritätenliste des US-Präsidenten Joe Biden. Er ordnete einen 24 Stunden Betrieb an, um die Masse an Container-Schiffen endlich abarbeiten zu können. Keine leichte Aufgabe bei fehlendem Fachpersonal und entsprechendem Equipment. 



    Dieses Problem zeigt sich gerade überall auf der Welt: Massive Lieferengpässe, die in Folge der Corona-Pandemie die Wirtschaft ausbremsen und bei zahlreichen Händlern für Nachschubprobleme sorgen. Hinzu kommt der überwältigende Nachfrageboom, der nach Beendigung des Lockdowns eingetreten ist. Der Black Friday, eines der wichtigsten Shioppingereignisse des Jahres sowie das Weihnachtsgeschäft stehen noch aus. Experten rechnen damit, dass etliche Produkte schnell ausverkauft und lange nicht lieferbar sein werden. 

    All diese Faktoren (Lieferengpässe, steigende Energiekosten, Personalmangel) führen zu explodierenden Materialkosten und damit zu weiteren Preiserhöhungen. Wir dürfen gespannt sein, wie sich die Lage im kommenden Jahr entwickelt. Die EZB geht weiter davon aus, dass dieser Ausnahmezustand nur kurz anhalten wird und hält weiter an der lockeren Geldpolitik fest. Eine Zinsanhebung sei erst geplant, wenn sich die Inflation stabil bei 2 Prozent einpendelt und diese Entwicklung sei bisher nicht zu erkennen. 

    Sollte jetzt auch der letzte Sparer einen Sch*** auf den Weltspartag geben? Wir befinden uns in einer Zeit, in der es Negativzinsen für Guthaben auf Sparbüchern und Tagesgeldkonten gibt, während die Inflation derzeit bei über 4 Prozent liegt. Man kann also dabei zuschauen, wie das Geld auf dem Konto weniger wird.   

    Man kann also dabei zuschauen, wie das Geld auf dem Konto weniger wird.  

    Hat der Weltspartag ausgedient?

    Es mag viele geben, die sagen, dass der Weltspartag nicht mehr zeitgemäß ist. Dem muss ich jedoch widersprechen. Meiner Meinung nach sollte weiterhin kräftig gespart werden, denn willst du sonst ein Vermögen aufbauen? Eine absolut essentielle Komponente darf dabei nur nicht vergessen werden, natürlich solltest du das Gesparte auch investieren. Es macht absolut keinen Sinn dein Geld auf dem Giro- oder Tagesgeldkonto oder dem Sparbuch versauern zu lassen. Negativzinsen lassen dein Geld sichtbar weniger werden, während die aktuellen Preissteigerungen der Kaufkraft deines Gesparten den Rest geben. 

    Daher plädiere ich an alle Sparer da draußen, die sich in den kommenden zehn Jahren noch ein Vermögen aufbauen wollen: Investiert euer Geld! Wann? Der beste Zeitpunkt war gestern, der zweitbeste ist JETZT! Die vielversprechendste Lösung bieten derzeit ETFs. Mit einem breit diversifizierten Portfolio, angepasst an das persönliche Risikoprofil mit einer Buy-and-Hold Strategie führt derzeit kaum ein Weg vorbei.

    Vorbei du dir jetzt jedoch denkst: “Oh, dann mache ich das mal schnell und kaufe irgendeinen ETF. Sind ja eh alle irgendwie gleich.” MÖÖÖÖP. Bitte tue das nicht. Informiere dich im Vorhinein entsprechend. Schaue dir deinen Status quo an, leite daraus entsprechende Ziele und eine Strategie ab. Überlege dir welche finanziellen Risiken du bereit bist einzugehen und baue dir daraufhin dein Weltportfolio zusammen. Nur so kann ein langfristiger Vermögensaufbau gelingen. 

    Damit ist der Weltspartag für mich nicht obsolet, sondern sogar überaus wichtig. Halte deine Kohlen zusammen, denn du wirst sie brauchen. Auch, wenn die Bundesregierung gerade den Einstieg in eine teilweise Kapitaldeckung der gesetzlichen Rentenversicherung plant, sind die Renten noch lange nicht sicher. Vor allem Frauen, die in den meisten Fällen aufgrund von Teilzeitarbeit und Care-Arbeit im Laufe ihres Berufslebens generell weniger verdienen, droht die Altersarmut. Um also im Alter seinen Lebensstandard halten zu können, ist das Sparen und Investieren absolut alternativlos. 

    Die Mischung aus all diesen Elementen: niedrige Zinsen, extrem hohe Inflation, geringer Verdienst (vor allem bei Frauen), nicht gesicherte Renten, drohende Altersarmut sollte derzeit jeden wachrütteln, der nicht ans Sparen denkt und immer noch an einer Laissez-faire Einstellung zu seinen Finanzen festhält. Leute schaut hin und tut etwas und das nicht nur zum Weltspartag!

    Einkaufen – Hobby oder Sucht? Finde es heraus!

    Einkaufen – Hobby oder Sucht? Finde es heraus!

    Endlich Feierabend! Julia hat einen stressigen Arbeitstag hinter sich. Leider verlief heute nicht alles nach Plan – zuerst hat ihre Vorgesetzte ihre Präsentation zerrissen, während ihr Kollege anstatt aufmunternder Worte nur einen abschätzigen Blick für sie übrig hatte und obendrein läuft sie seit dem frühen Morgen mit einem Kaffeefleck auf ihrer Hose herum, den sie aber erst am Nachmittag im Spiegel sieht. Es gibt nur eine Sache, die sie nach diesem Martyrium aufmuntern kann – eine ausgedehnte Shoppingtour. 

    Zielgerichtet fährt Julia zum Einkaufszentrum. Zweieinhalb Stunden später kommt sie mit drei prallen Tüten wieder heraus. Aus dem einen Pulli, den sie unbedingt wollte, weil sie ihn gestern auf Instagram so schick fand, wurden zwei Röcke, ein Kleid, ein Schal und natürlich der Pullover. Da sie sich nicht entscheiden konnte, hat sie diesen nicht nur einmal, sondern direkt dreimal in verschiedenen Farben gekauft. 

    Mit gemischten Gefühlen macht sich Julia auf den Weg nach Hause. Einerseits zufrieden mit ihrer Ausbeute, andererseits mit einem schlechtem Gewissen, denn schließlich war diese Aktion gerade nicht sonderlich vorteilhaft für ihren Geldbeutel. Ich kann Julias Einkaufsverhalten nur allzu gut nachvollziehen, denn ich bin Julia. 

    Diese oder eine ähnliche Situation hast du vielleicht auch schon einmal erlebt. Möglicherweise fragst du dich nun des Öfteren: “Ist für mich Einkaufen Hobby oder Sucht?” Wie du diese beiden Dinge voneinander unterscheiden kannst und, ob du bereits eine Art von Abhängigkeit entwickelt hast, klären wir in diesem Blogbeitrag! 

    Einkaufen, wie das Hobby zur Sucht werden kann

    Was ist der Unterschied zwischen einem Hobby und einer Sucht?

    Ein Hobby ist eine in der Freizeit ausgeübte Beschäftigung, die aus Interesse oder Neigung mit einem gewissen Eifer betrieben wird. Diese Tätigkeit wird freiwillig und regelmäßig ausgeübt und dient der Entspannung sowie dem eigenen Vergnügen. Zudem trägts das Hobby zur Definition des eigenen Selbstbildes bei und stellt einen Teil der eigenen Identität dar. 

    Willst du wissen, ob Einkaufen Hobby oder Sucht ist, musst du dich ebenso mit dem unangenehmen Part auseinandersetzen. Daher schauen wir uns nun näher die Erklärung für den Begriff Sucht an. Diese beschreibt ein unüberwindbares Verlangen nach einem bestimmten Erlebnis oder Zustand. Diesem Ansinnen werden alle anderen rationalen Argumente untergeordnet. Die Abhängigkeit kann dazu führen, dass der Person soziale Nachteile entstehen.

    Da es eine Vielzahl von Suchterkrankungen gibt und diese sich in ihren Symptomen und Auswirkungen unterscheiden, möchte ich an dieser Stelle näher die Merkmale der Kaufsucht eingehen.



    Wie äußert sich eine Kaufsucht?

    Kaufsucht ist keine Erkrankung, die als offizielle Diagnose anerkannt wird. Nach Schätzungen sind in Deutschland fünf Prozent der Bevölkerung kaufsuchtgefährdet. Da das Kaufverhalten der restlichen 95 Prozent nicht als gesundheitlich schädlich eingestuft wird, halten sich die finanziellen Mittel zur Erforschung des problematischen Verhaltens in Grenzen. Meines Erachtens muss Konsum nicht erst pathologisch krankhaft sein, um als alltägliche Einschränkung zu gelten. Das Einkaufen, sei es das zwanzigste Schnäppchen, die neuesten Elektroartikel oder die teuersten Designerstücke, wird als in der Gesellschaft völlig normaler Lebenswandel betrachtet. 

    Der Konsum von Gegenständen gehört in unserer westlichen Welt ebenso zur Normalität, wie der von Zucker, Alkohol und Kaffee. Extrem sind die, die auf diese Dinge verzichten. Auch, wenn viele Menschen nicht per Definition an einer Kaufsucht erkrankt sind oder kurz davor stehen, so stellt das permanente Gefühl von “Haben-wollen” doch für fast alle ein Problem dar.  

    Nichtsdestotrotz wollen wir uns nun die Symptome etwas genauer anschauen, die herkömmlicherweise genutzt werden, um “normales” Kaufen von einem pathologischen Konsumverhalten zu unterscheiden. 

    Folgende Kriterien sprechen für eine Kaufsucht oder auch Shoppingstörung:

    • Die Gedanken des Betroffenen kreisen sehr oft um kaufbezogene Themen und Konsumgüter.
    • Beim Einkaufen entsteht wiederholt ein Kontrollverlust, der in wahren Kaufattacken mündet.
    • Das Kaufverlangen ist beim Einkaufen ausgesprochen intensiv.
    • Durch das ausgeprägte Kaufverhalten entstehen für den Betroffenen negative Konsequenzen. Diese äußern sich mitunter in Konflikten mit der Familie oder Freunden. Zudem folgen häufig berufliche und finanzielle Probleme, die in einer Verschuldung münden können.
    • Die ausgegeben Geldsummen greifen früher oder später die finanziellen Ressourcen der Betroffenen an.
    • Oftmals ist das Kaufen mit emotionalen Ursachen verbunden. Dazu zählen zum Beispiel Langeweile, Unmut, leichte Verstimmungen, Verdruss oder Unzufriedenheit. Der Kaufakt an sich wird dann als belohnend und Ego aufwertend empfunden.
    • Die Ware wird in einer nicht notwendigen Stückzahl erworben oder es werden Produkte gekauft, die generell nicht gebraucht werden. Unter Umständen werden diese Konsumgüter verstaut, verschenkt, vergessen oder sogar weggeschmissen. 

    Erinnern wir uns nochmal an das in der Einleitung beschriebene Beispiel. Nachdem, was du nun bereits über die Shoppingstörung gelesen hast, was würdest du sagen? Ist das Einkaufen Hobby oder Sucht? Ich selbst habe mich zu Beginn mit dem Begriff Kaufsucht schwergetan. Das erste, was einem dabei häufig in den Sinn kommt, ist eine hochverschuldete Frau, deren komplette Wohnung mit Designer-Pieces vollgestopft ist. Hat man dieses Bild vor Augen, ist es leicht zu sagen: “Es kaufen ja alle so viel. Das ist völlig normal. Ich will mir doch auch mal etwas gönnen. Solange es nicht soweit kommt…”

    Wie findest du heraus, ob das Einkaufen Hobby oder Sucht ist?

    Mittlerweile hat sich meine Vorstellung einer kaufsüchtigen Person jedoch gewandelt. Gemessen an den Kriterien, die für eine solche Erkrankung sprechen, reichen weniger dramatische Konsequenzen aus, um festzustellen, dass etwas aus dem Ruder läuft. Zur besseren Veranschaulichung möchte ich dir kurz einige Beschreibungen meines damaligen Alltags geben.

    Immer, wenn ich ein neues Kleidungsstück in einem Newsletter oder auf Instagram gesehen habe, konnte ich an nichts anderes mehr denken, bis ich dieses endlich in den Händen hielt. Das geht mir leider heute noch manchmal so. Daher hilft es mir sehr, vorübergehend auf Insta zu verzichten. Für mich war es völlig normal, dass Bestellungen von einem oder zwei Teilen letztendlich auf einen Warenkorb von 1.000 EURO hinausliefen. 

    Die Berge an Klamotten führten nicht selten zu Streit in der Familie. Zum Glück kam dabei nie ein größerer Schuldenberg zusammen. Dennoch verwendete ich oft mein Erspartes, um zu Shoppen und reizte fast jeden Monat den Dispo aus. Zu oft musste ich mit dem neuen Gehalt direkt die offen gebliebenen Rechnungen des letzten Monats bezahlen. Häufig erfolgten Käufe aus dem Wunsch nach Anerkennung und der Jagd nach einer Idealvorstellung meiner Selbst heraus. 



    Oft wollte ich mich mit meinen Käufen selbst belohnen und solange noch Geld da ist, kann ich dieses genausogut ausgeben. Nach dem Shopping landeten die Stücke häufig im Schrank, wo ich sie auf der Suche nach dem nächsten wunderschönen Kleidungsstück direkt wieder vergaß. Ich habe einen Pullover in sechs verschiedenen Farben und auf “Vorrat” identische Röcke gekauft, da diese gerade im Sale waren. Die Kleidungsstücke, die noch ein Preisschild trugen, bevor ich die aussortiert habe, sind an vier Händen nicht mehr abzuzählen.

    Du siehst, auch, wenn ich nicht das Klischee einer verzweifelten Peter Zwegat Mandantin entspreche, stellte sich bei mir die Frage: “Einkaufen – Hobby oder Sucht?” nicht mehr. Mein Kaufverhalten entsprach vielleicht noch der in der Gesellschaft akzeptierten Norm, doch bedeutete es für mich Einschränkungen, emotionalen Stress und enormen innerlichen Druck. Mittlerweile habe ich meine Finanzen gut im Griff und gebe weniger Geld für sinnlosen Kram aus. Dennoch muss ich mich stets immer wieder selbst reflektieren, um nicht in alte Verhaltensmuster zu fallen   

    Nun kannst du für dich selbst überprüfen, inwiefern diese Punkte auf dich zutreffen. Selbst, wenn du möglicherweise nicht alle Kriterien für eine Kaufsucht erfüllst, kann es dennoch sein, dass du unzufrieden mit deiner Beziehung zu Geld und deinen Finanzen bist, dass das Einkaufen und die Dinge, die sich bei dir horten dich belasten oder, dass du versuchst andere Gefühle mit dem Shoppen zu überspielen. Das kannst nur du allein herausfinden. Schau achtsam auf dich und deine Emotionen. Sei dabei ehrlich zu dir selbst und erlaube dir genauer hinzuschauen.

    Wie fühlst du dich gerade mit deinem Kaufverhalten? Bist du zufrieden mit deiner finanziellen Situation? Schreib es mir gern in die Kommentare. Ich freue mich von dir zu lesen 🙂   

    Die 10 besten und einfachsten Tipps zum Sparen

    Die 10 besten und einfachsten Tipps zum Sparen

    Die 10 besten und einfachsten Tipps zum Sparen

    Es gibt zwei Schrauben, an denen du drehen kannst, wenn es darum geht, ein Vermögen aufzubauen. Zum einen sind das deine Einnahmen und zum anderen deine Ausgaben. Wie du letzteres optimieren kannst, will ich dir mit diesen zehn besten Tipps zum Sparen zeigen. Bereit? Dann lass uns loslegen!

    Ich habe alle Spartipps auch selbst getestet und bin damit tatsächlich ganz gut gefahren.

    Titelbild: Unsplash / Micheile Henderson / 2020

    Spartipp Nummer 1 – Haushaltsbuch

    Lege dir ein Haushaltsbuch an. Für mich der wichtigste Schritt zum Sparen. Das Haushaltsbuch hat mir sehr dabei geholfen, herauszufinden, wo wirklich meine größten auch auch meine unsinnigsten Ausgaben lagen. So fiel mir relativ schnell aus, dass ich beispielsweise über 800 EUR jährlich für Coffee-to-go ausgab. Nach wie vor führe ich ein Haushaltsbuch, um meine Ein- und Ausgaben im Blick zu behalten. Ich empfinde es auch nicht als anstrengend, sondern als sehr hilfreich. 

    Weitere hilfreiche Tipps zum Thema Haushaltsbuch sowie eine entsprechende Vorlage, findest du hier:

    Spartipp Nummer 2 – sinnlose Abos kündigen

    Sinnlose Abos kündigen. Ich weiß dort gibt es unterschiedliche Serien und Filme und ein bisschen Fußball soll es auch noch sein, aber brauch man wirklich ein Netflix, Amazon Prime und ein Sky Abo? Wahrscheinlich nicht. Das Gleiche gilt für Spotify, iTunes oder Amazon Music. Entscheide dich für einen dieser Dienste. Ähnlich verhält es sich mit nicht genutzten Zeitungsabos oder den regelmäßigen Beiträgen fürs Fitnessstudio, in dem du schon drei Monate nicht mehr warst. Überlege dir sehr genau, was du wirklich nutzt. Der Rest kann weg.

    Spartipp Nummer 3 – Verträge überprüfen

    Verträge überprüfen. Das kann nicht nur der Handyvertrag, bei dem man nach den ersten zwei Jahren plötzlich drauf zahlt, sondern auch die Autoversicherung oder der Stromanbieter. Manchmal reicht es zum Ende der Vertragslaufzeit die Kündigung einzureichen, um dann ein besseres Angebot zu bekommen, manchmal kommt man um einen Wechsel nicht herum. Überprüfe auch all deine Versicherungen. Für welchen Notfall möchtest du wirklich abgesichert sein und gibt deine Versicherung das auch her? Auch, wenn es vielleicht ein bisschen Arbeit bedeutet, kann sich das lohnen und wer hat hier gesagt, dass es was umsonst gibt 😉  

     

     

    Also überprüfe alles Verträge / Versicherungen:

     

    • Handy
    • Internet
    • Strom
    • Autoversicherung
    • Unfallversicherung
    • Hausratverischerung

    Spartipp Nummer 4 – Kontowechsel

    Konto wechseln und gegebenenfalls Kreditkarten kündigen. Ich hatte seitdem ich sechzehn Jahre alt war ein Konto bei der Sparkasse und schon meine Großeltern haben dort ihr Geld gebunkert. Also unsere Bank des Vertrauens. Jedoch haben viele Banken die geringen Zinsen durch höhere Kosten für den Kunden umgelagert. So auch die Sparkasse. Eine ganze Zeit lang bezahlte ich noch fleißig meine 5,95 EUR monatlich Kontoführungsgebühren. Doch irgendwann störte ich mich so sehr daran, dass für mich nur noch ein Wechsel in Frage kam. Wie lange man jetzt bei den Direktbanken ohne weitere Kosten auskommen wird, wird sich zeigen, aber so spare ich mir erstmal die 5,95 EUR und habe oben drauf noch 200 EUR für den Wechsel gutgeschrieben bekommen. Ebenso ist es mit Kreditkarten, die einen jährlichen Beitrag kosten. Brauchst du diese wirklich oder gibt es vielleicht noch etwas günstigeres? Ich komme zum Beispiel auch sehr gut ohne aus. Ein Punkt, an dem ich definitiv sparen kann.

    Spartipp Nummer 5 – öffentliche Verkehrsmittel

    Ich komme aus einem kleinerem Dorf nahe Berlin. Hier war es quasi Pflicht mit 17 den Führerschein zu machen und sich hauptsächlich mit dem Auto fortzubewegen. So hab ich das auch über zehn Jahre gehandhabt und mein Auto war mein ein und alles. Ich hätte mir nie vorstellen können, dass ich je ohne meinen fahrbaren Untersatz sein würde. Auch, wenn dieser durch den Umzug nach Berlin, dem zunehmenden Verkehr und die steigenden Kosten immer unpraktischer wurde. Nachdem dann allerdings die dritte große Reparatur innerhalb weniger Monate anstand, hab ich mich dazu entschieden mein Auto und auch die damit verbunden Kosten abzugeben. Mittlerweile fahre ich seit einem halben Jahr mit den Öffentlichen und spare mir dadurch Versicherung, Tankkosten, Steuer und Reparaturen. Für jeden, der nur aus Bequemlichkeit das Auto nutzt, können die Öffentlichen Verkehrsmittel oder das Fahrrad eine super Alternative sein.

    Spartipp Nummer 6 – Großpackungen / Angebote

    Großpackungen kaufen und auf Angebote achten. Zugegeben ein recht simpler, aber doch sehr wirkungsvoller Tipp. Denn indem du öfter mal auf eine größere Menge oder die Familienpackung Shampoo, Kaffee oder Zahnpasta zurückgreifst, kannst immer eine Kleinigkeit sparen. Bei Dingen, die du sowieso täglich verwendest, kann ein kleiner Vorrat nicht schaden, da du ja eh weißt, dass du die Produkte aufbrauchen wirst. Ich mache das immer so mit Drogerieartikeln. Davon kaufe ich gleich eine höhere Stückzahl. Auch, wenn sich Prospekte wälzen jetzt nicht nach der aufregendsten Sonntagsbeschäftigung anhört, kannst du auch hier einiges rausholen. Mache dir einen kleinen Sport daraus und werde zum Schnäppchenjäger. Ich freue mich immer, wenn ich einen Artikel, den ich sowieso gekauft hätte, dann auch noch im Angebot ergattern kann.

    Spartipp Nummer 7 – Wünsche hinterfragen

    Hinterfrage deine Wünsche. Bei mir war es bei den Klamotten immer so, dass ich in jedem Onlineshop elendig lange Wunschlisten mit tausenden von Produkten hatte. Und, wenn ich mir dann mal wieder ein riesen Paket bestellt hatte, gab es ja schon wieder neue Taschen, Schuhe, Kleider und Röcke, die ich unbedingt haben musste. Dabei blieb es nicht nur bei Bekleidung, sondern genauso war es mit Kosmetik, Elektronikartikeln und Sportsachen. Jeder Wunsch, den ich mir erfüllte, wurde sofort durch zehn neue ersetzt. Ich musste sehr lange und muss es auch jetzt noch, an meiner Einstellung arbeiten, um diese Spirale und mein eigenes Verhalten zu durchbrechen. Das war nicht einfach, hat aber mitunter den größten Effekt auf mein derzeitiges Konsumverhalten ausgemacht.

    wünsche

    Spartipp 8 – Schulden begleichen

    Versuche so schnell wie möglich deine Schulden zu begleichen. Konsumschulden bringen nicht nur teure Zinsen mit sich, sondern auch immer einen emotionalen Drucken. “Was ist, wenn ich diesen Monat meine Rate nicht bezahlen kann?” Vor allem Dispokredite, also, wenn wie bei mir früher sehr oft, dein Girokonto regelmäßig in den roten Zahlen steht, kostet dich das eine Stange Zinsen. Diese zusätzlichen Gebühren kannst du dir gut und gerne sparen. Zahle also so schnell wie möglich deine Raten ab und gleiche dein Konto aus. Seit eineinhalb Jahren hab ich auf meinem Konto keine roten Zahlen mehr gesehen und das fühlt sich sehr gut an 🙂

    Spartipp 9 – verschiedene Konten

    Lege dir für bestimmte Bereiche unterschiedliche Konten an. Ich habe zum Beispiel ein Konto für meinen Notgroschen, ein Spaß-Konto, für Dinge, die ich mir gern kaufen möchte, ein Babykonto, auf dem bereits in der Planungsphase regelmäßig Einzahlungen für zukünftige Anschaffungen hinterlegt wurden, ein normales Girokonto für meine Fixkosten und noch ein Tagesgeldkonto, auf dem ich den risikolosen Anteil anspare. Mittels Daueraufträge wandern jeden Monat direkt nachdem mein Gehalt auf meinem Girokonto eingegangen ist, genau festgelegte Beträge auf die jeweiligen anderen Konten. So kann ich auch beispielsweise nur das Geld vom Spaß-Konto für einen Wunsch ausgeben, dass auch wirklich auf diesem Konto ist. Wenn du mehr zur richtigen Kontostruktur wissen willst, dann wirst du hier fündig:

    Spartipp Nummer 10 – regional Reisen

    Mein Mann und ich halten es häufig so, dass wir unsere Urlaubsreisen in die nähere Umgebung verlegen. Also Thailand, die Malediven oder Dubai stehen dabei weniger auf unsere Liste. Für Kurztripps fliegen wir nicht in andere Städte, sondern fahren zum Beispiel in die Natur in der Nähe. Das soll jetzt nicht heißen, dass man nie wieder eine Fernreise machen oder nicht mehr nach London oder Paris fliegen soll. Es geht einfach nur darum, auch hier für sich selbst zu schauen, ob es nicht eine mindestens genauso schöne, aber vielleicht günstigere Alternative gibt. Positiver Nebeneffekt: weniger Reisezeit und du schonst die Umwelt 😉

    Und P.S.: Balance is the key

    Bei der ganzen Sparerei solltest du es natürlich auch nicht übertreiben. Nur ein mal täglich die Klospülung zu drücken, nur zwei Minuten zu duschen und überall das Licht auszulassen, ist hier dann vielleicht nicht der richtige Weg. Du solltest dich bei all deinen Sparmaßnahmen nicht zu sehr eingeschränkt fühlen. Das vermittelt schnell den Eindruck von Zwang und lässt dich das Ganze nicht durchhalten. Es ist wie bei einer Diät. Diese sollte auch so ausgerichtet sein, dass du dich mit allem notwendigen ausreichend versorgt fühlst und nicht aufgrund von Mangelerscheinungen zu Heißhungerattacken neigst. Klar solltest du dich aus deiner bisherigen Komfortzone herausbewegen, aber du solltest es auch nicht übertreiben 😉 Ganz spannend dazu finde ich das Thema Frugalismus. Hier kannst du nochmal alles zu diesem etwas anderen Lebensstil nachlesen: