Neue Routinen schaffen: So führen dich Automatismen zum Erfolg

    Neue Routinen schaffen: So führen dich Automatismen zum Erfolg

    “Wie war das nochmal mit dem Zähneputzen? Erst oben, dann unten? Ach nee, erst die Zahnpasta…” Müssten wir jedes Mal über derlei Kleinigkeiten bewusst nachdenken, würde sich unser Alltag recht zäh gestalten. Routinen und automatisierte Abläufe können unser Leben enorm vereinfachen. 

    Genauso können sie uns jedoch auch bei unserer Zielerreichung im Weg stehen. Oder wie oft hast du schon nach den Knabbereien gegriffen, wenn du abends auf der Couch vor dem Fernseher gesessen hast? Eben. 

    Wie du neue Routinen schaffen kannst, deine täglichen Abläufe vereinfachst und damit leichter deine Ziele erreichst, besprechen wir in diesem Blogbeitrag!

    Wie entstehen Routinen?

    Hast du schon mal beim Einkaufen deine PIN vergessen, trotzdem auf gut Glück losgetippt und siehe da – es hat geklappt? Auch, wenn wir uns manchmal nicht bewusst an Dinge erinnern können, so speichert unser Unterbewusst doch viel mehr Informationen ab, als wir uns vorstellen können.

    Du hast deine PIN schon so oft verwendet und deine Finger in dieser Reihenfolge bewegt, dass du diesen Ablauf mühelos aus deinem Unterbewusstsein abrufen kannst. Diesen Prozess nennt man Körpererinnerung beziehungsweise im Englischen Body Memory. 

    Unser Körpergedächtnis speichert alle Erfahrungen, die wir mit Hilfe unserer Sinnesorgane wahrnehmen. Diese Eindrücke werden in Verbindung mit unseren Emotionen und Bewegungsmustern als implizite Gedächtnisinhalte abgespeichert. Das bedeutet, dass diese Informationen direkt an unser Unterbewusstsein übermittelt werden.  

    neue Routinen schaffen: Körpergedächtnis speichert alle Erfahrungen

    Datenautobahnen entwickeln sich durch Wiederholungen

    Wenn du bestimmte Routinen entwickelst, indem du gewissen Handlungen immer wieder durchführst, entstehen in unserem Gehirn kleine Verknüpfungen. Diese Nervenbahnen ermöglichen es uns, etwas das wir einmal gelernt haben wieder abzurufen. Umso öfter wir diese Verbindungen nutzen, umso stärker werden diese.

    So können aus schmalen Trampelpfaden, ausgebaute Autobahnen werden. Das ist Fluch und Segen zugleich. Zum einen kannst du direkt auf diesen Daten-Highway zugreifen und das Erlernte wie automatisch umsetzen. Zum anderen kann dich diese Abkürzung daran hindern, neue Wege einzuschlagen und damit neue Routinen schaffen zu können.



    So hindert dich dein Unterbewusstsein daran deine Ziele zu erreichen 

    Schleife binden, Auto fahren, der Weg zur Arbeit – über all diese Dinge möchtest du nicht jedes Mal lange nachdenken müssen, wenn du sie durchführst. Die Prozesse sollen und müssen reibungslos vonstatten gehen, wenn wir unseren Alltag meistern wollen. 

    Neurotransmitter sind die biochemischen Stoffe, die dafür zuständig sind Informationen von einer Nervenzelle zur anderen zu übertragen. Umso besser die Neurotransmitter in unserem Gehirn ausgebaut sind, umso mehr Neuropeptide (Botenstoffe) können an die Zellen weitergegeben werden. 

    Neuropeptide erreichen als Hormone die Zielzellen über die Blutbahn. Und Hormone steuern in unserem Körper einfach alles. Stoffwechsel, Energie, Atmung, Blutdruck, Schlaf, Haut, Hungergefühl und unseren Gemütszustand.

    So hindert dich dein Unterbewusstsein daran deine Ziele zu erreichen 

    Wir verknüpfen unsere Handlungen automatisch mit Gefühlen

    Anhand der Kette die ich dir gerade beschrieben habe, kannst du erkennen, dass aus unseren Handlungen, die wir ausüben, über die Ausschüttung von Hormonen entsprechende Emotionen hervorgerufen werden. 

    Wir lassen uns auf zweierlei Weg motivieren: Freude empfinden und Schmerz vermeiden. Chips auf der Couch feuern Hormone, die dich zufrieden machen, dich entspannen und Glück empfinden lassen. 

    Allein der Gedanke daran, jetzt die Sportschuhe anzuziehen, erfüllt dich mit Unmut, Widerwillen und Abneigung. Du fühlst dich faul, überfordert, genervt. In diesem Moment laufen zu gehen, kommt dir wie das Letzte vor, das du gerade tun möchtest.

    Dein Gehirn hat währenddessen gelernt, dass die Chips-Strategie hervorragend funktioniert. Du überlebst damit nicht nur, sondern bekommst angenehme Gefühle on top. Die Routine wird als positiv abgespeichert und kann beim nächsten Couch-Besuch direkt wieder abgerufen werden und wieder und wieder und wieder.



    Das passiert in deinem Körper, wenn du neue Routinen schaffen willst  

    Stell dir nun vor du möchtest diesen eingeschlagenen Pfad verlassen. Einfach von der Autobahn abfahren, am besten gar nicht erst die Auffahrt nehmen, aber kaum ist der Fernseher an, läufst du wie ferngesteuert zum Schrank mit den Knabbereien. 

    Stell dir vor, wie lebensbedrohlich es sich für dein Unterbewusstsein anfühlen muss, wenn du nun von diesem sicheren Muster abweichen willst. Du versuchst damit deinem Körper den wundervollen Cocktail aus den Glückshormonen Serotonin und Dopamin vorzuenthalten. 

    Das passiert in deinem Körper, wenn du neue Routinen schaffen willst  

    Du kannst dir sicher vorstellen wie deine Zellen auf diese Planänderung reagieren. Im Übrigen lassen sich diese Abläufe in deinem Körper auf fast alle Lebenssituationen übertragen. Dabei muss es nicht nur um dein Ess- und Sportverhalten gehen. Bei mir sprang das Belohnungszentrum des Gehirns vor allem beim Shopping und reduzierten Produkten an.

    Wenn ich etwas kaufen konnte, verfielen meine Zellen in einen Rausch. Ein Rausch, der wie bei anderen Süchten auch, nur durch häufigeren Konsum und höheren Dosen aufrecht erhalten werden kann. Und nun bekommen meine Zellen die Info, dass anstatt den Sale zu nutzen, gespart und investiert werden soll. Das sorgt dann natürlich für heftig Aufruhr.

    Der gewohnte Hormoncocktail bleibt aus. Der Körper wird unruhig. Das ist der Moment, in dem sich das Abweichen von deiner gewohnten highspeed Nervenbahn richtig mies anfühlt. Das, von dem du dachtest, dass es wirklich das Richtige wäre – joggen gehen, sparen, selbst kochen – fühlt sich leider überhaupt nicht richtig an. 

    Du kannst nur noch daran denken, die Schokolade zu essen, die Tasche zu kaufen oder endlich deine geliebte Pizza zu bestellen. Du brauchst das jetzt. SOFORT! Deine Zellen senden an dein Gehirn die Botschaft, dass nun bitte doch endlich wie üblich die Glückshormone fließen sollen und drängen dich damit mit aller Macht zurück auf deine Autobahn.   

    drängen dich damit mit aller Macht zurück auf deine Autobahn.   

    So kannst du leichter neue Routinen schaffen  

    Du kannst dir sicher ein ungefähres Bild davon machen, wie schwer es sich anfühlt, gegen dieses Aufgebot deines Körpers mit rationalen Argumenten anzukämpfen. Ich denke jeder von uns hat eine solche Situation schon mal erlebt. Dann, als du wirklich mit der Ernährungsumstellung, deinem Fitnessprogramm oder deinen Finanzen anfangen wolltest.

    Nichtsdestotrotz kannst du neue Gewohnheiten und Routinen in dein Leben integrieren. Zunächst einmal musst du mit deinem Bewusstsein gegen die biochemischen Prozessen in deinem Körper vorgehen.

    Allein schon dadurch, dass du verstehst, wie dieses ungute Gefühl in dir zustande kommt, versetzt du dich eher dazu in die Lage, dagegen vorzugehen. Setze also deine geistige Willensstärke gegen die unterbewussten Verlangen deines Körpers ein.



    Dennoch solltest du darauf achten, dass du dich nicht in einen Kampfmodus versetzt. Es geht hier nicht darum gegen dein Inneres zu anzukämpfen. Das macht es nicht nur schwer, sondern teilweise unmöglich neue Strukturen über einen längeren Zeitraum erfolgreich umzusetzen.

    Benutze deine Emotionen, um dich zu motivieren  

    Erinnerst du dich noch an die zwei Hauptmotivatoren? Genau: Schmerz vermeiden und Freude empfinden. Setze diese beiden Emotionen ein und verknüpfe sie mit den jeweiligen Handlungen, die du entweder ausüben beziehungsweise nicht mehr ausüben möchtest.

    Wichtig ist, dass du dabei Kontakt zu deinem Unterbewusstsein aufnimmst. Das funktioniert am besten über Meditationen und Affirmationen. 

    Dafür habe ich dir hier mal eine Meditation von Laura Malina Seiler für finanzielle Fülle:

    Darüber hinaus solltest du dein aktuelles Mindset gegenüber Geld überprüfen. Was sind deine derzeitigen Glaubenssätze, die im Zusammenhang mit Geld und Finanzen hegst? 

    “Für Geld muss man unglaublich hart arbeiten?” 

    “Wohlhabende Menschen sind arrogant.” 

    “Ich kann nicht sparen.”

    All deine Glaubenssätze kommen dir jetzt noch als unverrückbare Wahrheiten vor. Doch du kannst diese anpassen, verändern oder komplett löschen. Das wird dir dabei helfen, wenn du neue Routinen schaffen willst.

    Zudem solltest du dir Ziele setzen und deinen Fortschritt darüber dokumentieren. Das hilft dir dabei schnell zu erkennen, ob du in die richtige Richtung läufts und deine Handlungen deinem Ziel entsprechen oder nicht.

    Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass das sowohl ein umfangreicher als auch ein nie endender Prozess ist. Du musst dich selbst, deine Gedanken, deine Handlungen, deine Realität und deine Ziele hinterfragen, reflektieren und neu definieren. Das passiert nicht von heute auf morgen.



    Meine finanzielle Reise hat vor vier Jahren begonnen und ich lerne jeden Tag dazu, richte mich neu aus, passe an. Meine wichtigsten Finanz-Routinen sind aktuell die automatisierten Daueraufträge. Damit werden meine Finanzen komplett im Hintergrund ohne mein Zutun gesteuert.

    Meine Investitionen laufen damit. Es fließen monatlich Beträge auf das Baby und Spaßkonto sowie in jeweiligen Depots. Damit ist für alle Bereiche vorgesorgt. Ansonsten mache ich derzeit eine #NoShoppingChallenge. Das bedeutet ein Jahr keine Kleidung kaufen. Momentan befinde ich mich im zweiten Monat und es geht mir damit hervorragend. 

    Welche neuen Routinen möchtest du schaffen? Welche Herausforderungen siehst du dabei? Schreib es mir gern in die Kommentare! Ich freue mich von dir zu lesen 🙂

    Krise im ETF-Portfolio: Das kannst du jetzt tun

    Krise im ETF-Portfolio: Das kannst du jetzt tun

    Mittlerweile ist es über zwei Wochen her, als der Russland-Ukraine-Konflikt mit einem gewalttätigen russischen Angriff in seinem ersten Höhepunkt mündete. Die verheerende politische Situation spiegelt sich als Krise im ETF-Portfolio wider. Welche Bedeutung die Ereignisse für dein Depot haben und was du jetzt tun solltest, klären wir in diesem Blogbeitrag!

    Disclaimer: Im folgenden Text geht es nicht um die für die ukrainische Bevölkerung tragischen Ereignisse, die in diesem Moment die Medien dominieren, sondern ausschließlich um die Frage, welche Auswirkungen der Russland-Ukraine-Krieg aus jetziger Sicht auf die Führung eines passiven Privatanlegerdepots aus Indexfonds und ETFs hat. 

    Mein Depot steht im Minus – was soll ich tun?

    Ich kann dir eines verraten: in meinem Depot sieht es derzeit auch nicht sonderlich rosig aus, auch, wenn ich im Moment noch keine fette rote Zahl angezeigt bekomme. Natürlich sind fallende Kurse über einen längeren Zeitraum für mich auch erst einmal etwas Neues.

    Bisher habe ich nur den kleine Corona-Dip Anfang des Jahres 2020 mitbekommen und dieser war so schnell vorbei, dass an nicht von einem echten Crash sprechen konnte. Nichtsdestotrotz heißt es, in der jetzigen Situation die Nerven zu behalten.

    Hast du dein Portfolio so breit wie möglich über verschiedenste Länder, Regionen, Branchen und Unternehmen gestreut, am einfachsten umsetzbar mit ETFs, bleibt dir aktuell nur eines zu tun: Nichts. Du musst weder hektisch Anteile verkaufen noch verzweifelt versuchen den günstigsten Preis mitzunehmen.

    Mein Depot steht im Minus - was soll ich tun?

    Keep calm and Buy-and-Hold

    “It’s time, not timing.” Lautet deine Strategie Buy-and-Hold und siehst du dich als passiver Investor*in kommt es auf den Anlagezeitraum an und nicht auf den perfekten Moment. Um hier nochmal eine klare Abgrenzung zu schaffen: Beim aktiven Investieren wird unter anderem durch Market Timing oder Stockpicking versucht, die idealen Kaufs- und Verkaufsmomente zu ermitteln beziehungsweise durch die Auswahl vermeintlich unterbewerter Einzelaktien den Markt zu schlagen.  

    Studien historischer Daten haben gezeigt, dass, wenn man einen beliebigen 15 Jahres-Zeitraum des MSCI Worlds herauspickt, unabhängig vom Datum, nie Verluste eingefahren hat und weit entfernt von einer Krise im ETF-Portfolio war. Also egal, ob du von 1984 bis 1999 oder von 2002 bis 2017 investiert warst, du bist immer mit einem Plus nach Hause gegangen. Die Höhe des Gewinns mag zwar unterschiedlich sein, aber ins Minus bist du damit nie gegangen.

    Damit schlägst du mehrere Fliegen mit einer Klappe: 

    • entspannt passiv investieren
    • wenig Aufwand bei Analyse, Recherche, Pflege deines Portfolios
    • optimiertes Rendite-Risiko-Verhältnis
    • in Crash-Situationen gehörst du zu den “Hartgesottenen” und nicht zu den “Zittrigen” 

    Du verspürst ein mulmiges Gefühl beim Blick in dein Depot – was nun?

    Fühlst du dich gerade beim Blick auf dein Depot besonders unwohl, hast du entweder nicht das passende Money-Mindset oder dich nicht richtig vorbereitet und musst nochmal die Schulbank drücken. Sprich Wissen aneignen, finanziellen Status quo überprüfen und damit dann deine Ziele sowie Strategie zur Erreichung festlegen. 

    Du verspürst ein mulmiges Gefühl beim Blick in dein Depot - was nun?

    Bist du hier bereits gut aufgestellt, kannst Nachts aber dennoch nicht schlafen, weil dir dein ETF-Portfolio Kopfschmerzen bereitet, solltest du nochmal über eine Neujustierung deiner Risikobereitschaft nachdenken. Möglicherweise solltest du den Anteil von risikoarm und risikobehafteter Anlage umgewichten. 

    In Zeiten, in denen die Kurse hervorragend stehen und nur einen Trend kennen, nämlich nach oben, ist es leicht zu sagen, man geht “all in”. Geht es aber über einen längeren Zeitraum südwärts und die Krise im ETF-Portfolio zeigt sich deutlich, bekommt der eine oder andere kalte Füße. Vielleicht ist dann eine 50 / 50 Verteilung doch passender als eine 80 / 20 Gewichtung. 

    Ein kleiner Tipp für dein Money-Mindset: Unter der Voraussetzung, dass du dich, wie von mir empfohlen gut vorbereitet und dir ein entsprechendes Weltportfolio aufgebaut hast, das auf einen Anlagehorizont von mindestens zehn bis fünfzehn Jahren ausgerichtet ist, darfst dich über fallende Kurse “freuen”.

    Ja, du hast richtig gelesen. Sinkende Kurse sind in diesem Fall für dich ein Signal, dass du jetzt besonders günstig nachkaufen kannst. Bedeutet du bekommst für weniger Geld mehr Anteile.

    Die Moskauer Börse ist seit einer Woche geschlossen – was bedeutet das?

    Seit nun schon mehr als zehn Tagen ist die Moskauer Börse geschlossen. Die längste Börsenschließung in der jüngeren Geschichte Russlands. Damit sind russische Wertpapiere de facto nicht mehr investierbar. 

    Die Moskauer Börse ist seit einer Woche geschlossen - was bedeutet das?

    Die Ratingagenturen Moody’s, Fitch und S&P haben die Kreditwürdigkeit des Landes auf Ramschniveau herabgestuft. Letztere sogar zwei Mal. Seit 1998 könnte Russland erneut die Zahlungsunfähigkeit drohen. Besitzer russischer Anleihen dürfen sich zurecht fragen, ob sie ihr Geld jemals wieder sehen.

    Darüber hinaus ist der Rubel durch die Sanktionen der EU und USA, die jegliche Transaktionen mit der russischen Zentralbank verbieten, massiv eingebrochen. Gleiches gilt für russische Aktien wie Gazprom, Sberbank und Rosneft, die mitunter bis zu 90 Prozent an Wert verloren haben.

    Durch die Schließung der Börse in Moskau sind westlichen Investoren die Hände gebunden. Der Handel mit russischen Papieren wurde sowohl von der Deutschen als auch der Londoner Börse ausgesetzt. 

    Was passiert mit meinem MSCI Emerging Markets?   

    Auch die Fondsbranche bleibt von den aktuellen Geschehnissen nicht unberührt. Nachdem MSCI von zahlreichen Investoren, darunter Broker-Händler, Vermögensverwalter und Börsen die Rückmeldung erhielt, dass der russische Aktienmarkt derzeit nicht investierbar sei, musste der Indexanbieter handeln.

    Neben MSCI haben sich auch FTSE Russell und Stoxx dazu entschieden russische Werte aus den Fonds zu entfernen. Was bedeutete das nun für dich, wenn du in einen dieser Indizes investierst bist?

    Zunächst einmal hast du hier kein To-Do. Die Index- und ETF-Anbieter kümmern sich um die Neugewichtung und Umstrukturierung der entsprechenden Produkte. In welchem Maße sich diese Veränderungen letztendlich auf das Depot auswirken, bleibt abzuwarten.

    Was passiert mit meinem MSCI Emerging Markets?   


    Fakt ist jedoch, dass im MSCI Emerging Markets der Anteil russischer Aktien gerade mal bei etwa 3,3 Prozent. Hast du dir ein 80 / 20 Portfolio aufgebaut, indem 80 Prozent seines Portfolios in den MSCI World und 20 Prozent deines Portfolios in den MSCI Emerging Marketes investiert sind, beträgt der Anteil nur noch etwa 0,6 Prozent. Im MSCI All Country World Index (ACWI) finden sich russische Positionen noch mit ungefähr 0,4 Prozent wider. 

    Sollte ich jetzt meine Sparpläne stoppen oder gar Anteile verkaufen?

    Hast du dich wie oben beschrieben vorbereitet und ein durchdachtes Weltportfolio aufgebaut, solltest du deine Sparpläne auf keinen Fall stoppen. Genau jetzt ist der richtige Moment zu niedrigen Preisen einzukaufen. Du solltest also deine automatisierten Käufe definitiv weiterlaufen lassen.

    Es gibt derzeit keinen Grund, diese auszusetzen. Gleiches gilt, wenn du darüber nachdenkst, Anteile zu verkaufen. Niedrige Kurse schaden dir nur, wenn du in diesen Zeiten, zu diesen Preisen verkaufst. So realisierst du Verluste. Mit einem niedrigen Kurs in deinem Depot hast du noch lange nichts verloren.

    Deine Strategie lautet Buy-and-Hold mit einem enorm langen Anlagehorizont? Dann weißt du, was zu tun ist. Füße still halten und warten bis sich die “Welt AG” wieder aus dem Mist gewühlt hat. Wie immer bei Investitionen hängt dieses Vorgehen natürlich mit unseren Erwartungen, Hoffnungen und unserem Glauben zusammen.

    Krise im ETF-Portfolio: Sollte ich jetzt meine Sparpläne stoppen oder gar Anteile verkaufen?

    Anhand historischer Daten können wir sehen, dass es absolut sinnvoll ist in die weltweite Wirtschaft zu investieren. Ob das zukünftig so bleiben wird, weiß niemand. Doch die Zeichen dafür stehen, rückblickend betrachtet, positiv. Erwartest und glaubst du, dass sich die Wirtschaft global betrachtet, wieder erholt und ihren Aufwärtstrend beibehält, dann steht deiner Anlagestrategie nichts im Wege.

    Anders sieht es aus, wenn du dich für das aktive Investieren entschieden hast. Dann gibt es jetzt mit Sicherheit viele Positionen, die ge- und verkauft werden sollten oder müssen. Wie immer in Krisensituationen sind besonders hohe Gewinne möglich. Allerdings solltest du bedenken, dass du hier ein dementsprechendes Risiko eingehst. Wenn du dieses falsch einschätzt, kann sich das sehr schnell sehr unangenehm anfühlen. Die Wahrscheinlichkeit, dass du dann Verluste realisieren musst, ist bedeutend höher. 

    Hast du weitere Fragen zu deinem Portfolio oder wie du jetzt vorgehen sollst? Dann schreib mir deine Anmerkungen gern in die Kommentare. Ich freue mich von dir zu lesen :)

    FOMO: Die Angst das Beste zu verpassen

    FOMO: Die Angst das Beste zu verpassen

    “Die Kurse sind so stark gefallen. Du musst jetzt einsteigen!” “Klar ist der Goldpreis gerade hochgegangen, aber du wirst sehen, das geht noch richtig ab.” “Wer jetzt nicht in Kryptowährungen investiert, verpasst den Deal seines Lebens.”

    Diese und ähnliche Aussagen spielen mit deinen Emotionen. Ganz vorn mit dabei die Angst. Vor allem die Angst etwas zu verpassen. The fear of missing out, kurz FOMO, ist ein beliebtes Mittel, dich zu einer bestimmten Handlung zu bewegen. Dein Unterbewusstsein spielt dabei eine entscheidende Rolle. Wie du dieser psychologischen Falle entkommst und worauf du achten solltest, klären wir in diesem Blogbeitrag.

    Die schlechtesten Ratgeber an der Börse: Angst und Gier

    Steigende Inflationsraten, Konflikte und Kriege, einbrechende Einnahmen, Jobverlust, Achterbahnfahrten an der Börse – die Welt ist in Aufruhr und all das während wir uns immer noch mit den Auswirkungen, einer zwar hoffentlich auslaufenden, aber noch allgegenwärtigen Pandemie herumschlagen.

    All das bietet den perfekten Nährboden für Angst und Gier. Die Angst sein Geld zu verlieren, den optimalen Einstieg zu verpassen. Die Gier nach den höchsten Gewinnen in möglichst kurzer Zeit. Selbst die rationalsten Anleger*innen unter uns, sind vor derlei gefühlsbasierten Entscheidungen nicht gefeit. 

    Unterbewusst schwingt FOMO immer mit. Vor allem in Zeiten von fallenden Kursen entwickeln sich zwei Bewegungen. Zum einen diejenigen, die ihr Geld schnell in vermeintlich sichere Assets übertragen wollen – wir sehen an den Staatsanleihe- und Gold-Kursen und zum anderen diejenigen, die Angst haben, den besten Einstiegszeitpunkt zu verpassen.

    Nun kannst du dich selbst fragen, ob du auf Basis dieser Einstellungen gute Entscheidungen treffen kannst. Die Antwort scheint simpel. Nichtsdestotrotz ist es schwer, diese so starken, in uns wirkenden Emotionen herunterzufahren und überlegt zu handeln.

    Die schlechtesten Ratgeber an der Börse: Angst und Gier

    Wie FOMO die Börsenkurse beeinflusst

    Die verhaltensorientierte Kapitalmarktforschung (Behavioral Finance) hat in Studien belegt, dass unsere Emotionen die Börsenkurse bewegen. Die psychologischen Mechanismen, die im Menschen wirken, sind einfach in unserem Inneren verankert und schwingen immer mit. Bei dem einen setzen sie sich stärker durch, bei dem anderen weniger. 

    Individuelle Erfahrungen, Vorbereitung und Wissensaufbau tragen entscheidend dazu bei, wie wir als Angler*in auf schwankende Kurse reagieren. Das, was sich dann in den vorherrschenden Marktbewegungen zeigt, ist demnach eine Kombination aus Mathematik und Psychologie.  



    Aus diesem Grund zeichnet die Börse immer ein Bild der Zukunft und kann sich mitunter von den realwirtschaftlichen Entwicklungen entkoppeln. Anleger*innen und Investor*innen beziehen alle ihnen zur Verfügung stehenden Informationen in ihre Schritte mit ein. Nachrichten zur Inflationsrate, Lieferengpässen, Zinsanhebungen oder Krisen werden werden verarbeitet, analysiert und interpretiert. 

    Die daraus entstehenden Schlüsse und im Besonderen die daraus resultierenden Erwartungen und Annahmen werden sofort in die Kurse miteingepreist. Dieser Effekt wurde bereits in der Effizienzmarkthypothese belegt. 

    Daher ist es auch so schwierig für aktive Anleger*innen über einen langen Zeitraum hinweg den Markt zu schlagen, sprich konstant gute Ergebnisse bei der Auswahl sowie dem Kauf und Verkauf  ihrer Wertpapiere zu erzielen.

    Wie FOMO die Börsenkurse beeinflusst

    Wie kann ich mich vor FOMO schützen?    

    Um dennoch nach bestem Wissen und Gewissen zu handeln, können dir bestimmte Schritte und Vorgehensweisen helfen. Diese möchte ich jetzt anhand von Fragen, die dir vielleicht gerade im Kopf herumschwirren, durchgehen.

    “Ist jetzt der beste Einstiegszeitpunkt?”

    Der beste Einstiegszeitpunkt war gestern, der zweitbeste ist heute. Kommt in dir die Angst auf, den idealen Einstiegszeitpunkt zu verpassen, dann lass dir gesagt sein “It’s time, not timing.” Was meine ich damit. 

    Zum einen kann niemand vorhersagen, ob jetzt gerade der tiefste Punkt und damit der perfekte Zeitpunkt zum Investieren gekommen ist. Niemand weiß, ob die Kurse nicht noch weiter nach unten gehen oder sich heute Nachmittag schon wieder erholen werden. Niemand von uns hat die Pandemie, den Ukraine-Konflikt oder die Zinswende in dem Maße vorhergesehen, wie sie tatsächlich eingetroffen sind.



    So kam der schnelle Anstieg der Kurse nach dem Dip im Februar 2020 für viele überraschend. Die meisten hatten nicht mit einer so schnellen Erholung der Märkte gerechnet. Bist du wirklich an einem langfristigen Vermögensaufbau mit einer Buy-and-Hold Strategie interessiert und damit meine ich einen Anlagehorizont von mindestens zehn bis fünfzehn Jahren, kommt es nicht auf den perfekten Einstiegszeitpunkt an.

    Investierst du mit einem breit gestreuten Weltportfolio, das nicht nur unterschiedliche Asset-Klassen, Branchen, Regionen, Länder und Unternehmen sowie eine zeitliche Diversifikation mit einbezieht, in den Markt statt zu versuchen ihn zu schlagen, ist der Zeitraum und nicht der Zeitpunkt der Anlage ausschlaggebend.

    Wie kann ich mich vor FOMO schützen?    

    Durch regelmäßiges Nachkaufen über Dekaden hinweg, werden Marktauf- und Marktabschwünge beim Kauf ausgeglichen. Gleichzeitig profitierst du dabei von einem generellen, globalen Wirtschaftswachstum und lässt so dein Vermögen vielleicht etwas langsamer aber stetiger wachsen. 

    “Ich habe noch nie investiert. Soll ich jetzt starten oder meinst du die Kurse fallen noch weiter?”  

    Genau diese Frage habe ich in der Familie gestellt bekommen. Ein klassischer Fall von FOMO und natürlich kann ich diese Frage nicht beantworten, aufgrund fehlender Glaskugel. Ich würde niemandem raten jetzt voreilig zu handeln. 

    Wer seine Hausaufgaben nicht gemacht hat und sich jetzt von der Angst und der Gier, etwas zu verpassen leiten lässt, wird später das Nachsehen haben. Das wird sich dann darin äußern, dass bei fallenden Kursen Panikverkäufe einsetzen.



    Genau das, sollte mit der richtigen Vorbereitung nicht passieren. Was meine ich damit? Eigen dir das entsprechende Wissen zu Aktien, Börse, Anleihen, ETFs und Kursentwicklungen an. Definiere deine finanziellen Ziele und deine Strategie, wie du diese erreichen willst. Ermittle deinen monetären Status quo und deine Risikobereitschaft.

    Erst, wenn du diese Punkte abgehakt hast, bist du eine Investition an der Börse vorbereitet. Du musst dir dafür keine Ewigkeit Zeit nehmen. Das entsprechende Know-how und die Vorbereitungen kannst du, wenn du fokussiert arbeitest, in circa 4 Wochen erledigt haben.

     Im meinem Umsetzungscoaching “Vermögensaufbau mit ETFs” arbeiten wir sehr intensiv und ich nehme mir für die Teilnehmer*innen sieben Wochen.

    Meine Antwort auf diese Frage lautet ganz klar: Keine Investition ohne adäquate Basis in Verständnis und Vorarbeit.     

    “Ich habe noch nie investiert. Soll ich jetzt starten oder meinst du die Kurse fallen noch weiter?”  

    “Soll ich jetzt alles verkaufen?”

    Du dieser Frage möchte ich zwei Punkte anbringen:

    Kannst du Nachts nicht mehr gut schlafen, dann musst du zurück auf die Schulbank und deine Hausaufgaben nochmal machen. Dann tritt nämlich genau der Fall ein, den ich zuvor beschrieben habe. Fehlen das Wissen und die Planung kann das sehr schnell zu Panik führen, wenn es mal etwas heftiger ruckelt.

    Es kann gut sein, dass wir nun länger anhaltende Marktabschwünge sehen. Dazu sei gesagt, dass wir im letzten Jahrzehnt durch die stetigen Aufwärtsbewegungen extrem verwöhnt wurden. Die Frage lautete daher nicht, ob du mit deinen Investitionen Geld verdienst hast, sondern wie viel. 

    Die Tragweite einer wenig durchdachten Anlage sowie eines unsicheren Anlegers, zeigt sich erst jetzt, wo es auf Talfahrt geht. Verspürst du also ein enormes Unbehagen oder denkst: “Schnell raus da, bevor mein Geld komplett futsch ist.”, solltest du dir nochmal Gedanken zu den oben genannten Punkten machen.   



    Hast du dich gut vorbereitet und fühlst dich trotzdem unsicher, solltest du dein Mindset nochmal überprüfen. Denn im Moment kannst du dich, eher im Gegenteil, darüber freuen, dass du jetzt günstig nachkaufen kannst. >>> Keine Bewertung der Gründe, die zu den günstigeren Kursen geführt haben. Selbstverständlich sind diese kein positiver Anlass.<<<

    Klar fühlen sich sinkende Kurse im Portfolio erstmal unangenehm an. Erst recht, wenn man durch die letzten Jahre derlei Ups nicht gewöhnt ist. Bist du allerdings gut vorbereitet, damit meine ich du hast das entsprechende Wissen aufgebaut, deine Ziele und deine Strategie definiert, darfst und solltest du die günstigen Einkaufspreise mitnehmen.

    “Soll ich jetzt alles verkaufen?”

    In einige Fällen lohnt es sich hier etwas Cash für genau solche Situationen vorzuhalten. Hast du also irgendwo noch etwas rumliegen, bei dem du denkst, dass du es noch investieren kannst oder willst, kann dies ein guter Moment sein. Aber dann gedanklich bitte immer meine Antwort zur ersten Frage im Hinterkopf behalten: es wird NIE der perfekte Moment sein. Spekuliere nicht darauf, ansonsten wechselt dein Verhalten schnell von passiv zu aktiv und bekommt Züge von Market Timing und FOMO.

    Davon solltest du jedoch eher die Finger lassen. Zahlreiche aktive Investoren haben sich daran bereits die selbigen verbrannt. Man liest nur leider sehr viel weniger über diejenigen, die es nicht geschafft haben. Eine Erfolgsgeschichte verkauft sich eben besse. Aber für dich kann es eine Option sein, hier etwas an der Sparplan-Schraube zu drehen und deine Investitionsbeträge für einen gewissen Zeitraum zu erhöhen.   

    Hast du dich bei einer dieser Fragen erwischt? Wie fühlst du dich beim Blick auf dein Depot? Schreib es mir gern in die Kommentare. Ich freue mich von dir zu lesen 🙂

    Krise im Depot: Alles verkaufen bei fallenden Kursen?

    Krise im Depot: Alles verkaufen bei fallenden Kursen?

    Es fällt mir schwer hier die richtigen Worte zu finden. Die aktuellen Geschehnisse, die gerade die Welt erschüttern, sind unbeschreiblich. Mit den alltäglichen Aufgaben fortzufahren, scheint absurd, wenn man sich die derzeitigen Bilder des Krieges vor Augen führt.

    Noch merkwürdiger fühlt es sich an, in solchen Momenten über die Themen Geld und Finanzen zu sprechen. Dennoch sind das die Bereiche, die derzeit viele beim Blick auf ihr Depot beschäftigen. Derlei Krisen, wie wir sie gerade erleben, gehen natürlich auch an den Aktienmärkten und den Anlegern und Anlegerinnen nicht spurlos vorbei. Einige stellen sich dabei die Frage: “Soll ich jetzt alles verkaufen bei fallenden Kursen?”

    Bevor wir jedoch darauf zu sprechen kommen, möchte ich noch auf einen Artikel des enorm Magazins verweisen:

    6 Dinge, die du für die Ukraine tun kannst, außer zu spenden



    Vorbereitung ist alles

    Nur, wer sich wirklich auf Crash-Situationen vorbereitet hat, kann in Marktabschwüngen, wie diesem, gelassen bleiben. Was meine ich mit richtiger Vorbereitung? Dazu gehören zweierlei Dinge. Zum einen der korrekte Aufbau des Portfolios und zum anderen das entsprechende Mindset.

    Wie sollte ich mein Portfolio aufbauen, um auf Krisen vorbereitet zu sein?

    Der Finanzexperte und Spekulant André Kostolany teilte die Börsianer überaus treffend in zwei Gruppen ein: die Hartgesottenen und die Zittrigen. Was solltest du also tun, um zu ersteren zu gehören?

    1.Basiswissen aneignen

    Meiner Meinung nach ist der allererste Schritt, mit dem jedes (Börsen)-Investment beginnen sollte, der Wissensaufbau. Bevor du auf irgend einen Kaufen-Button klickst: erst informieren, dann investieren.

    Basiswissen aneignen

    Nur, weil mittlerweile BILD und Brigitte über ETFs (Exchange Traded Funds) berichten, bedeutet das nicht, dass du nun einfach losrennen und diese wahllos in dein Portfolio packen solltest. Schließlich gibt es über 1.000 verschiedene Indizes und dazugehörige ETPs (Exchange Traded Products), zwischen den du wählen kannst. 

    Dabei solltest du schon genau wissen, ob du nun in einen MSCI World, der seinen Fokus auf Industrieländer setzt oder einen J.P. Morgan USD EM Diversified Bond 1-5 UCITS ETF, der sich auf Staats- und Unternehmensanleihen au Schwellenländern konzentriert, setzt.



    Dafür solltest du dir jedoch vorab erst einmal folgende Fragen beantworten können:

    Allein mit dieser Vorbereitung, wirst du erste Antworten auf die Frage: “Alles verkaufen bei fallenden Kursen?”, finden.

    2.Deinen finanziellen Status quo ermitteln

    Bevor du damit beginnst, fleißig dein Geld zu investieren, solltest du dich zunächst mit deiner finanziellen Ist-Situation auseinandersetzen. Dazu gehört neben einer Nettovermögensaufstellung ebenso ein Haushaltsbuch. Mit ersterem kannst du dir einen allgemeinen Überblick über deinen Finanzen verschaffen.

    Das Haushaltsbuch, egal in welcher Form, ob als Heft, Excel-Tabelle oder App hilft dir dabei deine regelmäßigen Einnahmen und Ausgaben im Blick zu behalten. So kannst du Kostenfallen, wie unnötige Abos, überteuerte Versicherungen und überflüssige Konsumaufwendungen schnell identifizieren.

    Deinen finanziellen Status quo ermitteln

    Mit dieser Kontrolle gewinnst du Planungssicherheit. Du kannst nun festlegen, wie viel jeden Monat von deinem Einkommen übrig bleibt. Zusätzlich kannst du an zwei Stellschrauben drehen, um deinen Sparbetrag gegebenenfalls sogar zu erhöhen.

    Du kannst deine fixen und variablen Kosten reduzieren sowie deine aktiven und passiven Einnahmen erhöhen.

    3.Deine Ziele und deine Strategie

    “Ja ich investiere alle zwei Monate 250 EURO in einen ETF. Dazu habe ich noch einen Bausparer. Und ich hatte noch tausend EURO übrig, die ich in Bitcoin gesteckt habe.” Im Freundeskreis sind mir schon häufiger Aussagen wie diese begegnet. 

    Frage ich dann nach dem Ziel hinter dieser Investments bekomme ich dann “Na ja um dabei zu sein.” zu hören. Eine Antwort, bei der sich mir die Nackenhaare aufstellen. Diese Aussage zeigt leider sehr deutlich, dass sich jemand überhaupt keine Gedanken über seine finanziellen Ziele oder gar über eine Strategie gemacht hat.



    Das sind die erste, die alles verkaufen bei fallenden Kursen. Nun fragst du dich hoffentlich spätestens jetzt, wie du denn deine Ziele und deine Strategie festlegen kannst. Dazu musst du dir wiederum eine Reihe von Fragen beantworten können. Dazu gehören:

    Deine Ziele und deine Strategie

    Kannst du diese Frage konkret beantworten, bist du schon bedeutend näher an den Hartgesottenen, die während eines Crashs die Nerven behalten. Ein wesentlicher Faktor darf dabei allerdings nicht unberücksichtigt bleiben.

    4.Deine Risikobereitschaft   

    Eines sage ich gleich vorweg: Rendite kommt von Risiko. Jede Investition, die eine gewisse Rendite verspricht, ist mit einem entsprechenden Risiko verbunden. Verspricht dir jemand einen riesigen Gewinn mit garantierter Sicherheit, kannst du davon ausgehen, dass dir deinen Gegenüber gerade nicht die Wahrheit erzählt und solltest davon direkt die Finger lassen.

    Es gibt Möglichkeiten das Rendite-Risiko-Verhältnis zu verbessern. Dazu gehört unter anderem die breite Streuung in zahlreiche Unternehmen, Branchen, Regionen, Länder, Asset-Klassen über einen Anlagehorizont von mindestens zehn bis fünfzehn Jahren hinweg.

    Diese Aspekte sollte man bei der Bestimmung der Level-1 und Level-2 Asset-Allocation berücksichtigen. Schauen wir uns zunächst die erste Ebene an. Für dich kommt es nur in Frage, zu verkaufen bei fallenden Kursen, wenn du diesen Schritt nicht richtig durchdacht hast. 



    Deine Level-1 Asset-Allocation definiert deine Risiko-Verteilung auf der ersten Ebene. Das bedeutet, wie hoch ist der prozentuale Anteil deines Sparbetrags, den du risikobehaftete beziehungsweise risikoarm anlegst. Die Verteilung kann dann bei 20/80, 50/50, 70/30 oder allem dazwischen liegen. 

    Zu den eher risikoarmen Geldanlage zählen das Tagesgeld- oder Girokonto sowie Staatsanleihen mit höchster Bonität in der Heimatwährung mit Laufzeiten von maximal 36 Monaten. Wie du sicher weißt, gibt es hier kaum bis gar keine Zinsen. Ganz im Gegenteil. Häufig müssen wir derzeit noch draufzahlen.

    Deine Risikobereitschaft   

    Dieser Anteil deines Portfolios ist jedoch nicht dazu gedacht, enorme Renditen zu erwirtschaften, da du ja ansonsten damit wiederum unvermeidliche Risiken eingehen würdest. 

    Folgende Fragen können dir dabei helfen deine Risikotragfähigkeit und deine finanzielle Risikobereitschaft richtig einzuschätzen:

    Besonders die emotionale Bereitschaft ein finanzielles Risiko zu tragen, kann sich erheblich auf deine Level-1 Asset-Allokation auswirken. Zu sehen wie in einer Excel-Tabelle Kurseinbrüche von 10, 20 oder 30 Prozent simuliert werden, kann wenig beeindruckend sein. Passiert dies tatsächlich in deinem Depot und dort stehen statt 100.000 EURO nur noch 70.000 EURO kann dies erheblichen Stress auslösen.

    Genau dieses Gefühl von Angst und Unruhe verleitet dich dann dazu, dich zu fragen, ob verkaufen bei fallenden Kursen jetzt genau das Richtige wäre. Plötzlich gehörst du zu den Zittrigen, die von Panik erfüllt im minutentakt auf die Kurse schauen und Nachts nicht mehr ruhig schlafen können.



    Daher solltest du diesen Punkt sehr intensiv für dich durchspielen und dich ausführlich mit deiner individuellen Lebenssituation auseinandersetzen, bevor du deine Risikobereitschaft festlegst. Diese kann sich im Laufe der Zeit mit beispielsweise zunehmendem Wissen oder anderen Umständen (Hausbau, Familienplanung, etc.) verändern.  

    Soll ich jetzt verkaufen bei fallenden Kursen?

    Um diese Frage abschließend zu beantworten: Jein. Hast du deine Hausaufgaben richtig gemacht, wird sich dir die Frage gar nicht stellen. Ganz im Gegenteil die niedrigen Kurse laden zum vermehrten Kaufen ein, da du jetzt als Anleger besonders günstig Anteile erwerben kannst. 

    Soll ich jetzt verkaufen bei fallenden Kursen?

    Derzeit stehen also die Chancen gut, höhere Investitionen zu tätigen. Aber Achtung: Auch bei dieser Aussage musst du immer im Hinterkopf behalten, dass niemand eine Glaskugel hat. Niemand kann vorhersehen, ob die Kurse nicht noch weiter fallen. Niemand weiß, wann die Kurse wieder steigen oder hast du die Pandemie, die Inflation und den Ukraine-Konflikt vorhergesehen?

    Jeder, der das von sich behauptet, hatte entweder den Zufall auf seiner Seite, da er regelmäßig Crash-Szenarien und Untergangsprophezeiungen propagiert, um etwas zu verkaufen (Gold, eigener aktiver Fonds, etc.) oder biegt sich die Welt und seine Wahrheiten zurecht. Bei solchen Behauptungen ist also immer Vorsicht geboten.

    Diejenigen unter euch, die sich mit den aktuellen Entwicklungen in ihrem Depot extrem unwohl fühlen und tatsächlich darüber nachdenken zu verkaufen bei fallenden Kursen, seien die zuvor genannten vier Schritte ans Herz gelegt. In meinem Umsetzungscoaching “Vermögensaufbau mit ETFs” gehen wir nicht nur diese Fragen durch, sondern du lernst in sieben intensiven Modulen, wie du dein Geld entsprechend deiner Lebenssituation gemäß mit ETFs investieren kannst.

    Viele Informationen findest du aber auch bereits in meinem Blog und meinem Buch. 

    Hast du Fragen, kannst du diese gern immer in die Kommentare schreiben. Ich freue mich von dir zu lesen 🙂

    No Shopping Challenge 2022: Ich gehe in die zweite Runde

    No Shopping Challenge 2022: Ich gehe in die zweite Runde

    Das Klamottenkaufen war und ist leider eine meiner größten Herausforderungen. Da die Einkäufe in den letzten Monaten etwas Überhand genommen haben und ich mich damit überhaupt nicht mehr wohlgefühlt habe, habe ich beschlossen in eine No Shopping Challenge 2022 zu starten. Damit gehe ich in die zweite Runde.

    Wie meine erste No Shopping Challenge begann

    Vielleicht hast du dazu bereits etwas von mir gelesen: im September 2018 habe ich vom einen auf den anderen Tag beschlossen keine Bekleidung mehr zu kaufen. Dabei war es mein Ziel die Kaufsperre ein ganzes Jahr lang durchzuhalten, was mir tatsächlich gelungen ist.

    Hier kannst du nochmal alles zu meinem Jubiläum der No Shopping Challenge aus 2018 / 2019 nachlesen:

    Wer mich kennt, weiß, dass mir das nicht immer leicht gefallen ist. Zwischendurch hatte ich fast einen Rückfall. Alles fing damit an, dass ich mir einen Pullover zu Weihnachten kaufen wollte und schwups saß ich jeden Tag über 12 Stunden vor dem iPad und scrollte mich durch Online-Shops.

    Es kostete mich einiges an innerer Überzeugungskraft alle Tabs zu schließen und wirklich nichts zu kaufen. Insgesamt haben mir auf diesem Weg zwei Dinge ganz besonders geholfen, meine Shoppingabstinenz 365 Tage lang durchzuziehen. 

    Das war zum einen die Neustrukturierung meines (Money) Mindsets und meiner Gedanken und zum anderen die detaillierte Auseinandersetzung mit meinen Finanzen sowie das letztendliche Anlegen meiner ETF-Sparpläne.

     Anlegen meiner ETF-Sparpläne.

    Diese beiden Faktoren sind für mich heute noch die Schlüsselelemente beim richtigen Umgang mit meinem Geld.

    Was ist seit der No Shopping Challenge 2018 / 2919 geschehen?   

    Zu “meiner Schande” muss ich gestehen, dass ich nach Ablauf der 12 Monate im folgenden Oktober etwas eskaliert bin und etliche Pakete bestellt habe. Fatalerweise fiel in diesen Zeitraum die Glamour Shopping Week, die mich zusätzlich getriggert hat. 

    Innerhalb weniger Tage habe ich so über 600 EURO ausgegeben. So hatte ich mir meine neues Kaufverhalten nicht vorgestellt. Dennoch war das Jahr des strikten Sparens ein Augenöffner. 

    Ich habe über jede Ausgabe fünf mal nachgedacht und mir zu Weihnachten sogar Meersalz zum Kochen und Duschbad schenken lassen, damit ich für diese Dinge nicht selbst Geld ausgeben musste.

    Das hat meine Wahrnehmung für Geld und meine Finanzen um ein Vielfaches geschärft und ich möchte diese Erfahrungen auf keinen Fall missen. Schließlich helfen sie mir auch heute noch beim bewussteren Umgang mit meinen Einnahmen und Ausgaben.



    Abgesehen von dieser größeren Bestellung folgten in den Jahren noch weitere Kleinigkeiten bis 2021 wieder vermehrt teure und zahlreiche Pakete eintrudelten. 

    Meine No Shopping Challenge 2022 – ein Neustart 

    Gefühlt haben sich 2021 viele Wünsche aufgestaut, die vor allem durch Instagram erst geweckt und dann weiter genährt wurden. Während ich in meiner Ernährung/Sport und im beruflichen Kontext Erfolge erzielen konnte, ließ ich beim Sparen immer mehr nach.

    Meine No Shopping Challenge 2022 - ein Neustart 

    Immer häufiger stand das “sich etwas gönnen” im Vordergrund. Immer häufiger landete ich mit dem Mauszeiger auf dem Kaufen-Button. Immer häufiger mussten (mal wieder) größere Rechnungen für Klamotten beglichen werden.

    Ich hatte meine Balance und meine finanziellen Ziele aus den Augen verloren. Meine Sparpläne liefen zwar unverändert weiter, aber zufrieden war ich dennoch nicht. 

    Mein Mindset hatte sich verändert. Das Pendel schwang nun eindeutig mehr in Richtung “Kaufen”. Ich verschwendete mal wieder viel Zeit auf der Jagd nach dem passenden Schuh, dem perfekten Pulli und der perfekt sitzenden Hose.

    Es dauerte auch nicht lange, bis mich mein eigenes Verhalten nervte. Ich befand mich mal wieder in diesem Zustand, in dem zwei elementare Kräfte an mir zerrten. Das “Ich-will-das-haben-und-bestell-das-jetzt”-Teufelchen und das “Ich-will-mein-Geld-behalten-und-investieren”-Engelchen. 

    Was ich jetzt so verniedlicht darstelle, ist in Wirklichkeit ein permanentes Gefühl von Getriebenheit, Aufregung, Wut über sich selbst und schlechtem Gewissen. Furchtbar. Daher habe ich wie schon in 2018 von einem auf den anderen Tag beschlossen, dass es nun genug ist.

    Damit startete am 25.01. meine No Shopping Challenge 2022. 



    Was sind meine Ziele und wie erreiche ich diese?   

    Ich befinde mich immer noch in der Elternzeit. Eine Phase für die ich ein bestimmtes Budget vorgesehen hatte. Nicht darin enthalten waren außerplanmäßige Käufe von Schuhen, Pullovern oder anderem Gedöns, das ich nicht brauche.

    Was sind meine Ziele und wie erreiche ich diese?   

    Das Geld reicht, aber nur, weil ich einen gewissen Sicherheitspuffer einkalkuliert hatte. Nichtsdestotrotz war ich mit meinem Kaufverhalten einfach unzufrieden. Daher lautet mein Ziel die No Shopping Challenge wieder ein Jahr lang durchzuziehen.

    Ich habe konkrete Zahlen für unser Nettovermögen. Dieses soll 2022 um mindestens 40.000 EURO wachsen. Das bedeutet, vor allem bei den derzeitig fallenden Kursen, dass zumindest für uns Disziplin und Einsatz gefordert sind.

    Was mir währenddessen noch aufgefallen ist, dass wenn ich in einigen Bereichen durchstarte, zum Beispiel Sport und Ernährung, fallen andere Themen hinten runter. Mir ist klar, dass nicht immer alles perfekt laufen kann. 

    In Zukunft werde ich darauf achten, meine Lebensbereiche ganzheitlicher zu betrachten und mich vermehrt auf eine Ausgeglichenheit in allen Kategorien zu konzentrieren. Gar nicht so einfach, da man am ehesten vorankommt, wenn man sich vor allem auf ein Kerngebiet fokussiert.

    Bei meinen Überlegungen denke ich vor allem an das Wheel of Life. Der Fokus muss dann eben auf konkrete Ziele in den einzelnen Lebensbereichen liegen, um so das komplettes, zufriedenstellendes, ausgeglichenes Gesamtbild zu erhalten. 

    Mein Mindest und das Definieren und Überprüfen von konkreten Zielen werden dabei die elementarsten Elemente einnehmen. 



    In drei Schritten zum Durchbruch nach Tony Robbins

    Ein tolle Herangehensweise, die ich aus den 5 Tagen Breakthrough Challenge mit Tony Robbins mitgenommen habe, möchte ich dir hier noch kurz vorstellen:

    In drei Schritten zum Durchbruch nach Tony Robbins

    In 3 Schritten zum Durchbruch:

    Wir alle wollen etwas erreichen. Wir alle haben Ziele. Wir alle wollen in bestimmten Bereichen Fortschritte machen. Vielleicht möchtest du mehr Sport treiben, mehr investieren oder weniger arbeiten…

    Hattest du schon einen Moment, der sich wie ein echter Durchbruch angefühlt hat? Einen Moment, in dem du gespürt hast, dass das Unmögliche möglich ist? Du siehst deine Umstände auf eine neue Art und Weise und alles ändert sich. 

    Oft denken wir, dass Durchbrüche einfach passieren, aber in Wahrheit kann man Durchbrüche erschaffen – und es gibt eine Formel, wie du das umsetzen kannst.

    3 Schritte zum Durchbruch:

    1. Ändere deine Strategie.

    2. Ändere deine Geschichte

    3. Ändere deinen Zustand.

    Schaue dir deine Vorsätze, Ziele und Träume für 2022 an und betrachte sie im Hinblick auf diese drei Fragestellungen:

    Was ist die richtige Strategie, um mein Ziel zu erreichen? 

    Von welcher einschränkenden Geschichte muss ich mich trennen (oder sie loslassen), und welche neue Geschichte wird mich befähigen? 

    In welchem Zustand muss ich mich befinden, um die Energie und den Schwung zum Durchhalten zu haben?

    Aber der Schlüssel ist: Diese Schritte in genau umgekehrter Reihenfolge auszuführen.



    Die meisten Menschen sehen sich ein Problem an und versuchen, mit einer Strategie zu beginnen. Aber wenn du zwar die richtige Strategie anwendest, jedoch im falschen Zustand gefangen bist, wirst du dein Ziel nicht erreichen.  

    Der Zustand ist immer der wichtigste Teil eines Durchbruchs – der Zustand steht IMMER an erster Stelle.

    Fortschritt ist das Ergebnis bewusster Gedanken, Handlungen und Entscheidungen.

    Hoffe und wünsche nicht einfach nur, dass „Veränderung“ eintritt – nutze stattdessen diese 3 Schritte, um zu handeln und die Veränderung – den Fortschritt – zu schaffen, den du für dein Leben planst.

    Wo möchtest du deinen nächsten Durchbruch herbeiführen? Wirst du mich bei meiner No Shopping Challenge 2022 begleiten? Schreib es mir in die Kommentare. Ich freue mich, von dir zu lesen 🙂