Besser mit Geld umgehen: 4 Spartipps für deinen Alltag

    Besser mit Geld umgehen: 4 Spartipps für deinen Alltag

    Lebensmittel werden teurer. Die Energie- und Benzinkosten steigen. Gerade jetzt in Zeiten hoher Inflation ist ein guter Umgang mit deinem Geld besonders entscheidend. Wie du im Alltag bewusster mit deinen finanziellen Mitteln haushalten kannst und, welche Tools dir dabei helfen, immer den Überblick zu behalten, habe ich für dich in 4 Tipps im besseren Umgang mit Geld im Alltag zusammengefasst.

    Tipp Nr. 1: Führe Haushaltsbuch  

    Ja, ich weiß, klingt unsexy und hört sich nach viel Arbeit an, aber ein Haushaltsbuch ist nunmal DIE beste Möglichkeit, um achtsamer mit deinem Geld umzugehen. Darüber hinaus bietet dir ein Haushaltsbuch den Einstieg in deine Finanzen und ist ein absoluter Grundstein, wenn es darum geht, ein Vermögen aufzubauen.

    Wenn du damit beginnst dir ein solches Büchlein, eine App oder Excel Tabelle anzulegen, solltest du das mindestens für drei Monate durchführen. Bezahlst du ALLES mit EC-Karte kannst du diese Übersicht sogar rückwirkend anfertigen. Nichtsdestotrotz solltest du mindestens über mehrere Monate hinweg, genauestens aufschreiben, was reinkommt und was rausgeht.



    Nur so kann dein Haushaltsbuch seine gesamte Magie für dich entfalten. Durch das ständige Notieren aller deiner Ausgaben bist du gezwungen, genauer über diese nachzudenken. Du machst dir all deine Einkäufe bewusst und darum geht es hier. Du entwickelst automatisch einen achtsameren Umgang mit deinem Geld.

    Tipp Nr. 1: Führe Haushaltsbuch  

    Sind die ersten drei Monate abgeschlossen, kannst du eine erste Bilanz ziehen. Wofür gibst du denn eigentlich so dein Geld aus? Sind es 250 Euro für den Lieferservice? 80 Euro für den Coffee-to-go? Oder 40 Euro für einen überteuerten Handyvertrag?

    Schau dir hier drei Punkte ganz genau an:

    • deine variablen Kosten: Wofür gibst du denn allgemein und eher nebenbei dein Geld aus und ist das für dich wirklich notwendig? Kannst du dir vielleicht zu Hause einen Kaffee machen und öfter selbst kochen?

    • deine fixen Kosten: Welche Ausgaben fallen bei dir jeden Monat immer und immer wieder an? Gibt es Abos, die du vielleicht kündigen kannst? Verträge, die bei einem Wechsel bedeutend günstiger wären?



    • deine Einnahmen: Neben die Reduzierung deiner Ausgaben solltest du auch dein Einkommen nicht außer Acht lassen. Die Beschränkung deiner Ausgaben ist begrenzt. Schließlich musst du irgendwo wohnen und dich ausreichend gesund ernähren. Bei deinen Einnahmen ist nach oben hin alles offen.
    • Steht die nächste Gehaltsverhandlung an? Oder solltest du mal nach einer fragen? Wie sieht es mit einem Jobwechsel aus? Welche Nebentätigkeiten könntest du noch aufnehmen, die dir Spaß machen und zu deinem Lebensstil passen?
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    Im Idealfall sollte nach Abzug aller deiner Ausgaben ein Restbetrag übrig bleiben. Das ist dein Sparbetrag. Bleibt am Ende nichts übrig, schaue nochmal auf die vorherigen Punkt: Ausgaben reduzieren und Einnahmen erhöhen. Es lohnt sich im Übrigen auch das Haushaltsbuch mehr als drei Monate zu führen. Bedenke bei der Übersicht Kosten, die nur halbjährlich oder jährlich anfallen mit einzubeziehen. 

    Mit deinem Sparbetrag kannst du nun weiterarbeiten, wenn es darum geht sich langfristig ein Vermögen aufzubauen. Und das bringt mich direkt zu Tipp Nr. 2.

    Tipp Nr. 2: Pay yourself first

    Du kannst jetzt so genau bestimmen, was am Ende des Monats übrig bleibt, dass du es dir auch direkt zu Beginn des Monats auszahlen kannst. Das bedeutet, direkt nachdem dein Gehalt eingegangen ist, bezahlst du dich selbst zuerst.



    Erst dann kommt die Miete, Strom, Handyvertrag und das Netflix-Abo. Du stehst mit deinem Sparbetrag an erster Stelle. Und, wenn du dir diesen auszahlst, geht es natürlich nicht darum, dieses Geld sinnlos auszugeben, sondern sinnvoll in unterschiedliche Bedürfnis-Töpfe zu verteilen. Wie du das genau machen kannst, verrate ich dir in Tipp Nr. 3.

    Tipp Nr. 3: Kontomodell und richtige Budgetplanung

    Die für dich passende Einteilung deines Budgets erfordert ein wenig Erfahrung, ist aber auch kein Hexenwerk. Falls du merkst, dass es in den ersten Monaten nicht ganz passt, kannst du deine Budgetierung immer wieder anpassen.

    Tipp Nr. 3: Kontomodell und richtige Budgetplanung

    Was meine ich jetzt genau mit Budgetplan? Nachdem du nun deinen festen Sparbetrag ermittelt hast, kannst du diesen verwenden, um damit unterschiedlichste Themen abzudecken.

    Punkt Nummer eins ist dein Vermögensaufbau. Das heißt, dass ein entsprechender Anteil deines Sparbetrages in dein Depot wandert. Dabei solltest du dir vorher genau ausrechne, wie hoch dein Vermögen sein muss, damit du später gut davon leben kannst und wie viel du jetzt und in den kommenden Jahren dafür investieren musst.

    Um dein Geld renditebringend zu investieren, musst du dich vorab entsprechend informieren und dir eine Strategie zurechtlegen. Dafür kann ich dir folgende Blogbeiträge und Podcasts empfehlen.



    So überweist du via Dauerauftrag einen Anteil deines Sparbetrages auf dein Verrechnungskonto, um es an der Börse zu investieren und einen Teil auf ein Tagesgeldkonto. Damit sind der risikobehaftete und der risikoarme Anteil deines Portfolios abgedeckt. Diesen Prozess solltest du mittels Sparplänen, die immer wieder ausgeführt werden, automatisieren. 

    Du hast keinerlei Aufwand und alle Prozesse laufen im Hintergrund ab. Hast du die gesamte Struktur einmal ordentlich aufgesetzt, musst du dich um nichts mehr weiter kümmern. Vorausgesetzt diese Art des Investierens passt zu dir und deinen Zielen. 

    Art des Investierens passt zu dir und deinen Zielen. 

    Hinter den automatisierten Vermögensaufbau können wir also einen Haken, bleiben noch die restlichen Punkte. Hier solltest du für dich überlegen, worauf du auf keinen Fall verzichten möchtest.

    Das kann zum Beispiel sein:

    • Humankapital (Seminare, Bücher, Online-Kurse…)
    • Urlaub
    • Bekleidung
    • Geschenke
    • auswärts essen
    • kleinere / größere Anschaffungen

    Optional solltest du dir auf jeden Fall ein Konto anlegen für:

    • Versicherungen, die jährlich oder halbjährlich und damit mit sehr großen Beträgen anfallen
    • Anschaffungen für Kind/er
    • Depot Kind/er



    Wie du für dein Kind finanzielle vorsorgen kannst, liest du hier:

    Rechne dir genau aus, wie viel du für welchen Bereich ausgeben möchtest und kannst. Überweise auch hier am besten direkt via Dauerauftrag die entsprechenden Beträge auf die jeweiligen Konten. Auch dafür kannst du wieder Tagesgeldkonten nutzen oder, wenn es dir leichter fällt, Briefumschläge oder einen kleinen Ordner mit Klarsichthüllen.

    Kontenmodell in der Partnerschaft

    Lebst du mit jemandem zusammen und ihr teilt euch die Kosten, ist es sinnvoll neben dem eigenen Girokonto noch ein Gemeinschaftskonto anzulegen. Dieses könnt ihr für die Ausgaben nutzen, die ihr beide zusammen bestreitet. Dazu gehören unter anderem Miete, Strom, Internet, Abos und Lebensmittel.

    Rechnet gemeinsam vorab aus, wie viel jeden Monat auf dieses Konto fließen und wer wie viel darauf einzahlt. Verdient eine Partei beispielsweise mehr, muss diese Partei auch prozentual gesehen mehr auf das Konto einzahlen. 

    Kontenmodell in der Partnerschaft

    Kleines Beispiel: 

    Partner A verdient 2.000 Euro und Partner B verdient 4.000 Euro. Beide teilen sich die Miete von 1.400 Euro. Während Partner B 1.000 Euro übernimmt, zahlt Partner A nur 400 Euro ein, da er weniger verdient. Für Partner A wäre es erheblich schwieriger den gleichen Betrag aufzubringen. 

    Am wichtigsten ist jedoch, dass du dich mit deinem Partner zusammensetzt und ihr gemeinsam über eure Finanzen sprecht und einen Plan zusammenstellt, mit dem ihr beide gut arbeiten könnt.

    Tipp Nr. 4: Lege dir einen Notgroschen an

    Dieser Punkt sollte bestmöglich vor dem Investieren stattfinden. Dazu reicht ein normales Tagesgeldkonto. Auf dieses gibt es keinerlei Zinsen, allerdings ist das auch nicht die Aufgabe dieses Kontos, denn Rendite kommt von Risiko und ein Risiko willst du mit diesem Teil deines Geldes nicht eingehen.



    Für die “Sicherheit” auf deinem Tagesgeldkonto bezahlst du. In Form von Gebühren und im schlechtesten Fall Strafzinsen. Nebenbei schlägt die Inflation noch voll zu und lässt die Kaufkraft deines Guthabens immer weiter schrumpfen. Nichtsdestotrotz ist ein Tagesgeldkonto hier die passende Option.

    Auf dein Notgroschen-Konto solltest du dir mindestens drei Netto-Monatsgehälter zurücklegen. Diese sind, wie der Name schon sagt, nur für den absoluten Notfall gedacht.Heißt, wenn die Waschmaschine kaputt geht, du einen Wasserschaden hast oder das Auto eine unvorhergesehene Reparatur benötigt. Oder, wenn du oder ein, zum Haushaltsnettoeinkommen beitragendes Familienmitglied seinen Job verliert.

    Tipp Nr. 4: Lege dir einen Notgroschen an

    Mit diesem Geld kannst du die schlimmsten Notfälle überbrücken und solltest so mindestens drei Monate gut überstehen können. Natürlich kann dein persönlicher Notgroschen auch höher ausfallen. Das hängt von deinen persönlichen Lebensumständen und individuellen Sicherheitsbedürfnissen ab.

    Jedoch sollte der Notgroschen nicht unbedingt größer als 12 Netto-Monatsgehälter sein, da ansonsten zu viel Kapital ungenutzt herumliegt. Bist du Selbständig und / oder führst ein eigenes Unternehmen sind weitere Rücklagen notwendig.

    Warum ist der Notgroschen so entscheidend? Dieses Geld verhindert, dass du in unvorhergesehen Situationen in finanzielle Schieflage gerätst. Zum einen hat dies einen positiven psychologischen Effekt, das du weißt, dass du für derlei Notfälle Geld in der Hinterhand hast und zum anderen wird dadurch verhindert, dass du auf deine investierten Rücklagen zugreifen musst.



    Das Geld, dass du an der Börse investierst, sollte dort mindestens zehn bis fünfzehn Jahre liegen bleiben. Warum dieser Anlagehorizont? Weil du so Schwankungen und Kursabschwünge, wie den aktuellen Bärenmarkt, aussitzen kannst. Anhand von historischen Daten wurde festgestellt, dass Anleger*innen mit einer Investition in den MSCI World über zehn Jahre hinweg, nie mit einem Verlust daraus hervorgegangen sind.

    Du minimierst damit dein Risiko an der Börse mit einem Totalverlust hervorzugehen. Nun stell dir jedoch vor, es tritt ein Notfall ein und du musst jetzt auf dieses Geld zurückgreifen und die Kurse stehen bedeutend niedriger als zu dem Zeitpunkt, als du deine Anteile gekauft hast. Heißt im Umkehrschluss, dass du tatsächlich einen Verlust realisierst. 

    Bleibst du weiterhin investiert, wenn die Kurse fallen, können diese auch immer wieder nach oben gehen und dein Depot kann sich positiv entwickeln. Verkaufst du allerdings deine Anteile zu einem schlechten Kurs, dann ist das Geld tatsächlich futsch. Also leg dir einen Notgroschen an!

    Welchen Tipp hast du im besseren Umgang mit Geld? Wendest du einige von den hier genannten an? Schreib es mir gern in die Kommentare. Ich freue mich von dir zu lesen.