Asset Allocation – So teilst du dein Vermögen richtig auf

    Asset Allocation – So teilst du dein Vermögen richtig auf

    Setzt du dich mit deinen Finanzen auseinander und beschäftigst dich mit Geldanlage, wird dir früher oder später der Begriff Asset Allocation unterkommen. Die Vermögensallokation ist ein essentieller Faktor, bei der Zusammenstellung deines Portfolios und beeinflusst maßgeblich deine Anlagestrategie

    Bei der Festlegung deiner Asset Allocation bestimmst du über das Verhältnis zwischen Rendite und Risiko. Wie das genau funktioniert und, was du dabei beachten musst, erfährst du in diesem Blogbeitrag.

    Was ist eine Asset Allocation?

    Die Asset Allocation ist auch unter den deutschen Synonymen Vermögensallokation oder Vermögensaufteilung bekannt und umfasst, wie die Bezeichnung bereits vermuten lässt, die Aufteilung deines Vermögens auf die unterschiedlichen Anlageklassen. Ziel der Zusammenstellung ist es, eine breite Risikostreuung bei gleichzeitig möglichst hoher Rendite zu schaffen.

    Anlageklassen werden auch als Assets bezeichnet. Dazu gehören unter anderem neben Aktien, Immobilien und Anleihen ebenso Rohstoffe, Kryptowährungen und Sammlerstücke. Dabei ist die Zuordnung nicht immer ganz eindeutig. Nicht jeder würde Kryptowährung als eigenes Asset bezeichnen. 



    Deine Allokation bezieht sich nun auf die Verteilung deines Vermögens auf diese unterschiedlichen Geldanlagen. Deine Anlagestrategie wird durch mehrere individuelle Faktoren bestimmt: deiner Risikobereitschaft, deinem Anlageziel und deinem Anlagehorizont, also dem Zeitraum, wie lange du nicht auf dieses Geld zugreifen möchtest. 

    Anhand dieser persönlichen Präferenzen kann die Gewichtung der einzelnen Assets in deinem Portfolio bestimmt werden. Dabei kann die Asset Allocation passiv und langfristig oder aktiv und kurzfristig angegangen werden.

    Was ist eine Asset Allocation?

    Welche Assets gibt es?

    Wie bereits gesagt, sind Assets die Anlageklassen, in die du als Privatanleger*in investieren kannst. 

    Dabei gibt es folgende Kategorien:

    • Währungen
    • Wertpapiere
      • Zertifikate
      • ETFs
      • Fonds
      • Anleihen
      • Aktien
    • Rohstoffe
      • Edelmetalle
      • Agrarrohstoffe, Energieohstoffe
    • Immobilien
    • alternative Investments
      • private Vermögenswerte
      • Lebensversicherungen

    Dies sind nur Beispiele einzelner Assets und ihrer dazugehörigen Asset-Klassen. Die meisten Privatanleger investieren vornehmlich in Aktien, Fonds, Anleihen, Währungen, Immobilien und Rohstoffe.

    Was ist der Unterschied zwischen strategischer und taktischer Asset Allocation?

    Wird allgemein von Asset Allocation gesprochen, bezieht sich dies oftmals auf die strategische Vermögensallokation, also die langfristige Vermögensaufteilung auf mehrere Anlageklassen, um ein optimales Rendite-Risiko-Verhältnis herzustellen. Dabei wird das Portfolio unabhängig von den aktuellen Marktentwicklungen betrachtet.

    Bei der taktischen Asset Allocation werden kurzfristige Veränderungen aktiv genutzt, um flexibel auf Schwankungen der Wirtschafts- und Marktbedingungen reagieren zu können. Das geschieht jedoch innerhalb der zuvor definierten strategischen Asset Allocation.



    Das heißt, dass sich die Gewichtung der Asset-Klassen für kurze Zeit ändern kann, um Renditechancen auszunutzen. Diese Methode wird unter anderem beim Global Portfolio One von Dr. Andreas Beck angewandt. 

    Das Portfolio setzt sich aus 80 Prozent Aktien-ETFs und 20 Prozent Investitionsreserven zusammen. Dazu gehören Gold, Cash und Anleihen. In Marktabschwungphasen kann der Aktienanteil auf bis zu einhundert Prozent erhöht werden. 

    Was ist der Unterschied zwischen strategischer und taktischer Asset Allocation?

    So bleibt die strategische Asset Allocation weiterhin bestehen, während taktisch bei einem Aktienmarktverlust kurzfristig (innerhalb eines Jahres) umgeschichtet wird. Diese Umschichtung kann natürlich noch kürzerer Zeit angepasst werden, um so die Renditechancen optimal auszuschöpfen.

    So könntest du beispielsweise aktiv und kurzfristig auf Kurssteigerungen am Aktienmarkt reagieren oder verschen von höheren Zinsen zu profitieren.  

    Was ist die Level-1 Asset Allocation?

    Jetzt weißt du schon einiges über die Theorie der Asset Allocation und ich möchte nun gern mit dir in die praktische Umsetzung eintauchen. Wenn du dir ein klassisches Weltportfolio aufbaust, solltest du zunächst deine Level-1 Asset Allocation definieren.



    Also wir stellen uns nun vor, du hast deine Hausaufgaben bereits gemacht. Du kannst deine Einnahmen und Ausgaben und weißt, welcher Sparbetrag für dich monatlich zur Verfügung steht. Nun musst du für dich entscheiden, welchen Anteil du davon risikobehaftet und welchen du risikoarm investieren möchtest.

    Als risikoarm gelten unter anderem das Tagesgeldkonto oder kurzlaufende Anleihen von Staaten mit bestem Rating in der Heimatwährung (bei uns Euro). Ganz risikoarm ist keine Geldanlage, da auch hier die Bank oder Staat pleite gehen können. Nichtsdestotrotz gelten diese Anlagen als wenig risikoreich, bringen im Umkehrschluss aber auch kaum bis keine Rendite.

    Was ist die Level-1 Asset Allocation?

    Auf der anderen Seite hast du deinen risikobehafteten Anteil, der deine Rendite erwirtschaftet, beispielsweise mit Aktien oder Aktien-ETFs. Exchange Traded Funds geben dir Möglichkeit in eine Vielzahl von Unternehmen gleichzeitig zu investieren, um so dein Portfolio innerhalb dieser Asset-Klasse breit zu streuen.

    Anhand deiner finanziellen Risikobereitschaft, die sich aus deiner objektven Risikotragfähigkeit und deiner emotionalen Bereitschaft ein finanzielles Risiko einzugehen zusammensetzt, kannst du bestimmen, wie die Verteilung deiner Level-1 Asset Allocation aussehen soll. 



    Ein Beispiel:

    Anhand der ermittelten Kriterien kam heraus, dass du eher risikoavers bist. Dann könnte deine Einteilung 70 zu 30 lauten. 70 Prozent deines Sparbetrages wandern in risikoarme Geldanlagen, während 30 Prozent in risikobehaftete Geldanlagen gehen.

    Wie du deine finanzielle Risikobereitschaft genau bestimmst, erfährst du in meinem 7-wöchigen Umsetzungscoaching “Vermögensaufbau mit ETFs”:

    Wie bestimme ich die Level-2 Asset Allocation?

    Wenn es eine Level-1 Asset Allocation gibt, muss es auch eine Level-2 Asset Allocation geben. Dabei gehen wir nun eine Stufe tiefer. Ich habe gerade schon kurz angesprochen, dass der risikobehaftete Anteil deines Portfolios aus Aktien-ETFs bestehen kann, mit denen du bereits innerhalb einer Anlageklasse breit streuen kannst.

    Nun gibt es eine Vielzahl an ETFs. Diese beziehen sich nicht nur auf die unterschiedlichsten Unternehmen, Regionen, Länder und Branchen, sondern ebenso auf Rohstoffe, Trendthemen oder sogar Kryptowährungen. Diese ETFs heißen dann allerdings ETCs und ETNs. 

    Wie bestimme ich die Level-2 Asset Allocation?

    In der Gestaltung deiner risikobehafteten Anlage sind dir im Grunde genommen keine Grenzen gesetzt. Ziel ist, wie eingangs erwähnt, das bestmögliche Rendite-Risiko-Verhältnis herzustellen. Nun musst du für dich schauen, welcher Anlagetyp du bist. Eher jemand, der viel Zeit investiert, immer informiert ist und gern analysiert oder jemand, der eher den passiven Weg wählt, breit diversifiziert und auf einen langen Anlagehorizont setzt.

    Ich tendiere zu letzterem, da dies besser zu meiner individuellen Lebenssituation passt und meinen Bedingungen passt. Daher orientiere ich mich an einer Weltportfolio-Variante von Gerd Kommer aus dem Buch “Souverän investieren mit ETFs und Indexfonds”*, das ich jedem, der an der Börse starten will nur empfehlen kann. 

    *Hierbei handelt es sich um einen Werbe- oder einen Affiliate-Link. Wenn du auf diesen Link klickst, etwas kaufst oder abschließt, erhalte ich (je nach Anbieter) eine Provision. Dir entstehen dadurch keine Mehrkosten und du unterstützt dieses Projekt. Ich danke dir für deinen Support!



    Dort wird eine möglichst breite, globale Streuung über Unternehmensgrößen, Branchen und Regionen hinweg über einen langen Anlagehorizont von mindestens zehn bis fünfzehn Jahren empfohlen. Rohstoffe und Edelmetalle sowie Immobilien werden hier nicht weiter bei der Asset Allocation berücksichtigt. 

    Eine optionale Zusammenstellung ist das 70/30 Portfolio, wobei 70 Prozent deines risikobehafteten Anteils in den MSCI World (Industrieländer) und 30 Prozent in den MSCI Emerging Markets (Schwellenländer) investiert werden. Kombinationen wie diese gibt es in Hülle und Fülle. 

    Warum das 70/30 Portfolio so beliebt ist, erklärt dir Thomas von Finanzfluss:

    Warum dann 70/30? Anhand historischer Daten wurde festgestellt, dass genau diese Kombination ein ideales Verhältnis zwischen Rendite und Risiko ergibt. Ob, das jedoch auch in den kommenden Jahren und Jahrzehnten noch der Fall ist, kann niemand vorhersagen.  

    Warum ist eine Asset Allocation wichtig?

    Wir alle wünschen uns die höchste Rendite bei keinerlei Risiko. Das geht natürlich nicht, jedoch kannst du bei deiner Asset Allocation darauf achten, dass das Verhältnis deiner Risikobereitschaft und deinen finanziellen Zielen entspricht. 

    Verteilst du dein Vermögen auf mehrere Assets kannst du die verschiedenen Vorteile nutzen und entsprechende Nachteile durch andere Assets ausgleichen. Die Gewichtung wird anhand deiner individuellen Faktoren festgelegt und ergibt so eine persönliche Rendite- und Risikopräferenz.



    Staatsanleihen können beispielsweise das Risiko deines Gesamtportfolios senken, während risikoreiche Aktien deine Renditechancen erhöhen können. Es besteht keine konstante Korrelation zwischen den Kursschwankungen der Assets. Das bedeutet, dass nicht automatisch ein Asset einen Aufschwung erhält, weil eine andere Anlageklasse gerade ein Tief erlebt und umgekehrt. Die Korrelation der Anlagen kann sich im Zeitverlauf ändern. Daher ist es umso wichtiger, mit Asset Allocation verschiedene Assetklassen in das eigene Portfolio aufzunehmen. So ist der Ertrag nicht von einer einzelnen Geldanlage abhängig und das Risiko geringer.

    Warum ist eine Asset Allocation wichtig?

    Warum ist Rebalancing entscheidend?

    Im längeren Zeitverlauf kommt es durch die unterschiedlichen Renditeentwicklung zwangsläufig zu Verschiebungen deiner Asset Allocation. Das heißt, die zuvor von dir festgelegte Gewichtung verändert sich und damit gleichzeitig dein Rendite-Risiko-Verhältnis.

    Daher lohnt es sich mindestens einmal im Jahr dein Depot auf derlei Verschiebungen hin zu untersuchen und diese auszugleichen.

    Wie das genau funktioniert kannst du dir hier durchlesen:

    So leicht geht Rebalancing: Portfolio-Gewichtung wieder herstellen

    Das Rebalancing stellt sicher, dass sich das Risiko nicht in Richtung eines Assets verlagert, denn die veränderte Gewichtung erzeugt automatisch ein neues Risikoprofil, das wahrscheinlich nicht mehr deiner Bereitschaft entspricht.

    Hast du schon deine Asset Allocation zusammengestellt? Hast du Fragen oder Anregungen zu diesem Thema, dann schrieb sie mir doch gern in die Kommentare. Ich freue mich von dir zu lesen.