Ich habe ja bereits 2018 / 2019 das erste Mal für mich eine #NoShoppingChallenge gestartet. Das war auch der Zeitraum, in dem ich begonnen habe mich wirklich mit meinen Finanzen auseinanderzusetzen und endlich einen Grund gefunden habe, für den es sich lohnt zu sparen: das Investieren.
Damals habe ich mein Geld, so wie es reinkam, direkt wieder ausgegeben und dabei oft über die Stränge geschlagen. Von dem wenigen Ersparten musste ich direkt wieder die Rechnungen des Vormonats begleichen. Auf der einen Seite fühlte ich mich schrecklich, weil ich genau wusste, dass ich nicht so viele Klamotten kaufen sollte. Auf der anderen Seite konnte ich einfach nicht aufhören. “Nur noch dieses eine Teil.”
Es war nicht immer einfach, aber ich habe es komplett ein Jahr lang durchgezogen auf den Kauf von Bekleidung und unnützen Konsum zu verzichten. Sprich, ich habe nur noch Geld für das Nötigste, wie Lebensmittel und Drogerieartikel ausgegeben. Danach war das Thema für mich jedoch leider nicht vom Tisch.
Ich war nicht einfach “geheilt”. Ich muss fast jeden Tag damit umgehen, nicht wieder in alte Muster zu verfallen. Mich wieder von Insta-Stories triggern zu lassen oder in einem Newsletter auf ein Produkt zu klicken. Da für meinen Geschmack das Einkaufen in den letzten Monaten wieder etwas überhand genommen hat, habe ich mich spontan dazu entschlossen in diesem Jahr in eine neue #NoShoppingChallenge2022 zu starten.
Meine Regeln für die #NoShoppingChallenge2022
Ich möchte euch dabei gern ein wenig mitnehmen, wie es mir damit so ergeht. Die Regeln sind die gleichen wie beim letzten Mal:
- ein Jahr keine Bekleidung kaufen und auf unnötigen Kram verzichten
- erlaubt sind: Lebensmittel, Drogerieartikel und notwendige Kleidung fürs Kind sowie Spenden und Geschenke zu bestimmten Anlässen
Wie ist es mir die letzten beiden Monaten ergangen?
Am 25.01.22 bin ich ohne Vorbereitung oder lang nachzudenken in die Challenge gestartet. Wie bereits 2018 habe ich dafür weder einen Jahresbeginn noch einen Montag gewählt, da für mich einfach feststand: “Bis hierhin und nicht weiter.”
Natürlich können solche “Starttage” dabei helfen, die nötige Motivation aufzubringen, um endlich ins Handeln zu kommen, aber es ist immer das Mindset, das sich ändern muss. Nicht der Wochentag oder die Jahreszahl. Es kommt immer auf deine Einstellung, deine Glaubenssätze, deine Realität an.
Ich habe mein Mindset verändert
Bei mir haben mehrere Gedanken dazu geführt, dass ich mich dazu entschieden habe. Dazu gehörte, wie gesagt: “Stopp. Jetzt reichts.” und damit meinte ich wirklich: “Es reicht.” Ich habe so viele Sachen in meinem Schrank, so viele Paar Schuhe, so viele Handtaschen. Der ganze Kram genügt für mindestens zwei Leben.
Weitere Gedankengänge, die ich hatte, waren:
- “Das Geld ist an anderer Stelle besser eingesetzt.”
- “Du hast genug.”
- “Alles, was du brauchst, ist vorhanden.”
Meiner Meinung sind besonders die eigene Einstellung und die eigenen Glaubenssätze ausschlaggebend dafür, welche Ergebnisse wir in unserem Leben erzielen.
Wenn ich unterbewusst immer wieder folgende Gedanken habe:
- “Eigentlich möchte ich mir doch etwas gönnen.”
- “Eine Kleinigkeit geht schon.”
- “Wozu arbeite ich denn die ganze Zeit so hart? Ich will mich auch mal belohnen.”
- “Im nächsten Monat spare ich dann eben etwas mehr.”
werde ich es nicht schaffen, weniger einzukaufen. Ich wäre wieder zwischen zwei Seiten hin- und hergerissen. Zum einen denke ich mir, ich habe es verdient mir etwas zu kaufen und zum anderen fühle ich mich dabei schlecht, weil ich doch sparen wollte.
Diese innere Zerrissenheit ist belastend, anstrengend und kostet auf Dauer sehr viel Kraft.
Ich habe mir Ziele gesetzt
Neben dem wesentlichen Faktor des Mindsets spielen ebenso Ziele eine entscheidende Rolle. Ich habe mir das Ziel gesetzt, dieses Jahr unser Nettovermögen um 40k zu erhöhen. Und wie kann ich dieses Ziel erreichen? Richtig, indem ich einerseits meinen Konsum einschränke und andererseits meine Einnahmen erhöhe.
Auch, wenn die Kurse gerade nicht so gut stehen und ich mein Ziel im ersten Quartal verfehlen werde, weiß ich doch, dass die Maßnahmen, die ich ergriffen habe, mich dennoch an mein gewünschtes Ziel bringen werden. Es kann sein, dass ich dafür länger als ein Jahr brauche, aber es könnte auch schneller gehen.
Ich werde auf jeden Fall an meiner Richtung festhalten. Das positive Feedback in Form von Zahlen steht zwar noch aus, aber ich weiß, dass ich auf dem richtigen Weg bin.
Meine Tipps, um die #NoShoppingChallenge2022 zu bewältigen
Ich freue mich sehr, wenn ich dich nicht nur auf meinem eigenen Weg mitnehme, sondern dich ebenso dazu motivieren kann, dir ähnliche Ziele zu setzen. Dafür möchte ich dir gern einige Tipps mit an die Hand geben.
Arbeite an deinem Mindset
Ich habe es gerade eben schon erwähnt: eine der einflussreichsten Kriterien bei der Erreichung deiner Ziele ist dein Mindset. Dazu gehören alle deine Gedanken und Glaubenssätze. Diese sind dafür zuständig, welche Gefühle in dir ausgelöst werden und welche Ergebnisse du letztendlich in dein Leben ziehen wirst.
Das ist kein Prozess, der von heute auf morgen vollendet ist. In meinem Fall ist Mindset-Arbeit ongoing. Ich denke, das wird dir und vielen anderen genauso gehen. Was jedoch passieren kann, ist dass eine Information, eine andere Herangehensweise, ein anderer Blickwinkel manchmal genügt, um dein komplettes Denken zu verändern.
Manchmal reicht ein Impuls, um ein bestimmtes Denkmuster zu durchbrechen. Der erste Schritt, um diesen Durchbruch herbeizuführen ist der achtsame Umgang mit deinen Gedanken. Richte den Fokus darauf, was und wie du denkst. Deine daraus entstehenden Gefühle veranlassen sich dann dazu bestimmte Handlungen auszuführen.
Ich habe dir hier nochmal einige Artikel zusammengetragen, die dir dabei helfen können, an deinem Mindset und deinen Glaubenssätze zu arbeiten:
- Wie kann ich mein negatives Money-Mindset verändern
- Negative Glaubenssätze auflösen in drei Schritten
- Das Gesetz der Anziehung und wie du es nutzen kannst
Setze dir die richtigen Ziele
Neben deiner inneren Einstellung, die essentiell dafür ist, dass du deine Ziele erreichst, brauchst du natürlich auch entsprechende Ziele. Deine Ziele geben dir die konkrete Richtung vor und zeigen dir, ob dich mit deinen Handlungen davon weg- oder darauf zubewegst.
Daher empfiehlt es sich Ziele nach der SMART-Formel zu definieren.
SMART steht für:
- spezifisch: Formuliere deine Ziele so genau wie möglich
- messbar: Mache deine Ziele quantitativ messbar.
- attraktiv: Sei dir über dein “Warum” im Klaren. Wie fühlst du dich, wenn du dieses Ziele tatsächlich erreichst? Verhalte dich wie jemand, der dieses Ziel bereits erreicht hat. Was würde der- oder diejenige tun?
- realistisch: Den Punkt würde ich aus der SMART-Formel streichen. Was heute für dich noch unrealistisch erscheinen mag, kann morgen schon deine neue Realität sein. Ein Ziel, das gestern noch unerreichbar schien, kann für dich heute die leichteste Übung sein. Schränke dich nicht ein. Du kannst nur tun, was du auch denken kannst.
- terminiert: Setze dir ein fixes Datum, an dem du dein Ziel erreicht haben willst.
Hinsichtlich der #NoShoppingChallenge2022 sieht das Ziel also folgendermaßen aus:
Spezifisch: keine Kleidung kaufen
Messbar: kein Geld für Bekleidung ausgeben
Attraktiv: meinen Vermögensaufbau um ein Vielfaches pushen
Realistisch: Ich habe es schon einmal geschafft, ich kann noch viel mehr
Terminiert: ein Jahr lang bis zum 25.01.23
Weitere Möglichkeiten, die dir bei der Umsetzung helfen können
Es gibt allgemeine Tipps und Tools, die dabei helfen können seine Ziele. Nicht bei jedem funktioniert alles. Das bedeutet im Umkehrschluss, du musst deinen eigenen Weg finden, wie du dich am besten motivieren kannst und was für dich am besten läuft.
Ich weiß, beispielsweise, dass Social Media, insbesondere Instagram ein harter Trigger sein können, wenn es darum geht neue Kleidung zu kaufen. Gleiches gilt für Newsletter. Ich merke allerdings, wenn ich vom Kopf her auf NOSHOPPING eingestellt bin, tangiert mich das tatsächlich nicht mehr.
Ich habe Instagram nicht gelöscht. Ich habe mich nicht von allen Newslettern abgemeldet. Ich kann mir dieses Dinge anschauen, ohne, dass dabei ein Kaufimpuls in mir ausgelöst wird. Dem einen oder anderen hilft es eventuell Apps und Newsletter zu löschen, um weniger einzukaufen.
Die passende Antwort auf dein Gefühl
Eine andere Option ist der “Ersatz” beziehungsweise dem Gefühl mit der passenden Antwort zu begegnen. Was meine ich damit? Du hattest einen langen Arbeitstag, deine Kollegin hat genervt und dann wollte deine Chefin auch noch, dass du die Präsentation nochmal überarbeitest. Du bist genervt, erschöpft, missmutig, überfordert und willst eigentlich nur eines: Shoppen.
Dich mit etwas belohnen. Schließlich hast du dir das verdient. Einfach nur ein bisschen was für dich tun. Aber ist Einkaufen hier wirklich die Lösung des Problems? Wäre vielleicht ein Buch, eine Meditation, ein heißes Bad, ein leckerer Tee, ein Gespräch mit einer Freundin / einem Freund nicht die bessere Wahl?
Diese “Alternative” kann in dem Moment genau die passende Antwort auf dein Gefühl darstellen. Anstatt es einfach nur mit einem Kauf zu überdecken und dich ganz kurz glücklich zu fühlen, kannst du der Emotion tatsächlich begegnen, in sie hineinspüren und dich langfristig besser fühlen.
Eine Liste mit Tätigkeiten, die dir in solchen Situationen wirklich gut tun, kann dir dabei helfen, nicht auf den “Kaufen-Button” zu drücken, sondern deinen unangenehmen Gefühlen Raum zu geben, Beachtung zu schenken und sie dann gehen zu lassen.
Das Gefühl von Stress und Überforderung ist kein Ruf nach neuen Schuhen, sondern nach Ruhe und Entspannung.
Machst du bei der #NoShoppingChallenge2022 mit? Setzt du dir ähnliche Ziele? Lass es mich gern wissen und schreib es in die Kommentare! Ich freue mich von dir zu lesen 🙂