Mein Motiv mit dem Shoppen aufzuhören und wie du das auch kannst
Nachdem mir das jetzt nach und nach immer bewusster wird, wie viel Geld ich wirklich für Bekleidung und andere Dinge ausgegeben habe, muss ich definitiv etwas tun. Hmm doch wo fange ich an? Lass mal googlen, sagt mein Hirn. Jo, guter Plan. Gedacht getan. Ich google “keine Bekleidung kaufen” und sauge alles mit einer Mischung aus Euphorie, Motivation, Skepsis und einem Hauch von Angst auf. So wie es sich eben anfühlt, wenn man sich zu etwas überwinden muss, bei dem man eigentlich weiß, dass es einem guttut, aber man es dennoch partout nicht möchte. Wie beim dritten Cocktail oder der zweiten Hälfte der Schokoladentafel. Na ja vielleicht am Ende doch noch an den Gedanken gewöhnen aufzuhören zu shoppen.
Wie haben andere die Herausforderung des verminderten Konsums gehändelt
Ich stoße relativ unvermittelt auf die Geschichte von Nunu Kaller, die ihre Kleidungs-Abstinenz in einem Buch zusammengefasst hat. Ihre Schilderungen dazu, wie sie ein Jahr keine Kleidung gekauft hat, faszinieren mich. Ich bestelle das Buch, vielleicht kann ich da ja noch das eine oder andere daraus mitnehmen. Neben diesem Selbstexperiment finde ich noch viele weitere verrückte Auswüchse, die sich gegen Fast Fashion und für einen verminderten Konsum von Textilien aussprechen. Da gibt es Frauen, die sechs Wochen lang nur sechs Teile tragen oder sich ein Kleid anfertigen, das sie dann das ganze Jahr über tragen.
Was hab ich aus dem Buch „Ich kauf nix“ von Nunu Kaller mitgenommen?
Nunu Kaller wohnt in Wien und schlägt sich mit dem gleichen Problem wie, ich will nicht sagen viele, aber sicher Einige von uns herum. Sie besitzt und kauft zu viel neue Kleidung. In ihrem Selbstexperiment geht es darum ein Jahr keine Kleidung mehr zu kaufen.
Innerhalb weniger Tage habe ich das Buch durch. Es zeigt mir, dass es Frauen, denen es genauso geht wie mir oder es auch noch krassere Härtefälle gibt, als ich das bin. Ich weiß nicht, ob ich es gut oder schlecht finden soll, dass es Menschen gibt, die noch weitaus exzessiver Klamotten kaufen, als ich das tue. Teilweise kann ich mich gut mit Nunu Kaller identifizieren, teilweise rücken meine Vorstellungen stärker von ihren ab. Ihr Hauptmotiv liegt wirklich darin sich gegen die Ausbeutung der Näherinnen, für Umweltschutz und nachhaltige Kleidung einzusetzen. Versteht mich nicht falsch, das sind alles super Motive, die ich so definitiv auch direkt unterschreiben würde. Ich weiß, diese allein sollten mich davon abhalten dem nächsten Trend hinterherzujagen und meinen virtuellen Warenkorb wieder mit zehn weiteren Kleidungsstücken zu befüllen. Tut es aber irgendwie nicht. Es ist ja nicht so, als hätte ich jetzt beim Lesen dieses Buches eine Offenbarung gehabt, die mich nun zur Erleuchtung geführt hat. Nee, so isses irgendwie nicht. Da muss noch mehr sein.
Was ist mein Motiv mit dem Shoppen aufzuhören?
Eine alte Sucht durch eine neue zu ersetzen, war eigentlich nicht mein Plan, aber gut, nehm ich mal so hin jetzt. Man kann es auch anders formulieren, ich ersetze eine alte Gewohnheit durch eine neue. Klingt schon viel besser. Aber der Reihe nach.
Joa klingt ganz nett bis hierhin mit der Motivation gegen den Textilkonsum! Aber mal ne kurze Frage an der Stelle: Wozu machst du das eigentlich genau? Na damit ich kein schlechtes Gewissen mehr haben muss, dass ich so viel Geld ausgebe. Ähmm ja, aber Geld ausgeben macht dir doch so viel Spaß. Was willst du denn mit dem ganzen Geld? Hmmmm….Und an dieser Stelle ploppt der Blog madame.moneypenny auf. Natascha hat nicht nur über einen längeren Zeitraum keine Kleidung gekauft, sie hat auch noch einen fantastischen Verwendungszweck dafür geliefert, was man mit der ganzen Kohle anfangen kann. Innerhalb weniger Wochen habe ich ihren gesamten Blog und ihr eBook verschlungen. Ich bin schnell begeisterungsfähig und, wenn mich was packt, dann so richtig. Und was kommt jetzt?
Sparen wird meine neue Passion
Erstmal fasziniert mich das Thema sparen nun ungemein, denn ich werde mit der Kohle was ganz fantastisches machen. Was sonst in meinem Umfeld noch keiner gemacht hat und wofür ich in meinem Freundes- und Bekanntenkreis erstmal nur belächelt werde, warum auch immer (-.-) – ich werde das Geld anlegen. Zwischen dem Zeitpunkt an dem ich mein letztes und damit meine ich wirklich letztes Kleidungsstück kaufe und mein Geld in erste ETFs anlege, vergehen knapp sechs Wochen. Ich bin elektrisiert, ich bin motiviert, ich brenne. Jesus! Ich hab tatsächlich etwas gefunden, dass mich mehr anfixt, als das Klamotten kaufen, nämlich keine mehr zu kaufen. Und nicht nur das, ich kaufe nicht nur keine Klamotten mehr, ich mache auch andere verrückte Dinge, aber dazu später mehr.
Unsplash / Fabian Blank / 2019