Mein Meilenstein in Sachen Sparsamkeit
Ich habe vorgestern einen absoluten Meilenstein in Sachen Sparsamkeit erreicht. Ich bin einen Schritt gegangen, den ich vorher von mir so nie erwartet hättet. Aber, wie bei so vielen Dingen im Leben entscheidet eben das Mindset darüber, welche Entscheidungen man trifft. Und in meinem Kopf hat sich ein Gedanke in den letzten Wochen ganz besonders festgesetzt und zwar, dass ich keinen weiteren Cent mehr für mein Auto ausgeben möchte.
Titelbild: Unsplash / Steinar Engeland / 2019
Wie alles begann – Oktober 2018
Wer schon mal ein bisschen durch meinen Blog gestöbert hat, hat vielleicht auch gesehen, dass der Begriff “Auto” recht häufig fällt. Vor allem im Zusammenhang mit hohen Kosten. So begann auch damals meine Pleitengeschichte. Mit einer Autorechnung, die so gut wie alle meine letzten Ersparnisse fraß. Aber da ich mein kleines Auto (und sicher auch die damit einhergehende Bequemlichkeit) so sehr liebte, investierte ich regelmäßig hunderte und teilweise tausende von Euro in das kleine schwarze Metall. Bis jetzt.
Weitere Rechnungen – Februar / April 2019
Bereits im Februar kamen zusätzlich zu den KFZ-Steuern und der Versicherung noch mal knapp 500 Euro oben drauf, da sich die Kupplung verabschiedet hatte. Da dachte ich schon, jetzt muss er aber bis zum TÜV nächstes Jahr halten. Dann zwei Monate später der nächste Schock: Flecken unter dem Auto. Zum Glück nur eine kleine Reparatur. Insgesamt hatte ich dann also für das Auto bis April bereits 1.200 Euro geblecht. Als dann am Morgen vor etwa zwei Wochen alle Leuchten aufblinkten hatte ich schon ein mulmiges Gefühl, aber spätestens als ich das Auto nach Ausfall der Servolenkung kaum noch in die Parklücke bekam, war mir klar, hier stimmt etwas nicht. Zumindest sprang er dann nach der Arbeit nochmal an. Soweit so gut. Jetzt gehts ab in die Werkstatt. Ja Pustekuchen. Ich schaffte es bis Berlin Mitte. Kurz vor den Tiergartentunnel, direkt auf der Linksabbiegerspur gab der kleine Schwarze dann endgültig den Geist auf. Für alle die sich straßentechnisch in Berlin nicht so gut auskennen, ich befand mich kurz vor der Siegessäule. Eine gelinde ausgedrückt, recht stark befahrene Route, vor allem am späten Nachmittag. So stand ich dort nun, über eine Stunde auf den sehr freundlichen Mann vom ADAC wartend. Die ADAC Mitgliedschaft hatte ich noch vom letzten Jahr, als mein Auto im Oktober 2018 plötzlich nicht mehr ansprang, aber das ist eine ganz andere Geschichte.
Totaler Stillstand – Oktober 2019
Nachdem das Auto in der nächsten Werkstatt geparkt wurde, lief ich, drei Stunden nachdem ich von dort losgefahren war, zurück zur Arbeit. Einige Tage später kam dann der gefürchtete Anruf. Lichtmaschine und Batterie (mal wieder) hats erwischt. Macht 800 Euro. BÄM! Und natürlich keine Garantier, dass nicht in den nächsten drei Monaten wieder etwas anfällt. An der Stelle habe ich für mich eine Entscheidung getroffen. So sehr ich dieses Auto auch mochte, das war eine Reparatur zu viel. Innerhalb weniger Minuten hatte ich mich dazu entschlossen, den Wagen nicht länger zu behalten.
Meine neuen Fortbewegungsmittel sind die Öffentlichen
Ich machte mich also in den nächsten Tagen mit dem Gedanken vertraut, von nun an alle Wege mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu bewältigen. Für den einen oder anderen mag das echt lächerlich klingen (ist es vielleicht auch ein bisschen ^^) allerdings, war ich bisher wirklich zu bequem mich mit Bus und U-Bahn durch die Stadt zu bewegen. Auch, wenn man es kaum glauben mag, habe ich mit dem Auto oft noch Zeit einsparen können, die mir nun durchs Bahnfahren flöten geht. Aber was mir dafür nun erspart bleibt, sind Kosten für die Versicherung, KFZ Steuern, Kosten für teure Reparaturen oder die Ausgaben für ein neues Auto, tanken muss ich auch nicht mehr und auch vom Stressfaktor her, sollte es eine große Erleichterung werden. Ach und natürlich sind die Öffis umweltschonender 🙂 Mit all diesen tröstenden Gedanken habe ich mich also vorgestern von meinem Auto verabschiedet und werde dann nächste Woche meine erste Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln antreten. Wooohooo! Ich denke noch darüber nach, mir für kürzere Strecken oder Ausflüge ein Fahrrad anzuschaffen (die letzten beiden Fahrräder, die wir hatten wurden leider vom Innenhof gestohlen). Für Notfälle gibt es dann ja immer noch Carsharing. Die Stadt quillt ja quasi über von diversen eRollern, Autos und Bikes, die darauf warten geteilt zu werden.
Also ich bin gespannt, wie ich mich schlage. Ich werde erstmal mit einem Monatsticket starten, das leider nur 20 Euro weniger kostet, als mein vergangener monatlicher Besuch bei der Tankstelle. Zuschüsse vom Arbeitgeber gibt es leider auch keine. Aber diese Zwanzig Euro werden direkt auf ein Tagesgeldkonto wandern. 🙂 Für mich insgesamt dennoch ein großer Schritt in Richtung Sparsamkeit.