Monatsbericht – Mein Fazit für Januar 2020
Ich möchte jeden Monat einmal kurz anhand meiner gesteckten Ziele zusammenfassen. Dazu gehören:
- 3 neue Bücher pro Monat lesen
- Sparrate 58%
- keine Bekleidung kaufen
Drei neue Bücher pro Monat lesen
Also zu meinem ersten Ziel drei neue Bücher zu lesen. Ich hatte mich für folgende Lektüre entschieden:
Was habe ich aus “Rente mit 40” mitgenommen
Da das Thema Frugalismus in letzter Zeit für mich immer präsenter wurde, egal, ob generell in den Medien oder bei meinen Recherchen zum Thema Finanzen, hat mich das Buch von Anfang an gereizt. Darin werden verschiedenste Beispiele von frugalistisch lebenden Personen aufgezeigt, anhand derer man unterschiedliche Eindrücke zu diesem besonderen Lebensstil gewinnen kann.
Punkte, die ich spannend finde:
- Studien zeigen, dass wir trotz mehr Konsum und Luxus nicht zufriedener sind als Menschen in den 50igern / 60igern
- unser gesteigerter Konsum, den wir uns durch immer mehr Arbeitszeit erkaufen, macht uns also nachweislich nicht glücklicher
- macht es also Sinn bis zur Rente zu arbeiten um uns Dinge zu kaufen, die uns nicht besser fühlen lassen?
- mit unseren steigenden Gehältern wachsen auch unsere Ausgaben, aber nicht unsere Zufriedenheit
- 75% der Deutschen machen nur Dienst nach Vorschrift, viele sind in ihrem Job unzufrieden
- die durchschnittliche Sparrate liegt in Deutschland bei 10%, was allerdings nicht ausreicht, um im Alter versorgt zu sein
- hinzu kommt, dass wir mit unserem Konsum den Planeten ausbeuten
- Frage dich selbst: Was macht das Leben lebenswert? Erfahrungen, Liebe, Familie, Gesundheit/Sport, lebenslanges Lernen
- Wie viel Zeit bin ich bereit für Geld zu verkaufen? > wenn ich xy Gegenstand/Haus/Auto kaufe
- Wie zufrieden bist du mit der jetzigen Verwendung deiner Zeit? Wie würdest du deinen Alltag verbringen, wenn du nicht arbeiten müsstest? Kommst du von deiner Arbeit zufrieden nach Hause und freust du dich Sonntag auf Montag? Dienst du dem Geld oder das Geld dir? Entspricht die Verwendung deiner Zeit deinen Werten im Zusammenhang mit Gesundheit, Familie, Sport, Hobbies?
- Frugalist muss nicht heißen in abgewetzten Sachen rumzulaufen und nur das Billigste zu kaufen, sondern einfach nur finanziell unabhängig zu sein, schon jetzt die Zeit so nutzen, wie man es als am sinnvollsten erachtet
- Genießen und wertschätzen, was wir haben, wie bewusst wir Dinge genießen
- Geld gegen Genuss an den Dingen
- Frugal ist, was du selbst festlegst, so, wie es für dein Leben am besten ist
- Man sollte etwa das 25-fache der jährlichen Ausgaben ansparen, also bei monatlichen Ausgaben von 2.000 EUR, ergibt das aufs Jahr 24.000 EUR x 25 = 600.000 EUR
- Mit einer durchschnittlichen Sparquote von 10% müssten wir 50 Jahre im Hamsterrad strampeln
- bei 20% bräuchten wir schon etwa 15 Jahre weniger
- bei 82% sind es schon nur noch 8 Jahre
- Wer nur durchschnittliches tut, wird nur durchschnittliches erreichen
- Du kannst alles haben im Leben, aber nicht unbegrenzt Zeit. Zeit ist die wertvollste Ressource
- Das maximale Glück erfährt man mit einem Haushaltsnettoeinkommen von 65.000 EUR, mehr muss nicht sein, aber, wenn man frugaslitish lebt, kann man diesen Zustand auch schon mit geringeren Mitteln erreichen
- Other peoples opinion of you is none of your business
- Man gewöhnt sich sehr schnell (innerhalb von 3 Monaten) an neuen Luxus (große Wohnung, neues Smartphone, neues Auto) und braucht dann immer mehr
- 80% hat mit dem eigenen Verhalten, 20% mit dem Einkommen und dem Anlageerfolg ab
- Verhalten verändert sich, wenn es beobachtet wird
Fazit: Ein sehr motivierendes Buch. Auch, wenn sich nicht alle Tipps gut umsetzen lassen, z.B. eine super günstige Wohnung in der Nähe deines Arbeitsplatzes zu suchen, ist in Berlin ja eher utopisch und in auch in vielen anderen Städten mittlerweile Wunschgedanke, hilft das Buch den Blick nochmal auf das Wesentliche zu lenken – Frugalismus bedeutet nicht (nur) den Gürtel enger zu schnallen und wie ein Bettler zu leben, sondern ganz bewusst mit Konsum umzugehen. Ich fand das Buch sehr gut und immer, wenn man sich mal gerade wieder kurz fragt, warum man das alles tut, erinnern einen die Beispiele wieder daran. Absolut lesenswert.
Was habe ich aus “Der größte Crash aller Zeiten” mitgenommen
Ich war am Anfang schon etwas skeptisch, allein aufgrund des polemischen Titels, der großspurig etwas verkünden möchte. Nichtsdestotrotz wollte ich dem Buch eine Chance geben, immerhin steht es auf der Spiegel Bestsellerliste. Irgendwas oder irgendwer muss es ja dahin befördert haben. Und ich finde den Horizont kann man mit jedem Buch erweitern. Also lets go!
Erkenntnisse:
Mit Sätzen, wie:
“Unser Vermögen, unsere Demokratie und unsere Freiheit sind in Gefahr, die Armen werden immer ärmer und die Superreichen immer reicher…”
“Wir stehen vor einer Endzeit, die Frage ist nicht, ob der große Crash kommt, sondern wann … aber wohl in den nächsten ein bis zwei Jahren, früher als jeder denkt und heftiger als jeder erwartet, … Arbeitslosenquoten von weit über 20%, Einbruch der Aktienmärkte von 80%, wohingegen 2008 nur eine leichte Brise war, der Euro und ganze Länder umkippen, die Eliten werden unseren Lebensraum unwiederbringlich vernichten…“
- habe ich gerade das Gefühl die Schlagzeilen der Bildzeitung zu lesen
da ich mich erst zehn Minuten mit dem Buch beschäftigt habe, will ich ihm noch eine Chance geben, vielleicht lässt der provozierende Tonfall nach der Einleitung nach
- SPOILERALARM: Er lässt nicht nach. Die Aneinanderreihung bewusst provokant formulierter Aussagen ala Bildzeitung ziehen sich tatsächlich durch das gesamte Buch
- da ich diese Aneinanderreihung von Äußerungen nicht hier wiedergeben möchte, werde ich nur einen kleinen Ausschnitt davon präsentieren, da ich wirklich in keinster Weise mit diesen übereinstimme
- Der Euro wird 2023 scheitern, weil das wirtschaftshistorisch sind alle Währungsexperimente gescheitert
- Vertragsbrüche am Laufenden Band
- Länder zahlen ihre Schulden nicht zurück
- Nach der Wachstumsphase steht nun eine Rezession bevor
- Die Staaten und Steuerzahler müssen dafür gerade stehen, es wird eine Währungsreform kommen und wir müssen das bezahlen
- Wir Deutschen leiden unter geringen Kaufkraft des Euros und können nicht mehr von einer starken Währung in anderen Ländern profitieren, wenn wir dort Urlaub machen
- Es wurde nicht genug in die Deutsche Wirtschaft investiert, um uns weiterzuentwickeln, wir verschleudern unser Geld an Länder, die total blank sind
- hier werden alle Themen, wie, Währung, Infrastruktur, Bildungspolitik, Niedrigzinspolitik, Sparen, Flüchtlingswelle, … und bürokratische Systeme durchgeackert und es wird geschafft alle Themen tatsächlich so darzustellen, dass der Bürger tagtäglich nur belogen und betrogen wird
- viele von den dargestellten Informationen werden auch der Wahrheit entsprechen, zeichnen aber ein sehr einseitiges Bild
- Nach nur zehn Minuten lesen dieses Buch habe ich das Gefühl nun die Afd wählen, Bild lesen, gegen Angela Merkel, die Flüchtingspolitik, die gesamte Banken- und Finanzwelt sowie die Europapolitik allgemein und vor allem den Euro im Speziellen zu wettern > ich werde zum perfekten Wutbürger
Fazit: FINGER WEG! Ich habe keine Ahnung, wie das Buch auf der Spiegel Bestsellerliste landen konnte. Ich hätte am liebsten nach den ersten zehn Minuten abgebrochen, habe es dann aber doch bis zum Ende durchgezogen. Und auch die Autoren haben es bis zum Ende durchgezogen. Das gesamte Buch klingt wie die Aneinanderreihung einer Bildschlagzeile nach der anderen. Panikmache, krude Behauptungen und fragwürdige Finanztipps runden dieses Machwerk ab. Wer etwas über Finanzen lernen möchte, kann sich dieses Buch definitiv sparen. Wer noch etwas mehr über die beiden Vermögensberater Marc Friedrich und Matthias Weik erfahren möchte, kann gern hier einmal schauen.
Was habe ich aus „Dein Ego ist dein Feind“ mitgenommen
Ryan Holiday ist mit seinen 32 Jahren schon ziemlich rumgekommen. Nachdem er mit 19 das College schmiss, arbeitete Holiday mit diversen Autoren zusammen, war als Marketingdirektor für American Apparel tätig und fungierte als Berater. Zudem schreibt er als Medienkolumnist für diverse Zeitungen und natürlich seine eigenen Bücher. So auch “dein Ego ist dein Feind”, das wir uns jetzt mal etwas näher anschauen.
Tja was soll ich sagen, ich habe es nicht geschafft das Buch noch zu lesen. Nichtsdestotrotz könnt ihr ja gern mal reinschauen und erzählen, was ihr daraus mitgenommen habt.
Titelbild: Unsplash /Maddi Bazzocco / 2020
Sparrate von 58%
Also der Januar verlief leider nicht ganz so wie erhofft. Auch, wenn die Ausgaben, wie erwartet eingetroffen sind, ist es am Ende doch nicht so ausgegangen, wie ich es mir erhofft hatte. Der Gitarrenunterricht hat wieder voll zugeschlagen und es wollten auch noch zwei kleine Geschenke für die liebe Oma bezahlt werden. Summa Summarum komme ich dann im ersten Monat des neuen Jahrzehnts auf eine Sparrate von rund 50%. (P.S.: Ich habe letztens übrigens in einem Buch gelesen, dass die Sparrate eigentlich der Geldbetrag ist, den man spart und der prozentuale Anteil Sparquote genannt wird. Aber ich denke ihr wisst trotzdem, was ich meine.)
Keine Bekleidung kaufen
Auch der Januar 2020 hält in der Kategorie “keine neue Bekleidung” keine bösen Überraschungen bereit. Ich hatte kein Bedürfnis etwas neues zu kaufen und es ergab sich auch keine Notwendigkeit, von daher wurde auch nichts gekauft. Ganz einfach. Davon abgesehen herrscht auf dem Spaß-Konto auch gerade Ebbe, das heißt, es gibt auch keine finanziellen Mittel für Neues. Das ist aber auch ok, da ich alles habe, was ich brauche. 🙂
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