Kryptowährungen - lohnt sich das investieren noch

    Apr 12, 2021

    Kryptowährungen – lohnt sich der Einstieg jetzt noch?

    Vor etwa drei Jahren tauchten in den Medien immer häufiger Begriffe, wie Kryptowährungen, Bitcoin oder Blockchain auf. Was sich genau hinter dieser Begriffen verbirgt, ob es sich noch lohnt in Kryptowährungen zu investieren und, ob diese sich für den Vermögensaufbau eignen, erfährst du in diesem Artikel.

    Titelbild: Unsplash / Free To Use Sounds / 2021

    Was sind Kryptowährungen?

    Wie schon angesprochen, nahm das Thema Kryptowährung vor circa drei Jahren in allen Medien volle Fahrt auf und wir wurden nahezu überschwemmt von Schlagzeilen, wie diesen:

    SPIEGEL Online: 

    Stromverbrauch für Kryptogeld: Warum der Bitcoin-Boom die globale Energiewende bedroht

     

    FAZ: 

    Amerikas Notenbankchefin Yellen warnt vor Bitcoin

     

     

    SPIEGEL Online:

    Bitcoin-Hype: Vor fünf Jahren 1000 Dollar investiert = heute 2.000.000 Dollar

     

     

    DIE WELT:

    32-Jähriger warf 94 Millionen Euro in Bitcoin auf den Müll

    Aber auch heute ist die Newsflut beispielsweise zum Bitcoin ungebrochen. Schaut man sich die Entwicklung der Kryptowährung in den letzten Jahren an, ist das auch kaum verwunderlich. So entspricht ein Bitcoin auch aktuell fast 50.000 EUR. Rückblickend betrachtet, wäre selbst eine Investition im Oktober 2020 noch sehr lohnenswert gewesen.

    Bitcoin_chart

    Bild: https://www.finanzen.net/devisen/bitcoin-euro-kurs / 2021

    Jedoch zurück zur Anfangsfrage. Da ich finde, dass das Thema Kryptowährung gar nicht so leicht zu durchdringen ist, da es sich doch um etwas abstraktes und nicht physisches handelt, möchte ich hier nochmal kurz darauf eingehen, was eine Kryptowährung ist. 

    Wir versetzen uns zurück in das Jahr 2008. Die US-amerikanische Investmentbank Lehman Brothers muss Insolvenz anmelden und geht damit als die größte Firmenpleite in die Geschichte ein. Die Ereignisse überschlagen sich. Die Börsenwerte gehen überall auf Talfahrt. Wir stehen am Anfang einer der größten Finanzkrisen seit 1929. Natürlich wächst durch dieser Art und die derzeitigen Geschehnisse das Misstrauen der Menschen in den Bankensektor. Der Ruf nach einer bankenunabhängigen Währung wird lauter. Und genau an diesem Punkt setzen Kryptowährungen an. Diese existieren ausschließlich digital und werden von keiner Bank reguliert. Mittlerweile gibt es über 4.500 verschiedene Kryptowährungen. Tendenz steigend. Die bekannteste ist mit Abstand der Bitcoin. Legte diese auch 2009 den Grundstein für Kryptowährungen. Daneben gibt es aber auch noch Ether, Bitcoin Cash, Litecoin und viele weitere.

    [geldmag]

    Was ist der Unterschied zwischen eine Kryptowährung und einer herkömmlichen Währung?

    Der Euro beispielsweise wird von einer Zentralbank ausgegeben. Diese bestimmt die Menge und damit auch den Wert des Geldes. Kryptowährungen hingegen werden von Privatleuten kontrolliert und verwaltet. Wird die Währungssicherheit beim Euro also von der Zentralbank und dem Staat sichergestellt, so ist es bei der Kryptowährung das Vertrauen in die Kontrollfunktion eines gemeinsamen Netzwerkes. Um dennoch eine gewisse Sicherheit zu bieten, werden alle Transaktionen, Geldmengen und Guthaben der Teilnehmer in einer sogenannten Blockchain festgehalten. Eine Blockchain ist ein fortlaufendes, kryptografisches Protokoll, eine Kette (Chain) von Datensätzen (Block). Um Manipulationen nahezu auszuschließen, prüfen alle aktiven Teilnehmer des Netzwerkes die stattfinden Transaktionen, bevor sie der Blockchain hinzugefügt werden. Zudem sind Manipulationen und Angriffe auf da Netzwerk nahezu unmöglich, da dazu alle Rechner gehackt werden müssten.

    Ein weiterer Unterschied zur herkömmlichen Währung ist, dass Transaktionen direkt zwischen den Teilnehmern des Währungssystems statt. Bitcoin ist somit auch ein Peer-to-Peer Netzwerk. Die Teilnehmer des Netzwerkes haben gleiche Rechte und sind direkt miteinander verknüpft. Ganz ohne Banken oder andere Mittelsmänner. Das macht digitales Geld schnell, überall verfügbar und die Transaktion auch oft kostenlos. Zudem ist beispielsweise der Bitcoin auf 21 Millionen begrenzt und kann nicht, wie bei einer herkömmlichen Währung einfach weiter vervielfacht werden. 



    Was ist der Unterschied zwischen eine Kryptowährung und einer herkömmlichen Währung?

    Bild: Unsplash / Executium / 2021



    Was sind Miner?

    Mehrere der Transaktionen beispielsweise eines Bitcoins von Person A zu Person werden zu Blöcken zusammengefasst, sogenannten Blocks. Wie schon angesprochen, ist das der Block in dem Wort Blockchain. Zur Entschlüsselung dieses Blocks, um einen sicheren Transfer zu gewährleisten, muss dem Netzwerk Rechenleistung zur Verfügung gestellt werden. Diese kommt von den Minern. Verschiedene Miner des Netzwerkes arbeiten immer gleichzeitig an einem Block, aber die Entschlüsselung gelingt nur einem von ihnen. Erst dann werden die Transaktionen final durchgeführt. Für die Bereitstellung der Rechenleistung werden die Miner monetär entlohnt. 

    Lohnt sich die Investition in Kryptowährungen?

    Hättest du mich das beim Bitcoin vor einem halben Jahr gefragt und ich hätte “Ja” gesagt, hättest du nun mehr als das Fünffache deines Investments. Das klingt natürlich zu schön um wahr zu sein und ganz ehrlich, das ist es auch. Kryptowährungen und vor allem der Bitcoin haben in den letzten Monaten nochmal einen richtigen Schub erlebt und niemand weiß in welche Richtung sich das alles noch entwickeln wird. Denn wie bei allen Investments, lässt sich auch die Entwicklung der Kryptowährungen nur rückblickend sicher analysieren.

    Zudem sind Kryptowährungen ein sehr volatiles Investment. Es gibt weitaus größere Schwankungen, als bei Aktienhandel. Daher ist die Anlage in Kryptowährung ein sehr risikoreiches und spekulatives Geschäft und absolut nicht für deine Altersvorsorge geeignet. 

    Du solltest nur das Geld in Kryptowährungen investieren, bei dem du auch mit einem Totalverlust leben könntest. Also, dass im schlimmsten Fall, dein komplettes Geld futsch ist. 

    Kryptowährungen sind zwar hochriskant, können dadurch aber auch hohe Renditen einbringen. Wir erinnern uns an das magische Dreieck der Geldanlage. Daher können diese einen kleinen Teil deines Portfolios ausmachen. Jedoch musst du immer bedenken dein gesamtes Portfolio an deine Risikobereitschaft anzupassen. Wenn du also eher auf Sicherheit aus bist und dein Geld für die spätere Rentenlücke vermehren möchtest, solltest du nicht die Hälfte deines Vermögens in Kryptowährungen investieren. Damit würde sich dann logischerweise ein Klumpenrisiko ergeben, denn eine breite Streuung wäre damit natürlich nicht gewährleistet. Eine Prise davon, im einstelligen Prozentbereich, könnte jedoch eine spannende Ergänzung mit Potenzial für dein Portfolio darstellen.

    Lohnt sich die Investition in Kryptowährungen?

    Bild: Unsplash / Executium / 2021

    Wie kann ich in Kryptowährungen investieren?

    Wenn du jetzt für dich die Entscheidung getroffen hast, dass du gern in Kryptowährungen investieren möchtest, gibt es für dich mehrere Möglichkeiten:

    • Du kannst ein Derivat kaufen
    • Du kannst direkt selbst in Kryptowährungen investieren

    Was bedeutet es in Derivate zu investieren?

    Derivat bedeutet einfach nur, dass es sich um ein Wertpapier handelt, dessen Preis von einem anderen Basiswert abgeleitet werden. Zu den wichtigsten Derivatarten zählen Aktienanleihen, Zertifikate, Swaps, Optionen und auch Futures. Aber auch ETNs. Diese Exchange Traded Notes gehören zu den ETPs. ETP bedeutet Exchange Traded Product. Ein dir Exchange Traded Product, das dir sehr bekannt vorkommen müsste, ist der ETF. 

    Was sind Vorteile und Nachteile, wenn ich in Kryptowährungs-Derivate investiere?

    Vorteile sind:

    • Sie sind einfach zu kaufen: du kannst dir eine WKN heraussuchen und den ETN direkt in deinem Depot kaufen
    • Der Anbieter des Derivats ist dann dafür verantwortlich die beispielsweise Bitcoins zu kaufen und sicher zu verwahren

    Nachteile sind:

    • Der Nachteil an einem Derivat ist, dass es eine Schuldverschreibung ist, da damit also ein Gläubiger ist
    • Im Vergleich zu anderen Möglichkeiten, ist diese Variante sehr teuer



    Was sind die Vor-und Nachteile selbst in Kryptowährung zu investieren?

    Vorteile sind:

    • du selbst komplett für deine Kryptowährung verantwortlich, du besitzt selbst alle Schlüssel, kannst sie verkaufen, verschenken, wie auch immer
    • Es ist, wie schon angesprochen, günstiger als diese über Derivate zu kaufen

    Nachteile sind:

    • Du bist für dich Sicherheit selbst verantwortlich > ich erinnere nur an diese Schlagzeile:

    DIE WELT:

    32-Jähriger warf 94 Millionen Euro in Bitcoin auf den Müll

    Da ich eher “physisch” in Kryptowährung investieren würde, beziehungsweise dies auch so getan habe, als in Derivate, schauen wir uns nun die Möglichkeiten an, wie du das direkt tun kannst:

    • Suche dir eine Krypto-Börse 
    • Eine Plattform, an der du Währungspaare gegeneinander tauschen kannst, also zum Beispiel EURO gegen Bitcoin
    • Ein Beispiel dafür ist die Bison App > diese verwende auch ich

    Das Ganze sieht dann so aus: Einfach im App-Store herunterladen. Danach musst du dich noch anmelden und ein Konto eröffnen. Dabei wirst du direkt mit einem Mitarbeiter/ einer Mitarbeiterin verbunden und kannst die Identifikation vornehmen. Das dauert insgesamt maximal fünf Minuten. 

    Nachteil ist der Spread von 0,75%. 

    Es gibt noch weitere Krypto – Börsen, wie:

    • eToro
    • Coinbase
    • Kraken
    • Binance
    Bison-APP

    Bitte checke bei jeder Börse, wie deren Bedingungen sind. 

    Bei eToro klingen schnelle Zahlungsoptionen wie Paypal und Einlagensicherungen von 20.000 EURO zunächst verlockend. Sind Kryptowährungen sonst nicht mit der Einlagensicherung geschützt. Allerdings erfolgt das Traden in USD und du trägst die Wechselgebühren immer mit. Zudem wird eine Auszahlungsgebühr von 5 USD veranschlagt. 

    Hast du dann deine ersten Kryptowährungsanteile gekauft, kannst du diese bei deiner jeweiligen Börse belassen. Davon raten allerdings viele Experten ab. Um deine Bitcoins sicher und nur für dich zugänglich aufbewahren zu können, solltest du diese in ein sogenanntes Wallet parken. 

    Mithilfe einer Wallet (als einfach nur engl.: Brieftasche) kannst du deine Kryptowährung verwahren, darauf zugreifen, diese senden und empfangen. Eine Wallet kann eine Hardware, also ein Gerät oder eine Software, zum Beispiel eine App ein. 

    Ist die Wallet nicht mit dem Internet verbunden, also noch sicherer vor Hackern, spricht man von einer Cold Wallet. Im Gegensatz dazu, du ahnst es schon, ist beispielsweise eine App auf deinem Smartphone eine Hot Wallet.

    Da ich selbst nicht mit riesigen Beträgen in Kryptowährungen investiere, verwende ich die App Exodus. Diese unterstützt jedoch nur 8, der existierenden Kryptowährungen. Hast du die App heruntergeladen, notiere dir unbedingt deinen Sicherheitsschlüssel, der aus 12 Wörtern, besteht auf ein Blatt Papier. Dieser ist notwendig, wenn du die App mal auf einem neuen Gerät installieren musst. Ist dieser Key weg, sind es auch deine Investitionen in die Kryptowährungen.

    Übertrage dann die an der Krypto-Börse gekauften Kryptowährungen in dein Wallet.

    Du willst noch mehr spannende Infos zum Thema Kryptowährungen, dann schau unbedingt bei Finanzwofl vorbei. Hier teilen 18 Finanzexperten ihr geballtes mit dir!

    [geldmag]