Schon wieder den Abend auf der Couch verbracht? Schon wieder eine Handtasche gekauft? Schon wieder den Sport auf morgen verschoben? Schon wieder nicht das Finanzbuch weitergelesen? Damit bist du nicht allein. Aufschieberitis und Prokrastination gehören zum Leben dazu, sind manchmal sogar notwendig. Deinen Zielen bringt dich dieses Verhalten jedoch kaum einen Schritt näher. Wie du wieder den Ar*** hoch bekommst und disziplinierter werden kannst, erkläre ich dir in den folgenden 10 Tipps. Viel Spaß dabei 🙂

    1.Wann und wo fange ich an?

    Das Jahr neigt sich dem Ende zu. Weihnachten steht kurz vor der Tür. Draußen ist es trüb und nass. Im warmen Wohnzimmer locken Plätzchen und Lebkuchen. Der Wunsch nach einem ruhigen Ausklang für 2021 wird immer stärker. Zumindest ist das bei mir so und genau so, finde ich es richtig. 

    Eigentlich…, denn ein wenig schwebe ich immer zwischen zwei Welten. Auf der einen Seite möchte ich ein besinnliches (Vor-)Weihnachtszeit genießen und auf der anderen Seite nochmal alles rausholen. Der Endjahresspurt sozusagen. Für die meisten Menschen beginnt jetzt jedoch die ruhige Phase, um sich am 01.01. dann endlich (wieder) ihren Zielen zu widmen.

    Aber halt: “Den 01.01. brauche ich noch, um ein wenig auszukatern. War doch ganz schön spät gestern. Und Moment mal der 02.01. ist ein Sonntag. Ich geb mir noch bis Montag. Ja, Montag ist ein super Start.” Wer so an seine Zielerreichung geht und versucht disziplinierter zu werden, scheitert nach wenigen Wochen. 

    Der Weihnachtsschmuck ist noch nicht ganz in den Kisten, da sind die meisten Neujahrsvorsätze schon wieder passé. Laut einer Statista Umfrage schaffen es gerade einmal 20 Prozent der Befragten ihre Neujahrsvorsätze nicht zu brechen.

    20 Prozent der Befragten ihre Neujahrsvorsätze nicht zu brechen.

    Quelle: https://de.statista.com/infografik/20354/zeitraum-den-die-befragten-ihre-guten-vorsaetze-einhalten/

    Das liegt im Übrigen daran, dass sich am 01.01 oder einem Montag nicht plötzlich ein Schalter in deinem Gehirn umlegt, der dich vollkommen anders denken lässt. Unser Mindset ist maßgeblich dafür verantwortlich wie wir unsere Ziele angehen und, ob wir diese tatsächlich erreichen. Daher ist es völlig schnuppe, welches Datum du festlegst, um disziplinierter werden zu wollen, sondern, wann du damit beginnst deine Glaubenssätze zu hinterfragen, zu überarbeiten, zu verändern. 

    2.Wofür machst du das alles?

    “Ich will Anerkennung.” “Ich will geliebt werden.” “Ich will Bewunderung ernten.” Hinter sehr vielen Zielen stecken solcherlei Motive. Gehe einmal tief in dich und frage dich immer wieder “Warum möchte ich dieses Ziel erreichen?”. Bist du auf den Kern deiner tiefsten Wünsche vorgedrungen, steht noch die Frage im Raum: “Will ich das wirklich und kann ich diesen Wunsch auf diese Art und Weise erfüllen?”.

    Du wirst nicht mehr geliebt nur, weil du weniger Schokolade isst und du wirst dich nicht wesentlich erfolgreicher fühlen, wenn du zehn Prozent mehr Gehalt verdienst. Denn die Wahrscheinlichkeit, dass der Glücksmoment nur kurz anhält und du danach noch mehr willst, ist hoch. Liebe und Anerkennung kannst du in jedem Moment deines Lebens erhalten und zwar von dir selbst. Diese Dinge im Außen zu suchen, bringt dich nicht weiter.



    Das Ziel für eine bessere Ernährung und mehr Sport ist ein gesunder und fitter Körper. Das Ziel eines wachsenden Vermögens ist es, mehr Zeit zu haben. Das Ziel eines Jobs ist es, etwas zu finden, das man als sinnstiftend empfindet. Willst du wirklich disziplinierter werden, musst du dein “Warum” so definieren, dass es nicht von äußerlichen Faktoren abhängt. 

    Liebe, Anerkennung, Bewunderung, Wertschätzung kommen aus deinem Inneren und nicht, wenn du irgendwelchen Vorstellungen hinterherrennst, die dir gar nicht entsprechen. Ein wesentlicher Trigger für diese Denkmuster ist der Vergleich. Also hör auf, dir ständig Stories auf Instagram anzuschauen, hör auf zu schauen, welches Auto deine Nachbarn fahren, hör auf sehnsüchtig die neugebauten Stadtvillen anzuschmachten. 

    Also hör auf, dir ständig Stories auf Instagram anzuschauen, hör auf zu schauen, welches Auto deine Nachbarn fahren, hör auf sehnsüchtig die neugebauten Stadtvillen anzuschmachten. 

    Stoppe ungesunde Vergleiche und entwickle deine Ziele aus dem Gefühl von Fülle heraus, nicht aus einem permanenten Mangeldenken. Nur so findest du ein sinnvolles Grundmotiv, dass dich motiviert und diszipliniert werden lässt.

    3.Wie sieht dein ideales Leben aus?

    Ständig stellen wir uns in unserem Alltag Horrorszenarien vor. “Was ist, wenn ich meinen Job verlieren? Was ist, wenn mich mein Gegenüber doof findet? Was ist, wenn ich mich jetzt blamiere?” Unsere Vorstellungskraft ist ein unglaublich starkes Tool, das wir jedoch zu häufig völlig falsch einsetzen.

    Du hast es sicher selbst schon erlebt, wie bildhaft du dir die schlimmsten Dinge ausmalen kannst. Dein Magen krampft sich zusammen, deine Hände werden feucht, dein Herz schwer. Jedes Mal fühlt es sich so an, als wäre es tatsächlich passiert. Nun stell dir doch mal vor, du würdest diesen reich gefüllten Werkzeugkasten dazu nutzen, dir vorzustellen, was alles Großartiges in deinem Leben passieren kann.

    Stell dir vor du bekommst die Stelle bei deinem Traumarbeitgeber. Stell dir vor deine Selbständigkeit wird ein voller Erfolg. Stell dir vor du erreichst dein Sparziel und zwar mit Leichtigkeit. Nutze die Kraft der Vision, um dir deine Ziele so detailliert wie möglich vorzustellen. Das hilft nicht nur dabei disziplinierter zu werden, sondern ebenso dabei so zu handeln als hättest du dein Ziel bereits erreicht. 

    Handelst du wie jemand, der sich diese Wünsche längst erfüllt hat, kannst du diese Wünsche ja nur erreichen. Lasse dir dabei immer die Option offen deinen Traum zu erreichen und natürlich noch mehr. Deiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

    Unsere Vorstellungskraft ist ein unglaublich starkes Tool, das wir jedoch zu häufig völlig falsch einsetzen.

    4.Übung macht den/die Meister:in

    Egal, ob es das Gewichtheben, das gesunde Kochen oder der monatliche Sparbetrag ist, all diese Tätigkeiten kannst du immer wieder durchführen, bis sie dir in Fleisch und Blut übergehen. Das ist, nebenbei bemerkt, mit der Disziplin nicht anders. Indem du dich immer wieder aufraffst, wird es dir immer leichter fallen dich immer wieder aufzuraffen.

    Einen kleinen Haken gibt es dabei allerdings. Wenn dein Disziplin-Muskel noch nicht so trainiert ist, wird dieser schneller nachgeben. Achte also darauf, diesen immer wieder bewusst einzusetzen. Ansonsten überweist du morgens die Sparsumme auf das Tagesgeldkonto und gehst abends ein Paar Schuhe kaufen. 

    Wage dich also Stück für Stück und trainiere diese Fähigkeit. Achte dabei darauf die Balance zwischen Hartnäckigkeit und Freude an der Zielerreichung zu wahren.

    Brauchst du noch etwas Motivation, dann schau dir doch mal dieses Video an:

    5.Du willst disziplinierter werden? Lass die Ausreden weg!

    “Heute habe ich wirklich keine Zeit.” “Es ist viel zu kalt draußen.” “Morgen hat die Katze meiner Tante Namenstag, da kann ich wirklich nicht.” Und als der Deivel keene Ausreden mehr hatte, hat er seine Großmutter erschlagen. Sagt man bei uns so. Du verstehst sicher worauf ich hinaus will.

    Möchte man einen Grund finden etwas zu tun, wird man diesen finden. Braucht man einen Grund etwas nicht zu tun, steht auch dafür immer eine Ausrede parat. Im Grunde genommen gibt es keine Ausreden, sondern nur Prioritäten. Du schaffst es nicht, dies oder das zu tun. Nun dann hat wohl die andere Sache, die du stattdessen machst, Priorität. Du kannst diesen Monat nichts sparen, weil du dein Geld für etwas anderes ausgegeben hast, dann hatte das wohl Priorität. 



    Du willst disziplinierter werden? Dann setze die richtigen Prioritäten. Solche, die auf deine Ziele einzahlen. Mache die Handlungen zu Prioritäten, die dich deinen Zielen näher bringen und nicht davon wegführen. Reflektiere und überprüfe regelmäßig deine Denk- und Handlungsmuster, nur so erzielst du die gewünschten Ergebnisse.

    6.Wie sieht dein Umfeld aus?

    Sportmuffel, Shopaholic, Couchpotato? Man sagt ja, dass man das Resultat der fünf Menschen ist, mit denen man sich am meisten umgibt. Und ja, da ist etwas Wahres dran. Nun überlege doch mal für dich, mit wem du die meiste Zeit verbringst und wie dadurch dein Verhalten geprägt wird.

    Solltest du feststellen, dass sich in deinem Umfeld Personen befinden, die dich bremsen, musst du diese nicht rigoros aus deinem Leben streichen. Vielleicht sprichst du das Thema erstmal an. Klappt das nicht kannst du die Zeit reduzieren. In jedem Falle solltest du lernen aktiv wahrzunehmen, wer dich klein macht und welche Menschen in deinem Umkreis dir helfen deine Vision zu erfüllen.

    Hast du niemandem in deinem Familien- oder Bekanntenkreis, der dich anspornt, herausfordert, inspiriert oder dir den nötigen Ar***tritt verpasst, kannst du dir das ebenso an anderer Stelle abholen. Beispielsweise kannst du deinen Vorbildern in Büchern, Podcasts oder YouTube Videos erfahren. Dein Management Board kann sich demnach aus Serena Williams, Oprah Winfrey und Marie Curie zusammensetzen beziehungsweise aus allen möglichen Personen.

    Und nun stell deinem Management Board die Frage, ob du heute noch Joggen gehen solltest, dir den anspruchsvollen Job zutrauen oder die Million erreichen kannst. Was würden dir diese Frauen antworten?

    Hast du niemandem in deinem Familien- oder Bekanntenkreis, der dich anspornt, herausfordert, inspiriert oder dir den nötigen Ar***tritt verpasst, kannst du dir das ebenso an anderer Stelle abholen. Beispielsweise kannst du deinen Vorbildern in Büchern, Podcasts oder YouTube Videos erfahren. Dein Management Board kann sich demnach aus Serena Williams, Oprah Winfrey und Marie Curie zusammensetzen beziehungsweise aus allen möglichen Personen.

    7.Such dir Mitstreiter:innen

    Wie viel einfacher ist es einen Weg gemeinsam als allein gehen zu müssen? Wie toll wäre es jemanden an deiner Seite zu haben, der die gleichen Hürden zu meistern hat, wie du selbst? Was ist besser als ein guter Austausch auf Augenhöhe? Auch hier muss es nicht sein, dass du denjenigen bereits in deinem näheren Umfeld hast. 

    Ein gemeinsames Ziel ist eine wunderbare Möglichkeit sich mit Gleichgesinnten zu verbinden. Über diesen Weg können die besten Freundschaften entstehen. Du bekommst die richtige Portion Herausforderung, Zuspruch und Ansporn. Gemeinsam ist es leichter sich dem Traumziel zu nähern. 

    8.Mache Undiszipliniertheit schmerzhaft

    Unser Gehirn bestimmt auf zwei Arten, ob wir etwas tun sollten oder nicht. Die beiden Entscheidungsfaktoren sind Schmerz vermeiden und Freude erfahren. Daher ist es so schwer am Abend die Chipstüte zur Seite zu packen, Netflix auszuschalten und vom Sofa aufzustehen, um Sport machen. In erster Linie bereitet das Rumgammeln viel mehr Freude und hat in der Vergangenheit als Entspannungstherapie wunderbar gewirkt.



    Dein Unterbewusstsein muss also erstmal lernen neue Wege fernab der alten Trampelpfade einzuschlagen, um festzustellen, dass diese wesentlich besser sein können. Das kann mitunter sehr anstrengend werden, lohnt sich aber. Eine Methode habe ich bei Thimon von Berlepsch in seinem Buch “Update für dein Unterbewusstsein” gelesen. Dort beschreibt er, dass immer, wenn er eine Sache nicht tut, 30 EURO aus dem Fenster werfen muss. So musste er drei Mal buchstäblich von seinem Balkon Scheine regnen lassen.

    Dieses Verhalten würden die Meisten von uns sicherlich als sehr schmerzhaft empfinden. Suche dir ähnliche Verhaltensketten, die bei dir ein überaus unangenehmes Empfinden auslösen, wenn du sie tun würdest und mache stattdessen das, was du dir eigentlich vorgenommen hast. Am besten baust du gleichzeitig ein extrem positives Gefühl mit deinem neuen, erwünschten Verhalten auf. 

    als sehr schmerzhaft empfinden. Suche dir ähnliche Verhaltensketten, die bei dir ein überaus unangenehmes Empfinden auslösen, wenn du sie tun würdest und mache stattdessen das, was du dir eigentlich vorgenommen hast. Am besten baust du gleichzeitig ein extrem positives Gefühl mit deinem neuen, erwünschten Verhalten auf. 

    9.Automatisiere/vereinfache so viele Prozesse wie möglich

    Automatisch greifen wir zur Zahnpasta, wenn wir die Zahnbürste bereits in der Hand halten. Wie von selbst wandern die Snacks in unseren Mund, wenn wir den Fernseher anschalten. Und habe ich einmal die Sportsachen angezogen, ist für mich und meinen Körper absolut klar, was gleich folgen wird. 

    Automatismen und Vereinfachungen können dazu beitragen dich disziplinierter werden zu lassen. Umgekehrt könne sie aber auch das genaue Gegenteil bewirken, wie bei der Chips-TV Kombination. Achte explizit darauf, welche Automatismen sich in deinen Alltag einschleichen. Schlechte Laune gleich Shopping? Frust gleich Schokolade? Abgespanntheit gleich Alkohol? 



    Vor allem deine Gedanken führen zu bestimmten Gefühlen, diese wiederum zu Handlungen, die letztendlich in Ergebnissen münden. Sei achtsam mit deinen Gedanken und lasse diese nur nur automatisch in Resultate enden, wenn sie deinem Ziel entgegenkommen.

    10.Einfach machen

    Häufig ist es hilfreich, nicht lange nachzudenken, sondern einfach anzufangen. Auch, wenn ich absolut keine Lust auf Sport habe, räume ich wie ein Zombie meinen Laptop und mein Wasser ins Arbeitszimmer, setze meine Kopfhörer auf und starte die Musik. Danach fange ich einfach an und ehe ich mich versehe bin ich schon mittendrin.

    Habe ich erstmal angefangen, kommt sofort die Motivation und ich strenge mich genauso an, wie sonst auch. Wenn ich gar nicht erst negative Gedanken und Gefühle mit dem Kommenden zulasse, weil ich diesen keinen Raum gebe, fällt es mir viel leichter meine Aufgabe durchzuziehen.

    Was tust du, wenn du disziplinierter werden willst? Welche Tipps hast du schon angewendet? Schreib es mir gern in die Kommentare! Ich freue mich von dir zu lesen 😉