Wie ich mich in der Coronakrise neu orientiert habe
Wie die meisten von uns hat auch mich die Coronakrise ganz schön aus der Bahn geworfen. Zudem wächst nun seit 29 Wochen auch noch ein neuer kleiner Erdenbürger in meinem Bauch heran. Dabei wurden nicht nur viele Routinen und Abläufe heftig durcheinander gewirbelt, sondern zudem ist auch mein Körper einem ständigen Wandel unterzogen. Dabei haben viele Neuerungen und Umbrüche Einzug in meine Gedankenwelt gefunden. Fast ganz nebenbei habe ich meine ursprünglichen Ziele aus den Augen verloren. Ich musste mich erstmal wieder neu orientieren, aber ich fange am besten Mal ganz vorne an.
Titelbild: Unsplash / Brendan Church / 2020
13.03.20 – Selbstquarantäne und plötzlich letzter Arbeitstag
Mitte März war die Ausbreitung des Coronavirus nicht mehr aufzuhalten und die Planungen für den Lockdown in Deutschland in vollem Gange. Derweil befand ich mich in der 18. Schwangerschaftswoche und damit im fünften Monat. Die täglichen Bus- und U-Bahnfahrten sowie das sitzen in einem Großraumbüro wurden damit langsam zu einer kleinen Tortur. Das Gedankenkarussell drehte sich von “Schwangere sind durch Corona nicht mehr gefährdet als andere.” zu “Schwangere haben generell ein schwächeres Immunsystem und Viruserkrankungen können besonders schwer verlaufen.” Dann ging alles doch recht schnell. Drei Tage später stellte mir meine Ärztin ein Beschäftigungsverbot aus. Der vergangene Freitag sollte es dann gewesen sein – dieser letzte Arbeitstag vor dem Mutterschutz und der kommenden Elternzeit. Und ich habe nicht mal richtig meinen Schreibtisch aufgeräumt, geschweige denn mich von meinen Kollegen verabschieden können.
Danach begann, wie sicher für viele für uns, ein Wechsel in nie dagewesene Umstände. Wir alle mussten uns neu orientieren. Zum einen die allgegenwärtige Angst. Angst um das Baby, Angst um den Partner, Angst um Familienangehörige. Ob begründet oder nicht, so schwang sie doch immer mit. Die Frage: “Und was ist, wenn es jetzt doch einen geliebten Menschen erwischt?” So begannen meine zehn Wochen Selbstquarantäne. In dieser Zeit beschränkten sich meine Kontakte auf meinen Mann und die gelegentlichen Routineuntersuchungen für die Schwangerschaft. Neben der allgemein in der Welt vorherrschenden Verunsicherung, beschäftigte mich natürlich auch wie jede Schwangere der Umstand, ob es meinem kleinen Bauchbewohner auch gut geht. Mein Fokus und meine Routinen haben sich dabei komplett auf den Kopf gestellt.
Schwangerschaft und Neuorientierung
Von einem Tag auf den anderen klingelte nun nicht mehr um 4 Uhr der Wecker, woraufhin ich mich normalerweise alsbald auf den Weg zur Arbeit machen würde Um dann mit Meetings, Reportings und E-Mails sowie Sport oder Gitarre weiterzumachen. Unterricht, Fitnessstudio und Büroräume waren ja eh gestrichen. Und das war der Punkt, an dem ich mir meinen Alltag erstmal wieder selbst neu zusammenpuzzeln musste. Dabei habe ich meine vorherigen Ziele aus den Augen verloren. Ich hatte plötzlich keine Motivation mehr noch einen Blogbeitrag zu schreiben, täglich drei Stunden Podcasts und Bücher zu konsumieren, Gitarre zu üben und (leider) waren anstrengende Sporteinheiten aufgrund der Schwangerschaft ja auch gestrichen. Ich habs mit Yoga versucht – bisher sind wir keine Freunde geworden. Zudem wuchs die Panik sich nicht genug auf das Baby vorbereitet zu haben immer weiter an. Also wurde das zu meinem neuen “Projekt”. Viele werdende Mütter wissen sicher, wie umfangreich dieses Thema sein kann. Somit gehörten nun morgendliche Spaziergänge, Bücher und Podcasts rund um das Thema Schwangerschaft, Geburt und das erste Lebensjahr sowie Formulare, Anträge, Fristen und Anschaffungen zu meiner täglichen Routine.
Meine Einstellung zu Baby und Finanzen
Wir haben das Glück, dass in unserem Umfeld bereits mehrere kleine Familien entstanden sind. So kann man sich ab und zu etwas abschauen, Erfahrungen austauschen, sich das beste herauspicken und auf sich selbst anwenden. Daher war für mich von Anfang an klar, dass nur so viel nötig und so wenig wie möglich und auch gebraucht gekauft wird. Die Krux an der Sache jedoch ist – was ist denn nötig? Denn zu dieser Frage gibt es so viele Antworten, wie es Familien gibt. Hinzu kam, dass ich aufgrund meiner zunehmenden Ausmaße einfach neue Kleidung benötigte. Meine Achillesferse. Für mich galt es nun die Balance zwischen Sparsamkeit und sinnvollen Ausgaben zu finden. Am schwierigsten war es jedoch auch, nicht wieder in alte Muster zu verfallen. “Na wenn ich dieses schon kaufe, dann kann doch auch noch das Paar Schuhe da mit. Schuhe gehen ja auch in der Schwangerschaft.” Eine kleine “Hilfe” dabei war, dass herkömmliche Sachen bei den aktuellen Rundungen eh keinen Sinn machten. Dafür sind die Babysachen natürlich umso süßer. Ein MIENENFELD! Was ich dann genau gekauft und wie viel ich dafür ausgegeben habe, kannst du ganz bald in einem neuen Blogbeitrag nachlesen.
Alles wieder unter einen Hut bringen
Es hat mich wirklich sage und schreibe drei Monate gekostet diese beiden Welten nun wieder zu vereinen. Mich nun wieder mehr mit dem Bereich der Finanzen zu beschäftigen, ein Buch zu hören, das mit Persönlichkeitsentwicklung zu tun hat und nicht nur mit der mentalen Vorbereitung auf eine Geburt und etwas zu schreiben, bei dem es sich nicht um meine Gedanken als werdende Mutter dreht. Nichtsdestotrotz wird das Thema Baby von nun an immer eine Rolle spielen, mal eine größere, mal eine etwas kleinere. Dabei sollten natürlich andere Felder, mit denen man sich vorher beschäftigt hat, nicht komplett untergehen. Zukünftig möchte ich gern versuchen diese beiden Kategorien abzudecken – Finanzen und Baby. Denn für viele ist es Alltag sich auch innerhalb der Familie mit dem Thema Geld auseinanderzusetzen. Wir fangen gerade erst damit an. Daher gibt es nun eine neue Kategorie im Blog – Baby und Finanzen. Dort werde ich alle Beiträge, die sich vor allem um Ausgaben, Kostenplanung und Anschaffung im Zusammenhang mit dem Kind drehen, posten. Schau gern mal rein 🙂