Wie beeinflussen die Sozialen-Medien dein Kaufverhalten?

    Wie beeinflussen die Sozialen-Medien dein Kaufverhalten?

    Wie beeinflussen die Sozialen-Medien dein Kaufverhalten?

    In meiner Zeit bevor ich mir noch nicht wirklich darüber im Klaren war, wie viel ich eigentlich einkaufe, hatte ich noch die Vorstellung davon, dass Instagram, Newsletter und Outfit-Seiten auf Facebook einfach nur inspirierend wirken. Doch spätestens, als ich die erste große Kiste Gewürze bestellt hatte, nur, weil gerade jemand eine Packung in die Kamera gehalten hat, hätte mir klar sein müssen, dass die Produkte auf Social Media mehr sind, als nur nett gemeinte Vorschläge.

    Titelbild: Unsplash / Georgia de Lotz / 2019

    Instagram – eine riesige Werbeplattform?!

    Ich muss zugeben, dass mir das nicht von Anfang bewusst war. Als ich mich vor etlichen Jahren bei Instagram anmeldete, konnte ich stundenlang in der App versinken, die mir überfilterte Scheinwelten zeigte. Nachdem ich mir meinen eigenen Feed mit entsprechenden Profilen und Hashtags zusammengestellt hatte, bekam ich nun täglich neueste Mode, aktuelle Make-Up Produkte und noch ein bisschen Geplänkel drum herum, um das Ganze hübsch zu verpacken, angezeigt. Dabei dachte ich in erster Linie nur daran mich unterhalten zu lassen. Kurz ein bisschen abschalten zwischen zwei Aufgaben. Aber, was all die schönen Bilder mit meinem Unterbewusstsein anstellten, war mir damals noch nicht wirklich klar. Nach den Gewürzen folgten etliche Lidschatten-Paletten, Lippenstifte, Nahrungsergänzungsmittel, Hosen und Pullover, die ihren Weg quasi direkt von Instagram in mein Zuhause fanden. 

    Ich muss zugeben, dass mir das Ausmaß auch erst richtig bewusst wurde, als ich mir mal wieder eine Story einer reichweitenstarken Influencerin anschaute, in der sie gerade die neuesten Teile ihrer Bestellung präsentierte und mein Mann meinte: “Das ist ja so als würde den ganzen Tag Home Shopping laufen. Eine riesen Werbesendung!”. Und ja recht hat er. In den Stories, die ich so normalerweise schaue, geht es zu 20% um den Alltag, der sich dort präsentierenden Menschen und in den restlichen 80% der Story, um Produkte, die verkauft werden. Natürlich kann man sich davon auch inspirieren lassen, aber welche Art von Inspiration ist es, sich jeden Tag anzuschauen, was eine andere Person trägt und sich zu wünschen das gleiche zu haben. Aber auch ich schaue mir die Stories, wenn es um Bekleidung geht auch sehr gern an, den Rest überspringe ich. Also auch ich bin nicht davor gefeit, mir den neuesten Fashion-Haul anzuschauen. Kann ich den Influencern da einen Vorwurf machen? Nein! Ich selbst entscheide, dass ich das gern sehen möchte und viele der Follower/innen fragen ja auch explizit nach diesen Dingen. Nur weil ich mich nicht für die neuesten Duftkerzen und Toppings für Smoothiebowls interessiere, scheint doch die Mehrheit der Storygucker daran interessiert zu sein. Wir sind süchtig danach uns anzuschauen, wie unsere “Vorbilder”, die sich so präsentieren, als wären sie unsere Freundinnen, sich kleidern, ihr Zuhause einrichten und was sie gerade essen. 

    Bei meinem Rückfall hat Instagram einen sehr großen Beitrag zu meinen vermeintlichen Wünschen geleistet. Ich war in diesem Moment nicht reflektiert genug und bin einfach wieder meinen alten Mustern gefolgt. Instagram und die Influencer machen es einem da natürlich so einfach, wie möglich. “Hier ist mein #Ootd ich hab euch hier direkt mal alles verlinkt. Für den Pulli, den ich gerade trage, einfach nur mal kurz nach oben swipen.” Lieb von dir Insta, wirklich, aber leider verleitest, du viele Menschen zu zahlreichen unnötigen Käufen. Besonders problematisch finde ich, dass sich so viele, sehr junge Menschen auf der Plattform bewegen, die das mit Sicherheit nicht so reflektiert betrachten, wie ich das im Moment hier gerade tue. Immerhin ist es mir noch vor einem Jahr ebenso ergangen und auch im Oktober beim Rückfall, habe ich nicht gerade ein rationales Verhalten an den Tag gelegt.



    Hier einige Facts zu Instagram:

    • im Juni 2018 knackte Instagram die 1 Milliarde
    • 500 Millionen nutzen das Netzwerk täglich
    • Anzahl der Unternehmen auf Instagram: mehr als 25 Millionen
    • 31% der Instagram Nutzer weltweit sind zwischen 18 und 24 Jahren alt
    • 32% der Nutzer sind zwischen 25 und 34

    [Quelle: https://www.statista.com/statistics/325587/instagram-global-age-group/]

    • Instagram hat jetzt mehr als 2 Millionen monatliche Werbetreibende und 25 Millionen Businessprofile
    • über 200 Millionen Instagrammer besuchen täglich mindestens ein Unternehmensprofil
    • es gibt 500.000 aktive Influencer auf Instagram
    • 78% der Influencer bevorzugen Instagram für die Markenkooperation
    • 55,4% der Influencer nutzen Instagram Stories für gesponserte Kampagnen

    [Quelle: https://www.omnicoreagency.com/instagram-statistics/]

    Wie beeinflussen Influencer unser Kaufverhalten?

    Zu diesem Thema gibt es bereits einige Studien. ich habe hier mal die von PWC herangezogen. 

    [Quelle: https://www.pwc.de/de/handel-und-konsumguter/pwc-zwischen-entertainer-und-werber.pdf]

    Hier die wichtigsten Fakten:

    • 16 -19 Jährige sind täglich rund 5 Stunden auf Social-Media-Kanälen aktiv
    • in dieser Zielgruppe sind Youtube (96%) und Instagram (73%) die beliebtesten Plattformen
    • 30% der Befragten ist bereits durch Influencer auf ein Produkt aufmerksam geworden, bei den 16 -19 Jährigen sind es 76 (!) %
    • bereits 29% der Befragten haben bereits aufgrund einer Influencer Empfehlung ein Produkt gekauft 
    • dabei geben Frauen im Schnitt 71 EUR aus, während Männer mit 131 EUR etwas tiefer in die Tasche greifen

    Fazit: 

    Wir interagieren mit den Sozialen-Medien, um mit anderen in Kontakt zu bleiben und uns inspirieren zu lassen. Das sind zwei sehr schätzenswerte Merkmale. Jedoch ist der Grat zwischen Inspiration und Verkaufsshow hier oft sehr schmal. Wir lassen uns das Gefühl vermitteln, dass wir jemanden vor uns haben, den es nachzueifern gilt. Wir werden permanent dazu angeregt uns mit anderen zu vergleichen und lassen uns dabei vorgaukeln, dass, wenn wir nur ein paar von den Dingen hätten, die diese Person uns da gerade präsentiert, wir uns definitiv besser fühlen würden.

    Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass ich weder mit den Gewürzen noch mit den zahlreichen Bestellungen von Hosen und Pullover, die an mir allesamt furchtbar aussahen, ein erfüllteres Leben geführt habe. Wie gesagt ich kann den ganzen Influencer/innen da keinen Vorwurf machen. Für sie ist das ein Job, für den sie bezahlt werden. Gesetzlich wird versucht den Verbraucher durch die Kennzeichnung “Werbung” vor den teils offensichtlichen, teils unterschwelligen Produktplatzierungen zu schützen. Der Unterschied zwischen gekennzeichneter Werbung in anderen Medien ist für mich hier jedoch, dass diese von jemandem präsentiert wird, der sich authentisch gibt und dem ich mein Vertrauen schenke. Zumindest, wenn ich demjenigen gern folge, wird das sicher einen Grund haben. Wahrscheinlich mag ich die Person und bin auch eher geneigt ihr zu glauben. Ich finde sie sympathisch. Ich finde die Produkte, die sie verwendet sympathisch. In mir wird der Wunsch geweckt diese Produkte auch zu besitzen. Bei dieser Kette, die in wahrscheinlich nicht nur in meinem Unterbewusstsein abläuft, nützt auch die Kennzeichnung “Werbung” häufig nichts. Daher kann und muss sich jeder hier ein Stück weit selbst schützen.

    Wir müssen uns im Klaren darüber sein, dass eine Instagram-Story eine reine Verkaufsveranstaltung sein kann. Auch, wenn wir uns gern von diesen Leuten inspirieren lassen, müssen wir uns bewusst sein, dass wir dafür nicht deren angepriesene Produkte benötigen, um ein besseres Leben zu führen. Also lasst uns mit mehr Achtsamkeit und mit einem größeren Bewusstsein den Umgang mit unseren Sozialen-Medien genießen.  

    Medien – Bereicherung oder Zeitverschwendung?

    Medien – Bereicherung oder Zeitverschwendung?

    Medien – Bereicherung oder Zeitverschwendung?

    Das Netflix, Insta und Co. echte Zeitfresser sein können, sollte jedem spätestens nach dem letzten Serien-Marathon (den wir alle schon mal hatten) bewusst sein. Nichtsdestotrotz haben die Medien natürlich auch ihre Daseinsberechtigung. Sei es, um sich Inspiration zu holen, etwas neues zu lernen, das Weltgeschehen zu verfolgen oder sich auch einfach mal zu entspannen aka berieseln zu lassen. Vor allem im Hinblick auf Produktivität und Sinnhaftigkeit unserer Freizeitgestaltung kann unser Umgang mit Medien einen ganz entscheidenden Faktor darstellen.

    Titelbild: Unsplash / Julius Drost / 2019

    Wie ist die Mediennutzung in Deutschland?

    In einer Studie von 2018 des Verbandes für Private Medien [Quelle:  https://www.vau.net/pressemitteilungen/content/ mediennutzung-2018-deutsche-nutzen-erstmals-9-stunden-taeglich ] wird festgestellt, dass die Mediennutzung auf 10,5 Stunden pro Tag angestiegen ist. Ok, das überrascht jetzt erstmal nicht so sehr, da dazu neben dem klassischen TV und Radio, auch Internet, E-Books und die Nutzung des Smartphones zählen. Ich finde es fast überraschender, dass es nicht mehr ist. Nutze ich doch beispielsweise von morgens bis Abends mein Smartphone, um Instagram, Hörbücher oder Musik zu konsumieren und an manchen Abenden vor dem Fernseher auch alles gleichzeitig. 

    Aber weiter im Text.

    Erstaulich finde ich hier nur, dass das Fernsehen immer noch an vorderster Stelle liegt. Sind da die Streamingdienste eigentlich schon mit inbegriffen? So oder so verbringen wir Deutschen also gern 236 Minuten täglich vor dem TV. Das sind einfach mal fast vier Stunden pro Tag! Wow, das ist fett! Selbstverständlich muss man hier auch mit einbeziehen, dass sich die Altersspanne von 14 bis 69 Jahre erstreckt. Wenn ich mich zurückerinnere habe ich als Teenager auch noch bedeutend mehr Fernsehen geschaut, als das jetzt der Fall ist. Und auch bei einem Rentner kann ich mir gut vorstellen, dass die eine oder andere Stunde mehr des Tages mit “Rote Rosen” und Florian Silbereisen verstreicht.     

    Nutzung des Internets

    In den Auswertungen der ARD/ZDF Onlinestudie von 2017/2018 wird die Internetnutzung noch mal in Minuten aufgeschlüsselt. Spannend finde ich dabei, dass insgesamt so wenig Zeit auf die Streamingdienste und den Bereich Musik verfällt. Ebenso überraschend sind für mich die starke Nutzung von WhatsApp, E-Mail und anderen Messengerdiensten.

    Nutzung der Streamingdienste

    Ebenso ging aus der Studie hervor, dass die Nutzung von Streamingdiensten im Jahre 2018 gerade mal 17 Minuten betrug. Da hier alle Altersklassen mit einbezogen (14 bis über 70 Jahre) werden, um die Nutzungsdauer der Zielgruppe herauszufinden, muss man sich eher an der Behauptung von Cindy Holland orientieren. Die “Vice President of original Content” bei Netflix sagt, dass der klassische Netflix-Nutzer pro Tag etwa zwei Stunden den Streamingdienst in Anspruch nimmt. Dabei handelt es sich hierbei wahrscheinlich um die Gruppe der 14- bis 29- Jährigen und das weltweit. Dabei gilt es zusätzlich zu bedenken, dass Netflix ja nur ein Streamingdienst von vielen ist, aber mitunter der beliebteste.

    [Quelle: http://www.ard-zdf-onlinestudie.de/files/2019/Ergebnispraesentation_ARD_ZDF_Onlinestudie_PUBLIKATION_extern.pdf]

    Nutzung soziale Medien

    In dem von We are Social und Hootsuite veröffentlichten Digital Report 2019 wurde festgestellt, dass die durchschnittliche Internet-Nutzungsdauer bei mehr als 4,5 Stunden liegt. Davon entfallen etwas mehr als eine Stunde auf die sozialen Medien.



    Meine persönliche Nutzungsdauer (privat an einem Wochentag)

    Jetzt haben wir mal einen kleinen Rundumschlag über die verschiedenen Kanäle und Medien gemacht, die uns den ganzen Tag über so begleiten. Zeit eine eigene Bilanz zu ziehen.

    Hörbücher: 180 min

    Musikstreaming (Spoitify / iTunes): 210 min 

    Podcasts: 30 min

    Streaming (Netflix): 40 min 

    Bücher: 60 min

    Instagram: 44 min 

    WhatsApp: 10 min

    Skype: 30 min

    Private E-Mails: 40 min 

    Herkömmliches TV / Radio / Facebook: 0 min

    Mein TV-Konsum

    Häufig liest man ja in vielen Blogs oder hört in Podcasts, dass die besonders “erfolgreichen” Menschen (etwas spitz formuliert, aber ich denke ihr versteht was ich meine) erst gar keinen Fernseher haben. Wie wir ja in den Anfangsstudien gesehen haben, ist TV (ich setze das mal hier auch mit Streaming gleich) einer der größten Zeitfresser bei der Freizeitgestaltung ist. Daher möchte ich hier nochmal gesondert auf das Thema eingehen.

    Als ich damals mit meinen Mann (vor nunmehr als sieben Jahren) zusammenzog, war das bei uns ähnlich. Bei uns stand so ein ganz altes Röhrenteil rum, das auch nur benutzt wurde, wenn mein Mann eine DVD für die Vorbereitung einer Unterrichtsstunde anschauen musste. Das Ding hatte weder Kabel- noch Internetanschluss, so wie heute üblich. Und wir fanden es super. Zu der Zeit war tatsächlich Radio das Medium unserer Wahl. Auch später, nachdem wir in eine größere Wohnung zogen, lebten wir über ein halbes Jahr ohne Fernseher, da ich immer überzeugt war, dass wir das nicht brauchen würden. Irgendwann kam dann aber ein Moment, ich glaube dieser fiel mit dem Kauf einer neuen Playstation zusammen, an dem wir uns doch dazu entschieden wieder einen Fernseher anzuschaffen. Danach ging alles recht schnell. Netflix-Abo und gestreamt, was das Zeug hielt. Also ich glaube unser Serien-Konsum war zu dieser Zeit recht hoch und das blieb auch die letzten Jahre so. Mal schauten wir weniger, mal etwas mehr.

    Nachdem wir im Sommerurlaub nicht ein Mal die Glotze anhatten, passierte etwas merkwürdiges. Auch zu Hause blieb der Bildschirm schwarz. Und das für ganze zwei Monate und fünf Tage. Gebrochen wurde dieser Lauf eines schönen, aber auch langweiligen Sonntag-Nachmittags, als ich mich einfach nur ein bisschen ablenken wollte. An sich war die Auszeit aber sehr schön, gefüllt mit Hörbücher und mehr Gesprächen. Manchmal habe ich jedoch das Gefühl, dass mich das Fernsehen schauen entspannt und deshalb gibts jeden Abend mal wieder eine Dreiviertelstunde Netflix. Ich versuche dann darauf zu achten, dass wir bis zum Schlafengehen noch eine Stunde Zeit haben, in der wir lesen, um den Kopf etwas runter zu fahren. 

    Wie kannst du deine Zeit erfassen?

    Falls du bisher immer Probleme mit dem Zeitmanagement hattest oder dir nicht mehr ganz sicher warst, wann du wie viel Zeit mit welcher Tätigkeit verbracht hast, können Time-Tracking Apps Abhilfe schaffen. In den Apps kannst du ganz leicht deine Aufgaben eintragen, diese in Sub-Aufgaben unterteilen und auch hierachisch ordnen. Ich nutze derzeit Eternity Time Log. So bekomt man eine gute Übersicht über die einzelnen Tätigkeitsfelder des Tages. Mir geht es hier nicht darum für jedes kleine Projekt die Zeit genau zu erfassen, sondern wirklich für die Übergeordneten Kategorien, wie Lesen, Social Media, TV, Musik hören und so weiter. Natürlich kann man eine solche Übersicht auch ncoh viel detaillierter gestalten. Wenn du dich für andere Time-Tracing Apps interessierst, gibt es hier eine sehr gute Zusammenfassung:

    Wo ist nur die Zeit geblieben? Time-Tracking-Apps für Webworker

    Fazit: Wir sind den ganzen Tag von irgendwelchen Medien umgeben. Irgendetwas dudelt immer, leuchtet uns entgegen oder pinkt uns an. Daher finde ich es besonder wichtig, sich die Zeit, die man mit einer bestimmten Tätigkeit verbringt, sei es E-Mails checken, durch die Instagram-Timeline zu scrollen oder einen Netflix Serienmarathon starten, bewusst vor Augen zu führen. Der Tag hat für uns alle nur 24 Stunden und jeder von uns hat Ziele, die er erreichen möchte. Ich hab dann in den allermeisten Fällen auch überhaupt kein Problem damit, den Fernseher inmitten der spannendsten Stelle des Films auszuschalten (mein Mann kann ein Lied davon singen), wenn das TV Zeitkontingent abgelaufen ist. Auch hier gilt, wie in allen Bereichen des Lebens (ich weiß es klingt abgedroschen, aber das macht es nicht weniger wahr) “Balance is the key”. Ich hab keine Lust mir das Fernsehen komplett zu verbieten oder am besten das Ding gleich aus unserer Wohnung zu verbannen, denn auch ich möchte mal zwei Folgen “Stranger Things” nacheinander schauen. Ich lese ja auch mal zwölf Stunden lang ein Buch, wenn mir danach ist. Mir muss währenddessen aber bewusst sein, dass mir dabei die Zeit an anderer Stelle fehlt oder ich im Idealfall bereits alle anderen Aufgaben abgehakt hab. Dann schleicht sich weder das schlechte Gewissen ein, noch der Druck, der entsteht wenn etwas nicht erledigt ist. Ich glaube, dass feste Zeitvorgaben, wie bei der Erledigung von Aufgaben im Berufsalltag, genauso auch bei der Freizeitgestaltung helfen können, sich nicht in seinen Medienkonsum zu verlieren. 

    Bestimmen deine Bedürfnisse dein Kaufverhalten?

    Bestimmen deine Bedürfnisse dein Kaufverhalten?

    Bestimmen deine Bedürfnisse dein Kaufverhalten?

    Wir haben ständig irgendein Bedürfnis, das befriedigt werden will. Sind Hunger und der Wunsch nach Schlaf gestillt, gibt es immer wieder etwas neues, nach dem wir streben. Wie genau diese Bedürfnisse deine Entscheidungen beeinflussen und wie du damit umgehen kannst, darum soll es in diesem Beitrag gehen.  

    Die Maslowsche Bedürfnispyramide

    Jeder von uns hat Bedürfnisse. Geht man dabei nach der fünfstufigen Maslowschen Bedürfnispyramide beginnen diese bei den physiologischen Grundbedürfnissen, wie schlafen und essen und erstrecken sich bis hin zum Bedürfnis der Selbstverwirklichung. 

    Bei den ersten vier Stufen der Pyramide handelt es sich um Defizibedürfnisse. Diese sollten erfüllt werde, da dies sonst negative physische und seelische Folgen nach sich ziehen kann. Die Selbstverwirklichung, also die fünfte Stufe der Pyramide kann nie gänzlich erfüllt werden. Diese Ebene wird auch als Wachstumsbedürfnis bezeichnet. Naturgemäß strebt alles (auch in dir) nach Weiterentwicklung. 

    Nur, wenn die Bedürfnisse der unteren Ebene erfüllt sind, kann man sich um die Ansprüche des nächst höher gelegenen Levels kümmern. Die meisten von uns haben das Glück die Erfüllung unserer Wünsche in allen Bereichen der Pyramide zu finden. Nichtsdestotrotz haben wir stets das Gefühl, uns würde es fehlen. Wir streben nach mehr. Mehr Anerkennung, mehr Macht, mehr Geld, mehr materieller Wohlstand, mehr Wissen, mehr Fähigkeiten, …

    Die Frage ist: Wodurch versuchen wir dieses “Mehr” zu erlangen?

    Welches Bedürfnis versuchen wir durch beispielsweise eine teure Reise, das neue iPhone, das extravagante Kleid oder ein schnelles Auto zu befriedigen? Ich finde diese Frage ist gar nicht immer so leicht zu beantworten. Möchte ich Beachtung, Bewunderung, als eine bestimmte Art von Person wahrgenommen werden? Auch, wenn sich die Antwort auf diese Frage nicht immer sofort offenbart, ist es umso besser sie sich regelmäßig zustellen. Warum tue ich, was ich gerade tue und fehlt mir momentan etwas? Könnte ich dieses Bedürfnis, das ich habe, auch anders erfüllen? Aus diesem Grund solltest du stets deine Bedürfnisse im Blick behalten.

    Titelbild: Unsplash / Milan Popovic / 2019

    Was sind Bedürfnisse?

    Ein Bedürfnis entsteht daraus, dass du das Gefühl hast, dass sich in deinem Leben ein Mangel einstellt. Hast du zum Beispiel zehn Stunden am Stück gearbeitet, stellt sich schnell das Bedürfnis nach einer Entspannungsphase ein. Andere Bedürfnisse könnten sein:

    • Sicherheit
    • Aufmerksamkeit
    • Anerkennung
    • Aktivität
    • Ruhe
    • Freiheit
    • Familie
    • Genuss
    • Kreativität 

    Und natürlich noch viele mehr. Selbstverständlich werden uns unsere (vermeintlichen) Bedürfnisse nicht nur durch Werbung und Influencer eingeimpft, sondern haben auch eine essenzielle Bedeutung. Nicht nur, dass der Wunsch nach Nahrung, Wasser und sozialen Kontakten dein Überleben sichern soll, sondern die Erfüllung deiner Bedürfnisse macht dich auch gleichzeitig zufriedener und glücklicher. Dadurch hast du die Zeit und Energie dein Leben aktiv zu gestalten und dich weiterzuentwickeln. Daher ist es sehr wichtig, dass du darauf achtest, welche deiner Bedürfnisse gerade erfüllt sind und um welche du dich mal wieder kümmern müsstest.



    Das Konzept der Bedürfnistöpfe

    Manchmal ist es gar nicht so einfach alle seine Bedürfnisse zu kennen und zu benennen, was einem gerade fehlt. Als Hilfestellung gibt es das Konzept der Bedürfnistöpfe. Dafür stellst du dir einfach für jedes deiner Bedürfnisse einen Behälter vor. Je nachdem wie sehr das jeweilige Bedürfnis befriedigt ist, so voll ist auch der entsprechende Topf. 

    Beispiel:

    Hobby

    Arbeit

    Kreativität

    Du entscheidest, wie deine Bedürfnistöpfe benannt werden sollen. Nur du selbst kannst das für dich festlegen. Wichtig ist nur, dass du genau weißt, was sich hinter welcher Bezeichnung verbirgt. Auch du allein entscheidest wie die Füllhöhe des jeweiligen Topfes gerade aussieht.

    Die Füllmenge der verschiedenen Bedürfnistöpfe hängt von deinen Erfahrungen und Erlebnissen im Alltag ab und kann sich dementsprechend verändern. Hattest du gerade einen sehr schönen trubeligen Familientag, sehnst du dich am Abend vielleicht nach etwas Ruhe und Entspannung oder möchtest gern allein sein.

    Familie

    Entspannung

    Allein sein

    Je voller dein Bedürfnistopf ist, um so zufriedener bist du in diesem Bereich gerade. Neigt sich einer deiner Töpfe gerade dem Ende zu, musst du aktiv werden und dich um dieses Bedürfnis kümmern. Natürlich müssen sich die Bedürfnisse nicht immer gegenseitig widersprechen. Du kannst auch einen langen, aber sehr produktiven Arbeitstag haben und dich nach Ruhe sehnen, aber gleichzeitig in beiden Situationen stets Freude empfinden. Der Freuden-Topf leert sich nicht, nur, weil du dich gerade ausruhst oder, weil du produktiv arbeitest.

    Arbeit

    Ruhe

    Freude

    Du solltest auf deine Bedürfnistöpfe sowohl einen kurzfristigen als auch einen langfristigen Blick werfen. Sind einige deiner Bedürfnistöpfe nur über einige Tage geleert, ist das meist unproblematisch. Angenommen du hast gerade im Job ein großes Projekt zu stemmen, das einen größeren Arbeitseinsatz erfordert und du möchtest bei dieser Aufgabe dein bestes geben. Dann ist es quasi notwendig, dass der Wunsch nach viel Entspannung und sehr umfangreicher Familienzeit erstmal hinten anstehen muss. Hält dieser Zustand aber beispielsweise über mehrere Monate an, besteht Handlungsbedarf. Denn das wird dich auf Dauer eher unzufrieden machen. 

    Die Füllmenge unserer Bedürfnistöpfe nehmen wir ganz individuell und je nach Situation unterschiedlich wahr. Wenn du gesund bist und dich tausend Dinge im Alltag beschäftigen, nimmst du deine Gesundheit als gegeben wahr. Wirst du jedoch krank, wird dir recht schnell bewusst, dass in diesem Topf etwas fehlt. 

    Deine Bedürfnisse entscheiden über dein Kaufverhalten

    Das ist besonders wichtig, wenn es darum geht Entscheidungen zu treffen. Denn dabei werden einige Bedürfnistöpfe, die komplett voll sind, gar nicht mehr wahrgenommen. Wie zum Beispiel mein Bedürfnis nach immer neuer Bekleidung beziehungsweise etwas neues zu kaufen, das ich eigentlich so oder in ähnlicher Form schon besaß. Den vollen Topf, dass ich ja schon alles habe, habe ich gar nicht mehr wahrgenommen. Der leere Topf mit dem Bedürfnis nach Abwechslung war hingegen leer und hat sich somit in den Vordergrund gedrängt.



    Bekleidung

    Neuheiten

    Nachdem ich dann den Topf für die Abwechslung wieder gefüllt hatte, sank dafür eindeutig die Füllhöhe für finanzielle Zufriedenheit. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, dass du auch auf die Bedürfnistöpfe achtest, die momentan gut gefüllt sind und sie entsprechend wahrnimmst. So kannst du sicherstellen, dass du alle deine Bedürfnisse in deine Entscheidung mit einbeziehst. Das finde ich besonders wichtig, wenn es darum geht, sich einen konsumorientierten Wunsch zu erfüllen. Also das nächste mal bevor du etwas kaufst, gehe im Inneren nochmal deine Bedürfnistöpfe durch und entscheide erst dann, ob du das wirklich brauchst.  

    Mein erster Monat nach meinem Rückfall – Fazit für Oktober

    Mein erster Monat nach meinem Rückfall – Fazit für Oktober

    Mein erster Monat nach meinem Rückfall – Fazit für Oktober

    Ich möchte jeden Monat einmal kurz anhand meiner gesteckten Ziele zusammenfassen. Dazu gehören:

    • 3 neue Bücher pro Monat lesen
    • Sparrate 58%
    • keine Bekleidung kaufen > Dieser Teil wird das erste Mal in diesem Monat entfallen, da ich meine 365 Tage #noshoppingchallenge im September hinter mich gebracht habe. Ich werde mir hierfür einen neuen Punkt überlegen.

    Drei neue Bücher pro Monat lesen

    Also zu meinem ersten Ziel drei neue Bücher zu lesen. Ich hatte mich für folgende Lektüre entschieden:

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    Titelbild: Unsplash / Debby Hudson / 2019

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    Was habe ich aus “Sei einzig, nicht artig” mitgenommen

    Martin Wehrle ist ein bekannter Karrierecoach, der sich mit dem Buch “Sei einzig, nicht artig” als Autor versucht. Letztens habe ich auf Instagram einen Post gelesen, der in etwa so lautete: Wenn wir eins aus Tetris gelernt haben, dann das: wenn du dich anpasst, verschwindest du. So in etwa könnte man auch den Inhalt dieses Buches beschrieben. Es geht darum sich weniger von den Zwängen der Gesellschaft vorschreiben zu lassen in welche Richtung man zu gehen hat, als sich mehr von seinen eigenen Wünschen und Vorstellungen leiten zu lassen.

    Punkte, die ich spannend finde:

    • nachdem uns zuvor unsere Eltern uns den Weg vorgegeben haben, ist es im zunehmenden Alter die Marketingbranche, das fing früher mit TV-Serien an und ist heute auf Instagram durch zahlreiche Influencer der Standard geworden (keine Wertung an dieser Stelle von meiner Seite)
    • wir haben eine starke Abneigung dagegen ein Außenseiter zu sein
    • Grundsteine dazu werden schon in der Kindheit gelegt und negative Bemerkungen werden zu sich selbst erfüllenden Prophezeiungen
    • wenn du etwas möchtest, formuliere es niemals negativ
    • das Kind ersetzt schnell seine eigenen Wünsche durch die der Eltern
    • Kinder müssen Stärken und Schwächen selbst erkennen und nichts von Autoritätspersonen aufgezwungen bekommen
    • Willst du respektiert oder gemocht werden? > stelle dir diese Frage bei deinen Entscheidungen immer wieder 
    • Tust du etwas gerade nur, weil andere das gut finden oder, weil du es gut findest?
    • bleibe dabei authentisch, das erzeugt Respekt und stärkt wiederum dein Selbstbild
    • es gibt unterschiedliche Konflikte im Leben, die wir jeden Tag aufs neue in unserem Innern austragen
    • Appetenz-Aversions-Konflikt (Karriere machen, aber nicht mehr arbeiten)
    • Appetenz-Appetenz-Konflikt (Pizza & Pasta essen)
    • Aversions-Aversions-Konflikt (weder den Job noch den Partner verlieren)
    • denke dran, dass du nie rein rational funktionierst, aber du bist deinen Emotionen nicht willkürlich ausgeliefert, reflektiere! 
    • der absolute Traumjob ist eine Illusion, also überlege dir welches wichtige Prinzip erfüllt sein muss, damit du dich gut fühlst und dich mit den restlichen Dingen, die vielleicht nicht perfekt sind, arrangieren kannst
    • beschwere dich nicht, sondern übernimm Verantwortung

      Was habe ich aus “Die Kunst des digitalen Lebens” mitgenommen

      Das ist nicht Rolf Dobellis erstes Buch. Den meisten von uns sollte er durch sein Buch “Die Kunst des klaren Denkens” bekannt sein. In “Die Kunst des digitalen Lebens” beschreibt Dobelli, die für ihn völlig überschätzte Welle an News, die quasi sekündlich über uns hereinbricht und bietet für die Reizüberflutung auch gleich eine Lösung an. Kompletter Verzicht. Ob diese Vermeidungstaktik aufgeht?

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      Wichtigste Erkenntnisse:

      • der Autor setzt sich selbst nach täglichen Überdosierungen auf News-Diät und begründet auch warum er Nachrichten als unsinnige Zeitverschwendung ansieht
      • Dafür nennt er folgende Gründe:
        • die meisten Nachrichten betreffen uns nicht persönlich, also sie nehmen keinen direkten Einfluss auf uns
        • es ist eher Sensationsgier als echte Anteilnahme, die wir beim News-Konsum empfinden 
        • das meiste davon vergessen wir sofort wieder und haben uns damit einfach nur unterhalten lassen
        • falls wir uns nicht informieren, tun das andere schon für uns
      • Ängste, wie nicht genügend über das aktuelle Zeitgeschehen zu wissen oder keinen geeigneten Gesprächspartner abzugeben, verflüchtigen sich schnell, wenn man sich darauf einlässt und einfach den anderen berichten lässt
      • die Lösung trotzdem nicht als völlig ahnungslos da zu stehen, besteht Dobellis Ansicht nach darin  Bücher und gut recherchierte, lange Artikel zu den Themen zu lesen

      Ich muss ehrlich sagen, dass ich zu dem Thema eine eher zwiegespaltene Meinung habe. Auf der einen Seite gehe ich absolut mit Dobelli mit, dass die täglich auf einen einprasselnden Nachrichten teilweise für einen selbst unerheblich sind. Sie bieten keinen persönlichen Mehrwert und dienen mehr der Unterhaltung. Auf der anderen Seite habe ich gerade selbst erst am Wochenende beim Zusammentreffen mit Freunden bemerkt, wie unwissend man sich fühlt, wenn man sich nicht mit den aktuellen Weltgeschehen beschäftigt. Ich sage die Kunst besteht nicht darin News aus seinem Leben zu verbannen, sondern das Wichtige vom Unwichtigen zu unterscheiden. 

       

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      Was habe ich aus „Magic Cleaning“ mitgenommen

      Ich habe schon viel davon gehört, in diversen Podcasts und Blogs ist das Thema immer mal wieder aufgeploppt und dann gab es sogar einen eigene Netflix-Serie dazu. Die Rede ist vom Magic Cleaning nach Marie Kondo. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich mich immer um das Thema gedrückt habe. Auch bin ich zu Hause nun wirklich nicht die Ordentlichste. Da ist eher mein Mann ein gutes Vorbild an dem man sich orientieren könnte. Bei mir ist das vielmehr so, dass ich schon stolz darauf war, als ich es geschafft hatte mir anzugewöhnen die dreckige Wäsche in den dafür vorgesehen Korb zu werfen. Anstatt wie sonst in jedem Raum einen kleinen Klamottenberg zu hinterlassen. Oft sehe ich auch diese kleinen Dinge, die wahllos herumliegen einfach nicht oder es stört mich schlichtweg nicht. Auch auf meinem Schreibtisch dürfen gern mehrere aufgeschlagene Bücher, Notizhefte, Zettel und diverse Stifte rumliegen. Wie arbeitet man denn sonst?! Und für mich ist es auch wichtig nichts wegzuräumen, damit ich am nächsten Tag direkt an meinen vorherigen Gedanken anknüpfen kann.

      Also ihr seht schon Aufräumen ist definitiv keines meiner Lieblingsprojekte. Nichtsdestotrotz habe ich mir nach langem Ringen dann doch das Hörbuch von Marie Kondo geholt und bin gerade mitten drin…also im Hören noch nicht beim Aufräumen. Soweit ich das mitbekommen habe, geht es bei ihr in erster Linie auch darum Sachen auszumisten und wegzuschmeißen. Ich würde die Liste hier gedanklich um verkaufen und verschenken erweitern. Ein bisschen hat mich jetzt schon die Lust gepackt auch in unserer Wohnung mal so richtig auszusortieren. Mir fallen schon lange viele Gegenstände auf, die mich einfach nerven, weil sie eben doch total unnütz sind, an diese Stelle nicht hingehören und wie generell zu viel Krempel haben. Das Gute an meiner Shopping-Abstinenz war natürlich, dass wenigstens nichts neues in meinem Kleiderschrank landete. Aber das ist auch gleichzeitig die Krux an der Sache. Ich darf mir nichts neues kaufen, wie zur Hölle soll ich da bitte etwas anderes aussortieren???!! Das ist doch alles was ich habe!!! Nichtsdestotrotz habe ich es jetzt schon geschafft drei große Kartons an Remixshop zu schicken und bisher habe ich es nicht bereut. 

      Fazit zum Buch: Marie Kondo gibt wirklich gute Tipps vor allem für das systematische und strukturierte Aussortieren und Ordnen von allen möglichen Gegenständen. Die zahlreichen Beispiele, die sie im Buch anbringt, machen Lust sofort durch die eigenen Wohnung zu wirbeln. Plötzlich bekommt man ein genaueres Auge für die DInge, die keinen festen Platz in der Wohnung haben und einfach nur irgendwo rumliegen. Wie bei allem, das Selbstreflektion erfordert, ist es auch hier wichtig sich darauf einzulassen. Das Einzige, das etwas störend ist, ist das ständig nur von wegschmeißen gesprochen wird. Selbst das Verschenken wird nur als Verlagerung des Problems betrachtet. Das sehe ich etwas anders. Ich finde es vollkommen in Ordnung auch mal etwas von den eigenen Habseligkeiten zu verschenken. Insbesondere, wenn die Gegenstände noch einen Wert haben, finde ich verkaufen definitiv nicht verkehrt. Das bessert dann auch wieder die Sparrate auf. 

      Sparrate von 58%

      Also im September habe ich noch darüber berichtet, wie schlecht die Sparrate in diesem Monat ausgefallen ist und dass sich das im Oktober auf jeden Fall ändern muss. Das ist es dann auch leider geblieben – ein guter Vorsatz. Der Oktober war mit Abstand der schlechteste Monat, seitdem ich begonnen habe, mich wirklich um meine Finanzen zu kümmern. Einen nicht geringen Anteil daran hatte mein Rückfall, den ich während der Glamour Shoppingweek erlitt. Mein Hirn hat einfach all die neuen Gewohnheiten nach hinten geschoben und wieder auf alte Muster zurückgegriffen. In den letzten Monaten ist eine elend lange Wunschliste in meinem Kopf entstanden, die dann endlich abgearbeitet werden wollte. Und nur in diesem einen Zeitraum, nur jetzt, gibt es überall Rabatte, die ich unbedingt nutzen muss. Richtig zu Bewusstsein bin ich erst wieder gekommen, als alle Warenkörbe in handliche Pakete auf dem Weg zu mir waren. Und die Tragweite meines Handels offenbarte sich mir erst, als ich dann für den Blogbeitrag zusammenrechnete, wie viel ich wirklich ausgeben hatte.

      Und wie hat sich das letztendlich auf meine Sparrate ausgewirkt? Den Grundbetrag, der jeden Monat auf mein Depot wandert und der immer gleich hoch ist (es sei denn ich nehme generelle Anpassungen vor) ist genauso geblieben. Also die 55% meines Gehaltes sind wie immer am ersten auf das Verrechnungskonto übertragen worden. Wovon habe ich dann all die neuen Dinge bezahlt? Ich habe dafür mein komplettes Spaß-Konto (auf dem sich schon einiges angesammelt hatte) leergeräumt und auch noch ein weiteres Tagesgeldkonto angezapft, dass normalerweise für andere Dinge gewesen wäre. Wenn ich also nun die Ausgaben gegen die Einnahmen rechne, kommt dabei folgende erschreckende Zahl heraus: -32% 

      Ich habe also 32% mehr ausgegeben, als ich in diesem Monat überhaupt eingenommen habe. Absolut keine gute Bilanz.

      *Affiliatelinks/Werbelinks

      Meine erste Renteninformation und was sie bedeutet

      Meine erste Renteninformation und was sie bedeutet

      Meine erste Renteninformation und was sie bedeutet

      Vor ein paar Wochen war es dann soweit: ich habe meine erste Renteninformation erhalten. Wie diese ausgefallen ist und warum mich das nicht mehr beunruhigt, erzähle ich dir hier.

      Was ist eine Renteninformation?

      Wer älter als 27 Jahre ist und mehr als fünf Jahre in die Rentenkasse eingezahlt hat, bekommt jedes Jahr eine sogenannte Renteninformation. Bei mir war es letzten Monat dann soweit und ich erhielt meinen ersten Brief von der Deutschen Rentenversicherung. Darin wird man darüber informiert, wie hoch die gesetzliche Rente zum regulären Rentenbeginn mit 67 Jahren ausfallen würde. Zudem kann man einsehen wie der bisher erwirtschaftete Rentenanspruch ausfallen würde. Also wie hoch die Rente ausfallen würde, wenn man sie ab nächsten Monat beziehen würde. Auch den aktuellen Stand für die Erwerbsminderungsrente (nur für den Fall) findet sich in der Renteninformation. 

      Was beinhaltet die Renteninformation?

      Wie gerade schon kurz angerissen, finden sich in der Renteninformation, die wichtigsten Angaben zur gesetzlichen Rente. Auf diese Punkte möchte ich jetzt noch mal ein bisschen genauer eingehen.

      1. Regelaltersrente

      Direkt im ersten Absatz des Schreibens findet man ein fettgedrucktes Datum. Das ist der Termin, an dem man ohne Abschläge in Rente gehen könnte. Also zumindest nach dem jetzigen Standpunkt. Für die meisten von uns sollte die Regelaltersrente einen Monat nach dem 67. Geburtstag in Kraft treten. Möchte man bereits vor dem genannten Termin in Rente gehen, muss man natürlich mit Abschlägen rechnen. 

      Derzeit ist es so, dass man frühestens mit 63 Jahren in Rente gehen kann. Dazu muss man jedoch mindestens 35 Jahre lang Beiträge in die Rentenversicherung gezahlt haben. Bestimmte Pausen ohne Beitragszahlungen kann man anrechnen lassen, zum Beispiel, für Arbeitslosigkeit oder Kindererziehung.

      2. Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge:

      Bei den Beträgen, die man nun in der Renteninformation vor sich sieht, gilt es jedoch noch einiges zu beachten. Denn es handelt sich bei den angegeben Beträgen um Bruttowerte. Von der etwaigen Rente sind noch Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge abzuziehen.

      Derzeit liegt der Anteil für die Krankenversicherung 14,6%.Der Beitrag zur Pflegeversicherung beträgt zwischen 3,05% und 3,3%.  [Quelle: https://www.bundesgesundheitsministerium.de/beitraege-und-tarife.html]  

      3. Steuern

      Neben den Beiträgen für die Kranken- und Pflegeversicherung kommen auch noch die Steuern hinzu. In welcher Höhe diese Steuern ausfallen hängt davon ab, zu welchem Zeitpunkt man in Rente geht. Derzeit sind 78 Prozent der Rente steuerpflichtig. Auf die restlichen 22 Prozent müssen keine Steuern gezahlt werden. 

      Ab 2040 (was also bei mir der Fall wäre) muss die Rente zu 100% versteuert werden. Das bedeutet, dass der Freibetrag komplett entfällt. Bis dahin wird sie schrittweise angehoben.

      Momentan liegt der Grundfreibetrag für Alleinstehende bei 9.168 Euro und für Verheiratete bei 18.336 Euro. Das bedeutet, dass die Steuer erst ab dem Grundfreibetrag berechnet wird. Bekommt man weniger als den Grundfreibetrag, muss man keine Steuern zahlen.

      4. Künftige Regelaltersrente

      Wie bereits kurz beschrieben, finden sich zur künftigen Regelaltersrente zwei Beträge. Der obere Betrag gibt an, wie hoch die Regelaltersrente ausfallen würde, wenn man ab sofort nicht mehr in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen würden. Der untere Betrag gibt an, wie hoch die Regelaltersrente wäre, wenn die bis zum regulären Renteneintritt, also mit voraussichtlich 67 Jahren, Einzahlungen weiterhin dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre entsprächen.

      5. Rentenanpassung

      Die Angaben, die in der Renteninformation gemacht werden, beziehen sich auf einen Zeitpunkt, der noch weit in der Zukunft liegt. Wir sollten uns alle stets darüber im Klaren sein, dass wohl keiner von uns genau sagen kann, wie diese Rentengeschichte in 30, 40 oder 50 Jahren mal ausgehen wird. Niemand kann also mit Sicherheit vorhersagen, ob der Staat in der Zwischenzeit die Renten erhöht oder senkt. Im Abschnitt zur Rentenanpassung findet man jedoch Zahlen für den unwahrscheinlichen Fall, wie sich die Rente verändern würde, wenn sie jährlich um ein oder beziehungsweise um zwei Prozent steigen würde.

      6. Kaufkraftverlust

      Mit dem Kaufkraftverlust ist schlichtweg die Inflation gemeint, die wir mit in unsere Kalkulationen mit einbeziehen müssen. Denn die rechnet die Deutsche Rentenversicherung hier nicht für uns mit ein. Derzeit liegt die Inflation bei 1,2% (September 2019) und für das gesamte Jahr 2018 bei 1,8%. Das bedeutet, dass unser Geld mit der Zeit immer weiter an Wert verliert. Das, was wir uns heute noch für 100 EUR kaufen können, würde in einem Jahr schon etwa 102 EUR kosten. Stellt man sich das nun auf einen Zeitraum von noch 40 Jahren mit einer jährlichen Inflationsrate von 2% vor, so müssten wir anstatt der 100 EUR schon 220 EUR auf den Tisch legen. Oder anders ausgedrückt unsere heutigen 100 EUR hätten noch eine Kaufkraft von 45 EUR. Die Renteninformation weist lediglich auf diesen Umstand hin.

      7. Zusätzlicher Vorsorgebedarf

      Jetzt kommen wir zu einem der spannendsten Teile der Renteninformation: dem Absatz zum zusätzlichen Vorsorgebedarf. Die Deutsche Rentenversicherung weist in ihrem Schreiben also aktiv darauf hin, dass deine Rente definitiv geringer, als dein derzeitiger Lohn ausfallen wird. Daher “wird eine zusätzliche Absicherung für das Alter wichtiger”. Ich würde die Situation etwas ernster sehen, als sie hier beschrieben wird und das Wort “wichtiger” eher durch “unabdingbar” ersetzen. Die Differenz zwischen deinem jetzigen EInkommen und deiner zukünftigen Rente ist die sogenannte „Versorgungslücke“. 



      Was ist eine Versorgungslücke?

      In welcher Höhe deine zukünftige gesetzliche Rente ausfallen wird, kann zum jetzigen Zeitpunkt noch niemand genau vorhersagen. Eines ist jedoch sicher, sie wird nicht deinem heutigen Einkommen entsprechen. Die Differenz zwischen den beiden Beiträgen wird als Versorgungslücke allgemeinhin auch als Rentenlücke bezeichnet.

      Mit den Angaben in der Renteninformation wird dem Versicherten die Möglichkeit geboten, selbst die Planung für eine zusätzliche private und betrieblichen Altersvorsorge in die Hand zu nehmen. In den meisten Fällen ist das auch bitter notwendig. 

      Wie kann ich diese Lücke minimieren?

      In der Renteninformation der Deutschen Rentenversicherung wird darauf hingewiesen, dass “eine zusätzliche Absicherung für das Alter wichtiger” wird. Was jedoch allen bewusst sein sollte, eine private Absicherung ist nicht nur wichtig, sondern, vor allem für uns Frauen, größtenteils unumgänglich. Warum für uns Frauen? Teilzeit und niedrigere Gehälter, im Vergleich zu unseren männlichen Kollegen, machen auch heute noch einen grundlegenden Einkommensunterschied aus. Möchte frau auch im Alter noch ihren derzeitigen Lebensstandard halten, ohne sich dabei von anderen Personen abhängig zu machen, gilt es nun vorzusorgen.

      An dieser Stelle kommen unsere ETFs ins Spiel. Die indexbasierten Fonds bieten eine gute Möglichkeit eigenständig privat für das Alter vorzusorgen. Ein langer Anlagehorizont und die, wie ich finde, einfache Handhabung machen diese Anlageform, für mich persönlich, besonders attraktiv. Für mich steht schon seit langem fest, dass ich mich nicht auf die staatliche Rente verlassen kann und werde. Auch, wenn es natürlich keine Garantie für die Zukunft gibt, bin ich froh, dass ich mich rechtzeitig mit meinen Finanzen auseinandergesetzt und mich um eine Alternative gekümmert habe. So falle ich im Alter nicht aus allen Wolken, wenn ich meinen Rentenbescheid bekomme. Deshalb kann ich dir auch nur ans Herz legen, dich einmal mit dem Thema zu beschäftigen. Wenn du das einmal getan hast, weißt du wo du stehst und kannst dich auf die meisten Eventualitäten vorbereiten. Der beste Zeitpunkt sich um seine Finanzen zu kümmern ist JETZT!      

      Alles, was du zu ETFs wissen musst, findest du auf diesem Blog. Wenn du noch nicht weißt was ein ETF ist, dann starte gern hier

      Möchtest du direkt durchstarten, aber ohne dabei von Fachchinesisch erschlagen zu werden, kann ich dir mein Buch empfehlen.

      Lohnen sich Grüne ETFs für dich?

      Lohnen sich Grüne ETFs für dich?

      Lohnen sich Grüne ETFs für dich?

      Natürlich sollte man sich immer mit den Inhalten der jeweiligen ETFs beschäftigen, die man zu kaufen gedenkt. Das bedeutet konkret, dass man den ETF anhand des zugrunde liegenden Indexes auswählt und diesen Index sollte man zuvor stets genau unter die Lupe nehmen. 

      Vor allem vor dem Hintergrund, der seit Jahren vorherrschenden und immer präsenter werdenden Umweltdebatten und die damit einhergehende Verantwortung, die Unternehmen damit übernehmen sollten, frage ich mich immer öfter, wen ich denn da genau mit meinem Geld unterstütze. Denn Fakt ist, indem wir in ETFs / in Aktien an der Börse unser Geld investieren, fördern wir die dahinterstehenden Unternehmen und deren Handlungsweisen. Daher habe ich hier mal für dich zusammengetragen, welche Alternativen es denn zu den herkömmlichen ETFs gibt: sogenannte “grüne ETFs”.

      Was sind “grüne ETFs”?

      Aufgrund der steigenden Aufmerksamkeit für die Themen Umwelt, Nachhaltigkeit und faire Arbeitsbedingungen, wurde erkannt, dass ein zunehmendes Interesse auch an ökologisch und ethisch vertretbaren Investitionsmöglichkeiten besteht. So entstanden in den letzten Jahren die sogenannten “grünen ETFs”. Derzeit gibt es allerdings keine einheitliche Definition für nachhaltige Geldanlagen. Ähnlich wie bei den diversen Bio-Gütesiegeln, muss man hier genau nachlesen, was man bekommt. Nichtsdestotrotz gibt es eine Grundlage, an der sich Analysten zur Auswahl der Unternehmen für die unterschiedlichen Indizes orientieren. Die sogenannten ESG-Kriterien. ESG steht für: Environment, Social und Governance, also Umwelt, Soziales und Unternehmensführung. Wie bereits kurz angerissen recherchieren und untersuchen zahlreiche Experten anhand dieser ESG-Kriterien alle Firmen, die in den jeweiligen Index aufgenommen werden sollen. 

      Natürlich besteht unsere Idealvorstellung darin, nur noch in Unternehmen zu investieren, die ethisch und ökologisch vertretbar handeln. Aber was heißt das genau. Auch in diesem Zusammenhang können die Vorstellungen jedes Einzelnen auseinander gehen.  

      So kann man sich nun auch die Bandbreite der bestehenden Indizes und den dazugehörigen ETFs vorstellen. Diese reicht vom Ausschluss von Unternehmen, die an der Entwicklung von umstrittenen Waffen beteiligt sind, über die Ausgrenzung von Firmen, die im Zusammenhang mit Tabak, Alkohol, Glücksspiel, Schusswaffen und Erwachsenenunterhaltung stehen, bis hin zu Indizes, die Unternehmen enthalten, die “im Vergleich zu anderen Unternehmen in ihrem jeweiligen Sektor herausragende soziale, ökologische und unternehmerische Verantwortung aufweisen”. [Quelle: https://www.justetf.com/de/etf-profile.html?assetClass=class-equity&equityStrategy=Social%2B/%2BEnvironmental&groupField=index&from=search&isin=LU1953188833]

      Diese ganzen Aussagen befinden sich zudem auch noch in dem uns bekannten Spektrum von Ländern, Branchen, Unternehmensgrößen und weiterer Ein-und Ausschlusskriterien, die einen Index ausmachen. So kann es leicht unübersichtlich werden. Derzeit findet man unter justETF in der Rubrik Nachhaltigkeit 78 unterschiedliche Indizes und 102 dazu passende ETFs. Das Angebot ist damit aber natürlich noch weit geringer im Vergleich zu “herkömmlichen ETFs”.

      “Konventionelle ETFs” im Vergleich zu “grünen ETFs” 

      Kleiner Disclaimer an dieser Stelle:

      Die von mir erwähnten Aktien, ETFs und Fonds sind immer mit Risiken behaftet. Alle Texte sowie die Hinweise und Informationen stellen keine Anlageberatung oder Empfehlung dar. Sie wurden nach bestem Wissen und Gewissen aus öffentlich zugänglichen Quellen übernommen. Alle zur Verfügung gestellten Informationen dienen allein der Bildung und Veranschaulichung. Eine Haftung für die Richtigkeit kann nicht übernommen werden. Sollten die Leser*innen sich die angebotenen Inhalte zu eigen machen oder etwaigen Ratschlägen folgen, so handeln sie eigenverantwortlich.

      Ich möchte hier ganz kurz ein Beispiel geben, wie ein ETF für Industrieländer im Gegensatz zu einem “grünen ETF” aussehen kann. Um in dem ganzen Wust an Idexfonds durch zu sehen, nehmen wir natürlich wieder unsere altbekannten Auswahlkriterien zur Hand. 

      Die Standardkriterien

      • Kosten
      • Fondsgröße
      • Replikationsmehode
      • Ausschüttungsmethode

      Zudem soll dieser Index also nun Unternehmen enthalten, die unseren Standards & “grünen” Kriterien entsprechen:

      • Unternehmen entsprechen den ESG-Kriterien
      • Unternehmen entsprechen, dem vom Anleger gewählten “grünen” Kriterien

      Ich  habe folgende zwei Indizes und entsprechende ETFs für einen Vergleich herausgesucht:

      Konventioneller ETF: iShares MSCI World ESG Screened UCITS ETF USD (Acc)

      Grüner ETF: iShares MSCI World ESG Screened UCITS ETF USD (Acc)

      Das sind nur Beispiele und definitiv keine Kaufempfehlung.

      Enthaltene Unternehmen:

       

      MSCI World 

       

      MSCI World ESG Screened

      APPLE2,67%APPLE2,70%
      Microsoft Corp2,43%Microsoft Corp2,65%
      Amazon.com1,78%Amazon.com1,90%
      Facebook A1,07%Facebook A1,12%
      JPMorgan Chase & Co.0,97%Alphabet C1,00%
      Alphabet C0,94%JPMorgan Chase & Co.0,99%
      Alphabet A0,90%Alphabet A0,95%
      Johnson & Johnson0,81%Johnson & Johnson0,90%
      Nestle0,77%Nestle0,88%
      Proctor & Gamble Co0,75%Proctor & Gamble Co0,82%

      Beim direkten Vergleich fällt sofort auf, dass die enthaltenen Unternehmen, sowohl im “standard MSCI World” als auch im MSCI World nach ESG Kriterien, identisch sind. Auch die Gewichtung ist hier nur minimal anders. Daraus erschließen sich zwei Dinge. Zum einen, dass die Unternehmen im herkömmlichen MSCI World bereits den ESG Kriterien entsprechen zu scheinen und zum anderen, dass die ESG-Kriterien vielleicht nicht dem entsprechen, was sich der ein oder andere unter ökologisch, sozial und unternehmerisch verantwortungsbewusst vorstellt.

      Aufteilung nach Ländern:

      MSCI World 

      MSCI World ESG Screened

      USA

      62,77%

      USA

      63,92%

      Japan

      8,32%

      Japan

      8,60%

      Vereinigtes Königreich

      5,54%

      Vereinigtes Königreich

      4,70%

      Frankreich

      3,82%

      Frankreich

      3,69%

      Kanada

      3,41%

      Kanada

      3,31%

      Schweiz

      3,10%

      Schweiz

      2,84%

      Deutschland

      2,97%

      Deutschland

      2,74%

      Australien

      2,35%

      Australien

      2,28%

      Niederlande

      1,33%

      Niederlande

      1,35%

      Hongkong

      1,20%

      Hongkong

      1,14%

       

      Das sollte jetzt keine große Überraschung mehr sein, die Länderverteilung ist hier nahezu identisch. Ebenso auch die Gewichtung der einzelnen Länder.

      Branchenverteilung:

      MSCI World 

      MSCI World ESG Screened

      Verbrauchs- & Verbrauchergüter

      19,21%

      IT

      17,78%

      IT

      16,52%

      Financials

      16,99%

      Banken & Finanzdienstl. 

      15,77%

      Gesundheitsversorgung

      12,79%

      Industrie- & Transportunt. 

      11,15%

      Zyklische Konsumgüter

      11,09%

      Telekommunikation

      8,39%

      Industrie

      9,72%

      Pharma & Biotech

      7,87%

      Kommunikation

      9,10%

      Öl, Gas & Metalle

      6,42%

      Nichtzyklische Konsumgüter

      7,96%

      Gesundheitswesen

      4,60%

      Energie

      4,64%

      Versorger

      3,55%

      Materialien

      4,11%

      Immobilien & REITs

      3,46%

      Immobilien

      3,67%

      Grundstoffe

      3,07%

      Versorger

      1,91%

       

      Die Begriffe, die hier für die Branchen verwendet werden unterscheiden sich teilweise, da es sich hier um andere Anbieter der jeweiligen ETFs handelt. So lässt sich nicht genau ermitteln, wie identisch die enthaltenen Branchen tatsächlich sind. Auch ist die Gewichtung hier eine andere. 

      Rendite der letzten 4 Jahre:

      Da der entsprechende Vergleichs-ETF nach ESG Kriterien erst seit November 2018 existiert, gibt es hierzu leider noch keine weiteren Kennzahlen zur Renditeentwicklung.  

      MSCI World 

      MSCI World ESG Screened

      2015

      10,57%

      2015

      2016

      10,56%

      2016

      2017

      7,51%

      2017

      2018

      -4,93%

      2018

      Aus diesem Grund habe ich noch einen anderen ETF zum Vergleich herangezogen:

      iShares Dow Jones Global Sustainability Screened UCITS ETF

      Enthaltenen Unternehmen:

      MSCI World 

      Dow Jones Global Sustainability Screened

      APPLE

      2,67%

      Microsoft Corp

      7,10%

      Microsoft Corp

      2,43%

      Alphabet C

      2,46%

      Amazon.com

      1,78%

      Nestle

      2,16%

      Facebook A

      1,07%

      Visa Inc

      1,99%

      JPMorgan Chase & Co.

      0,97%

      Bank of America

      1,63%

      Alphabet C

      0,94%

      Mastercard Inc

      1,62%

      Alphabet A

      0,90%

      Novartis Ag

      1,48%

      Johnson & Johnson

      0,81%

      Cisco Systems

      1,40%

      Nestle

      0,77%

      Unitedhealth Group

      1,38%

      Proctor & Gamble Co

      0,75%

      Roche Holding

      1,37%

       

      Hier fällt bereits ein deutlicher Unterschied bei der Verteilung der Unternehmen auf. 

      Aufteilung nach Ländern:

      MSCI World 

      Dow Jones Global Sustainability Screened

      USA

      62,77%

      USA

      46,82%

      Japan

      8,32%

      Japan

      8,10%

      Vereinigtes Königreich

      5,54%

      Schweiz

      6,77%

      Frankreich

      3,82%

      Vereinigtes Königreich

      6,24%

      Kanada

      3,41%

      Frankreich

      5,26%

      Schweiz

      3,10%

      Kanada

      4,56%

      Deutschland

      2,97%

      Australien

      3,25%

      Australien

      2,35%

      Deutschland

      2,94%

      Niederlande

      1,33%

      Niederlande

      2,43%

      Hongkong

      1,20%

      Taiwan

      1,74%

       

      Bis auf Taiwan sind auch hier die Länder identisch, nur in ihrer Gewichtung zeigen sich größere Unterschiede. 

       

      Branchenverteilung:

      MSCI World 

      Dow Jones Global Sustainability Screened

      Verbrauchs- & Verbrauchergüter

      19,21%

      IT

      22,75%

      IT

      16,52%

      Gesundheitsversorgung

      17,34%

      Banken & Finanzdienstl. 

      15,77%

      Financials

      17,17%

      Industrie- & Transportunt. 

      11,15%

      Industrie

      8,49%

      Telekommunikation

      8,39%

      Nichtzyklische Konsumgüter

      7,17%

      Pharma & Biotech

      7,87%

      Zyklische Konsumgüter

      7,07%

      Öl, Gas & Metalle

      6,42%

      Energie

      5,10%

      Gesundheitswesen

      4,60%

      Materialien

      4,87%

      Versorger

      3,55%

      Versorger

      3,38%

      Immobilien & REITs

      3,46%

      Kommunikation

      3,08%

      Grundstoffe

      3,07%

      Immobilien

      3,05%

      In der Branchenverteilung sieht man nun schon deutliche Unterschiede. Im Dow Jones Global liegt der Fokus vermehrt auf den IT Sektor und der Gesundheitsversorgung. 

       

      Rendite der letzten 4 Jahre:

      MSCI World 

      Dow Jones Global Sustainability Screened

      2015

      10,57%

      2015

      6,77%

      2016

      10,56%

      2016

      11,34%

      2017

      7,51%

      2017

      7,65%

      2018

      -4,93%

      2018

      -4,29%

       

      Schaut man sich die Renditen der beiden Indizes an, stellt man fest, dass der Dow Jones Global Sustainability Screened in den letzten drei Jahren sogar besser abgeschnitten hat, als der MSCI World.

      Fazit: 

      Wir sollten uns bei der Investitionen in ETFs immer bewusst sein, dass wir damit, die in diesem Index enthaltenen, Unternehmen und deren Handlungsweisen unterstützen. Aus diesem Grund ist es ein guter Ansatz bestimmte Kriterien zugrunde zu legen, die unseren ökologischen und sozialen Wertvorstellungen entsprechen. Jedoch sollte man sich auch das Ziel vor Augen halten, mit dem man an der Börse sein Geld investiert. Wir alle wollen es vermehren. Dementsprechend handeln auch viele Unternehmen. Mehr nach dem Prinzip des Wachstums, als nach ethischen und nachhaltigen Maßstäben. Vor allem im Vergleich zwischen einem “konventionellen ETF” und einem nach ESG Richtlinien fällt auf, das exakt die gleichen Unternehmen darin enthalten sind. Und nicht alle davon sind für ihr ökologisches Handeln und ihre fairen Arbeitsbedingungen bekannt. Ich finde es ist schwierig mit dem Weltportfolio Ansatz und einer breiten Streuung eine rein ökologische Palette an Unternehmen aufzubauen. Man kommt an den BigPlayern wie Amazon / Google / Facebook dann einfach nicht vorbei. Dessen sollte man sich wohl immer bewusst sein. Die Idealvorstellung wäre wohl, dass es keine ESG Kriterien oder ähnliches braucht, da eh alle Unternehmen nach diesen Richtlinien handeln und es somit aus diesen Gesichtspunkten keinen Unterschied macht, in welches Unternehmen man investiert. Allerdings sind wir davon noch weit entfernt.