Thesaurierend oder ausschüttend: Welcher ETF passt zu mir?

    Thesaurierend oder ausschüttend: Welcher ETF passt zu mir?

    Bei vielen Investoren*innen steht häufig das passive Einkommen im Vordergrund. Also wie viel Geld wird monatlich in Form von Zinsen und Dividenden auf das eigene Konto ausgeschüttet. Doch nicht immer ist dieses Vorgehen sinnvoll. Wann dein ETF thesaurierend oder ausschüttend sein sollte, klären wir in diesem Blogbeitrag.

    Was ist ein ETF?

    ETFs ( Exchange Traded Funds) bilden einen Index nach und umfassen damit eine Vielzahl an Positionen. Je nach ETF und entsprechenden Index können das die unterschiedlichsten Unternehmen oder Anleihen sein.

    Ein ETF, der dem MSCI World zugrunde liegt, umfasst beispielsweise über 1.500 Unternehmen aus 23 Industrieländern. Wohingegen ein S&P 500 Index die Aktien der 500 größten Unternehmen der USA enthält oder ein Bloomberg Euro Government Bond 1-3 Index Zugang zu in Euro denominierten Staatsanleihen, die von Mitgliedsstaaten der Europäischen Währungsunion (EMU) ausgegeben wurden, bietet.

    Das sind nur drei Beispiele der Vielzahl an ETFs, die dir als Anleger*in zur Verfügung stehen. Mittlerweile beläuft sich ihre Zahl auf über 8.500. Entscheidest du dich für einen oder mehrere ETF, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sich darunter Unternehmen oder Anleihen befinden, die Dividenden oder Zinsen ausschütten.  

    Unternehmen oder Anleihen befinden, die Dividenden oder Zinsen ausschütten

    Was sind Dividenden und warum werden diese ausgezahlt?

    Es gibt zahlreiche Unternehmen, die eine Dividende ausschütten. Dazu gehören in Deutschland unter anderem die Allianz, BASF, die Deutsche Telekom AG und E.ON. International gehören dazu Microsoft, Samsung, Procter & Gamble sowie Nestlé. 

    Als Motivation und Belohnung für das Halten der Aktie, werden die Anleger*innen am Erfolg, sprich am Gewinn des Unternehmens beteiligt. Dies geschieht in Form der ausgezahlten Dividende. Diese wird jährlich, halbjährlich, quartalsweise oder teilweise sogar monatlich gezahlt.

    Am Tag nach der Hauptversammlung, an dem die Dividende gezahlt wird , kommt es zum sogenannten Dividendenabschlag. Der Kurs der Aktie sinkt um den entsprechenden Wert, da das Unternehmen nach der Ausschüttung weniger Kapital besitzt. Zudem kommt die Dividende nicht im vollen Ausmaß beim Aktionär an, da darauf noch etwa 25 Prozent Kapitalertragssteuer gezahlt werden müssen.

    Die Aktie ist ohne den Anspruch auf eine Dividende weniger wert, als mit der noch ausstehenden Dividendenzahlung. Diese wird Ex-Dividende gehandelt. Ansonsten könnten sich die Aktionäre die Dividende ausschütten lassen und danach die Aktie für einen gleichbleibend guten Kurs verkaufen.

    Der Aktienkurs vollzieht den Abschlag allerdings nicht eins zu eins nach, denn mit dem Handelsstart am nächsten Tag wird der Preis wiederum durch Angebot und Nachfrage bestimmt.    

    Was sind Dividenden und warum werden diese ausgezahlt?

    Viele Unternehmen schütten keine Gewinne aus, da sie diese für Weiterentwicklung und Forschung innerhalb des Unternehmens nutzen. Durch diese Maßnahmen kann sich der Wert des Unternehmens und damit der Aktienkurs verbessern. Somit profitieren Anleger*innen hier, auch, wenn keine Dividende ausgeschüttet wird. 

    Eine Dividenzahlung ist darüber hinaus komplett freiwillig. Ein Unternehmen kann diese jederzeit einstellen.

    Thesaurierend oder ausschüttend: Was ist der Unterschied?

    Hast du dich für einen thesaurierenden ETF entscheiden, der Unternehmen enthält, die eine Dividende ausschütten, werden die Erträge dazu verwendet, Anteil des gleichen ETFs automatisch nachzukaufen. Diese Erträge landen also nicht auf deinem Verrechnungskonto, sondern werden direkt reinvestiert.

    Du musst nichts tun als zuzusehen, wie dein Depot wächst. Diese Mechanismus wird auch als Zinseszinseffekt bezeichnet. Albert Einstein soll einst gesagt haben: “Der Zinseszinseffekt ist das achte Weltwunder.”

    Kleines Beispiel: Beträgt der Zins dagegen 4 Prozent, werden aus 10.000 Euro schon nach 18 Jahren 20.000 Euro. Damit hat sich der Betrag innerhalb dieses Zeitraums verdoppelt, ohne, dass du weiteres Kapital hinzufügen musstest. Ganz von allein.

    Bei einem Kapital von 50.000 Euro und einem Zinssatz von 5 Prozent, kommen innerhalb von 10 Jahren bereits über 31.000 Euro Zinsen zusammen. Das ergibt eine hübsche Summe von mehr als 81.400 Euro. Steuern und Inflation müssen bei diesem Ergebnis allerdings noch berücksichtigt werden.

    Thesaurierend oder ausschüttend: Was ist der Unterschied?

    Nichtsdestotrotz denke ich, du verstehst, worauf ich hinaus will. Ist dein Ziel über einen langen Anlagehorizont von etwa zehn bis fünfzehn oder mehr Jahren Vermögensaufbau zu betreiben, fällt die Wahl bei der Frage “Thesaurierend oder ausschüttend?”, ganz klar auf die thesaurierende Variante.

    Welche Vorteile bietet eine Ausschüttung?

    Bei einem ausschüttenden ETF werden die Erträge direkt auf dein Verrechnungskonto ausgezahlt. Die Steuern aus Aktiengewinnen werden automatisch einbehalten, da es sich bei der Abgeltungssteuer um eine Quellensteuer handelt. Insofern musst du dir als Anleger*in keine Gedanken um die Steuerzahlungen machen. 

    Das Kreditinstitut, über das die Kursgewinne laufen, übernimmt die Verrechnung direkt. Das bedeutet, das, was auf deinem Konto landet, ist dann tatsächlich deins. Das kann mehrere Vorteile mit sich bringen. Bist du daran interessiert, ein entsprechendes passives Einkommen aufzubauen und möchtest diese Gewinne verkonsumieren, beispielsweise für deine Miete oder Lebensmittel verwenden, machen Ausschüttungen durchaus Sinn.

    Darüber hinaus können die Ausschüttungen einen positiven psychologischen Effekt ausüben. Die regelmäßigen Auszahlungen bestätigen dir, dass du auf dem richtigen Weg bist und motivieren dich weiter am Ball zu bleiben.

    Thesaurierend oder ausschüttend: Wann wähle ich welche Variante?

    Bist du daran interessiert langfristig ein Vermögen aufzubauen, empfiehlt es sich einen oder mehrere thesaurierende ETFs zu wählen. Dabei werden, wie erwähnt die Erträge direkt wieder in den jeweiligen ETF reinvestiert und du kommst nicht in die Versuchung das Geld für andere Zwecke, wie (sinnlosen) Konsum auszugeben.

    das Geld für andere Zwecke, wie (sinnlosen) Konsum auszugeben.

    Das automatische Reinvest hilft dir dabei stetig deinen Kapitalstock weiter auszubauen und entspannt den Zinseszinseffekt zu nutzen. Allerdings bekommst du davon am Anfang nicht sehr viel mit. Solange sich dein Depot noch auf einem recht kleinen Niveau (unter 100.000 Euro) bewegt, sind diese positiven Effekte für dich kaum ersichtlich. 

    Das kann demotivierend wirken, sollte dich aber unter keinen Umständen davon abhalten weiter zu investieren.

    Möchtest du von einem passiven Einkommen leben und davon deinen Lebensunterhalt bestreiten, kannst du dich hier für einen ausschüttenden ETF entscheiden. Die Ausschüttungsrendite beim MSCI World lag in den letzten drei Jahren 2,0 und 1,2 Prozent.

    Hinzu kommt, dass ausschüttende ETFs häufig teurer sind, als thesaurierende. Da kostet ein iShares MSCI World UCITS ETF schon mal 0,50 Prozent TER im Gegensatz zum “Standard” iShares MSCI World UCITS ETF mit 0,20 Prozent Total Expense Ratio. 

    Möchtest du dir also mithilfe der Dividendenstrategie ein passives Einkommen aufbauen, ist dafür ein entsprechend großes Portfolio vonnöten. Im Interview zwischen Finanzfluss und Louis Pazos nennt er bei einem reinen Aktienportfolio ein Verhältnis von 150 zu 1. 

    Das bedeutet du musst 150 Euro investieren, um 1 Euro an Dividende herauszubekommen. Macht bei einem monatlichen Einkommen von 2.000 Euro ein Portfolio von 300.000. Steuern sind hier noch nicht mit inbegriffen. Bei der konservativeren Anlage und einer Hinzunahme von Anleihen rechnet er mit einem Verhältnis von 200 oder 250 zu 1. 

    Wie viel Geld du benötigst, um von deinen Dividenden leben zu können, kannst du dir hier in diesem Interview von Finanzfluss mit Loius Pazos nochmal genauer anschauen:

    Thesaurierend oder ausschüttend: Kann es auch beides sein?

    Als Anleger*in bist du dazu verpflichtet auf deine Kapitalerträge, wie Dividenden, Zinsen und realisierte Kursgewinne, die Kapitalertragssteuer zu leisten. Diese liegt aktuell bei 25 Prozent. Hinzukommen kann der Solidaritätszuschlag von 5,5 Prozent sowie eine Kirchensteuer. 

    Ohne Kirchensteuer landest du hier bei 26,375 Prozent. Die Kapitalertragsteuer musst du allerdings erst dann zahlen, wenn du über den sogenannten Sparerpauschbetrag hinaus kommst. Dieser liegt derzeit bei Einzelveranlagten bei 801 Euro und bei Verheirateten bei 1.602 Euro.

    Das bedeutet, dass du im Prinzip 801 Euro jährlich an Kapitalerträgen steuerfrei beziehen kannst. Dadurch würdest du im Jahr etwa 210 Euro Steuern sparen. Entscheidest du dich nun für einen thesaurierenden ETF, da du an einem langfristigen Vermögensaufbau interessiert bist, kannst du diese Steuerersparnis nicht vollumfänglich nutzen.

    Zwar wird bei thesaurierenden ETFs eine Vorabpauschale erhoben, auf die der Sparerpauschbetrag angerechnet wird, allerdings ist diese im Vergleich zu den zu zahlenden Steuern bei einem ausschüttenden ETF wesentlich niedriger. Die Vorabpauschale ergibt sich aus der Differenz zwischen Basisertrag und Ausschüttungen.

    Vorabpauschale = Basisertrag – Ausschüttungen

    Der Basisertrag wiederum ist eine Multiplikation aus ETF-Wert zum Jahresanafang, Basiszins und 0,7. 

    Basisertrag = ETF-Wert zum Jahresanfang x Basiszins x 0,7

    Der Basiszins wird zu Beginn jedes Jahres vom Bundesfinanzministerium festgelegt. Dieser Basiszins beruht dabei auf dem Zinssatz, den die Deutsche Bundesbank anhand der Zinsstrukturdaten jeweils auf den ersten Börsentag des Jahres errechnet. 

    Thesaurierend oder ausschüttend: Kann es auch beides sein?

    Er ist aus der langfristig erzielbaren Rendite von deutschen Bundesanleihen abgeleitet und soll den risikofreien Zins am Markt angeben. Die gezahlte Vorabpauschale geht aber nicht verloren. Wenn du deinen ETF mit einem zu versteuernden Wertgewinn verkaufst, wird dir die gezahlte Vorabpauschale für den jeweiligen ETF angerechnet und mindert den zu versteuernden Ertrag. 

    Mit diesem Mechanismus hat der Gesetzgeber sichergestellt, dass über die gesamte Haltedauer thesaurierende und ausschüttende ETFs steuerlich gleich behandelt werden.

    Ganz wichtig ist, damit du den Sparerpauschbetrag für dich nutzen kannst, dass du einen Freistellungsauftrag bei deinem jeweiligen Broker stellst. Ansonsten wird dieser nicht mit berücksichtigt. Du kannst bei verschiedenen Brokern einen Freistellungsauftrag mit unterschiedlichen Beträgen einreichen, solltest allerdings darauf achten, dass die Gesamtsumme nicht die 801 Euro beziehungsweise 1.602 Euro übersteigt. Ansonsten ist das Steuerhinterziehung.

    Thesaurierend oder ausschüttend: So agierst du steuerlich sinnvoll

    Abgesehen von der Vorabpauschale wirkt bei thesaurierenden ETFs ein Steuerstundungseffekt. Das bedeutet, dass die Steuern erst am Ende (beim Verkauf) bezahlt werden. Das ist positiv zu bewerten, da, umso länger das Geld bei dir verweilt, umso länger kann es sich vermehren und für dich “arbeiten”.

    Bei den ausschüttenden ETFs zahlst du die Kapitalertragssteuer dann entsprechend, wenn die Ausschüttung stattfindet. Jetzt lautet die Frage allerdings nicht mehr: “Thesaurierend oder ausschüttend?”, sondern, wie kannst du diese beiden Varianten bestmöglichst miteinander kombinieren, um damit Steuern zu sparen?

    Thesaurierend oder ausschüttend: So agierst du steuerlich sinnvoll

    Das heißt im Umkehrschluss, dass du herausfinden musst, wie viel du in einen ausschüttenden ETF investieren solltest, damit du am Ende 801 Euro (oder etwas weniger) pro Jahr an Ausschüttungen erhältst. Diese wären dann ja steuerfrei. Hier ist es sinnvoll einen etwas kleineren Betrag zu wählen, da für die Vorabpauschale ebenfalls ein gewisser Freibetrag benötigt wird. 

    Möglich wären also hier 700 Euro für den ausschüttenden ETF und 101 Euro für den thesaurierenden ETF.  Alles, was darüber hinausgeht, investierst du dann in den thesaurierenden ETF, um so vom Steuerstundungseffekt profitieren zu können. Wie groß ist jetzt also dieser Betrag x?

    Einen Faktor, den du dabei berücksichtigen musst, ist die Ausschüttungsrendite des ETFs. Diese kann je nach Strategie unterschiedlich ausfallen. Setzt du auf einen Dividenden-ETF wird die Ausschüttungsrendite wesentlich höher sein, als beispielsweise bei einem Technologie-ETF. Zudem kann die Ausschüttungsrendite stark schwanken. 

    Die Ausschüttungsrendite findest du im Factsheet des jeweiligen ETFs. 

    Deine Rechnung kann exemplarisch also folgendermaßen aussehen:

    Freibetrag / Ausschüttungsrendite = Betrag 

    Beispiel:

    700 / 0,02 = 35.000 Euro

    Du könntest also bei einer Ausschüttungsrendite von 2 Prozent einen Betrag von 35.000 Euro in deinen ausschüttenden ETF investieren.

    Die Ausschüttungsrendite findest du im Factsheet des jeweiligen ETFs. 

    Steuerliche Besonderheit bei Aktienfonds

    Mit der sogenannten Teilfreistellung wird der zu versteuernde Gewinn bei einem Aktienfonds oder ETF auf Aktien um 30 Prozent vermindert. Du zahlst also auf 70 Prozent deines Gewinns Steuern. Diese Regelung greift, bei einem ETF mit mehr als 50 Prozent Aktienquote. Das betrifft nur den Gewinn, der über den Freistellungsauftrag hinausgeht.

    Komemn wir also zurück auf unsere Ausschüttungsrendite. In unserem Beispiel lag diese bei 2 Prozent. Von diesen 2 Prozent musst du demnach nur 70 Prozent versteuern. Die restlichen 30 Prozent sind steuerfrei. 

    Für diese Berechnung hat Finanzfluss einen kleinen Rechner gebaut, den du gern nutzen kannst:

    https://www.finanzfluss.de/rechner/etf-freibetrag-optimieren/

    Unser Ergebnis würde dann folgendermaßen aussehen:

    Sprich du kannst 50.000 Euro in einen ausschüttenden ETF investieren, um vollumfänglich vom Sparerpauschbetrag zu profitieren. Alles, was du darüber hinaus ansparst, kann in deinen thesaurierenden ETF wandern. 

    Bei dieser Strategie solltest du allerdings berücksichtigen, dass die Ausschüttungsrendite stark schwanken kann und deine ETF-Anteilswerte wahrscheinlich zunehmen werden. Das bedeutet, dass du mit der Zeit immer höhere Ausschüttungen bekommst, die dann deinen Freibetrag überschreiten. 

    Dieses “Problem” lässt sich darüber lösen, dass du Anteile deines ausschüttenden ETFs verkaufst und diese dann in den thesaurierenden ETF investierst. Das wiederum verursacht allerdings Transaktionskosten bei Kauf und Verkauf. 

    Thesaurierend oder ausschüttend: Steuern sparen nur mit thesaurierenden ETFs?

    Diese zugegeben eher aufwendige Lösung lässt sich auch leichter umsetzen, indem du nur in thesaurierende ETFs investierst und davon dann jährliche einen Teil verkaufst. Damit realisierst du Gewinne, die wiederum steuerpflichtig sind.

    Wie hoch dieser Teil x sein muss, um das bestmöglich Ergbenis zu erzielen, errechnest du wie folgt:

    Sparerpauschbetrag / Steuerpflichtiger Anteil = Betrag, den du jährlich steuerfrei beziehen kannst.

    801 Euro / 0,70 = 1.144 Euro

    Somit könntest du 1.144 Euro Kapitalerträge durch einen Teilverkauf deiner thesaurierenden ETFs steuerfrei realisieren. Diesen Anteil kannst du beispielsweise für dein jährliches Rebalancing nutzen oder um kurze Zeit später wieder zu investieren. Allerdings fallen auch hier wieder Transaktionskosten an.

    Thesaurierend oder ausschüttend: Steuern sparen nur mit thesaurierenden ETFs?

    Abschließend sei gesagt, dass du, wenn du Zeit und Muße hast, eine solche “Steuersparstrategie” gern umsetzen kannst, das aber kein Muss ist. Beschäftige dich zunächst mit den Basics und überlege ob dein ETF generell thesaurierend oder ausschüttend sein soll.

    Welche Ertragsverwendung nutzt du bei deinen ETFs und warum? Nutzt du eine Kombination aus beiden Varianten, um dir einen kleinen “Steuervorteil” zu verschaffen? Schreib es mir gern in die Kommentare. Ich freue mich von dir zu lesen 🙂  

    Disclaimer

    Von der Autorin erwähnte Aktien, ETFs und Fonds sind immer mit Risiken behaftet. Alle Texte sowie die Hinweise und Informationen stellen keine Anlageberatung, Steuerberatung oder Empfehlung dar. Sie wurden nach bestem Wissen und Gewissen aus öffentlich zugänglichen Quellen übernommen. Alle zur Verfügung gestellten Informationen dienen allein der Bildung und Veranschaulichung. Eine Haftung für die Richtigkeit kann nicht übernommen werden. Sollten die Leser*innen sich die angebotenen Inhalte zu eigen machen oder etwaigen Ratschlägen folgen, so handeln sie eigenverantwortlich.

    MSCI World ESG – Einfach nachhaltig investieren?

    MSCI World ESG – Einfach nachhaltig investieren?

    Inflation, Strafzinsen, Altersarmut – dein Geld zu investieren, ist angesichts der aktuellen Zinspolitik und derzeitigen politischen Entwicklungen alternativlos geworden. Daran führt kein Weg vorbei, wenn du dein Geld vor dem stetigen Kaufkraftverlust schützen willst. 

    Neben diesen Herausforderungen gibt es gleichzeitig jedoch noch ein viel drängenderes Problem – den Klimawandel. Wäre es da nicht ideal, wenn sich diese beiden Aufgaben miteinander verbinden ließen? 

    Ob der MSCI World ESG hier eine Option ist und du damit leicht nachhaltig investieren kannst, schauen uns nun mal etwas näher an.



    Was ist der MSCI World ESG?

    Der MSCI World ESG orientiert sich am MSCI World. Also schauen wir uns diesen doch einmal zuerst näher an. Der MSCI World ist ein Index, der vom US-amerikanischen Finanzdienstleister MSCI (Morgan Stanley Capital International) bereitgestellt wird. Der Index bildet die Wertentwicklung mittlerer und großer Unternehmen von insgesamt 23 Industrieländern ab.

    Der MSCI World umfasst etwa 1.550 Unternehmen und deckt damit 85 Prozent der Marktkapitalisierung dieser Region ab. Der MSCI World ESG enthält insgesamt nur 1.400 Positionen. Das liegt in den ESG-Maßstäben begründet, die an die Unternehmen, die in den Index mit aufgenommen werden, angelegt werden.

    Die Top-10 Positionen im MSCI World ESG

    Die Top-10 Unternehmen im MSCI World ESG machen etwa 19 Prozent des gesamten Index aus. Dazu gehören neben Apple, Microsoft, Amazon, Tesla, Google (Alphabet), ebenso die UnitedHealth Group (Unternehmen für Krankenversicherungen vor allem in den USA) , Johnson & Johnson, Facebook (Meta) sowie Nvidia (Entwickler von Grafikprozessoren und Chipsätzen für PC, Server und Spielekonsolen).

    Die Top-10 Positionen im MSCI World ESG

    Die Top-10 Positionen im MSCI World

    Die Top-10 Unternehmen im MSCI World unterscheiden sich nicht, von denen des MSCI World ESG. Lediglich die Gewichtung ist etwas anders. 

    Die Top-10 Positionen im MSCI World

    Aufteilung nach Regionen MSCI World

    Aufteilung nach Regionen MSCI World

    Aufteilung nach Regionen MSCI World ESG

    Aufteilung nach Regionen MSCI World ESG

    Gegenüberstellung MSCI World vs. MSCI World ESG

    iShares Core MSCI World UCITS ETFiShares MSCI World ESG Enhanced UCITS ETF
    WKNA0RPWHA2PCB4
    Anzahl Positionenrund 1.5481.367
    TER (iShares)0,20% p.a.0,20% p.a.
    Replikationsmethodephysisch (optimiertes Sampling)physisch (optimiertes Sampling)
    Ertragsverwendungthesaurierendthesaurierend
    Region23 Industrieländer23 Industrieländer
    Unternehmensgrößemittlere u. große Unternehmenmittlere u. große Unternehmen
    MSCI ESG-RatingAAAAA – Ausschluss von Unternehmen, die im Zusammenhang mit umstrittenen, zivilen und nuklearen Waffen und Tabak stehen und Einnahmen aus der Förderung von Thermalkohle und Ölsand erzielen sowie nicht mit den Grundsätzen des Global Compact der Vereinten Nationen übereinstimmen.
    zu finden bei iShares:iShares Core MSCI World UCITS ETFiShares MSCI World ESG Enhanced UCITS ETF



    Wertentwicklung MSCI World vs. MSCI World ESG

    Wertentwicklung MSCI World
    Wertentwicklung MSCI World ESG

    Was bedeutet ESG? 

    Wie du siehst, gibt es bei den zehn größten Positionen im Index zwischen dem Standard MSCI World und dem MSCI World ESG zunächst, bis auf die Gewichtung, keinerlei Unterschiede. Was macht den MSCI World ESG jetzt also nachhaltig.

    Dem Namen nach das ESG – das steht nämlich für Environment, Social, Governance (zu Deutsch: Umwelt, Soziales, Unternehmensführung). Lass noch ein wenig tiefer in die einzelnen Punkte eintauchen, die bei der Bewertung eines Unternehmens herangezogen werden.



    Environment

    Beim Umweltaspekt spielt eine Strategie zum Klimaschutz, das schonende Ressourcenmanagement und der Einsatz erneuerbarer Energien eine bedeutende Rolle. Darüber hinaus ist das Unternehmen angehalten Luft- und Abwasseremissionen zu minimieren und den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren, wenn es in dieser Kategorie gut abschneiden möchte.

    Folgende Kriterien fließen mitunter in die Bewertung mit ein:

    • Umweltschutz
    • Strategie zum Klimaschutz
    • Einsatz erneuerbarer Energien wie Windkraft oder Solar
    • Emissionsreduktion
    • schonender Einsatz von Rohstoffen und Energie
    • Verbesserung des Energiemanagements für mehr Energieeffizienz
    • Einsatz nachhaltiger Produkte, Technologien und Infrastrukturen
    • Ganzheitliches Gebäudemanagement (Ökologischer Umgang mit Materialien, Energie, Wasser, Luft)
    • Umfassendes Wassermanagement: Einsparungen, Wiederverwendung, umweltfreundliche Abwasserbehandlung
    • Umstellung auf nachhaltige Mobilität, Logistik-Optimierung
    • Schutz biologischer Vielfalt
    Environment:

    Social

    Dieser Punkt umfasst, gerechte Arbeitsbedingungen, die Achtung der Menschenrechte, Zugang zu Weiterbildungsmaßnahmen für die Mitarbeiter sowie Investitionen in die Sicherheit am Arbeitsplatz und die Gesundheit. Zwangsarbeit und Kinderarbeit werden ausgeschlossen.

    Zu den Standards, in denen sich der soziale Aspekt spiegelt, gehören die OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen, die ILO-Kernarbeitsnormen, die zehn Prinzipien des UN Global Compact sowie die ISO 26000.

    Folgende Kriterien fließen mitunter in die Bewertung mit ein:

    • Arbeitssicherheit
    • Gesundheitsschutz; sichere und ergonomische Gestaltung von Arbeitsplätzen
    • Einhaltung von Arbeitnehmerrechten, Menschenrechten, Menschenwürde, Nichtdiskriminierung
    • faire Arbeitsbedingungen und Bezahlung von Mitarbeiter*innen, auch in der Lieferkette
    • Verbot von Kinderarbeit und Zwangsarbeit
    • Einhaltung der ESG-Kriterien bei Dienstleistern und Lieferanten
    • Möglichkeiten zur Weiterentwicklung und Fortbildung von Mitarbeiter*innen
    • Ausschluss möglicher Kooperationen mit autoritären Regierungen
    • Verschiedene Formen der gesellschaftlichen Verantwortungsübernahme (Corporate Social Responsibility), etwa in Form von: 
      • Spenden und Sponsoring für soziale / kulturelle / ökologische Projekte (Corporate Giving)
      • Freistellung von Mitarbeiter*innen für freiwilliges Engagement (Corporate Volunteering)
    Social

    Governance

    Bei der Unternehmensführung sind unabhängige Aufsichtsgremien dafür zuständig, zu überprüfen, dass Korruption und wettbewerbswidriges Verhalten ausgeschlossen sind. Zudem verankern viele der Unternehmen eine erfolgsorientierte Vergütung der Vorstände bei dem Erreichen der Ziele im Bereich Nachhaltigkeit.

    Folgende Kriterien fließen mitunter in die Bewertung mit ein:

    • ethisch vertretbare Unternehmensführung
    • Einhaltung von Gesetzen und Regelwerken (Compliance)
    • Kommunizierte Unternehmenswerte und Richtlinien, Kodizes etc.
    • Klare Prozesse für Steuerung und Kontrolle
    • Diverse Zusammensetzung von unabhängigen Kontrollorganen, z.B. ein Aufsichtsrat mit unterschiedlichen Fähigkeiten, Hintergründen und Erfahrungen der Mitgliede
    • Chancengleichheit für Positionen
    • Verhinderung von Korruption, Bestechung, Betrug
    • unabhängiger Aufsichtsrat
    • Risikomanagement
    Governance

    ESG-Kriterien haben einen Ausschlusscharakter: Beachtet ein Unternehmen oder ein Staat bestimmte Werte und Kriterien nicht, können sie aus dem Investmentportfolio ausgeschlossen werden. Dieser Prozess heißt auch Negative Screening oder Exklusionsverfahren. Die meisten ESG-Investments gehen nach diesem Ausschlussprinzip vor.

    Einige ESG-Ratings setzen darüber hinaus Positivkriterien an. Beim Positive Screening wird unter anderem bewertet, ob das Unternehmen in seiner Branche zu den nachhaltigsten Akteuren gehört. Zählt eine Firma in ihrer Branche zu den Besten, wird sie gemäß dem Best in Class-Prinzip als positiv bewertet.



    Wer überprüft die ESG-Kriterien? 

    Die Vereinten Nationen haben gemeinsam mit Investoren sechs Prinzipien festgelegt, wie die ESG-Kriterien in den Investmentprozess einfließen sollen. Die unterzeichnenden Investorenorganisationen dieser „Principles for Responsible Investment“ (PRI) verpflichten sich, auf die Berücksichtigung der Kriterien im Investmentprozess hinzuarbeiten und darüber Bericht zu erstatten.  

    Seit 2017 sind börsennotierte Unternehmen in Europa dazu verpflichtet, regelmäßig Nachhaltigkeitsberichte anzufertigen. Diese finden sich in der Regel im Bilanzanhang. Neben Rating-Agenturen übernehmen ebenso auf ESG-Aspekte spezialisierte Agenturen die Überprüfung und Zusammenfassung der Informationen zu den entsprechenden Firmen und Konzernen.

    Diese stellen ihre Berichte dann Banken, Fondsgesellschaften oder den institutionellen Anlegern direkt zur Verfügung. Zur besseren Vergleichbarkeit wurden ESG-Scores erstellt, mit deren Hilfe sich die Unternehmen einfacher beurteilen lassen.

    Wer überprüft die ESG-Kriterien? 

    MSCI hat hier seine eigene Bewertungsskala eingeführt. Dabei verwendet MSCI eine regelbasierte Methodik, um Branchenführer und Ausreißer anhand ihrer Risiken gegenüber der ESG-Kriterien und ihrer Fähigkeit, diese Risiken im Vergleich zu anderen Unternehmen zu bewältigen, zu ermitteln.

    Das ESG-Rating reicht von führend (AAA, AA) über durchschnittlich (A, BBB, BB) bis hin zu abgeschlagen (B, CCC). Zur Einordnung von Aktien, festverzinslichen Wertpapieren, Krediten, Investmentfonds, Ländern und ETFs nutzt MSCI hauptsächlich öffentlich zugängliche Datenquellen. Eine Künstliche Intelligenz, Algorithmen und über 200 Analysten sind für die Recherche und Bewertung und die Bewertung der Unternehme zuständig.



    ESG-Risiken und -Chancen können je nach Branche und Unternehmen variieren. Beim MSCI ESG-Rating-Modell werden die ESG-Risiken (Key Issues) identifiziert, die für eine Unterbranche oder einen Sektor am wichtigsten sind. Das bedeutet, in unterschiedlichen Branchen werden demnach unterschiedliche Bewertungsmaßstäbe angesetzt und Unternehmen werden nur in Relation zu ihrer Branche bewertet.

    Ähnlich wie beim Nutri-Score kann es dann passieren, dass ein Konzern, der gesamtheitlich betrachtet, nicht die beste Bewertung hinsichtlich der ESG-Kriterien erlangen würde, innerhalb der eigenen Branche jedoch viel besser abschneidet als die Konkurrenz und damit ein besseres Rating erlangt.

    Kritik an den ESG-Kriterien

    Zunächst einmal lässt sich sagen, dass es prinzipiell begrüßenswert ist, dass es überhaupt derlei Kriterien gibt und diese in speziellen Indizes Berücksichtigung finden. So hast du als Anleger*in die Möglichkeit ohne selbst stundenlange Recherchen und Analysen durchführen zu müssen, in ein breites Paket an Ländern und Unternehmen investieren zu können.

    Kritik an den ESG-Kriterien

    Möchtest du gemäß eines Weltportfolios so breit wie möglich diversifizieren, reicht der MSCI World hier nicht aus, da neben den mittleren und großen Unternehmen, die kleineren Unternehmen (Small Caps) fehlen. Hinzu kommt, dass Schwellenländer hier nicht mit inbegriffen sind. Diese ließen sich zusätzlich über einen MSCI Emerging Markets (IMI) abbilden.

    Die Messung der ESG-Kriterien werden von auf Nachhaltigkeit spezialisierte Ratingagenturen übernommen. Im Gegensatz zum klassischen Rating sind damit nicht Unternehmen oder Emittenten die Auftraggeber, sondern die Investoren. Zu den bekanntesten gehören unter anderem Sustainalytics und Inrate, aber auch traditionelle Analysten wie Bloomberg und eben MSCI bieten das ESG-Rating an. 

    Dabei nutzen jedoch alle unterschiedliche Kennzahlensystem, um für die entsprechenden Unternehmen einen ESG Score zu berechnen. 



    Du als Anleger*in musst für dich selbst entscheiden, ob dir der Ansatz der ESG-Kriterien, in der Umsetzung teilweise über den Ausschluss oder die Best-in-Class Methode ausreichen, um ein Investment in den MSCI World ESG zu tätigen. Wenn ja, kann dies eine gute Möglichkeit sein, einen Teil deines Weltportfolios darüber abzubilden.

    Falls nein, gibt es weitere Nachhaltigkeitskriterien wir SRI, die strengere Regelungen bei der Bewertung ansetzen. Ansonsten bleibt dir nur die Option eigenständig die Unternehmen zu recherchieren und zu analysieren, die für dich in Frage kommen und nach deinen Werten und Normen hin zu überprüfen.

    eigenständig die Unternehmen zu recherchieren und zu analysieren,

    Dabei musst du mehr Zeit und Geld aufwenden, denn, um dich breit aufzustellen, musst du in eine Vielzahl verschiedenster Einzelaktien investieren. Diese Umstände solltest du bei deinen Überlegungen mit einbeziehen.  

    Kommt für dich ein Investment in den MSCI World ESG in Frage oder bist du vielleicht schon investiert? Dann schreib es mir gern in die Kommentare. Ich freue mich von dir zu lesen.

    Crowdinvesting Immobilien: Meine ersten Erfahrungen

    Crowdinvesting Immobilien: Meine ersten Erfahrungen

    Da ich immer offen für “neue” Investitionsmöglichkeiten bin, habe ich die Ohren gespitzt, als ich in einem Vortrag vom hobbyinvestor zum Thema “Mit Immobilien Geld verdienen, ohne welche zu besitzen” vom Crowdinvesting hörte. In diesem Blogbeitrag möchte ich dir kurz vorstellen, wie meine Erfahrungen mit meinem ersten Investment waren, wie das Ganze funktioniert und welche Plattformen du nutzen kannst.

    Crowdinvesting Immobilien: Was ist das überhaupt?

    In der Einleitung hatte ich das “neu” mal in Anführungszeichen gesetzt, denn Crowdinvesting ist keineswegs neu und gibt es bereits seit über 10 Jahren. Schon damals konnte man sich als Investor an Start-ups und Immobilien beteiligen.

    Seitdem ich mich mit meinen Finanzen auseinandersetze, waren und sind Immobilien eine Anlagemöglichkeit, die mir immer wieder unterkommt. Bisher habe ich mich allerdings dagegen entschieden, da es aktuell nicht meinen Zielen entspricht.



    Von daher, fand ich die Idee via Crowdinvesting in Immobilien zu investieren, sehr spannend. In der Regel wird eine Immobilie größtenteils mit Fremdkapital über eine Bank finanziert. Größtenteils bedeutet, dass maximal bis zu 60 – 70 Prozent von der Bank finanziert werden dürfen. Das hat gesetzliche und regulatorische Hintergründe.

    Aus diesem Grund nutzen viele Immobiliengesellschaften für die verbleibenden 30 – 40 Prozent auf weitere Investoren, die einen Teil des Eigenkapitals, sogenanntes Mezzanine-Kapital, zur Verfügung stellen.Üblicherweise kooperieren die Gesellschaften mit institutionellen Großanlegern, da diese in der Lage sind, die benötigte Finanzierungssumme aufzubringen.

    Crowdinvesting Immobilien: Was ist das überhaupt?

    Mit Crowdinvesting haben nun auch du und ich die Möglichkeit als Privatanleger in diese Anlageklasse einzusteigen. Zusammen stellen wir dann der Immobiliengesellschaft das fehlende Kapital für die Finanzierung zur Verfügung. Und nun fragst du dich vielleicht: “Warum sollte ich das machen?” Für deine Investition erhältst du die marktüblichen Zinsen für Mezzanine-Kapital institutioneller Großanleger.

    Diese können zwischen 5 und bei hoch risikobehafteten Anlagen auch bei 11 Prozent liegen. Das kommt auf die jeweilige Plattform und das entsprechende Projekt an.

    Was ist Mezzanine-Kapital und warum bekommst du dafür Zinsen?      

    Ursprünglich stammt der Begriff „Mezzanine“ aus der Architektur und bedeutet „Zwischengeschoss“. Im übertragenen Sinne verbindet Mezzanine-Kapital die Eigenschaften von Fremd- und Eigenkapital und nimmt damit eine Zwischenstellung zwischen erstrangigem Fremdkapital, also beispielsweise dem Bankkredit, und klassischem stimmberechtigten Eigenkapital ein.



    Mezzanine-Kapital ist eine Finanzierungsform, die ergänzend neben Eigen- und Fremdkapital, flexibel und auf die jeweiligen Bedürfnisse kapitalsuchender Unternehmen ausgestaltet werden kann. 

    Es besteht für die Unternehmen die Möglichkeit, die Eigenkapitalbasis zu verbessern, ohne (sofort) Gesellschaftsanteile abgeben zu müssen. Kapitalgeber, also wir als Privatanleger, bekommen Investitionsmöglichkeiten im eigenkapitalähnlichen Bereich mit adäquaten Rendite-Chancen, ohne das volle Exit-Risiko eingehen zu müssen.

    Was ist Mezzanine-Kapital und warum bekommst du dafür Zinsen?      

    Immobiliengesellschaften wollen möglichst viele Projekte parallel realisieren. Dazu benötigt jede Projekt-Finanzierung eine bestimmte Eigenkapital-Quote. Damit nicht das gesamte Kapital in nur wenigen Immobilien-Projekten dauerhaft gebunden wird, werden Anleger gesucht, die dabei unterstützen können. Im Gegenzug erhalten diese einen Teil des Gewinns in Form von Zinsen.

    Ist mithilfe des Crowdinvestings dann genügend Kapital zusammengekommen, finanziert die Bank einen Großteil des Projektes über ein vergleichsweise günstiges Darlehen. Die Immobiliengesellschaft bekommt damit also bessere Konditionen bei der Bank. 

    Dadurch wiederum bleiben die gesamten Finanzierungskosten auf einem wirtschaftlichem Niveau mit dem ausreichend Gewinn erzielt werden kann, um somit deutliche höhere Mezzanine- und Eigenkapitalverzinsung zu erwirtschaften.  



    Crowdinvesting Immobilien: Welches Risiko entsteht dabei für mich?

    Eine typische EIgenschaft von Mezzanine-Finanzierungen ist die Nachrangigkeit. Mezzanine-Kapital ist gegenüber Fremdkapital nachrangig gestellt. Im Insolvenzfall werden Mezzanine-Kapitalgeber also erst nach allen anderen Gläubigern bedient. 

    Bei einem Nachrangdarlehen treten die Gläubiger im Falle einer Insolvenz oder Liquidation mit ihrer Forderung hinter alle anderen Forderungen aus Fremdkapitalfinanzierungen zurück. Bedeutet, wenn das Projekt, in das du investiert hast, nicht läuft, würdest du erst nach allen anderen dein Geld bekommen. Da kann es gut sein, dass für dich nichts mehr übrig bleibt und dein angelegtes Geld futsch ist.

    Crowdinvesting Immobilien: Welches Risiko entsteht dabei für mich?

    Dieses Risiko solltest du jedoch im Vorhinein abwägen. Du kannst dir vorab genau anschauen, welche Immobilie du mitfinanzieren möchtest. Klingt das Projekt an sich, für dich schon unattraktiv, halte lieber nach einer neuen Option Ausschau. Darüber hinaus kannst du beispielsweise bei BERGFÜRST bereits ab einem Betrag von 10 Euro einsteigen.

    Eine solche Minisumme ist wenig zielführend. Das heißt aber natürlich auch nicht, dass du direkt 100.000 Euro investieren musst. Auch beim Crowdinvesting mit Immobilien kannst du auf Diversifikation setzen und musst nicht alle Eier in einen Korb legen.

    Hinzu kommt, dass das Nachrangdarlehen hat eine fest vereinbarte Laufzeit hat. Du bindest dein Kapital damit über einen Zeitraum von etwa 1,5 bis 3 Jahre. Am Ende dieser Laufzeit besteht eine Rückzahlungsverpflichtung. Für das Risiko des Nachranges erhalten die Investoren eine über dem Durchschnitt klassischer Darlehen liegende Verzinsung.



    Die Gläubiger eines Nachrangdarlehens haben keine Mitbestimmungs- oder Stimmrechte im Unternehmen. Ihr Verlustrisiko ist auf die Darlehenssumme beschränkt. Also du verlierst nie mehr, als du eingesetzt hast. 

    Crowdinvesting Immobilien: Welche Plattformen kannst du nutzen und was solltest du beachten?

    An dieser Stelle kann ich nur von meinen eigenen Erfahrungen berichten. Als ich das erste Mal von Crowdinvesting für Immobilien gehört habe habe ich mich direkt bei BERGFÜRST, Exporo und Estateguru angemeldet. Diese drei möchte ich dir kurz vorstellen.

    Crowdinvesting Immobilien: Welche Plattformen kannst du nutzen und was solltest du beachten?

    BERGFÜRST

    Möchtest du bei BERGFÜRST ein Projekt finanzieren, musst du zunächst deine Personalausweisnummer und deine Bankdaten hinterlegen. Das geht super schnell und unkompliziert. Dann kann es auch schon direkt losgehen. Schon ab 10 Euro, die du zu Beginn sogar gutgeschrieben bekommst, kannst du dann mit deinem ersten Investment starten.

    BERGFÜRST

    Doch, wo sind die Projekte? Ja, hier heißt es schnell sein. Die Crowdinvesting-Projekte sind super beliebt und Beträge von 2,5 Millionen Euro sind meist innerhalb von zwei bis drei Stunden finanziert. Am besten trägst du dich für die Frühzeichner-Mails ein, damit du bereits einen Tag vorher über Uhrzeit und Start der neuen Projekte informiert wirst.

    Die Zinsen liegen bei BERGFÜRST zwischen 5% – 7% p.a. und deinen Anlagebetrag kannst du frei wählen. Hier bin ich auch mit meinem ersten Versuch gestartet und habe 2.000 Euro investiert, um erst einmal reinzukommen. Weitere Projekte sollen folgen. Doch bis die nächste Finanzierung ansteht, muss ich warten.

    Zudem kannst du bei BERGFÜRST einen Sparplan anlegen und so regelmäßig in unterschiedliche Projekte investieren. Allerdings scheint das gerade nicht möglich zu sein, da die Einzahlungsphase beendet ist.

    BERGFÜRST_Sparplan anlegen

    Darüber hinaus kannst du über den Sekundärmarkt, auf dem sogenannten “Handelsplatz” in bereits erfolgreich finanzierte Projekte einsteigen. Allerdings habe ich das selbst noch nicht getestet und kommt für mich auch erstmal nicht in Frage. Hier wird der Kurs individuell vom Verkäufer festgelegt. Häufig kaufst du die Anteile dann vor Ende der Laufzeit teurer ab.



    Exporo    

    Hier gibt es ebenso die Möglichkeit sich die Frühzeichner-Mails zukommen zu lassen, denn es besteht das gleiche Problem, wie bei BERGFÜRST: SCHNELL SEIN LOHNT SICH! Die EInstiegssumme liegt hier bei 500 Euro und bei einem Maximalbetrag von 25.000 Euro. Zu Beginn bekommst du hier einen Gutschein von 100 Euro, der dir das erste Investment versüßen soll.

    Exporo

    Bei Exporo wollte ich gern mit meinem ersten Projekt starten, bin aber leider nicht durch den Identifizierungsprozess gekommen. Diesen kann man via IDNow oder per VideoIdent durchführen. Zumindest über die App hat es bei mir bisher nicht geklappt und ich bin in Klärung, wie es hier weitergeht. 

    Die Renditen bewegen sich hier ebenfalls in dem Bereich zwischen 5 und 7 Prozent und auch die Laufzeiten sind ähnlich. Hast du also vielleicht gerade das letzte Projekt bei BERGFÜRST verpasst, lohnt es sich für dich ei Exporo reinzuschauen. Innerhalb der letzten zwei Wochen gab es zwei spannende Projekte, die wie gesagt aber innerhalb weniger Stunden voll finanziert waren.



    Estateguru

    Während Exporo und BERGFÜRST Projekte vordergründig aus Deutschland beziehungsweise dem deutschsprachigen Raum anbieten, hast du die Möglichkeit bei Estateguru in Immobilien in ganz Europa zu investieren. Dazu gehören neben Deutschland, Niederlande, Großbritannien, Irland, Portugal und Spanien ebenso Litauen, Estland, Lettland und Finnland. 

    Estateguru

    Durchschnittlich konnte ein Estateguru damit über 11 Prozent Rendite einfahren, aber ACHTUNG: Wie immer kommt auch bei dieser Geldanlage Rendite von Risiko. Seit 2013 hat sich Estateguru, mit Sitz in Estland, zu einem führenden europäischen Marktplatz für kurzfristige, immobilienbesicherte Kredite aufgeschwungen.  

    Hier bekommst du sehr schnell, sehr viele Angebote, um dein Geld anzulegen. Bisher habe ich dort noch kein Projekt mitfinanziert, da ich mich mit der Plattform erst noch näher vertraut machen möchte. 

    Was hältst du von Crowdinvesting Immobilien? Ist das interessant für dich oder konntest du bereits Erfahrungen in dem Bereich sammeln? Schreib es mir gern in die Kommentare. Ich freue mich von dir zu lesen 🙂

    70/30 Portfolio: Simpel und trotzdem effektiv?

    70/30 Portfolio: Simpel und trotzdem effektiv?

    Portfoliostrukturen gibt es wie Sand am Meer. Ob Weltportfolio nach Gerd Kommer, Allwetter-Portfolio von Ray Dalio oder Swensen-Portfolio – die Möglichkeiten sind unbegrenzt. Doch in einem sind sich viele Anleger*innen einig: das 70/30 Portfolio ist eines der bekanntesten und beliebtesten Varianten. Warum das so ist und ob diese Portfoliostruktur etwas für dich ist, liest du in diesem Blogbeitrag!

    Was ist das 70/30 Portfolio?

    Wie ich gerade schon angesprochen habe, gibt es unzählige Möglichkeiten dein Portfolio aufzubauen. Bei der 70/30 Variante handelt es sich um ein Weltportfolio, das sich aus zwei ETFs zusammensetzt. Zum einem dem MSCI World und zum anderen dem MSCI Emerging Markets.

    Nochmal kurz zur Erklärung:

    • ETFs (Exchange Traded Funds) sind Fonds, die sich auf einen Index beziehen. Ein Index von dem du sich schon häufig gehört hast, ist der DAX. Der Deutsche Aktienindex. Dieser bildet die Wertentwicklung der 40 größten, deutschen, börsennotierten Unternehmen ab. Möchtest du nun, weil du an die Deutsche Wirtschaft glaubst, in diese 40 Unternehmen investieren, hast du zwei Möglichkeiten:

    1. Du suchst dir die entsprechenden Aktien heraus und kaufst dir Anteile für dein Portfolio. Der Nachteil dabei ist, dass du für jeden Kauf und Verkauf Gebühren zahlen musst. Der Vorteil hingegen, dass du selbst entscheiden kannst, welche Aktien in dein Portfolio wandern. Gefällt dir eines der 40 Unternehmen nicht, kaufst du davon keine Anteile.



    2. Du investierst in einen ETF, der sich auf den DAX bezieht. Schließlich ist es nicht möglich in den DAX zu investieren, da dieser nur Abbildung ist. Mit einem ETF steht dir somit die Option offen, auf einen Schlag gleichzeitig in diese 40 Unternehmen zu investieren. Du kannst breit diversifizieren und somit dein Risiko eines Totalverlustes verringern.

    Umso breiter dein Portfolio gestreut ist, umso besser kannst du weniger gut performende mit besser performenden Aktien ausgleichen. Auf der anderen Seite musst du dir damit alle 40 Unternehmen ins Boot holen. Darüber hinaus sind diese nach Marktkapitalisierung gewichtet.  

    Umso breiter dein Portfolio gestreut ist, umso besser kannst du weniger gut performende mit besser performenden Aktien ausgleichen.

    Das bedeutet, mit einem Investment in einen DAX ETF, würde der größte Anteil deines Geldes unter anderem in die Unternehmen Linde, SAP, Siemens, Allianz und Airbus fließen. 

    Ein Investment in einen DAX ETF würde ich dir nicht empfehlen

    Ich habe gerade ja schon kurz angesprochen, warum Diversifikation so wichtig ist. Um ein optimales Rendite-Risiko-Verhältnis zu erreichen, ist es sinnvoll sich in seinen Investments breit aufzustellen. Dazu gehört, nicht nur in verschieden Unternehmen, sondern ebenso in unterschiedliche Branchen, Regionen, Länder und Asset-Klassen zu investieren.

    Daher ist die Anlage in nur deutsche Unternehmen wenig zielführend. Schaut man sich die Entwicklung der Vergangenheit an, lohnt es sich, seine Investitionen weltweit zu streuen. Die einfachste Umsetzung kann dabei über den MSCI ACWI IMI erfolgen.



    Was ist der MSCI ACWI IMI?

    MSCI (Morgan Stanley Capital International) ist ein US-amerikanischer Finanzdienstleister, der zahlreiche Indizes bereitstellt. Darunter auch den MSCI ACWI IMI. ACWI IMI steht für All Country World + Investable Market Index. Dieser umfasst neben 23 Industrie- ebenso 24 Schwellenländer und zudem große, mittlere und kleine Unternehmen. 

    Damit beinhaltet ein ETF basierend auf den MSCI ACWI IMI über 9.200 Aktien und deckt 99 Prozent der Marktkapitalisierung in dieser Region ab. Das bedeutet, du kannst auf einen Schlag in über 9.000 Unternehmen gleichzeitig investieren. Und das bereits ab 1 Euro.

    Was ist der MSCI ACWI IMI?

    Viele Broker wie ING beispielsweise bieten bereits Sparpläne ab einem Euro an. Wenn möglich solltest du natürlich mit einem höherem Investment einsteigen. Wie hoch genau, hängt von deinen finanziellen Zielen und deiner persönlichen Lebenssituation ab.

    Wenn du Hilfe bei der Definition deiner Ziele benötigst, lass uns doch gern gemeinsam darüber sprechen. Buche dir dafür gern ein kostenloses Erstgespräch oder schreibe mir unter jessica.howad@googlemail.com

    Die Vor- und Nachteile des MSCI ACWI IMI  

    Bevor wir gleich zum 70/30 Portfolio kommen und wie du dieses umsetzen kannst, lass uns kurz noch darüber sprechen, welche Vor- und Nachteile der MSCI ACWI IMI hat. Im Prinzip könntest du ja an dieser Stelle schon sagen, deine Strategie und deine Portfoliostruktur stehen fest.

    Buy-and-Hold mit einem weltweit diversifizierten ETF und fertig. Ja, das könntest du machen, aber du könntest auch versuchen, diese Struktur weiter zu optimieren und ein für dich noch besseres Rendite-Risiko-Verhältnis herausarbeiten. 



    Der MSCI ACWI IMI bietet dir die Möglichkeit extrem breit zu streuen, das Risiko eines Totalverlustes zu verringern und das gleichzeitig ab einem sehr geringen Einsatz. Auf der anderen Seite musst du jedoch die vorgegebenen Strukturen des Indexes genauso hinnehmen.

    Was meine ich damit? Die Unternehmen und damit ebenso die Regionen und Länder werden nach ihrer Marktkapitalisierung gewichtet. Das bedeutet, dass unter anderem die USA ganz besonders stark repräsentiert sind. Und zwar mit satten 60 Prozent. Andere Länder hingegen, sind deutlich geringer vertreten. EIn Beispiel: das zweite Land, das in der Gewichtung auf die USA folgt, ist Japan mit gerade einmal 6 Prozent.

    USA ganz besonders stark repräsentiert

    Investierst du also 100 Euro in einen ETF, der sich auf den MSCI ACWI IMI bezieht, entfallen davon etwa 60 Euro auf US-amerikanische Unternehmen. Die Gewichtung nach Marktkapitalisierung hat sich in der Vergangenheit jedoch nicht immer als profitabelste Option herausgestellt. Das bringt uns wieder zurück zum 70/30 Portfolio.

    Wie kannst du deine eigene Gewichtung vornehmen?

    Um dieses starre Konstrukt auszuhebeln und selbst zu bestimmen, wie stark du Industrieländer und Schwellenländer in deinem Portfolio gewichtest, solltest du dein Portfolio in mehrere ETFs unterteilen.

    Keine Panik. Mit mehrere ETFs meine ich jetzt nicht 5, 10 oder 20 ETFs, sondern lediglich 2. Das ist zum einen der MSCI World (IMI) und der MSCI Emerging Markets IMI. “Was ist das denn jetzt schon wieder?”, wirst du dich jetzt vielleicht fragen. Lass mich dich kurz abholen.



    MSCI kennst du bereits. Der MSCI World ist ein Index, der sich nur auf Industrieländer bezieht. Sprich, das ist der Anteil aus dem MSCI ACWI IMI, der diese Region umfasst. Das IMI habe ich beim MSCI World mal in klammern gefasst. Der MSCI World enthält in der Regel nur mittlere und große Unternehmen. 

    Im Sinne der breiteren Diversifikation wäre es jedoch sinnvoll ebenso die kleineren Unternehmen mit einzubeziehen. Nur wird derzeit kein ETF auf den MSCI World IMI angeboten, deshalb habe ich es hier in Klammern gesetzt. Möglich wäre es, den Anteil der kleineren Unternehmen über den MSCI World Small Cap abzubilden. Dann würdest du in deinem Portfolio bei 3 ETFs landen. 

    Anteil der kleineren Unternehmen über den MSCI World Small Cap abzubilden.

    Bleiben wir jedoch erstmal bei der Anzahl. Der MSCI Emerging Markets IMI fokussiert sich, du kannst es dir wahrscheinlich schon denken, auf die Schwellenländer. Damit ergibt eine Kombination aus MSCI World (IMI) und MSCI Emerging Markets IMI den MSCI ACWI IMI. Nur mit der kleinen Besonderheit, dass du nun selbst bestimmen kannst, wie hoch du den Anteil an Industrie- und Schwellenländern gewichten möchtest.

    Darum ist das 70/30 Portfolio sinnvoll 

    Zunächst einmal besteht das 70/30 Portfolio nur aus zwei ETFs. Zum einen den MSCI World, der mit 70 Prozent in das Portfolio wandert und dem MSCI Emerging Markets, der die restlichen 30 Prozent ausmacht. Das bedeutet, dass von 100 Euro, 70 Euro in Industrieländer und 30 Euro in Schwellenländer investiert werden.

    Damit befinden wir uns im Übrigen bereits auf der Asset-Allocation Level 2. Auf der Asset-Allocation Level 1 solltest du bestimmen, wie hoch der Anteil sein sollte, den du risikoarm (z.B: auf einem Tagesgeldkonto) postierst und wie hoch der risikobehaftete Anteil, in diesem Falle für ETFs sein soll.



    Diese Portfolio-Variante ist besonders einsteigerfreundlich, da sie nur aus zwei ETFs besteht. Das sorgt für Übersichtlichkeit und auch das Rebalancing ist mit weniger Aufwand verbunden. Aber natürlich geht es hier nicht nur um Einfachheit, sondern ebenso um deine Rendite.

    Historische Daten haben gezeigt, dass die Kombination und Gewichtung des 70/30 Portfolios das ideale Rendite-Risiko-Verhältnis hervorbringen. Durch die globale Diversifikation verringert sich das Risiko. Die Schwellenländer können als Renditeboost dienen. Das macht das 70/30 Portfolio zu einer attraktiven Anlagestruktur.

    Darum ist das 70/30 Portfolio sinnvoll 

    Jedoch sei dazu gesagt, dass ein Blick zurück niemals voraussagt, wie sich die Kurse in der Zukunft entwickeln werden. Die Schwellenländer haben in den vergangenen Jahren zu einer positiven Entwicklung beigetragen, schwächeln in letzter Zeit aber mehr. 

    Zudem solltest du bei deiner Investition immer die Kosten im Auge behalten. Bei Kauf eines ETFs fällt eine sogenannten TER (Total Expense Ratio) an. Diese kann bei ETFs etwa zwischen 0,12 – 0,50 Prozent p. a. liegen. Das ist der Betrag, den du für das Halten der Anteile zahlen musst.

    Dabei musst du dich um nichts kümmern. Die entsprechenden Beträge werden automatisch abgebucht. Beim Kauf und der Zusammensetzung deines Portfolios gilt es allerdings darauf zu achten, dass die TER möglichst niedrig ist. Schließlich schmälern jegliche Art von Kosten, deine Rendite. Diesen Faktor solltest du bei deiner Portfoliostruktur und Auswahl deiner ETFs berücksichtigen. 

    Aber auch da kann das 70/30 Portfolio punkten, da ein MSCI World und ein MSCI Emerging Markets bereits ab 0,12 Prozent beziehungsweise 0,14 Prozent zu bekommen sind. 

    Welche Struktur nutzt du? Ist das 70/30 Portfolio eine attraktive Option für dich? Schreib es mir gern in die Kommentare. Ich freue mich von dir zu lesen 🙂