Medien – Bereicherung oder Zeitverschwendung?

    Medien – Bereicherung oder Zeitverschwendung?

    Medien – Bereicherung oder Zeitverschwendung?

    Das Netflix, Insta und Co. echte Zeitfresser sein können, sollte jedem spätestens nach dem letzten Serien-Marathon (den wir alle schon mal hatten) bewusst sein. Nichtsdestotrotz haben die Medien natürlich auch ihre Daseinsberechtigung. Sei es, um sich Inspiration zu holen, etwas neues zu lernen, das Weltgeschehen zu verfolgen oder sich auch einfach mal zu entspannen aka berieseln zu lassen. Vor allem im Hinblick auf Produktivität und Sinnhaftigkeit unserer Freizeitgestaltung kann unser Umgang mit Medien einen ganz entscheidenden Faktor darstellen.

    Titelbild: Unsplash / Julius Drost / 2019

    Wie ist die Mediennutzung in Deutschland?

    In einer Studie von 2018 des Verbandes für Private Medien [Quelle:  https://www.vau.net/pressemitteilungen/content/ mediennutzung-2018-deutsche-nutzen-erstmals-9-stunden-taeglich ] wird festgestellt, dass die Mediennutzung auf 10,5 Stunden pro Tag angestiegen ist. Ok, das überrascht jetzt erstmal nicht so sehr, da dazu neben dem klassischen TV und Radio, auch Internet, E-Books und die Nutzung des Smartphones zählen. Ich finde es fast überraschender, dass es nicht mehr ist. Nutze ich doch beispielsweise von morgens bis Abends mein Smartphone, um Instagram, Hörbücher oder Musik zu konsumieren und an manchen Abenden vor dem Fernseher auch alles gleichzeitig. 

    Aber weiter im Text.

    Erstaulich finde ich hier nur, dass das Fernsehen immer noch an vorderster Stelle liegt. Sind da die Streamingdienste eigentlich schon mit inbegriffen? So oder so verbringen wir Deutschen also gern 236 Minuten täglich vor dem TV. Das sind einfach mal fast vier Stunden pro Tag! Wow, das ist fett! Selbstverständlich muss man hier auch mit einbeziehen, dass sich die Altersspanne von 14 bis 69 Jahre erstreckt. Wenn ich mich zurückerinnere habe ich als Teenager auch noch bedeutend mehr Fernsehen geschaut, als das jetzt der Fall ist. Und auch bei einem Rentner kann ich mir gut vorstellen, dass die eine oder andere Stunde mehr des Tages mit “Rote Rosen” und Florian Silbereisen verstreicht.     

    Nutzung des Internets

    In den Auswertungen der ARD/ZDF Onlinestudie von 2017/2018 wird die Internetnutzung noch mal in Minuten aufgeschlüsselt. Spannend finde ich dabei, dass insgesamt so wenig Zeit auf die Streamingdienste und den Bereich Musik verfällt. Ebenso überraschend sind für mich die starke Nutzung von WhatsApp, E-Mail und anderen Messengerdiensten.

    Nutzung der Streamingdienste

    Ebenso ging aus der Studie hervor, dass die Nutzung von Streamingdiensten im Jahre 2018 gerade mal 17 Minuten betrug. Da hier alle Altersklassen mit einbezogen (14 bis über 70 Jahre) werden, um die Nutzungsdauer der Zielgruppe herauszufinden, muss man sich eher an der Behauptung von Cindy Holland orientieren. Die “Vice President of original Content” bei Netflix sagt, dass der klassische Netflix-Nutzer pro Tag etwa zwei Stunden den Streamingdienst in Anspruch nimmt. Dabei handelt es sich hierbei wahrscheinlich um die Gruppe der 14- bis 29- Jährigen und das weltweit. Dabei gilt es zusätzlich zu bedenken, dass Netflix ja nur ein Streamingdienst von vielen ist, aber mitunter der beliebteste.

    [Quelle: http://www.ard-zdf-onlinestudie.de/files/2019/Ergebnispraesentation_ARD_ZDF_Onlinestudie_PUBLIKATION_extern.pdf]

    Nutzung soziale Medien

    In dem von We are Social und Hootsuite veröffentlichten Digital Report 2019 wurde festgestellt, dass die durchschnittliche Internet-Nutzungsdauer bei mehr als 4,5 Stunden liegt. Davon entfallen etwas mehr als eine Stunde auf die sozialen Medien.



    Meine persönliche Nutzungsdauer (privat an einem Wochentag)

    Jetzt haben wir mal einen kleinen Rundumschlag über die verschiedenen Kanäle und Medien gemacht, die uns den ganzen Tag über so begleiten. Zeit eine eigene Bilanz zu ziehen.

    Hörbücher: 180 min

    Musikstreaming (Spoitify / iTunes): 210 min 

    Podcasts: 30 min

    Streaming (Netflix): 40 min 

    Bücher: 60 min

    Instagram: 44 min 

    WhatsApp: 10 min

    Skype: 30 min

    Private E-Mails: 40 min 

    Herkömmliches TV / Radio / Facebook: 0 min

    Mein TV-Konsum

    Häufig liest man ja in vielen Blogs oder hört in Podcasts, dass die besonders “erfolgreichen” Menschen (etwas spitz formuliert, aber ich denke ihr versteht was ich meine) erst gar keinen Fernseher haben. Wie wir ja in den Anfangsstudien gesehen haben, ist TV (ich setze das mal hier auch mit Streaming gleich) einer der größten Zeitfresser bei der Freizeitgestaltung ist. Daher möchte ich hier nochmal gesondert auf das Thema eingehen.

    Als ich damals mit meinen Mann (vor nunmehr als sieben Jahren) zusammenzog, war das bei uns ähnlich. Bei uns stand so ein ganz altes Röhrenteil rum, das auch nur benutzt wurde, wenn mein Mann eine DVD für die Vorbereitung einer Unterrichtsstunde anschauen musste. Das Ding hatte weder Kabel- noch Internetanschluss, so wie heute üblich. Und wir fanden es super. Zu der Zeit war tatsächlich Radio das Medium unserer Wahl. Auch später, nachdem wir in eine größere Wohnung zogen, lebten wir über ein halbes Jahr ohne Fernseher, da ich immer überzeugt war, dass wir das nicht brauchen würden. Irgendwann kam dann aber ein Moment, ich glaube dieser fiel mit dem Kauf einer neuen Playstation zusammen, an dem wir uns doch dazu entschieden wieder einen Fernseher anzuschaffen. Danach ging alles recht schnell. Netflix-Abo und gestreamt, was das Zeug hielt. Also ich glaube unser Serien-Konsum war zu dieser Zeit recht hoch und das blieb auch die letzten Jahre so. Mal schauten wir weniger, mal etwas mehr.

    Nachdem wir im Sommerurlaub nicht ein Mal die Glotze anhatten, passierte etwas merkwürdiges. Auch zu Hause blieb der Bildschirm schwarz. Und das für ganze zwei Monate und fünf Tage. Gebrochen wurde dieser Lauf eines schönen, aber auch langweiligen Sonntag-Nachmittags, als ich mich einfach nur ein bisschen ablenken wollte. An sich war die Auszeit aber sehr schön, gefüllt mit Hörbücher und mehr Gesprächen. Manchmal habe ich jedoch das Gefühl, dass mich das Fernsehen schauen entspannt und deshalb gibts jeden Abend mal wieder eine Dreiviertelstunde Netflix. Ich versuche dann darauf zu achten, dass wir bis zum Schlafengehen noch eine Stunde Zeit haben, in der wir lesen, um den Kopf etwas runter zu fahren. 

    Wie kannst du deine Zeit erfassen?

    Falls du bisher immer Probleme mit dem Zeitmanagement hattest oder dir nicht mehr ganz sicher warst, wann du wie viel Zeit mit welcher Tätigkeit verbracht hast, können Time-Tracking Apps Abhilfe schaffen. In den Apps kannst du ganz leicht deine Aufgaben eintragen, diese in Sub-Aufgaben unterteilen und auch hierachisch ordnen. Ich nutze derzeit Eternity Time Log. So bekomt man eine gute Übersicht über die einzelnen Tätigkeitsfelder des Tages. Mir geht es hier nicht darum für jedes kleine Projekt die Zeit genau zu erfassen, sondern wirklich für die Übergeordneten Kategorien, wie Lesen, Social Media, TV, Musik hören und so weiter. Natürlich kann man eine solche Übersicht auch ncoh viel detaillierter gestalten. Wenn du dich für andere Time-Tracing Apps interessierst, gibt es hier eine sehr gute Zusammenfassung:

    Wo ist nur die Zeit geblieben? Time-Tracking-Apps für Webworker

    Fazit: Wir sind den ganzen Tag von irgendwelchen Medien umgeben. Irgendetwas dudelt immer, leuchtet uns entgegen oder pinkt uns an. Daher finde ich es besonder wichtig, sich die Zeit, die man mit einer bestimmten Tätigkeit verbringt, sei es E-Mails checken, durch die Instagram-Timeline zu scrollen oder einen Netflix Serienmarathon starten, bewusst vor Augen zu führen. Der Tag hat für uns alle nur 24 Stunden und jeder von uns hat Ziele, die er erreichen möchte. Ich hab dann in den allermeisten Fällen auch überhaupt kein Problem damit, den Fernseher inmitten der spannendsten Stelle des Films auszuschalten (mein Mann kann ein Lied davon singen), wenn das TV Zeitkontingent abgelaufen ist. Auch hier gilt, wie in allen Bereichen des Lebens (ich weiß es klingt abgedroschen, aber das macht es nicht weniger wahr) “Balance is the key”. Ich hab keine Lust mir das Fernsehen komplett zu verbieten oder am besten das Ding gleich aus unserer Wohnung zu verbannen, denn auch ich möchte mal zwei Folgen “Stranger Things” nacheinander schauen. Ich lese ja auch mal zwölf Stunden lang ein Buch, wenn mir danach ist. Mir muss währenddessen aber bewusst sein, dass mir dabei die Zeit an anderer Stelle fehlt oder ich im Idealfall bereits alle anderen Aufgaben abgehakt hab. Dann schleicht sich weder das schlechte Gewissen ein, noch der Druck, der entsteht wenn etwas nicht erledigt ist. Ich glaube, dass feste Zeitvorgaben, wie bei der Erledigung von Aufgaben im Berufsalltag, genauso auch bei der Freizeitgestaltung helfen können, sich nicht in seinen Medienkonsum zu verlieren. 

    Bestimmen deine Bedürfnisse dein Kaufverhalten?

    Bestimmen deine Bedürfnisse dein Kaufverhalten?

    Bestimmen deine Bedürfnisse dein Kaufverhalten?

    Wir haben ständig irgendein Bedürfnis, das befriedigt werden will. Sind Hunger und der Wunsch nach Schlaf gestillt, gibt es immer wieder etwas neues, nach dem wir streben. Wie genau diese Bedürfnisse deine Entscheidungen beeinflussen und wie du damit umgehen kannst, darum soll es in diesem Beitrag gehen.  

    Die Maslowsche Bedürfnispyramide

    Jeder von uns hat Bedürfnisse. Geht man dabei nach der fünfstufigen Maslowschen Bedürfnispyramide beginnen diese bei den physiologischen Grundbedürfnissen, wie schlafen und essen und erstrecken sich bis hin zum Bedürfnis der Selbstverwirklichung. 

    Bei den ersten vier Stufen der Pyramide handelt es sich um Defizibedürfnisse. Diese sollten erfüllt werde, da dies sonst negative physische und seelische Folgen nach sich ziehen kann. Die Selbstverwirklichung, also die fünfte Stufe der Pyramide kann nie gänzlich erfüllt werden. Diese Ebene wird auch als Wachstumsbedürfnis bezeichnet. Naturgemäß strebt alles (auch in dir) nach Weiterentwicklung. 

    Nur, wenn die Bedürfnisse der unteren Ebene erfüllt sind, kann man sich um die Ansprüche des nächst höher gelegenen Levels kümmern. Die meisten von uns haben das Glück die Erfüllung unserer Wünsche in allen Bereichen der Pyramide zu finden. Nichtsdestotrotz haben wir stets das Gefühl, uns würde es fehlen. Wir streben nach mehr. Mehr Anerkennung, mehr Macht, mehr Geld, mehr materieller Wohlstand, mehr Wissen, mehr Fähigkeiten, …

    Die Frage ist: Wodurch versuchen wir dieses “Mehr” zu erlangen?

    Welches Bedürfnis versuchen wir durch beispielsweise eine teure Reise, das neue iPhone, das extravagante Kleid oder ein schnelles Auto zu befriedigen? Ich finde diese Frage ist gar nicht immer so leicht zu beantworten. Möchte ich Beachtung, Bewunderung, als eine bestimmte Art von Person wahrgenommen werden? Auch, wenn sich die Antwort auf diese Frage nicht immer sofort offenbart, ist es umso besser sie sich regelmäßig zustellen. Warum tue ich, was ich gerade tue und fehlt mir momentan etwas? Könnte ich dieses Bedürfnis, das ich habe, auch anders erfüllen? Aus diesem Grund solltest du stets deine Bedürfnisse im Blick behalten.

    Titelbild: Unsplash / Milan Popovic / 2019

    Was sind Bedürfnisse?

    Ein Bedürfnis entsteht daraus, dass du das Gefühl hast, dass sich in deinem Leben ein Mangel einstellt. Hast du zum Beispiel zehn Stunden am Stück gearbeitet, stellt sich schnell das Bedürfnis nach einer Entspannungsphase ein. Andere Bedürfnisse könnten sein:

    • Sicherheit
    • Aufmerksamkeit
    • Anerkennung
    • Aktivität
    • Ruhe
    • Freiheit
    • Familie
    • Genuss
    • Kreativität 

    Und natürlich noch viele mehr. Selbstverständlich werden uns unsere (vermeintlichen) Bedürfnisse nicht nur durch Werbung und Influencer eingeimpft, sondern haben auch eine essenzielle Bedeutung. Nicht nur, dass der Wunsch nach Nahrung, Wasser und sozialen Kontakten dein Überleben sichern soll, sondern die Erfüllung deiner Bedürfnisse macht dich auch gleichzeitig zufriedener und glücklicher. Dadurch hast du die Zeit und Energie dein Leben aktiv zu gestalten und dich weiterzuentwickeln. Daher ist es sehr wichtig, dass du darauf achtest, welche deiner Bedürfnisse gerade erfüllt sind und um welche du dich mal wieder kümmern müsstest.



    Das Konzept der Bedürfnistöpfe

    Manchmal ist es gar nicht so einfach alle seine Bedürfnisse zu kennen und zu benennen, was einem gerade fehlt. Als Hilfestellung gibt es das Konzept der Bedürfnistöpfe. Dafür stellst du dir einfach für jedes deiner Bedürfnisse einen Behälter vor. Je nachdem wie sehr das jeweilige Bedürfnis befriedigt ist, so voll ist auch der entsprechende Topf. 

    Beispiel:

    Hobby

    Arbeit

    Kreativität

    Du entscheidest, wie deine Bedürfnistöpfe benannt werden sollen. Nur du selbst kannst das für dich festlegen. Wichtig ist nur, dass du genau weißt, was sich hinter welcher Bezeichnung verbirgt. Auch du allein entscheidest wie die Füllhöhe des jeweiligen Topfes gerade aussieht.

    Die Füllmenge der verschiedenen Bedürfnistöpfe hängt von deinen Erfahrungen und Erlebnissen im Alltag ab und kann sich dementsprechend verändern. Hattest du gerade einen sehr schönen trubeligen Familientag, sehnst du dich am Abend vielleicht nach etwas Ruhe und Entspannung oder möchtest gern allein sein.

    Familie

    Entspannung

    Allein sein

    Je voller dein Bedürfnistopf ist, um so zufriedener bist du in diesem Bereich gerade. Neigt sich einer deiner Töpfe gerade dem Ende zu, musst du aktiv werden und dich um dieses Bedürfnis kümmern. Natürlich müssen sich die Bedürfnisse nicht immer gegenseitig widersprechen. Du kannst auch einen langen, aber sehr produktiven Arbeitstag haben und dich nach Ruhe sehnen, aber gleichzeitig in beiden Situationen stets Freude empfinden. Der Freuden-Topf leert sich nicht, nur, weil du dich gerade ausruhst oder, weil du produktiv arbeitest.

    Arbeit

    Ruhe

    Freude

    Du solltest auf deine Bedürfnistöpfe sowohl einen kurzfristigen als auch einen langfristigen Blick werfen. Sind einige deiner Bedürfnistöpfe nur über einige Tage geleert, ist das meist unproblematisch. Angenommen du hast gerade im Job ein großes Projekt zu stemmen, das einen größeren Arbeitseinsatz erfordert und du möchtest bei dieser Aufgabe dein bestes geben. Dann ist es quasi notwendig, dass der Wunsch nach viel Entspannung und sehr umfangreicher Familienzeit erstmal hinten anstehen muss. Hält dieser Zustand aber beispielsweise über mehrere Monate an, besteht Handlungsbedarf. Denn das wird dich auf Dauer eher unzufrieden machen. 

    Die Füllmenge unserer Bedürfnistöpfe nehmen wir ganz individuell und je nach Situation unterschiedlich wahr. Wenn du gesund bist und dich tausend Dinge im Alltag beschäftigen, nimmst du deine Gesundheit als gegeben wahr. Wirst du jedoch krank, wird dir recht schnell bewusst, dass in diesem Topf etwas fehlt. 

    Deine Bedürfnisse entscheiden über dein Kaufverhalten

    Das ist besonders wichtig, wenn es darum geht Entscheidungen zu treffen. Denn dabei werden einige Bedürfnistöpfe, die komplett voll sind, gar nicht mehr wahrgenommen. Wie zum Beispiel mein Bedürfnis nach immer neuer Bekleidung beziehungsweise etwas neues zu kaufen, das ich eigentlich so oder in ähnlicher Form schon besaß. Den vollen Topf, dass ich ja schon alles habe, habe ich gar nicht mehr wahrgenommen. Der leere Topf mit dem Bedürfnis nach Abwechslung war hingegen leer und hat sich somit in den Vordergrund gedrängt.



    Bekleidung

    Neuheiten

    Nachdem ich dann den Topf für die Abwechslung wieder gefüllt hatte, sank dafür eindeutig die Füllhöhe für finanzielle Zufriedenheit. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, dass du auch auf die Bedürfnistöpfe achtest, die momentan gut gefüllt sind und sie entsprechend wahrnimmst. So kannst du sicherstellen, dass du alle deine Bedürfnisse in deine Entscheidung mit einbeziehst. Das finde ich besonders wichtig, wenn es darum geht, sich einen konsumorientierten Wunsch zu erfüllen. Also das nächste mal bevor du etwas kaufst, gehe im Inneren nochmal deine Bedürfnistöpfe durch und entscheide erst dann, ob du das wirklich brauchst.  

    Mein erster Monat nach meinem Rückfall – Fazit für Oktober

    Mein erster Monat nach meinem Rückfall – Fazit für Oktober

    Mein erster Monat nach meinem Rückfall – Fazit für Oktober

    Ich möchte jeden Monat einmal kurz anhand meiner gesteckten Ziele zusammenfassen. Dazu gehören:

    • 3 neue Bücher pro Monat lesen
    • Sparrate 58%
    • keine Bekleidung kaufen > Dieser Teil wird das erste Mal in diesem Monat entfallen, da ich meine 365 Tage #noshoppingchallenge im September hinter mich gebracht habe. Ich werde mir hierfür einen neuen Punkt überlegen.

    Drei neue Bücher pro Monat lesen

    Also zu meinem ersten Ziel drei neue Bücher zu lesen. Ich hatte mich für folgende Lektüre entschieden:

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    Titelbild: Unsplash / Debby Hudson / 2019

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    Was habe ich aus “Sei einzig, nicht artig” mitgenommen

    Martin Wehrle ist ein bekannter Karrierecoach, der sich mit dem Buch “Sei einzig, nicht artig” als Autor versucht. Letztens habe ich auf Instagram einen Post gelesen, der in etwa so lautete: Wenn wir eins aus Tetris gelernt haben, dann das: wenn du dich anpasst, verschwindest du. So in etwa könnte man auch den Inhalt dieses Buches beschrieben. Es geht darum sich weniger von den Zwängen der Gesellschaft vorschreiben zu lassen in welche Richtung man zu gehen hat, als sich mehr von seinen eigenen Wünschen und Vorstellungen leiten zu lassen.

    Punkte, die ich spannend finde:

    • nachdem uns zuvor unsere Eltern uns den Weg vorgegeben haben, ist es im zunehmenden Alter die Marketingbranche, das fing früher mit TV-Serien an und ist heute auf Instagram durch zahlreiche Influencer der Standard geworden (keine Wertung an dieser Stelle von meiner Seite)
    • wir haben eine starke Abneigung dagegen ein Außenseiter zu sein
    • Grundsteine dazu werden schon in der Kindheit gelegt und negative Bemerkungen werden zu sich selbst erfüllenden Prophezeiungen
    • wenn du etwas möchtest, formuliere es niemals negativ
    • das Kind ersetzt schnell seine eigenen Wünsche durch die der Eltern
    • Kinder müssen Stärken und Schwächen selbst erkennen und nichts von Autoritätspersonen aufgezwungen bekommen
    • Willst du respektiert oder gemocht werden? > stelle dir diese Frage bei deinen Entscheidungen immer wieder 
    • Tust du etwas gerade nur, weil andere das gut finden oder, weil du es gut findest?
    • bleibe dabei authentisch, das erzeugt Respekt und stärkt wiederum dein Selbstbild
    • es gibt unterschiedliche Konflikte im Leben, die wir jeden Tag aufs neue in unserem Innern austragen
    • Appetenz-Aversions-Konflikt (Karriere machen, aber nicht mehr arbeiten)
    • Appetenz-Appetenz-Konflikt (Pizza & Pasta essen)
    • Aversions-Aversions-Konflikt (weder den Job noch den Partner verlieren)
    • denke dran, dass du nie rein rational funktionierst, aber du bist deinen Emotionen nicht willkürlich ausgeliefert, reflektiere! 
    • der absolute Traumjob ist eine Illusion, also überlege dir welches wichtige Prinzip erfüllt sein muss, damit du dich gut fühlst und dich mit den restlichen Dingen, die vielleicht nicht perfekt sind, arrangieren kannst
    • beschwere dich nicht, sondern übernimm Verantwortung

      Was habe ich aus “Die Kunst des digitalen Lebens” mitgenommen

      Das ist nicht Rolf Dobellis erstes Buch. Den meisten von uns sollte er durch sein Buch “Die Kunst des klaren Denkens” bekannt sein. In “Die Kunst des digitalen Lebens” beschreibt Dobelli, die für ihn völlig überschätzte Welle an News, die quasi sekündlich über uns hereinbricht und bietet für die Reizüberflutung auch gleich eine Lösung an. Kompletter Verzicht. Ob diese Vermeidungstaktik aufgeht?

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      Wichtigste Erkenntnisse:

      • der Autor setzt sich selbst nach täglichen Überdosierungen auf News-Diät und begründet auch warum er Nachrichten als unsinnige Zeitverschwendung ansieht
      • Dafür nennt er folgende Gründe:
        • die meisten Nachrichten betreffen uns nicht persönlich, also sie nehmen keinen direkten Einfluss auf uns
        • es ist eher Sensationsgier als echte Anteilnahme, die wir beim News-Konsum empfinden 
        • das meiste davon vergessen wir sofort wieder und haben uns damit einfach nur unterhalten lassen
        • falls wir uns nicht informieren, tun das andere schon für uns
      • Ängste, wie nicht genügend über das aktuelle Zeitgeschehen zu wissen oder keinen geeigneten Gesprächspartner abzugeben, verflüchtigen sich schnell, wenn man sich darauf einlässt und einfach den anderen berichten lässt
      • die Lösung trotzdem nicht als völlig ahnungslos da zu stehen, besteht Dobellis Ansicht nach darin  Bücher und gut recherchierte, lange Artikel zu den Themen zu lesen

      Ich muss ehrlich sagen, dass ich zu dem Thema eine eher zwiegespaltene Meinung habe. Auf der einen Seite gehe ich absolut mit Dobelli mit, dass die täglich auf einen einprasselnden Nachrichten teilweise für einen selbst unerheblich sind. Sie bieten keinen persönlichen Mehrwert und dienen mehr der Unterhaltung. Auf der anderen Seite habe ich gerade selbst erst am Wochenende beim Zusammentreffen mit Freunden bemerkt, wie unwissend man sich fühlt, wenn man sich nicht mit den aktuellen Weltgeschehen beschäftigt. Ich sage die Kunst besteht nicht darin News aus seinem Leben zu verbannen, sondern das Wichtige vom Unwichtigen zu unterscheiden. 

       

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      Was habe ich aus „Magic Cleaning“ mitgenommen

      Ich habe schon viel davon gehört, in diversen Podcasts und Blogs ist das Thema immer mal wieder aufgeploppt und dann gab es sogar einen eigene Netflix-Serie dazu. Die Rede ist vom Magic Cleaning nach Marie Kondo. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich mich immer um das Thema gedrückt habe. Auch bin ich zu Hause nun wirklich nicht die Ordentlichste. Da ist eher mein Mann ein gutes Vorbild an dem man sich orientieren könnte. Bei mir ist das vielmehr so, dass ich schon stolz darauf war, als ich es geschafft hatte mir anzugewöhnen die dreckige Wäsche in den dafür vorgesehen Korb zu werfen. Anstatt wie sonst in jedem Raum einen kleinen Klamottenberg zu hinterlassen. Oft sehe ich auch diese kleinen Dinge, die wahllos herumliegen einfach nicht oder es stört mich schlichtweg nicht. Auch auf meinem Schreibtisch dürfen gern mehrere aufgeschlagene Bücher, Notizhefte, Zettel und diverse Stifte rumliegen. Wie arbeitet man denn sonst?! Und für mich ist es auch wichtig nichts wegzuräumen, damit ich am nächsten Tag direkt an meinen vorherigen Gedanken anknüpfen kann.

      Also ihr seht schon Aufräumen ist definitiv keines meiner Lieblingsprojekte. Nichtsdestotrotz habe ich mir nach langem Ringen dann doch das Hörbuch von Marie Kondo geholt und bin gerade mitten drin…also im Hören noch nicht beim Aufräumen. Soweit ich das mitbekommen habe, geht es bei ihr in erster Linie auch darum Sachen auszumisten und wegzuschmeißen. Ich würde die Liste hier gedanklich um verkaufen und verschenken erweitern. Ein bisschen hat mich jetzt schon die Lust gepackt auch in unserer Wohnung mal so richtig auszusortieren. Mir fallen schon lange viele Gegenstände auf, die mich einfach nerven, weil sie eben doch total unnütz sind, an diese Stelle nicht hingehören und wie generell zu viel Krempel haben. Das Gute an meiner Shopping-Abstinenz war natürlich, dass wenigstens nichts neues in meinem Kleiderschrank landete. Aber das ist auch gleichzeitig die Krux an der Sache. Ich darf mir nichts neues kaufen, wie zur Hölle soll ich da bitte etwas anderes aussortieren???!! Das ist doch alles was ich habe!!! Nichtsdestotrotz habe ich es jetzt schon geschafft drei große Kartons an Remixshop zu schicken und bisher habe ich es nicht bereut. 

      Fazit zum Buch: Marie Kondo gibt wirklich gute Tipps vor allem für das systematische und strukturierte Aussortieren und Ordnen von allen möglichen Gegenständen. Die zahlreichen Beispiele, die sie im Buch anbringt, machen Lust sofort durch die eigenen Wohnung zu wirbeln. Plötzlich bekommt man ein genaueres Auge für die DInge, die keinen festen Platz in der Wohnung haben und einfach nur irgendwo rumliegen. Wie bei allem, das Selbstreflektion erfordert, ist es auch hier wichtig sich darauf einzulassen. Das Einzige, das etwas störend ist, ist das ständig nur von wegschmeißen gesprochen wird. Selbst das Verschenken wird nur als Verlagerung des Problems betrachtet. Das sehe ich etwas anders. Ich finde es vollkommen in Ordnung auch mal etwas von den eigenen Habseligkeiten zu verschenken. Insbesondere, wenn die Gegenstände noch einen Wert haben, finde ich verkaufen definitiv nicht verkehrt. Das bessert dann auch wieder die Sparrate auf. 

      Sparrate von 58%

      Also im September habe ich noch darüber berichtet, wie schlecht die Sparrate in diesem Monat ausgefallen ist und dass sich das im Oktober auf jeden Fall ändern muss. Das ist es dann auch leider geblieben – ein guter Vorsatz. Der Oktober war mit Abstand der schlechteste Monat, seitdem ich begonnen habe, mich wirklich um meine Finanzen zu kümmern. Einen nicht geringen Anteil daran hatte mein Rückfall, den ich während der Glamour Shoppingweek erlitt. Mein Hirn hat einfach all die neuen Gewohnheiten nach hinten geschoben und wieder auf alte Muster zurückgegriffen. In den letzten Monaten ist eine elend lange Wunschliste in meinem Kopf entstanden, die dann endlich abgearbeitet werden wollte. Und nur in diesem einen Zeitraum, nur jetzt, gibt es überall Rabatte, die ich unbedingt nutzen muss. Richtig zu Bewusstsein bin ich erst wieder gekommen, als alle Warenkörbe in handliche Pakete auf dem Weg zu mir waren. Und die Tragweite meines Handels offenbarte sich mir erst, als ich dann für den Blogbeitrag zusammenrechnete, wie viel ich wirklich ausgeben hatte.

      Und wie hat sich das letztendlich auf meine Sparrate ausgewirkt? Den Grundbetrag, der jeden Monat auf mein Depot wandert und der immer gleich hoch ist (es sei denn ich nehme generelle Anpassungen vor) ist genauso geblieben. Also die 55% meines Gehaltes sind wie immer am ersten auf das Verrechnungskonto übertragen worden. Wovon habe ich dann all die neuen Dinge bezahlt? Ich habe dafür mein komplettes Spaß-Konto (auf dem sich schon einiges angesammelt hatte) leergeräumt und auch noch ein weiteres Tagesgeldkonto angezapft, dass normalerweise für andere Dinge gewesen wäre. Wenn ich also nun die Ausgaben gegen die Einnahmen rechne, kommt dabei folgende erschreckende Zahl heraus: -32% 

      Ich habe also 32% mehr ausgegeben, als ich in diesem Monat überhaupt eingenommen habe. Absolut keine gute Bilanz.

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