Meine erste Renteninformation und was sie bedeutet

    Meine erste Renteninformation und was sie bedeutet

    Meine erste Renteninformation und was sie bedeutet

    Vor ein paar Wochen war es dann soweit: ich habe meine erste Renteninformation erhalten. Wie diese ausgefallen ist und warum mich das nicht mehr beunruhigt, erzähle ich dir hier.

    Was ist eine Renteninformation?

    Wer älter als 27 Jahre ist und mehr als fünf Jahre in die Rentenkasse eingezahlt hat, bekommt jedes Jahr eine sogenannte Renteninformation. Bei mir war es letzten Monat dann soweit und ich erhielt meinen ersten Brief von der Deutschen Rentenversicherung. Darin wird man darüber informiert, wie hoch die gesetzliche Rente zum regulären Rentenbeginn mit 67 Jahren ausfallen würde. Zudem kann man einsehen wie der bisher erwirtschaftete Rentenanspruch ausfallen würde. Also wie hoch die Rente ausfallen würde, wenn man sie ab nächsten Monat beziehen würde. Auch den aktuellen Stand für die Erwerbsminderungsrente (nur für den Fall) findet sich in der Renteninformation. 

    Was beinhaltet die Renteninformation?

    Wie gerade schon kurz angerissen, finden sich in der Renteninformation, die wichtigsten Angaben zur gesetzlichen Rente. Auf diese Punkte möchte ich jetzt noch mal ein bisschen genauer eingehen.

    1. Regelaltersrente

    Direkt im ersten Absatz des Schreibens findet man ein fettgedrucktes Datum. Das ist der Termin, an dem man ohne Abschläge in Rente gehen könnte. Also zumindest nach dem jetzigen Standpunkt. Für die meisten von uns sollte die Regelaltersrente einen Monat nach dem 67. Geburtstag in Kraft treten. Möchte man bereits vor dem genannten Termin in Rente gehen, muss man natürlich mit Abschlägen rechnen. 

    Derzeit ist es so, dass man frühestens mit 63 Jahren in Rente gehen kann. Dazu muss man jedoch mindestens 35 Jahre lang Beiträge in die Rentenversicherung gezahlt haben. Bestimmte Pausen ohne Beitragszahlungen kann man anrechnen lassen, zum Beispiel, für Arbeitslosigkeit oder Kindererziehung.

    2. Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge:

    Bei den Beträgen, die man nun in der Renteninformation vor sich sieht, gilt es jedoch noch einiges zu beachten. Denn es handelt sich bei den angegeben Beträgen um Bruttowerte. Von der etwaigen Rente sind noch Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge abzuziehen.

    Derzeit liegt der Anteil für die Krankenversicherung 14,6%.Der Beitrag zur Pflegeversicherung beträgt zwischen 3,05% und 3,3%.  [Quelle: https://www.bundesgesundheitsministerium.de/beitraege-und-tarife.html]  

    3. Steuern

    Neben den Beiträgen für die Kranken- und Pflegeversicherung kommen auch noch die Steuern hinzu. In welcher Höhe diese Steuern ausfallen hängt davon ab, zu welchem Zeitpunkt man in Rente geht. Derzeit sind 78 Prozent der Rente steuerpflichtig. Auf die restlichen 22 Prozent müssen keine Steuern gezahlt werden. 

    Ab 2040 (was also bei mir der Fall wäre) muss die Rente zu 100% versteuert werden. Das bedeutet, dass der Freibetrag komplett entfällt. Bis dahin wird sie schrittweise angehoben.

    Momentan liegt der Grundfreibetrag für Alleinstehende bei 9.168 Euro und für Verheiratete bei 18.336 Euro. Das bedeutet, dass die Steuer erst ab dem Grundfreibetrag berechnet wird. Bekommt man weniger als den Grundfreibetrag, muss man keine Steuern zahlen.

    4. Künftige Regelaltersrente

    Wie bereits kurz beschrieben, finden sich zur künftigen Regelaltersrente zwei Beträge. Der obere Betrag gibt an, wie hoch die Regelaltersrente ausfallen würde, wenn man ab sofort nicht mehr in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen würden. Der untere Betrag gibt an, wie hoch die Regelaltersrente wäre, wenn die bis zum regulären Renteneintritt, also mit voraussichtlich 67 Jahren, Einzahlungen weiterhin dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre entsprächen.

    5. Rentenanpassung

    Die Angaben, die in der Renteninformation gemacht werden, beziehen sich auf einen Zeitpunkt, der noch weit in der Zukunft liegt. Wir sollten uns alle stets darüber im Klaren sein, dass wohl keiner von uns genau sagen kann, wie diese Rentengeschichte in 30, 40 oder 50 Jahren mal ausgehen wird. Niemand kann also mit Sicherheit vorhersagen, ob der Staat in der Zwischenzeit die Renten erhöht oder senkt. Im Abschnitt zur Rentenanpassung findet man jedoch Zahlen für den unwahrscheinlichen Fall, wie sich die Rente verändern würde, wenn sie jährlich um ein oder beziehungsweise um zwei Prozent steigen würde.

    6. Kaufkraftverlust

    Mit dem Kaufkraftverlust ist schlichtweg die Inflation gemeint, die wir mit in unsere Kalkulationen mit einbeziehen müssen. Denn die rechnet die Deutsche Rentenversicherung hier nicht für uns mit ein. Derzeit liegt die Inflation bei 1,2% (September 2019) und für das gesamte Jahr 2018 bei 1,8%. Das bedeutet, dass unser Geld mit der Zeit immer weiter an Wert verliert. Das, was wir uns heute noch für 100 EUR kaufen können, würde in einem Jahr schon etwa 102 EUR kosten. Stellt man sich das nun auf einen Zeitraum von noch 40 Jahren mit einer jährlichen Inflationsrate von 2% vor, so müssten wir anstatt der 100 EUR schon 220 EUR auf den Tisch legen. Oder anders ausgedrückt unsere heutigen 100 EUR hätten noch eine Kaufkraft von 45 EUR. Die Renteninformation weist lediglich auf diesen Umstand hin.

    7. Zusätzlicher Vorsorgebedarf

    Jetzt kommen wir zu einem der spannendsten Teile der Renteninformation: dem Absatz zum zusätzlichen Vorsorgebedarf. Die Deutsche Rentenversicherung weist in ihrem Schreiben also aktiv darauf hin, dass deine Rente definitiv geringer, als dein derzeitiger Lohn ausfallen wird. Daher “wird eine zusätzliche Absicherung für das Alter wichtiger”. Ich würde die Situation etwas ernster sehen, als sie hier beschrieben wird und das Wort “wichtiger” eher durch “unabdingbar” ersetzen. Die Differenz zwischen deinem jetzigen EInkommen und deiner zukünftigen Rente ist die sogenannte „Versorgungslücke“. 



    Was ist eine Versorgungslücke?

    In welcher Höhe deine zukünftige gesetzliche Rente ausfallen wird, kann zum jetzigen Zeitpunkt noch niemand genau vorhersagen. Eines ist jedoch sicher, sie wird nicht deinem heutigen Einkommen entsprechen. Die Differenz zwischen den beiden Beiträgen wird als Versorgungslücke allgemeinhin auch als Rentenlücke bezeichnet.

    Mit den Angaben in der Renteninformation wird dem Versicherten die Möglichkeit geboten, selbst die Planung für eine zusätzliche private und betrieblichen Altersvorsorge in die Hand zu nehmen. In den meisten Fällen ist das auch bitter notwendig. 

    Wie kann ich diese Lücke minimieren?

    In der Renteninformation der Deutschen Rentenversicherung wird darauf hingewiesen, dass “eine zusätzliche Absicherung für das Alter wichtiger” wird. Was jedoch allen bewusst sein sollte, eine private Absicherung ist nicht nur wichtig, sondern, vor allem für uns Frauen, größtenteils unumgänglich. Warum für uns Frauen? Teilzeit und niedrigere Gehälter, im Vergleich zu unseren männlichen Kollegen, machen auch heute noch einen grundlegenden Einkommensunterschied aus. Möchte frau auch im Alter noch ihren derzeitigen Lebensstandard halten, ohne sich dabei von anderen Personen abhängig zu machen, gilt es nun vorzusorgen.

    An dieser Stelle kommen unsere ETFs ins Spiel. Die indexbasierten Fonds bieten eine gute Möglichkeit eigenständig privat für das Alter vorzusorgen. Ein langer Anlagehorizont und die, wie ich finde, einfache Handhabung machen diese Anlageform, für mich persönlich, besonders attraktiv. Für mich steht schon seit langem fest, dass ich mich nicht auf die staatliche Rente verlassen kann und werde. Auch, wenn es natürlich keine Garantie für die Zukunft gibt, bin ich froh, dass ich mich rechtzeitig mit meinen Finanzen auseinandergesetzt und mich um eine Alternative gekümmert habe. So falle ich im Alter nicht aus allen Wolken, wenn ich meinen Rentenbescheid bekomme. Deshalb kann ich dir auch nur ans Herz legen, dich einmal mit dem Thema zu beschäftigen. Wenn du das einmal getan hast, weißt du wo du stehst und kannst dich auf die meisten Eventualitäten vorbereiten. Der beste Zeitpunkt sich um seine Finanzen zu kümmern ist JETZT!      

    Alles, was du zu ETFs wissen musst, findest du auf diesem Blog. Wenn du noch nicht weißt was ein ETF ist, dann starte gern hier

    Möchtest du direkt durchstarten, aber ohne dabei von Fachchinesisch erschlagen zu werden, kann ich dir mein Buch empfehlen.

    Lohnen sich Grüne ETFs für dich?

    Lohnen sich Grüne ETFs für dich?

    Lohnen sich Grüne ETFs für dich?

    Natürlich sollte man sich immer mit den Inhalten der jeweiligen ETFs beschäftigen, die man zu kaufen gedenkt. Das bedeutet konkret, dass man den ETF anhand des zugrunde liegenden Indexes auswählt und diesen Index sollte man zuvor stets genau unter die Lupe nehmen. 

    Vor allem vor dem Hintergrund, der seit Jahren vorherrschenden und immer präsenter werdenden Umweltdebatten und die damit einhergehende Verantwortung, die Unternehmen damit übernehmen sollten, frage ich mich immer öfter, wen ich denn da genau mit meinem Geld unterstütze. Denn Fakt ist, indem wir in ETFs / in Aktien an der Börse unser Geld investieren, fördern wir die dahinterstehenden Unternehmen und deren Handlungsweisen. Daher habe ich hier mal für dich zusammengetragen, welche Alternativen es denn zu den herkömmlichen ETFs gibt: sogenannte “grüne ETFs”.

    Was sind “grüne ETFs”?

    Aufgrund der steigenden Aufmerksamkeit für die Themen Umwelt, Nachhaltigkeit und faire Arbeitsbedingungen, wurde erkannt, dass ein zunehmendes Interesse auch an ökologisch und ethisch vertretbaren Investitionsmöglichkeiten besteht. So entstanden in den letzten Jahren die sogenannten “grünen ETFs”. Derzeit gibt es allerdings keine einheitliche Definition für nachhaltige Geldanlagen. Ähnlich wie bei den diversen Bio-Gütesiegeln, muss man hier genau nachlesen, was man bekommt. Nichtsdestotrotz gibt es eine Grundlage, an der sich Analysten zur Auswahl der Unternehmen für die unterschiedlichen Indizes orientieren. Die sogenannten ESG-Kriterien. ESG steht für: Environment, Social und Governance, also Umwelt, Soziales und Unternehmensführung. Wie bereits kurz angerissen recherchieren und untersuchen zahlreiche Experten anhand dieser ESG-Kriterien alle Firmen, die in den jeweiligen Index aufgenommen werden sollen. 

    Natürlich besteht unsere Idealvorstellung darin, nur noch in Unternehmen zu investieren, die ethisch und ökologisch vertretbar handeln. Aber was heißt das genau. Auch in diesem Zusammenhang können die Vorstellungen jedes Einzelnen auseinander gehen.  

    So kann man sich nun auch die Bandbreite der bestehenden Indizes und den dazugehörigen ETFs vorstellen. Diese reicht vom Ausschluss von Unternehmen, die an der Entwicklung von umstrittenen Waffen beteiligt sind, über die Ausgrenzung von Firmen, die im Zusammenhang mit Tabak, Alkohol, Glücksspiel, Schusswaffen und Erwachsenenunterhaltung stehen, bis hin zu Indizes, die Unternehmen enthalten, die “im Vergleich zu anderen Unternehmen in ihrem jeweiligen Sektor herausragende soziale, ökologische und unternehmerische Verantwortung aufweisen”. [Quelle: https://www.justetf.com/de/etf-profile.html?assetClass=class-equity&equityStrategy=Social%2B/%2BEnvironmental&groupField=index&from=search&isin=LU1953188833]

    Diese ganzen Aussagen befinden sich zudem auch noch in dem uns bekannten Spektrum von Ländern, Branchen, Unternehmensgrößen und weiterer Ein-und Ausschlusskriterien, die einen Index ausmachen. So kann es leicht unübersichtlich werden. Derzeit findet man unter justETF in der Rubrik Nachhaltigkeit 78 unterschiedliche Indizes und 102 dazu passende ETFs. Das Angebot ist damit aber natürlich noch weit geringer im Vergleich zu “herkömmlichen ETFs”.

    “Konventionelle ETFs” im Vergleich zu “grünen ETFs” 

    Kleiner Disclaimer an dieser Stelle:

    Die von mir erwähnten Aktien, ETFs und Fonds sind immer mit Risiken behaftet. Alle Texte sowie die Hinweise und Informationen stellen keine Anlageberatung oder Empfehlung dar. Sie wurden nach bestem Wissen und Gewissen aus öffentlich zugänglichen Quellen übernommen. Alle zur Verfügung gestellten Informationen dienen allein der Bildung und Veranschaulichung. Eine Haftung für die Richtigkeit kann nicht übernommen werden. Sollten die Leser*innen sich die angebotenen Inhalte zu eigen machen oder etwaigen Ratschlägen folgen, so handeln sie eigenverantwortlich.

    Ich möchte hier ganz kurz ein Beispiel geben, wie ein ETF für Industrieländer im Gegensatz zu einem “grünen ETF” aussehen kann. Um in dem ganzen Wust an Idexfonds durch zu sehen, nehmen wir natürlich wieder unsere altbekannten Auswahlkriterien zur Hand. 

    Die Standardkriterien

    • Kosten
    • Fondsgröße
    • Replikationsmehode
    • Ausschüttungsmethode

    Zudem soll dieser Index also nun Unternehmen enthalten, die unseren Standards & “grünen” Kriterien entsprechen:

    • Unternehmen entsprechen den ESG-Kriterien
    • Unternehmen entsprechen, dem vom Anleger gewählten “grünen” Kriterien

    Ich  habe folgende zwei Indizes und entsprechende ETFs für einen Vergleich herausgesucht:

    Konventioneller ETF: iShares MSCI World ESG Screened UCITS ETF USD (Acc)

    Grüner ETF: iShares MSCI World ESG Screened UCITS ETF USD (Acc)

    Das sind nur Beispiele und definitiv keine Kaufempfehlung.

    Enthaltene Unternehmen:

     

    MSCI World 

     

    MSCI World ESG Screened

    APPLE2,67%APPLE2,70%
    Microsoft Corp2,43%Microsoft Corp2,65%
    Amazon.com1,78%Amazon.com1,90%
    Facebook A1,07%Facebook A1,12%
    JPMorgan Chase & Co.0,97%Alphabet C1,00%
    Alphabet C0,94%JPMorgan Chase & Co.0,99%
    Alphabet A0,90%Alphabet A0,95%
    Johnson & Johnson0,81%Johnson & Johnson0,90%
    Nestle0,77%Nestle0,88%
    Proctor & Gamble Co0,75%Proctor & Gamble Co0,82%

    Beim direkten Vergleich fällt sofort auf, dass die enthaltenen Unternehmen, sowohl im “standard MSCI World” als auch im MSCI World nach ESG Kriterien, identisch sind. Auch die Gewichtung ist hier nur minimal anders. Daraus erschließen sich zwei Dinge. Zum einen, dass die Unternehmen im herkömmlichen MSCI World bereits den ESG Kriterien entsprechen zu scheinen und zum anderen, dass die ESG-Kriterien vielleicht nicht dem entsprechen, was sich der ein oder andere unter ökologisch, sozial und unternehmerisch verantwortungsbewusst vorstellt.

    Aufteilung nach Ländern:

    MSCI World 

    MSCI World ESG Screened

    USA

    62,77%

    USA

    63,92%

    Japan

    8,32%

    Japan

    8,60%

    Vereinigtes Königreich

    5,54%

    Vereinigtes Königreich

    4,70%

    Frankreich

    3,82%

    Frankreich

    3,69%

    Kanada

    3,41%

    Kanada

    3,31%

    Schweiz

    3,10%

    Schweiz

    2,84%

    Deutschland

    2,97%

    Deutschland

    2,74%

    Australien

    2,35%

    Australien

    2,28%

    Niederlande

    1,33%

    Niederlande

    1,35%

    Hongkong

    1,20%

    Hongkong

    1,14%

     

    Das sollte jetzt keine große Überraschung mehr sein, die Länderverteilung ist hier nahezu identisch. Ebenso auch die Gewichtung der einzelnen Länder.

    Branchenverteilung:

    MSCI World 

    MSCI World ESG Screened

    Verbrauchs- & Verbrauchergüter

    19,21%

    IT

    17,78%

    IT

    16,52%

    Financials

    16,99%

    Banken & Finanzdienstl. 

    15,77%

    Gesundheitsversorgung

    12,79%

    Industrie- & Transportunt. 

    11,15%

    Zyklische Konsumgüter

    11,09%

    Telekommunikation

    8,39%

    Industrie

    9,72%

    Pharma & Biotech

    7,87%

    Kommunikation

    9,10%

    Öl, Gas & Metalle

    6,42%

    Nichtzyklische Konsumgüter

    7,96%

    Gesundheitswesen

    4,60%

    Energie

    4,64%

    Versorger

    3,55%

    Materialien

    4,11%

    Immobilien & REITs

    3,46%

    Immobilien

    3,67%

    Grundstoffe

    3,07%

    Versorger

    1,91%

     

    Die Begriffe, die hier für die Branchen verwendet werden unterscheiden sich teilweise, da es sich hier um andere Anbieter der jeweiligen ETFs handelt. So lässt sich nicht genau ermitteln, wie identisch die enthaltenen Branchen tatsächlich sind. Auch ist die Gewichtung hier eine andere. 

    Rendite der letzten 4 Jahre:

    Da der entsprechende Vergleichs-ETF nach ESG Kriterien erst seit November 2018 existiert, gibt es hierzu leider noch keine weiteren Kennzahlen zur Renditeentwicklung.  

    MSCI World 

    MSCI World ESG Screened

    2015

    10,57%

    2015

    2016

    10,56%

    2016

    2017

    7,51%

    2017

    2018

    -4,93%

    2018

    Aus diesem Grund habe ich noch einen anderen ETF zum Vergleich herangezogen:

    iShares Dow Jones Global Sustainability Screened UCITS ETF

    Enthaltenen Unternehmen:

    MSCI World 

    Dow Jones Global Sustainability Screened

    APPLE

    2,67%

    Microsoft Corp

    7,10%

    Microsoft Corp

    2,43%

    Alphabet C

    2,46%

    Amazon.com

    1,78%

    Nestle

    2,16%

    Facebook A

    1,07%

    Visa Inc

    1,99%

    JPMorgan Chase & Co.

    0,97%

    Bank of America

    1,63%

    Alphabet C

    0,94%

    Mastercard Inc

    1,62%

    Alphabet A

    0,90%

    Novartis Ag

    1,48%

    Johnson & Johnson

    0,81%

    Cisco Systems

    1,40%

    Nestle

    0,77%

    Unitedhealth Group

    1,38%

    Proctor & Gamble Co

    0,75%

    Roche Holding

    1,37%

     

    Hier fällt bereits ein deutlicher Unterschied bei der Verteilung der Unternehmen auf. 

    Aufteilung nach Ländern:

    MSCI World 

    Dow Jones Global Sustainability Screened

    USA

    62,77%

    USA

    46,82%

    Japan

    8,32%

    Japan

    8,10%

    Vereinigtes Königreich

    5,54%

    Schweiz

    6,77%

    Frankreich

    3,82%

    Vereinigtes Königreich

    6,24%

    Kanada

    3,41%

    Frankreich

    5,26%

    Schweiz

    3,10%

    Kanada

    4,56%

    Deutschland

    2,97%

    Australien

    3,25%

    Australien

    2,35%

    Deutschland

    2,94%

    Niederlande

    1,33%

    Niederlande

    2,43%

    Hongkong

    1,20%

    Taiwan

    1,74%

     

    Bis auf Taiwan sind auch hier die Länder identisch, nur in ihrer Gewichtung zeigen sich größere Unterschiede. 

     

    Branchenverteilung:

    MSCI World 

    Dow Jones Global Sustainability Screened

    Verbrauchs- & Verbrauchergüter

    19,21%

    IT

    22,75%

    IT

    16,52%

    Gesundheitsversorgung

    17,34%

    Banken & Finanzdienstl. 

    15,77%

    Financials

    17,17%

    Industrie- & Transportunt. 

    11,15%

    Industrie

    8,49%

    Telekommunikation

    8,39%

    Nichtzyklische Konsumgüter

    7,17%

    Pharma & Biotech

    7,87%

    Zyklische Konsumgüter

    7,07%

    Öl, Gas & Metalle

    6,42%

    Energie

    5,10%

    Gesundheitswesen

    4,60%

    Materialien

    4,87%

    Versorger

    3,55%

    Versorger

    3,38%

    Immobilien & REITs

    3,46%

    Kommunikation

    3,08%

    Grundstoffe

    3,07%

    Immobilien

    3,05%

    In der Branchenverteilung sieht man nun schon deutliche Unterschiede. Im Dow Jones Global liegt der Fokus vermehrt auf den IT Sektor und der Gesundheitsversorgung. 

     

    Rendite der letzten 4 Jahre:

    MSCI World 

    Dow Jones Global Sustainability Screened

    2015

    10,57%

    2015

    6,77%

    2016

    10,56%

    2016

    11,34%

    2017

    7,51%

    2017

    7,65%

    2018

    -4,93%

    2018

    -4,29%

     

    Schaut man sich die Renditen der beiden Indizes an, stellt man fest, dass der Dow Jones Global Sustainability Screened in den letzten drei Jahren sogar besser abgeschnitten hat, als der MSCI World.

    Fazit: 

    Wir sollten uns bei der Investitionen in ETFs immer bewusst sein, dass wir damit, die in diesem Index enthaltenen, Unternehmen und deren Handlungsweisen unterstützen. Aus diesem Grund ist es ein guter Ansatz bestimmte Kriterien zugrunde zu legen, die unseren ökologischen und sozialen Wertvorstellungen entsprechen. Jedoch sollte man sich auch das Ziel vor Augen halten, mit dem man an der Börse sein Geld investiert. Wir alle wollen es vermehren. Dementsprechend handeln auch viele Unternehmen. Mehr nach dem Prinzip des Wachstums, als nach ethischen und nachhaltigen Maßstäben. Vor allem im Vergleich zwischen einem “konventionellen ETF” und einem nach ESG Richtlinien fällt auf, das exakt die gleichen Unternehmen darin enthalten sind. Und nicht alle davon sind für ihr ökologisches Handeln und ihre fairen Arbeitsbedingungen bekannt. Ich finde es ist schwierig mit dem Weltportfolio Ansatz und einer breiten Streuung eine rein ökologische Palette an Unternehmen aufzubauen. Man kommt an den BigPlayern wie Amazon / Google / Facebook dann einfach nicht vorbei. Dessen sollte man sich wohl immer bewusst sein. Die Idealvorstellung wäre wohl, dass es keine ESG Kriterien oder ähnliches braucht, da eh alle Unternehmen nach diesen Richtlinien handeln und es somit aus diesen Gesichtspunkten keinen Unterschied macht, in welches Unternehmen man investiert. Allerdings sind wir davon noch weit entfernt. 

    Mein Rückfall in die Kaufsucht

    Mein Rückfall in die Kaufsucht

    Mein Rückfall in die Kaufsucht

    Ich würde hier jetzt gern schreiben, dass das jetzt ein hypothetischer Beitrag ist, aber leider ist dem nicht so. Der Siegesrausch über meine gewonnene ein Jahr #noshoppingchallenge hielt leider nur sehr kurze Zeit an, beziehungsweise hat mich übermütig gemacht. Als ich noch dachte ich hätte es im Griff, geriet schon alles aus den Fugen.

    Warum hatte ich einen Rückfall in die Kaufsucht?

    Ich bin kein Psychologe oder Verhaltensforscher, daher kann ich mich diesem Problem nur aus einer sehr subjektiven Richtung nähern. Dass ich einen so starken Rückfall hatte, hat für mich folgende Ursachen. Zum einen denke ich, dass der Aufschub über das vergangene Jahr sehr große Willenskraft gekostet hat und diese war nun nach über 12 Monaten einfach aufgebraucht. Zum anderen sind in meinem Kopf die alten Gewohnheiten und die Verknüpfung zwischen Shoppen und dem dadurch ausgelösten Glücksgefühl einfach noch so stark, dass, wenn ich einmal nicht aufpasse direkt wieder in alte Verhaltensmuster falle. Mein Mindset hat sich einfach wieder geändert von: “Nein, ich darf nichts kaufen. Ich muss dieses eine Jahr durchhalten.” auf: “Na jetzt darf ich ja wieder. Nur diese eine Bestellung noch.” 

    Alles fing auch damit an, dass ich mit meinem Mann tatsächlich offline einkaufen war. Ich dachte dabei kann ja auch nichts schlimmes passieren. Ich will ja nur mal gucken. Der Klassiker des Selbstbetrugs. Jedenfalls stöberte ich mich dann durch alle Läden und wurde (leider) auch recht häufig fündig. Ein Rock hier, ein Schal dort, und den kuscheligen Pulli nehme ich auch noch mit. Brauch man doch jetzt auch, wenns kalt wird. Natürlich ist ein richtiger Kaufrausch nichts, ohne die entsprechenden online Bestellungen. Mir schwirrten da seit Wochen schon einige Teile im Kopf herum, die ich so in den Läden nicht gefunden hatte, also wurde geklickt und gescrollt was das Zeug hielt. Was genau dabei herausgekommen ist, kannst du weiter unten nachlesen.  



    Wie sah mein Rückfall aus?

    Vielleicht haben die einen oder anderen von euch es ja mitbekommen. Vor circa zwei Wochen startete wieder die jährliche Glamour Shopping Week. Für mich leider der Anlass zu einer absoluten Eskalation. Das schizophrene daran ist, dass ich mir folgender Dinge absolut bewusst war:

    • Mit Rabatten sparst du nicht, sondern du gibst natürlich trotzdem Geld aus

    • Die Rabatte sollen dich nur triggern, um noch mehr zu kaufen

    • Rabatte kommen immer wieder

    • Du übertreibst, so viele Sachen kannst du gar nicht brauchen

    • Du verfällst in alte Muster

    • Du hast gar nicht so viel Geld, um das alles zu bezahlen

    • Was sagt dein Mann, wenn wieder hunderte Paket eintreffen?

    • Du handelst gerade allem, was du im letzten Jahr gelernt hast, zuwider

    • Auch, wenn du das alles zurückschickst, mussten dafür trotzdem sinnlos Pakete ausgeliefert werden

    Trotz all dieser Gedanken konnte ich einfach nicht aufhören. Ich habe mal ausgerechnet wie viele Pakete ich bestellt habe, welche Kosten das verursacht hat und was ich letztendlich davon behalten habe. Und das alles innerhalb einer Woche.

    Wie bereits beschrieben fing alles mit dem offline Einkauf an. Dieser sah wie folgt aus:

     

    Wo?

    Was?

    Wie viel?

    H & M

    Pullover, Hemd

    42,48 EUR

    s.Oliver

    Hemd, Schal, Rock

    109,98 EUR

    Peek & Cloppenburg

    Rock

    29,99 EUR

    Hunkemöller

    3 x BH

    45,98 EUR

     

    Das heißt wir haben bei unserer kurzen Shoppingtour insgesamt 228,43 EUR ausgegeben.

     

    Dann ging es weiter mit den online Bestellungen:

      

    Wo?

    Was?

    Wie viel?

    Behalten?

    Kosten?

    H & M

    3 x Kleid dreireihige Kette, Longbluse

    92,95 EUR

    Kette, Longbluse

    26,55 EUR

    Mango

    2 x Kleid, Sweatshirt, Leggins

    117,96 EUR

    Kleid, Leggins

    51,98 EUR

    Zalando

    7 x Pullover, Rock, Schuhe, 2 x Kleid

    423,86 EUR

    Pullover

    24,99 EUR

    About You

    3 x Pullover, 3 x Schuhe

    301,38 EUR

    Pullover, Schuhe

    72,16 EUR

    Kapten & Son

    3 x Brillen

    243,95 EUR

    2 x Brillen

    142,40 EUR

    Luckyme online

    Strickmantel, Kleid, Pullover

    129,70 EUR

    Kleid

    44,90 EUR

    Calzedonia

    3 x Strumpfhose

    30,28 EUR

    3 x Strumpfhose

    30,28 EUR

    Asos

    2 x Leggins, Lederjacke, Kleid

    154,37 EUR

    Nakd

    Blazer, Bluse, Hose

    119,88 EUR

    Diese Sachen kamen insgesamt in 13 Paketen. In meinem Kaufrausch habe ich online innerhalb weniger Tage für sage und schreibe insgesamt 1.614,33 EUR Bekleidung bestellt. Mir wird jetzt in dieser Sekunde erst bewusst, wie viel das ist. Auch, wenn ich davon nicht alles behalten habe, ist es nichtsdestotrotz ein enorm hoher logistischer und umweltschädigender Aufwand, der da betrieben wurde und definitiv ein Rückfall in die Kaufsucht. Behalten habe ich Waren im Wert von 393,26 EUR. Rechne ich jetzt noch den Betrag von 228,43 EUR vom Kaufhausbummel dazu, komme ich auf unglaubliche 621,69 EUR.

    621,69 EUR, die ich innerhalb weniger Tage nur für Bekleidung, Schuhe und Accessoires ausgegeben habe. 

    Ich wollte gerade schreiben: “Bitte sagt mir nicht, dass ich die Einzige bin, die so ist.” Aber ich muss sagen, dass ich mir wirklich wünschen würde, dass nur sehr wenige Menschen mit so etwas zu kämpfen haben. Jedoch befürchte ich, dass es doch eher umgekehrt ist. 

    Wie geht es weiter?

    Wie nach einem fetten Weihnachtsessen, an dem man sich schwört im neuen Jahr direkt wieder mit dem Sport anzufangen, habe ich mir wenige Tage nach dem Rückfall geschworen, wieder ein halbes Jahr eine Shoppingpause einzuhalten. Denn anscheinend bin ich ein Mensch der in Extreme verfällt. Ich kenne kein Maß. Bei mir gibt es entweder nur ganz oder gar nicht. Herzlichen Glückwunsch zu dieser Erkenntnis! Jedoch fällt es mir gerade wieder sehr schwer mir ein solches Verbot aufzuerlegen, auch, wenn mir spätestens nach dem letzten Shoppinganfall klar sein müsste, dass es nicht anders geht. Direkt heute morgen habe ich wieder in einem Newsletter ein Kleid entdeckt, dass ich unbedingt haben wollte. Sofort habe ich gegoogelt, wo sich die nächste Filiale in meiner Nähe befindet. Ich will ganz ehrlich sein, ich weiß noch nicht, ob ich es kaufen werde oder nicht. Ich weiß auch noch nicht, ob ich wieder ein halbes oder vielleicht auch wieder ein ganzes Jahr ohne einzukaufen (Gott klingt das krank, dass Nicht-Einkaufen für mich eine der größten Herausforderungen ist) durchstehen „möchte“. Darüber muss ich mir die nächsten Tage erstmal im Klaren werden. Nur eines ist mir bewusst, so wie es jetzt ist, kann es nicht bleiben. Ich halte weiterhin an meinen Vorsatz fest:

    • Mehr sparen und weniger Konsum   

    To be continued!

    Was ist ein Frugalist?

    Was ist ein Frugalist?

    Was ist ein Frugalist?

    Im Laufe meiner Recherchen rund um die Themen Sparen und Anlegen, bin ich mehrfach auf einen bestimmten Begriff gestoßen: Frugalist. Ganz ehrlich, noch vor ein paar Monaten konnte ich mit dieser Bezeichnung überhaupt nichts anfangen, doch mittlerweile finde ich den Ansatz an sich ganz spannend. Auch Freunde haben mich bereits mehrfach mit Artikeln auf diese Lebensart aufmerksam gemacht. Und da wären wir auch schon beim Kern der Sache.

    Titelbild: Depositphotos / 2019

    Was ist ein Frugalist?

    Frugalist leitet sich aus dem Wort frugal ab, was so viel bedeutet, wie einfach oder bescheiden. Die Bewegung der Frugalisten entstand während der Wirtschaftskrise 2008 in den USA. Der Begriff Frugalist wird besonders im Bezug auf die Lebensweise oder das Essen verwendet. Für einen Frugalisten ist die finanzielle Freiheit das oberste Ziel. Das bedeutet vor allem, dass er unabhängig von einem aktiven Einkommen leben kann. Es ist also nicht mehr notwendig einer geregelten Arbeit nachzugehen und der Frugalist kann bereits weit vor dem eigentlichen Renteneintrittsalter eine Art Ruhestand genießen. Das klingt ja recht verlockend, aber wie funktioniert der vorverlegte Ruhestand?

    Wie lebt ein Frugalist?

    Natürlich muss man, um dieses Ziel zu erreichen einiges tun. In der Regel liest man, wenn es um das Thema Sparen geht, dass man etwa 10% seines Einkommens zur Seite packen soll. Das reicht jedoch bei weitem nicht, um einen vorzeitigen Ruhestand zu erreichen. Ein Frugalist spart etwa zwischen 60 – 70 % seines Einkommens, um so an sein Ziel zu gelangen. Wie du dir sicher denken kannst, muss man dafür auf einiges verzichten. Wenn man mal nach dem Begriff googelt, findet man zahlreiche Menschen, die einen sehr sparsamen Lebensstil verfolgen. Ein Beispiel ist: Lars Hattwig. Er selbst beschreibt, dass dabei nicht nur Urlaube und das Ausgehen mit Freunden dem Sparen zum Opfer gefallen sind, sondern ebenso elektrisches Licht und auch die Klospülung auf ein Minimum reduziert wurden. So konnte er mit Mitte 40 seinen Job als Meteorologe an den Nagel hängen und kann von nun an von seinen Ersparnissen leben. Jedoch ist das Sparen nur ein Teil des Frugalisten-Daseins. Der andere Teil beschäftigt sich mit dem Anlegen des gesparten Geldes. Denn in den meisten Fällen ist es nur so möglich bereits frühzeitig nicht mehr arbeiten gehen zu müssen. Der Frugalist bestreitet seine Ausgaben dann über seine passive Einkommensquelle, die er die ganzen Jahre zuvor genährt hat. ETFs sind hier das perfekte Beispiel. 

    In letzter Zeit wird das Thema Frugalismus von den Medien häufiger aufgegriffen und meist sehr drastisch dargestellt. Auch dazu gibt es verschiedene Auffassungen. Ein Frugalist zu sein, muss nicht zwingend bedeuten, dass man sozial vereinsamt und nur noch ein mal die Woche die Klospülung drücken kann. Meiner Meinung nach sollte es dabei vor allem um einen bewussten Konsum gehen und nicht um eine zwanghafte Einschränkung. Dann kann sich das Sparen auch als Lebensstil etablieren. Ähnlich wie eine Ernährungsumstellung statt einer Crash-Diät. Da muss jeder sein eigenes Mittelmaß, seine Balance zwischen Ausgaben und Sparen finden. 



    Was ist Berserker-Sparen?

    Wenn man sich mit den Themen: “Frugalisten” und “Sparen” beschäftigt, kommt einem auch irgendwann mal der Begriff des Berserker-Sparens unter. Dieser bezeichnet meist den Lebensstil im Alter zwischen 20 und 30. Was macht diesen Zeitabschnitt so besonders? Die meisten Menschen befinden sich in dieser Zeit in einer Übergangsphase zwischen Schulabschluss, Ausbildung / Studium und dem Berufseinstieg. Vor allem in der Ausbildung und im Studium muss man (normalerweise) mit einem recht geringen Einkommen haushalten. Daher sind die Lebenshaltungskosten meist recht gering. Kleine Wohnung, kein Auto, keine Luxusurlaube und so weiter. Wenn man es schafft bereits in dieser Phase beginnt sein Geld zu sparen und zu investieren, wird es einem auch nicht so schwer fallen diese Angewohnheit im weiteren Verlauf des Lebens beizubehalten. Auch, wenn sich später durch Aufstiege und besser bezahlte Jobs das Einkommen erhöht, geht es beim Berserker-Sparen darum, seinen niedrigen Lebensstandard und die damit verbundenen geringen Kosten beizubehalten. Also du bist es gewohnt wenig auszugeben, da du nicht viel hast und legst bereits etwas zur Seite. Später verdienst du immer mehr, kaufst dir davon aber kein neues Auto und ziehst auch nicht in eine größere Wohnung, sondern legst weiterhin alles schön auf die hohe Kante. 

    Da ich mich in meinen 20igern eher mit dem Geld ausgeben, als mit dem intensiven Sparen beschäftigt habe, war das Berserker-Sparen für mich bisher kein Thema. Ich könnte mir auch nicht vorstellen mich wieder komplett auf die Ausgaben eines Studenten zu beschränken, auch, wenn wir eine (für Berliner Verhältnisse) nicht allzu teure Wohnung haben und ich erst vor kurzem mein Auto abgegeben habe. Ein Berserker-Sparer werde ich wohl nicht mehr. 😉 Derzeit liegt mein monatliches Sparziel bei 58%, das ich allerdings nicht immer erreiche und manchmal auch komplett verfehle. Auf Bekleidung zu verzichten ist für mich immer noch eine tägliche Herausforderung. 

    Mein Meilenstein in Sachen Sparsamkeit

    Mein Meilenstein in Sachen Sparsamkeit

    Mein Meilenstein in Sachen Sparsamkeit

    Ich habe vorgestern einen absoluten Meilenstein in Sachen Sparsamkeit erreicht. Ich bin einen Schritt gegangen, den ich vorher von mir so nie erwartet hättet. Aber, wie bei so vielen Dingen im Leben entscheidet eben das Mindset darüber, welche Entscheidungen man trifft. Und in meinem Kopf hat sich ein Gedanke in den letzten Wochen ganz besonders festgesetzt und zwar, dass ich keinen weiteren Cent mehr für mein Auto ausgeben möchte.

    Titelbild: Unsplash / Steinar Engeland / 2019

    Wie alles begann – Oktober 2018

    Wer schon mal ein bisschen durch meinen Blog gestöbert hat, hat vielleicht auch gesehen, dass der Begriff “Auto” recht häufig fällt. Vor allem im Zusammenhang mit hohen Kosten. So begann auch damals meine Pleitengeschichte. Mit einer Autorechnung, die so gut wie alle meine letzten Ersparnisse fraß. Aber da ich mein kleines Auto (und sicher auch die damit einhergehende Bequemlichkeit) so sehr liebte, investierte ich regelmäßig hunderte und teilweise tausende von Euro in das kleine schwarze Metall. Bis jetzt.

    Weitere Rechnungen – Februar / April 2019

    Bereits im Februar kamen zusätzlich zu den KFZ-Steuern und der Versicherung noch mal knapp 500 Euro oben drauf, da sich die Kupplung verabschiedet hatte. Da dachte ich schon, jetzt muss er aber bis zum TÜV nächstes Jahr halten. Dann zwei Monate später der nächste Schock: Flecken unter dem Auto. Zum Glück nur eine kleine Reparatur. Insgesamt hatte ich dann also für das Auto bis April bereits 1.200 Euro geblecht. Als dann am Morgen vor etwa zwei Wochen alle Leuchten aufblinkten hatte ich schon ein mulmiges Gefühl, aber spätestens als ich das Auto nach Ausfall der Servolenkung kaum noch in die Parklücke bekam, war mir klar, hier stimmt etwas nicht. Zumindest sprang er dann nach der Arbeit nochmal an. Soweit so gut. Jetzt gehts ab in die Werkstatt. Ja Pustekuchen. Ich schaffte es bis Berlin Mitte. Kurz vor den Tiergartentunnel, direkt auf der Linksabbiegerspur gab der kleine Schwarze dann endgültig den Geist auf. Für alle die sich straßentechnisch in Berlin nicht so gut auskennen, ich befand mich kurz vor der Siegessäule. Eine gelinde ausgedrückt, recht stark befahrene Route, vor allem am späten Nachmittag. So stand ich dort nun, über eine Stunde auf den sehr freundlichen Mann vom ADAC wartend. Die ADAC Mitgliedschaft hatte ich noch vom letzten Jahr, als mein Auto im Oktober 2018 plötzlich nicht mehr ansprang, aber das ist eine ganz andere Geschichte.

    Totaler Stillstand – Oktober 2019

    Nachdem das Auto in der nächsten Werkstatt geparkt wurde, lief ich, drei Stunden nachdem ich von dort losgefahren war, zurück zur Arbeit. Einige Tage später kam dann der gefürchtete Anruf. Lichtmaschine und Batterie (mal wieder) hats erwischt. Macht 800 Euro. BÄM! Und natürlich keine Garantier, dass nicht in den nächsten drei Monaten wieder etwas anfällt. An der Stelle habe ich für mich eine Entscheidung getroffen. So sehr ich dieses Auto auch mochte, das war eine Reparatur zu viel. Innerhalb weniger Minuten hatte ich mich dazu entschlossen, den Wagen nicht länger zu behalten. 

    Meine neuen Fortbewegungsmittel sind die Öffentlichen

    Ich machte mich also in den nächsten Tagen mit dem Gedanken vertraut, von nun an alle Wege mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu bewältigen. Für den einen oder anderen mag das echt lächerlich klingen (ist es vielleicht auch ein bisschen ^^) allerdings,  war ich bisher wirklich zu bequem mich mit Bus und U-Bahn durch die Stadt zu bewegen. Auch, wenn man es kaum glauben mag, habe ich mit dem Auto oft noch Zeit einsparen können, die mir nun durchs Bahnfahren flöten geht. Aber was mir dafür nun erspart bleibt, sind Kosten für die Versicherung, KFZ Steuern, Kosten für teure Reparaturen oder die Ausgaben für ein neues Auto, tanken muss ich auch nicht mehr und auch vom Stressfaktor her, sollte es eine große Erleichterung werden. Ach und natürlich sind die Öffis umweltschonender 🙂 Mit all diesen tröstenden Gedanken habe ich mich also vorgestern von meinem Auto verabschiedet und werde dann nächste Woche meine erste Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln antreten. Wooohooo! Ich denke noch darüber nach, mir für kürzere Strecken oder Ausflüge ein Fahrrad anzuschaffen (die letzten beiden Fahrräder, die wir hatten wurden leider vom Innenhof gestohlen). Für Notfälle gibt es dann ja immer noch Carsharing. Die Stadt quillt ja quasi über von diversen eRollern, Autos und Bikes, die darauf warten geteilt zu werden. 

    Also ich bin gespannt, wie ich mich schlage. Ich werde erstmal mit einem Monatsticket starten, das leider nur 20 Euro weniger kostet, als mein vergangener monatlicher Besuch bei der Tankstelle. Zuschüsse vom Arbeitgeber gibt es leider auch keine. Aber diese Zwanzig Euro werden direkt auf ein Tagesgeldkonto wandern. 🙂 Für mich insgesamt dennoch ein großer Schritt in Richtung Sparsamkeit.