Meine Top Ten Bücher für deine Finanzen

    Meine Top Ten Bücher für deine Finanzen

    Meine Top Ten Bücher für deine Finanzen

    Normalerweise stelle ich euch ja jeden Monat drei Bücher vor, die ich in den vergangenen Wochen gelesen, beziehungsweise gehört habe. Ich bin ein großer Fan von Audible (keine Werbung, weil immer alles selbst gekauft. Audible, wann sponsorst du mich endlich??!!!) Da kann ich in jeder Lebenslage lesen, egal ob morgens beim Fertigmachen, Autofahren oder Abendbrotessen. Ein Hörbuch geht eben immer. Daher kommt da schon mal einiges an Büchern zusammen, die ich euch hier natürlich nicht alle vorstelle, da sich dort auch mal der ein oder andere Roman einschleicht oder Bücher, die mit Finanzen und Persönlichkeitsentwicklung so gar nichts zu tun haben. 

    Aus diesem Grund habe ich euch hier nochmal meine absoluten Favoriten zu den Bereichen Finanzen und Persönlichkeitsentwicklung zusammengestellt. Du fragst dich jetzt vielleicht, warum ich diese beiden Fachgebiete jetzt in einen Topf werfe. Für mich gehört das eine einfach untrennbar mit dem anderen zusammen. Wenn man vorher, so wie ich, eine recht verschwenderische und konsumgesteuerte Lebensweise an den Tag gelegt hat, dann reicht es eben nicht aus, sich nur Fachwissen anzueignen, sondern muss seine komplette Einstellung ändern. Zumindest war das bei mir der Fall.

    Also dann kommt jetzt hier die ultimative, dein Leben verändernde, sagenumwobene Bücherliste für deine Finanzen. 😉

    1. „Die 7 Wege zur Effektivität“ von Stephen R. Covey

    Eines muss ich direkt mal vorweg sagen, das ist eines der besten Bücher, die ich bisher jemals gelesen habe. Aus diesem Grund erscheint es hier auch direkt auf Platz eins meiner persönlichen Top 10. Ich kann es jedem einfach nur empfehlen, der an persönlicher Weiterentwicklung interessiert ist. Ich konnte aus diesem Buch einfach unheimlich viel mitnehmen. 

    “Die 7 Wege zur Effektivität” wurde bereits 1989 das erste Mal veröffentlicht, hat aber bis heute nichts an seiner Aktualität verloren. Nicht umsonst zählt dieses Buch zu den Klassikern unter den bedeutendsten Business-Bestsellern. Ich finde, es fasst alle wichtigen Lehren angefangen bei der Fabel der Gans mit den goldenen Eiern bis hin zu dem Punkt, dass du dir deine eigene Realität erschaffst, ausgezeichnet zusammen. Covey untermauert all seine Standpunkte mit Beispielen aus dem täglichen Leben. So war es für mich als Leser auch einfach diese in meinen Alltag zu übertragen. Also es wird nicht einfach nur wild mit Theorien um sich geworfen, sondern man kann die gelernten Dinge direkt anwenden. Ein Buch, das wahnsinnig motivierend und nachhaltig beeindruckend ist. Definitiv lesenswert. 

     

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    2. „Souverän Investieren“ von Gerd Kommer

     

    Das Buch zum Thema passives Investieren und ETFs schlechthin. Es wird auch oft geschrieben, dass Gerd Kommer diese Anlageform für die breite Masse bekannt gemacht hat. Allerdings muss ich dazu sagen, dass es für absolute Neulinge auf dem Gebiet schon, gelinde gesagt, etwas kompliziert geschrieben ist. Daher würde ich dieses eher wissenschaftliche Fachbuch erst nach einigen vorherigen Recherchen in diversen Blogs oder nach Durcharbeiten meines Buches empfehlen. Ich war froh, dass ich mir vorher schon jede Menge zu Börse, Aktien und ETFs angelesen hatte, bevor ich mir Gerd Kommer zur Brust nahm. So war es für mich wesentlich einfacher bestimmte Fachbegriffe, Strategien und Herangehensweisen nachzuvollziehen. Nichtsdestotrotz ist das ein Buch, das man gelesen haben muss, bevor man sich an die ersten Käufe wagt. Deshalb der absolut berechtigte zweite Platz.

    2.1 „vom Fast Fashion Wahn zur finanziellen Freiheit“ von Jessica Howad

    Wie gerade schon angemerkt würde ich dir empfehlen, bevor du dich an den stark wissenschaftlichen Teil wagst, vorerst ein Buch zu lesen, dass dir die Grundkenntnisse auf verständliche Art und Weise näherbringt. Genau für diesen Zweck gibt es “Vom Fast Fashion Wahn zur finanziellen Freiheit” ähmmm ja..von mir. 😉 In diesem Buch erkläre ich dir wirklich Schritt für Schritt, wie du dich als Laie in das Thema Finanzen einarbeiten kannst. So hast du das nötige Rüstzeug an der Hand, um dich danach ganz beruhigt Gerd Kommer zu widmen.

     

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    3. “Wie man Freunde gewinnt” von Dale Carnegie

     

    Wenn auf Platz eins meiner persönlichen Favoritenliste nicht die 7 Wege zur Effektivität wären, dann würde dort dieses Buch: “Wie man Freunde gewinnt”, stehen. Der Titel ist vielleicht ein bisschen irritierend. Zumindest war das der Grund, warum das Buch am Anfang etwas länger in meinem Regal stand. Als ich dann jedoch einmal mit dem Lesen angefangen hatte, konnte ich es nicht mehr aus der Hand legen. Es hat weniger damit zu tun, wie man Freunde gewinnt, sondern eher wie man den richtigen Umgang mit seinen Mitmenschen pflegt und mit der richtigen Kommunikation an sein Ziel kommt, ohne seinen Gegenüber in die Ecke zu drängen. 

     

    Geschrieben wurde es von dem bereits 1888 geborenen Dale Carnegie, der sich als Motivations- und Kommunikationstrainer einen Namen machte. Auch, wenn das Buch bereits im Oktober 1936 sein erstes Veröffentlichkeitsdatum hat, verhält es sich auch hier, wie mit vielen anderen bedeuten Klassikern. Damals wie heute ein Werk, das zu deinem Standardrepertoir gehören sollte. 

    4. „Grenzenlose Energie“ von Anthony Robbins

    Grenzenlose Energie – das Powerprinzip geschrieben von dem NLP- und Mentalcoach schlechthin – Anthony Robbins. Ein Buch, das man auf jeden Fall gelesen haben muss. Für mich damals ein absoluter [Achtung! Marketingsprech] Gamechanger. Aber ich kann es leider nicht anders sagen. Nochmal ganz kurz zur Erklärung: NLP bedeutet neurolinguistische Programmierung. Im Prinzip geht es dabei darum deine Ziele so an dein Unterbewusstsein zu kommunizieren, dass du diese auch mit Leichtigkeit erreichst. Wenn man sich einmal auf das Thema eingelassen hat, kann man unheimlich viel mitnehmen. Viele, der in dem Buch beschriebenen Techniken, habe ich auch schon oft selbst angewendet. Hübscher Nebeneffekt ist, dass man viel achtsamer mit seinen Gedanken und Handlungen umgeht. Was nicht zuletzt auch im Hinblick auf deine Finanzen entscheidend ist.

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    5. „Ein neues Leben in 7 Tagen“ von Paul McKenna

    Auch hier tauchen wir wieder tief ins Unterbewusstsein ein. Paul McKennas Schwerpunkte liegen in den Bereichen Hypnose und NLP (neurolinguistische Programmierung). Wenn du jetzt denkst:”Ach mit so einem esoterischen Kram kann ich nichts anfangen.”, dann würde ich dich trotzdem bitten dich näher mit dem Thema zu befassen und dich mal darauf einzulassen. Wenn man die Mechaniken des NPL kennt und verstanden hat, ist es eher ein tolles Tool, als Hokuspokus. In “Ein neues Leben in 7 Tagen” (was ich doch ein bisschen zu überambitioniert finde) werden dir jeden Tag verschiedene Techniken vorgestellt, die du direkt anwenden kannst. Ich habe selbst viele davon ausprobiert, aber man kann jetzt nicht erwarten, dass sich über Nacht wie von Zauberhand dein komplettes Leben verändert. Es ist ein etwas weiterer Weg, den es sich aber lohnt, zu gehen. 



    6. „Die 4 Stunden Woche“ von Timothy Ferriss

    Nach einem Burnout wollte Tim Ferriss durch die Welt reisen und konnte so trotzdem innerhalb von 4 Stunden sein Unternehmen führen.

    Auch, wenn die meisten (also ich zumindest für meinen Teil) meilenweit davon entfernt sind, ihr eigenes Unternehmen zu führen, geschweige denn dies innerhalb von vier Stunden in der Woche zu tun, ist dieses Buch dennoch ein unglaublicher Motivationsgeber. Es zeigt, dass auch, wenn du gerade noch lange nicht an diesem Punkt angekommen ist, einfach alles möglich ist. Allein für diesen Aspekt ist das Buch, die Zeit, die man darin investiert, allemal wert.

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    7. „Das Harvard-Konzept – richtig verhandeln“ von Roger Fisher, William Ury, Bruce Patton

    Das Havard-Konzept ist eines der Standardwerke, wenn es um das Thema “Verhandeln” geht. Mit diesem Buch bekommst du wirklich wertvolle Tools an die Hand. Egal, ob Gehaltsverhandlung, Diskussionen mit dem letzten Vermieter oder Meetings mit verärgerten Kunden – mit den Inhalten aus diesem Buch bist du für alles gewappnet. Jeder von uns hat sich schonmal in einem Gespräch befunden, in dem er ein bestimmtes Ziel verfolgt hat, dass er beim Gegenüber platzieren wollte. Um dieses Ziel auch strategisch und diplomatisch zu erreichen, ohne den anderen zu übervorteilen, helfen die Tipps und Anwendungsbeispiele aus diesem Buch enorm.

    8. „Denke nach und werde reich“ von Napoleon Hill

    Napoleon Hill wurde 1883 geboren. Nichtsdestotrotz gelten seine 13 Gesetze des Erfolgs auch heute noch. Das Buch „Denke nach und werde reich“ erschien bereits im Jahre 1937 und ist ein zeitloser Klassiker, den man gelesen haben sollte. Napoleon Hill hat es sich zur Aufgabe gemacht, eine Vielzahl der mächtigstens und einflussreichsten Persönlichkeiten seiner Zeit zu interviewen. Die Quintessenz ihrer Erfolge hat Hill in 13 Gesetze gegossen. Somit bekommst du das Wissen so vieler Menschen in einem Buch kombiniert und auf das Wesentliche komprimiert.  

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    9. „Die Gesetze der Gewinner“ von Bodo Schäfer

    Ich finde dieses Buch ist noch mal eine gute Zusammenfassung der wichtigsten Punkte zu den Themen Finanzen und Persönlichkeit. Es besteht aus 30 kleinen Gesetzen, die anhand von Beispielen nochmal erläutert werden. Diese zeigen, warum es so wichtig ist, die “Gesetze der Gewinner” anzuwenden. Zusätzlich gibt es am Ende eines jeden Kapitels kleine Aufgaben, die helfen das Gelernte in die Praxis umzusetzen. Einige Inhalte des Buches kommen dir vielleicht schon bekannt vor, wenn du bereits tiefer in die Materie eingetaucht bist. Allerdings finde ich das gar nicht so schlecht, da man sich die einzelnen Themenschwerpunkte sowieso regelmäßig ins Gedächtnis rufen sollte. 

    10. „Die Macht der Gewohnheit“ von Charles Duhigg

    Hole ich mir, wie immer den Coffee-to-go auf dem Weg zur Arbeit? Packe ich den 5 EUR Schein, wie immer in die Spardose? Bestelle ich, wie jeden Samstag mein Essen beim Lieferdienst? Packe ich mir, wie jeden Tag meine Tupperdose für die Arbeit ein? All diese Tätigkeiten sind Gewohnheiten, die darüber entscheiden, wie dein Leben in einem Jahr aussieht. Sie helfen uns dabei, die Dinge in unserem Leben routiniert und Leichtigkeit zu erledigen. Natürlich können sich dabei auch ungewünschte Angewohnheiten einschleichen. Genau an dieser Stelle setzt das Buch von Charles Duhigg ein. Er erklärt: Was sind Gewohnheiten und wie entstehen sie? Wie kann ich Gewohnheiten erkenn und verändern? Dabei bezieht er diese Fragen nicht nur auf einzelne Personen, sondern auch auf große Gruppen, wie beispielsweise ein Unternehmen oder eine Kirchengemeinde. 



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    10 schlechte Angewohnheiten, die deinen Finanzen schaden

    10 schlechte Angewohnheiten, die deinen Finanzen schaden

    10 schlechte Angewohnheiten, die deinen Finanzen schaden

    Das morgendliche Zähneputzen, das Lenken und gleichzeitig Schalten beim Autofahren, der Griff in die Süßigkeitenkiste, wenn man gestresst ist. All das sind Gewohnheiten. Anhand dieser Beispiele kannst du schon sehen, dass sie uns manchmal sehr nützlich, aber oft auch sehr hinderlich sein können. Diese Gewohnheiten schleichen sich in dein alltägliches Leben und beeinflussen so natürlich auch deine Finanzen. Welche 10 schlechten Angewohnheiten deinen Finanzen schaden können und die du tunlichst vermeiden solltest, zeige ich dir hier. Viel Spaß dabei 🙂

    Titelbild: Unsplash / Manan Chhabra / 2019

    1. Du überprüfst deine Finanzen nicht

    Dazu gehören für mich zwei Dinge. Zum einen, dass du deinen Status quo überprüfst, das heißt, wo stehst du gerade mit deinen Einkommen (vielleicht hast du mehrere), deinen Ausgaben und welche weiteren Assetklassen stehen dir zur Verfügung. Hast du vielleicht auch Schulden. Zum anderen, dass du ein Haushaltsbuch führst. Wenn du deine Einnahmen und Ausgaben noch nicht genau strukturiert hast, ist ein Haushaltsbuch das ideale Tool, um dich dabei zu unterstützen.

    2. Du investierst dein Geld nicht

    Ja, wir wären hier auch nicht bei themoneygirl, wenn ich dir nicht dazu raten würden, dass du dein Geld natürlich an der Börse anlegen sollst. Es ist toll, wenn du bereits Geld sparst, aber damit dein Geld auch wirklich etwas für dich tun kann, solltest du es nicht auf dem Sparbuch, dem Tagesgeld- oder Girokonto versauern lassen. Bei der derzeitigen Zinspolitik springt für dich dabei leider gar nichts raus. Ganz im Gegenteil du verlierst noch Geld, indem die Inflation langsam, aber stetig daran nagt.

    3. Du lässt dich leicht beeinflussen

    Das ist insofern problematisch, wenn du dir ständig auf Instagram die neuesten Taschen und Kleider der Influencer anschaust. Zumindest war ich dafür immer besonders anfällig. Natürlich gilt auch das Gleiche für den neuen BMW des Nachbarn oder die ausgedehnte Reise deiner Kollegin auf die Malediven. Schau nicht neidisch nach links und rechts und lass dich nicht von den vermeintlichen Reichtümern in deinem Umfeld beeinflussen. Es ist nicht immer alles Gold was glänzt. Konzentriere dich auf dich und vergleiche dich nur mit dir selbst. Nur so kannst du deine wahren Erfolge erkennen.

     

    4. Du schiebst deine Probleme auf das Geld

    “Ja, wenn ich auch so viel Geld hätte, wie Tante Luise, dann könnte ich ja auch mehr sparen / einen Notgroschen anlegen / an der Börse investieren oder würde mich um meine Finanzen kümmern. Aber so…” Halt Stopp! Nicht das Geld ist hier das Problem, sondern (tut mir leid, dass ich das so hart sagen muss) deine Einstellung. Du kannst all diese Dinge trotzdem tun. Ich weiß, dass es für viele Menschen sehr hart ist, das will ich auch nicht wegreden. Nichtsdestotrotz kann sich jeder mit seinen Finanzen auseinandersetzen. Und vielleicht gibt es ja doch noch das ein oder andere Einsparpotenzial. Und vielleicht ist da doch noch eine Möglichkeit sein Einkommen irgendwie zu erhöhen. Sei es durch eine Gehaltserhöhung, einen anderen Job oder durch Verkäufe auf dem Flohmarkt. Und vielleicht bleiben dann doch 25 EUR am Ende des Monats übrig, die in einen ETF fließen können. Aber für all diese Dinge kannst nur DU sorgen, nicht dein Geld und auch nicht Tante Luise.

    5. Du verhandelst nicht

    Dazu kann ich eine kleine Anekdote erzählen. Als ich nach Berlin gezogen bin, musste ich auch mein Auto ummelden. Das konnte ich direkt bei der Kfz-Stelle in der Nähe meiner Arbeitsstelle tun. So weit so einfach. Dazu gehörte natürlich auch ein neues Kennzeichen und auch neue Nummernschilder. Da das vor einer Anmeldestelle ein super lukrativer Platz ist, haben sich zig kleine Buden angehäuft, die dir direkt, während des Anmeldeprozesse, in fünf Minuten die Schilder fertig machen. Zu diesem Zweck finden sich vor diesen Buden Preisschildchen, auf denen steht, was denn zwei solche Schilder kosten sollen. 70 EUR sollten es dann sein. Da ich vorher mal kurz im Netz geschaut hatte, was den so ein Nummernschild kosten sollte, nämlich zwischen 20 und 30 EUR, schien mir diese Summe doch sehr hoch. Also, als der nette Herr mir dann sagte, wie viel es kosten sollte, meinte ich zu ihm, dass ich 25 EUR bezahlen würde. Das wich natürlich stark von seiner Preisvorstellung ab, dennoch konnten wir uns dann auf 30 EUR einigen. Damit hatte ich meine Schilder und wir beide fühlten uns nicht übermäßig übers Ohr gehauen. Manchmal sollte man nicht alles als gegeben hinnehmen, sondern sich auch mal trauen zu verhandeln. 

    Gleiches gilt selbstverständlich auch für dein Einkommen. Trau dich. Sammle Argumente zusammen, was du in den letzten sechs Monaten erreichst und umgesetzt hast, ich bin mir sicher, dass dir da einiges einfällt und frage auch deine Kollegen welche positiven Punkte sie dem hinzufügen können. Mir hat das zumindest sehr geholfen, da ich auf einige Punkte von allein gar nicht gekommen wäre. Und, wenn ich in den letzten Jahren nicht schon mehrfach über eine Gehaltserhöhung verhandelt hätte, würde ich wahrscheinlich immer noch bei meinem mickrigen Starteinkommen rumdümpeln. Also sei mutig und verhandle auch dein Gehalt.



    6. Du suchst nicht nach Rabatten

    Hiermit meine ich allerdings nicht, dass du zwei Pullis anstatt einen kaufst, weil dann der zweite um 5 EUR günstiger ist. Denn im Endeffekt hast du gerade den kompletten Preis, egal, wie hoch, für zwei Pullis ausgegeben, die du wahrscheinlich nicht mal brauchtest. Benötigst du allerdings bestimmte Dinge (ja darunter kann natürlich auch mal ein Pullover sein), dann achte wirklich darauf, dass du nach einem im Preis-Leistungs-Verhältnis günstigen Angebot schaust. Das kann das regionale und saisonale Gemüse sein, das Fahrrad, das im Februar den günstigsten Preis hat oder die Sonderaktion für Joghurt. Aber achte dabei darauf, dass du dir immer die Frage stellst: “Brauche ich das jetzt wirklich?” oder ist gerade Black Friday und du tappst die Salesfalle.

    7. Du lässt dir Geld durch die Lappen gehen

    Es gibt tatsächlich manchmal Momente im Leben, in denen dir Geld geschenkt wird.

    Kannst du dir nicht vorstellen? Ich auch nicht, fast. Deshalb möchte ich hier nur ein paar Beispiele geben. 

    • Rechne deine Steuern durch und schaue, ob es sich lohnt eine Steuererklärung zu machen
    • In einigen Städten gibt es für Studenten bei der Ummeldung Begrüßungsgeld
    • Auch für Neugeborene gibt es einigen Städten “Begrüßungsgeld”
    • Bei der Ummeldung von der Sparkasse zur comdirect habe ich 140 EUR gutgeschrieben bekommen
    • Mit dem kostenlosen Angebot (FitmitAOK) meiner Krankenkasse bekomme ich ab einem bestimmten Punktestand 200 EUR gutgeschrieben
    • Ich verkaufe regelmäßig Bücher und Bekleidung über momox, rebuy und remixshop, so kann ich aus den Dingen, die ich eh nicht mehr brauche noch etwas rausholen

    8. Du hast keine klaren Ziele

    “Ich will etwas mehr Geld sparen.” Das ist ein klassisches Beispiel für ein sehr unkonkretes Ziel. Und, wenn du kein konkretes Ziel hast, darfst du dich nicht wundern, wenn du ganz woanders landest, als vielleicht ursprünglich gedacht. Du solltest deine Ziele nach folgenden Kriterien aufstellen:

     

    S – Spezifisch: Versuche dein Ziel so genau wie möglich zu beschreiben

    M – Messbar: Bestimme qualitative und quantitative Messgrößen, anhand du später überprüfen kannst, ob du dein Ziel erreicht hast

    A – Attraktiv: Plane so, dass du dich immer motiviert fühlst dieses Ziel zu erreichen

    R – Realistisch: Das Ziel sollte innerhalb mit den, dir zur Verfügung stehenden Mitteln erreicht werden können. Bei dem Punkt realistisch scheiden sich die Geister. Ich bin ehrlich gesagt auch dafür lieber etwas höher zu pokern und meinem Unterbewusstsein damit das Signal zu geben, nach Lösung für diese anspruchsvollere Aufgabe zu suchen. Auch, wenn ich dann am Ende vielleicht nur 90% des Ziels erreicht habe, ist das immer noch mehr, als, wenn ich mir von Beginn an ein viel zu niedriges Ziel gesteckt hätte.   

    T – Terminiert: Bis wann möchtest du dieses Ziel erreichen?

    Also dein Ziel könnte nun folgendermaßen aussehen:

    Momentan spare ich 150 EUR pro Monat. Ab dem nächsten Monat möchte ich jeweils 300 EUR sparen, sodass ich innerhalb eines Jahres 3.600 EUR zusammen habe.

    9. Du bist zu ungeduldig

    Davon kann ich ein Lied singen. Ich will meistens immer alles sofort, daher konnte ich auch sonst den Wunsch nach neuen Klamotten oder einer neuen Lidschatten-Palette ganz schwer auf später verschieben. Es musste stets alles jetzt sein. Das führte jedoch häufig dazu, dass der nächste Wunsch nicht lange auf sich warten ließ. So ging das Spiel von vorne los. Mittlerweile habe ich mich, was das Aufschieben von Wünschen anbelangt schon recht gut im Griff und das ist auch notwendig. Um meine Finanzen unter Kontrolle zu haben, musste ich lernen, auf Impulskäufe zu verzichten. Zusätzlich sind ETF Sparpläne nun mal darauf ausgerichtet ein langfristiges Bedürfnis zu erfüllen. Zum Beispiel, dass ich zukünftig weniger arbeiten muss. Meine gewählte Strategie geht mit einem langen Anlagehorizont einher. Da muss man sich schon mal darauf einstellen, die nächsten 10 Jahre die Füße still zu halten. Also (leider) bewahrheitet sich auch vor allem bei deinen Finanzen der Spruch: “Geduld ist eine Tugend.”

    10. Du hast ein negatives MoneyMindset  

    “Geld stinkt.” “Geld verdirbt den Charakter.” “Geld allein macht auch nicht glücklich.” “Reiche Menschen sind Betrüger.” … Ich könnte die Liste dieser negativen Glaubenssätze zum Thema Geld endlos fortführen. Unsere Einstellung gegenüber den Dingen beeinflusst maßgeblich unsere Entscheidungen. Daher ist es wichtig, dass du stets deine Glaubenssätze überprüfst. Sei achtsam mit deinen Gedanken und ersetze gegebenenfalls negative Grundannahmen durch positive. Nur so kannst du langfristig etwas an deiner Situation ändern.

    Warum ist ein Haushaltsbuch der Hammer?

    Warum ist ein Haushaltsbuch der Hammer?

    Warum ist ein Haushaltsbuch der Hammer?

    Stell dir vor es gäbe ein kostenloses Tool, das auf einen Schlag all deine finanziellen Sorgen aus dem Weg räumen würde. Ganz ehrlich, solch ein Tool gibt es nicht, aber was ich dir stattdessen ans Herz legen kann, ist ein Haushaltsbuch. Ja wirklich, ein Haushaltsbuch. Kein Witz! Es wird nicht wie von Zauberhand alle deine Fragen und Sorgen klären, aber es wird dich definitiv einen riesen Schritt weiter auf deinem Weg in deine finanzielle Freiheit bringen. Wie das genau funktioniert und warum ein Haushaltsbuch so essenziell ist, erkläre ich dir hier.

    Titelbild: Unsplash / Northfolk/ 2019

    Warum ist ein Haushaltsbuch so wichtig?

    Ich weiß nicht, ob du die Geschichte schon kennst, aber vor nicht allzu langer Zeit, habe ich mir pro Tag einen Coffee-to-go geholt. Wenn ich einen besonders harten Tag hatte, dann auch gern zwei. Es war so bequem sich den kleinen Becher mit dem Glücksgefühle auslösenden Getränk zu holen. Die Glücksgefühle hielten so lange an, bis ich irgendwann mal damit anfing nachzurechnen, was mich das eigentlich so kostet. Pro Tag, pro Woche, pro Jahr. Diese kleine Rechnung möchte ich hier noch mal kurz vorführen:

     

    1 mittlerer Latte Macchiato (und das ist noch sehr günstig) kostet in der Nähe meiner Arbeit: 2,90 EUR

    Sagen wir, ich habe mir 2 x pro Woche zusätzlichen einen zweiten Kaffee gegönnt.

    Macht also 7 Kaffee pro Woche = 20,30 EUR

    In einem normalen Monat bin ich auch diese vier Wochen auf der Arbeit, das macht 

    20,30 EUR x 4 = 81,20 EUR PRO MONAT!!!!

    Aufs Jahr hochgerechnet, wenn man Feiertage und Urlaub mal abzieht, bin ich etwa bei 44 Wochen, ergibt insgesamt ein nettes Sümmchen von:

    893,20 EUR pro Jahr.

    Ich gab also 893,20 EUR pro Jahr für meinen (zugegeben sehr leckeren) Coffee-to-go aus.

    Natürlich war der Kaffee nicht das einzige, wofür ich so nebenbei mein Geld ausgab. Da war der süße Nagellack (den ich schon fünf Mal in der gleichen Farbe habe), der bezaubernde Lippenstift (der dann doch wieder zu Hause in der Versenkung landete, weil die Farbe doch etwas zu knallig war) oder das praktische Notizheft (das so praktisch war, das ich es nie benutzte). Das alles sind nur kleine Beispiele. Das fiese an diesen Produkten ist, dass der Kauf ganz nebenbei passiert. Du registrierst zwar die 2,99 EUR oder die 5,65 EUR, aber sie sind so gering, dass sie nicht wirklich ins Gewicht fallen. Scheinbar. Denn zählt man am Ende des Monats all diese Summen zusammen, kann sich daraus ein beträchtlicher Berg entwickeln.

     



    Wie umgeht man Impulskäufe?

    Indem man sie sich bewusst macht. Also was vorher so nebenbei in den Einkaufsbeutel gewandert ist, wird nun bewusst wahrgenommen. Und du ahnst es sicher schon, denn an dieser Stelle kommt dein Zaubertool zum Einsatz. Dein Haushaltsbuch. Das Haushaltsbuch zwingt dich (vorausgesetzt du zwingst dich auch selbst ein bisschen, sorry, aber ohne Arbeit geht es leider nicht.) jede noch so kleine Ausgabe zu notieren. Ich weiß, das kann mega nervig sein, ist aber leider absolut notwendig. Denn nur so kannst du wirklich am Ende des Monats sehen, wo dein Geld hingeflossen ist und an welchen Stellschrauben du drehen kannst.

    Wieder 50 EUR bei dm gelassen? Das muss vielleicht nicht sein. Wieder für 150 EUR auswärts essen gewesen? Vielleicht kannst du da etwas einsparen? Und so weiter, ich denke du verstehst was ich meine.

    Damit wird dieses einfache Tool so wirksam. Darüber hinaus, hat das Haushaltsbuch noch eine weitere bedeutende Funktion und zwar zeigt es dir auf, was am Ende des Monats übrig bleibt, also, wenn etwas übrig bleibt. Daran solltest du natürlich arbeiten. Hast du über mehrere Monate dein Haushaltsbuch geführt, kannst du schon sehr genau vorhersagen, wie deine Ausgaben für die folgenden Monate aussehen und auch wie deine Sparrate ausfallen wird. Nur mit deiner festen Sparrate kannst du deine automatisierten Sparpläne für deine ETFs aufbauen und das ist im Endeffekt ja das Ziel, auf das du hinarbeitest. Denn mit einem Sparplan, brauchst du dich um so gut wie nichts mehr kümmern.

    Also ich fass nochmal zusammen:

    • Dein Haushaltsbuch hält dich öfter davon ab Kinkerlitzchen zu kaufen, weil du weißt, dass du diese alle aufschreiben musst
    • Dein Haushaltsbuch zeigt Einsparpotenziale auf
    • Dein Haushaltsbuch hilft dir, für die nächsten Monate deine Sparrate vorherzusagen
    • Eine festgelegte Sparrate ist essentiell, um deine automatisierten Sparpläne aufzubauen

    Fazit: Ein Jahr keine Bekleidung kaufen

    Fazit: Ein Jahr keine Bekleidung kaufen

    Fazit: Ein Jahr keine Bekleidung kaufen

    WOW! Gestern endete meine selbstauferlegte #noshoppingchallenge. Ein ganzes Jahr, 365 Tage sind vergangen seitdem ich (zum ungefähr 100. Mal) beschlossen habe, (nun aber wirklich) keine Bekleidung mehr zu kaufen. Nicht nur, dass ich es geschafft habe, nicht mehr shoppen zu gehen, sondern, ich habe mein komplettes Konsumverhalten hinterfragt. Die Frage: “Brauche ich das wirklich?”, stellt sich nun immer häufiger. Was mich dann letztendlich am besten zum Durchhalten animiert hat, war mein wachsendes Depot. Zu sehen, dass ich mit meinem Geld noch etwas besseres kaufen konnte, als Klamotten, nämlich ETFs. Diese Tatsache hat mir geholfen die letzten 12 Monate durchzuhalten.

    Titelbild: Unsplash / Gyorgy Bakos / 2019

    Wie alles begann – ein Rückblick

    Ich fühlte mich gehetzt und getrieben, ständig auf der Suche nach dem nächsten tollen Outfit. Permanent war ich damit beschäftigt diverse Online Shops und soziale Netzwerke zu durchstöbern, immer den neuesten Trends auf der Spur. „Glücklicherweise“ wurde ich auch immer fündig und konnte mir so jeden Tag einreden, nur noch dieses eine Teil kaufen zu müssen. Mein Kleiderschrank platzte aus allen Nähten, ich wusste schon lange nicht mehr wohin mit meinen Taschen und auch für meine Schuhe konnte es gar nicht genug Füße geben, um diese alle abzutragen. Darunter hat nicht nur mein Geldbeutel die letzten 10 Jahre erheblich gelitten, sondern auch irgendwann meine Beziehung. Klar, wenn ein Partner sein Geld permanent für unnütze (teilweise natürlich auch sehr schöne Dinge) verschleudert und der andere häufig für die hauptsächlichen Kosten aufkommen muss, dass da der Haussegen schon mal schief hängt. 

    Ich habe damals:

     

    Meine Einkäufe vor meinem Mann versteckt 

     

    Jeden Monat meinem Gehalt entgegengefiebert, um endlich die Rechnungen des alten Monats begleichen zu können

     

    Taschen in Raten abbezahlt

     

    Gespartes Geld so gut wie immer für den nächsten Einkauf auf den Kopf gehauen

     

    Mir keine Gedanken über meine finanzielle Zukunft gemacht

     

    Mich auf meine Familie verlassen, wenn es mal um größere Ausgaben ging



    Was habe ich in der Zwischenzeit gelernt?

    Mit der Entdeckung, dass ich mein Geld auch sparen und anlegen kann, anstatt es zu verprassen, hat es einfach klick gemacht. Zu sehen, dass mir keine rote Zahl mehr beim Blick auf meinen Kontostand entgegenspringt und ich auch keine Schweißausbrüche mehr beim Bezahlen mit Karte ausstehen muss, hat mich wahnsinnig motiviert. Auch, wenn in den ersten Tagen nach dem Kauf meiner ersten ETFs die Zahlen direkt in den Keller rauschten und ich dann doch noch einige schlaflose Nächte durchstehen musste, war es das alles wert. Denn direkt danach hat sich meine neue Einstellung und mein neues Wissen hundertfach wieder ausgezahlt. Allein so viel dazu zu lernen und die Erfahrung zu sammeln, dass es auch anders geht, haben mich schon erheblich bereichert. Das klingt jetzt vielleicht ein bisschen schnulzig, aber ich bin wirklich dankbar, dass ich erkannt habe, dass es notwendig ist mein Verhalten zu ändern und es dann auch tatsächlich durchgezogen habe. Dabei steigt nicht nur der Betrag auf deinem Konto, sondern auch dein Selbstbewusstsein. Was ich hier natürlich nicht unerwähnt lassen will, es war zwischendurch auch wirklich hart für mich und es gab Situationen, in denen ich fast in mein altes Verhalten zurückgefallen wäre. Der nächste Online-Shop lauert um jeder Ecke und das nächste neue Kleidungsstück wartet nur darauf von mir gekauft zu werden. Auch zwischendurch habe ich mal noch in einen Blick in einen Newsletter geworfen und mir Neuheiten angeschaut, die es gerade so im Angebot waren. Auch beim Scrollen durch Instagram lauteten meine Gedanken manchmal: “Ach, wenn ich erst wieder einkaufen darf, dann hole ich mir das sofort.” Der Drang verflüchtigte sich jedoch dann auch wieder recht schnell. Deshalb ist es so wichtig immer achtsam zu bleiben und die eigenen Gefühle und Gedanken zu hinterfragen. Da wird einem dann auch schnell klar woher der dringende Wunsch etwas zu kaufen herrührt. 

     

    Ich habe heute:

     

    Seit einem Jahr keine Bekleidung mehr gekauft

     

    Mein Konsumverhalten komplett hinterfragt

     

    In einem Jahr über 50% meines Einkommens gespart und angelegt

     

    Großes Durchhaltevermögen bewiesen und kann wirklich stolz auf mich sein 🙂

     

    Wahnsinnig viel zum Thema Finanzen gelernt und dieses Wissen auch angewendet

     

    Keine Angst mehr vor meinem Kontostand oder größeren Ausgaben

     

    Den Mut und das Selbstvertrauen mich auch scheinbar unüberwindlichen Herausforderungen zu stellen

     

    Den Drang etwas zu besitzen, aufzuschieben und weniger ungeduldig zu sein

    Wie geht es zukünftig weiter?

    Natürlich könnte ich jetzt sagen: “Klar ich habs jetzt ein Jahr lang geschafft, keine Bekleidung mehr zu kaufen, jetzt gehe ich erstmal einkaufen.” Ganz ehrlich so soll es natürlich nicht weitergehen. Ich habe für mich einfach erkannt, dass ich nie wieder an den Punkt von vor einem Jahr zurück möchte. Dafür hat mir diese neue Erfahrung und auch dieses neue, ja Lebensgefühl zu viel gegeben, als das ich das wieder verlieren möchte. Daher heißt es für mich nun nicht, direkt ab ins nächstbeste Einkaufscenter oder den nächsten Online-Shop zum Absturz bringen, sondern ich werde so weit wie möglich, so weitermachen wie bisher. An meiner Kleiderschranksituation hat sich trotz mehrfacher Ausmistungsaktionen nichts geändert. Immer noch ist dieser vollgestopft bis oben hin und reicht wahrscheinlich für zwei Leben. Allein schon, um auch weiterhin meine derzeit festgelegte Sparrate halten zu können, führt an einem Klamottenverzicht quasi nichts vorbei. Dafür habe ich mir allerdings vor zwei Monaten auch ein Spaßkonto (das es zuvor nicht gab) eingerichtet. Auch, wenn dieses ausreichend gefüllt ist, stellt sich immer als erstes die Frage: “Was brauche ich?”. Ich denke so lange mich dieses Mindset begleitet, kann eigentlich nichts schief gehen. Ich hoffe, dass ich euch bisher mit meinem Weg inspirieren und auch motivieren konnte. Natürlich soll das auch weiterhin so sein und ich möchte jeden dabei unterstützen und ermutigen diesen Weg zu gehen. 🙂

    Gute Schulden vs. schlechte Schulden und wie du sie unterscheiden kannst

    Gute Schulden vs. schlechte Schulden und wie du sie unterscheiden kannst

    Gute Schulden vs. schlechte Schulden und wie du sie unterscheiden kannst

    Waaaaas? Man kann Schulden in gut und schlecht unterteilen? Früher habe ich über Schulden gar nicht weiter nachgedacht, weil ich das, was ich da fabriziert habe, oft nicht als solche erkannt habe. Dazu zählen zum Beispiel der Ratenkauf, den ich ausgewählt habe, um endlich meine wahre, einzige Traumtasche zu erwerben, von denen es leider viel zu viele gab, als dass ich sie mir hätte leisten können. Oder das neue iPhone, das man ja so praktisch direkt mit der Handyrechnung über zwei Jahre abbezahlen kann. Die kaum spürbaren Überziehungszinsen, die sich dann einfach mit in die monatlichen Abzüge geschummelt haben, wenn das Konto mal wieder rote Zahlen zeigte. All das sind Schulden, ob diese nun gut oder schlecht sind, erkläre ich dir gleich.

    Titelbild: Unsplash / Content Pixie / 2019

    Überschuldung in Deutschland

    Seit 2014 ist die Überschuldungsrate von Privatpersonen in Deutschland bereits zum fünften Mal in Folge gestiegen. Die Überschuldungsquote ist hierzulande trotz Bevölkerungszuwachs ziemlich gleichbleibend bei etwa 10%. Das bedeutet konkret, dass über 6,9 Millionen Menschen über 18 Jahre überschuldet sind. Sehr häufig genannter Grund ist tatsächlich eine unwirtschaftliche Haushaltsführung, die als schleichender Prozess zu einer Überschuldung führt. Und an diesem Punkt kann jeder etwas tun. 

    (Quelle: https://www.creditreform.de/aktuelles-wissen/pressemeldungen-fachbeitraege/show/schuldneratlas-deutschland-2018)

    Schlechte Schulden 

    Fangen wir doch mal direkt mit dem an, was du auf keinen Fall tun solltest und zwar: schlechte Schulden anhäufen. Dazu gehören definitiv, die bereits im Eingang erwähnten Ratenkäufe für beispielsweise Taschen, Smartphones oder auch sonstige Konsumgüter. Damit ist nicht nur solcher Kleinkram gemeint, sondern auch größere Anschaffungen, wie ein Fernseher, das neueste Lautsprecher-System oder auch ein Auto. 

    Warum sind diese Schulden schlecht? 

    Du zahlst immer drauf. Entweder direkt in Form von Zinsen, die du mit einer etwas höheren Rate gleich mitbezahlst oder mit dem Druck der monatlichen finanziellen Belastung. 

    Titelbild: Unsplash / Julian O’Hayon / 2019

    Auch, wenn es sich um eine Null-Prozentfinanzierung handelt, hättest du diesen oder jenen Gegenstand ja gar nicht gekauft, wenn es keine Ratenzahlung gäbe. Also im Prinzip könntest du dir das neue Handy gar nicht leisten. Jetzt kommt Mediamarkt mit seiner Null-Prozentfinanzierung um die Ecke, du kannst es dir immer noch nicht leisten, kaufst es aber trotzdem. Wenn du dir etwas leisten kannst, kannst du es auch auf einen Schlag bezahlen. Vor allem diese regelmäßigen, monatlichen Zahlungen können dich belasten. Zum einen, wenn mal ein Notfall dazwischen kommt und du die Rate nicht mehr bezahlen kannst oder zum anderen, wenn du so viele verschiedene Ratenkäufe abgeschlossen hast, sodass am Anfang des Monats dein Einkommen quasi direkt wieder futsch ist. Also merke dir: Konsumschulden sind nie gut. Sie belasten nicht nur deinen Geldbeutel, sondern auch dein Gemüt. Leider sind sie gesellschaftlich akzeptiert und unser Gehirn ist immer auf die sofortige Belohnung ausgerichtet. Widerstehe diesem Impuls und arbeite auf eine zukunftsorientierte Bedürfnisbefriedigung hin und nicht auf den kurzfristigen Endorphinausstoß. 

    Also merke: Häufe niemals Konsumschulden an!



    Gute Schulden

    Schulden sind ja per se schon recht negativ konnotiert. Allerdings sind sie unter gewissen Umständen unumgänglich und können natürlich auch ein positives Ergebnis hervorrufen. 

     

    Wie funktionieren gute Schulden? 

    Zu den guten Schulden kann man sogenannte Investmentschulden zählen. Die Investitionen, die damit getätigt werden haben zum Ziel, dass sie bei Wiederverkauf einen Gewinn einbringen oder positiven Cashflow erzeugen. Sprich du hast am Ende mehr raus, als du reingesteckt hast. Zu solchen Investments können Aktien, Kunst, Antiquitäten aber auch Immobilien gehören.


    ABER: Du solltest nie nie NIE NIEE NIEEE NIIIIIIEEE NIEMALS einen Kredit aufnehmen, um damit Aktien oder ETFs kaufen zu können. 

    Auch bei Immobilien gibt es Einschränkungen. Denn eine selbstgenutzte Immobilie erzeugt in der Regel keinen Cashflow. Bei einer Immobilie, die du vermietest, sieht das schon anders aus. Jedoch müssen beim Immobilienkauf sehr viele Faktoren berücksichtigt werden.  

    Titelbild: Unsplash / Nicole Honeywill / 2019

    Deshalb ist mein wichtigster Grund für gute Schulden: das Humankapital. Stell dir mal vor, wie viele junge Menschen es wirklich schwer hätten ein Studium abzuschließen, wenn es das Bafög nicht gäbe. Auch das sind Schulden, allerdings zahlen diese auf dein Humankapital ein, also dein Wissen, mit dem du später (hoffentlich) weitaus mehr Geld verdienen wirst. Davon abgesehen lässt sich beispielsweise das Bafög, zu sehr humanen Konditionen beziehen. So ist Geld, das du in dein Humankapital investiert, immer ein vielfaches wert. Noch schöner ist es natürlich, wenn du dafür keinen Kredit aufnehmen musst, aber das kann man sich nunmal nicht immer aussuchen. Auch ich musste damals Bafög beziehen und hatte nach dem Studium einen Batzen Geld, den ich dann zurückzahlen musste. Aber diese Investition in meine Bildung hat sich auf jeden Fall gelohnt.