5 Tipps, um endlich anzufangen und für deine Ziele loszugehen

    5 Tipps, um endlich anzufangen und für deine Ziele loszugehen

    5 Tipps, um endlich anzufangen und für deine Ziele loszugehen

    Was unterscheidet denjenigen, der seine Ziele erreicht, von dem, der immer nur darüber spricht, was er erreichen will? Richtig! Ersterer handelt. 

    Wenn du erfolgreich in dem sein möchtest, was du dir vornimmst, reicht es nicht nur, wenn du dir deine Ziele steckst, sondern du musst auch etwas dafür tun. Wie durch Zauberhand werden sich die Dinge in deinem Leben nicht verändern. Du bist die- oder derjenige, der etwas ändern kann und dafür musst du aktiv werden. 

    So ist es natürlich auch im Hinblick auf deine Finanzen. Sich nur vorzunehmen, dass man sich ja eigentlich mal darum kümmern müsste, ist leider nicht genug. Und auch, wenn du es geschafft hast, dir das entsprechende Wissen anzueignen, fehlt noch der entscheidende Schritt: die Umsetzung!

    Damit dir das gelingt und du immer öfter die Dinge anpackst, anstatt sie zu verschieben, habe ich hier einige Tipps für dich:

    Titelbild: Danielle Macinne / Unsplash / 2019

    Schritt 1: Setze dir Ziele, aber richtig

    Die meisten von uns haben schon mal etwas von der SMART Methode gehört, falls nicht erkläre ich es hier noch mal kurz.

    S – Spezifisch: Versuche dein Ziel so genau wie möglich zu beschreiben

    M – Messbar: Bestimme qualitative und quantitative Messgrößen, anhand du später überprüfen kannst, ob du dein Ziel erreicht hast

    A – Attraktiv: Plane so, dass du dich immer motiviert fühlst dieses Ziel zu erreichen

    R – Realistisch: Das Ziel sollte innerhalb mit den, dir zur Verfügung stehenden Mitteln erreicht werden können. Bei dem Punkt realistisch scheiden sich die Geister. Ich bin ehrlich gesagt auch dafür lieber etwas höher zu pokern und meinem Unterbewusstsein damit das Signal zu geben, nach Lösung für diese anspruchsvollere Aufgabe zu suchen. Auch, wenn ich dann am Ende vielleicht nur 90% des Ziels erreicht habe, ist das immer noch mehr, als, wenn ich mir von Beginn an ein viel zu niedriges Ziel gesteckt hätte.   

    T – Terminiert: Bis wann möchtest du dieses Ziel erreichen?

    Bildquelle: Tim Graf / Unsplash / 2019

    Schritt 2: Nutze die Salamitaktik

    Schneide dir dein großes Ziel in viele kleine Scheiben, sprich Mini-Aufgaben, die du an einem bestimmten Tag auf jeden Fall bewältigen kannst. Wenn du dich immer noch nicht durchringen konntest, dich mit deinen Finanzen zu beschäftigen, aber dich wirklich darum kümmern willst, dann nimm dir doch vor, heute mal zehn Seiten in deinem Buch zu diesem Thema zu lesen oder eine kleine Lektion im Online-Kurs zu erledigen oder du legst heute die Excel-Tabelle an, in der du nun immer deine Einkäufe notieren willst oder oder oder… Falls du nicht weißt wo du anfangen sollst, habe ich das hier in 5 Schritten nochmal zusammengefasst.

    Schritt 3: Beginne deine Aufgabe im Kopf

    Manchmal, wenn ich wirklich keinen Bock habe etwas zu machen und ja ich hab super oft keinen Bock bestimmte Dinge zu tun, so wie jeder andere auch. Neben so nervigen Dingen wie Haushalt betrifft das manchmal auch meine Hobbies. Da sinkt die Begeisterung heute wieder die Gitarre in die Hand zu nehmen, auch mal gegen null. Wie schaffe ich es dann trotzdem zu üben? Oft hilft es mir dann mich vorher gedanklich darauf einzustellen und mir dann vorzustellen, wie ich die Gitarre aus der Halterung nehme und diesen oder jenen Song übe, dann ist die Umsetzung in die richtige Handlung keine so große Hürde mehr. 



    Schritt 4: Tue es ohne nachzudenken

    Das ist im Prinzip das komplette Gegenteil zum dritten Tipp. In einigen Situationen hilft eben diese Strategie, unter anderen Umständen eben eine andere Herangehensweise. Wenn du gedanklich schon eine so große Abneigung gegen das Thema entwickelt hast, wird es dir auch nicht helfen noch weiter darüber zu nach zu grübeln. Ich hab das manchmal auf der Autofahrt nach Hause, wenn ich dann gedanklich noch die restliche Strecke durchgehe, dann muss ich schon zwei mal tief durchatmen, dass ich nicht gleich wieder total entnervt bin. Also einfach fahren. 

    Schritt 5: Gedanken > Gefühle > Handlungen > Ergebnisse

    Wenn ich negative Gefühle einer Sache gegenüber habe, dann gehe ich im Kopf immer diese Kette durch. Ich frage mich dann selbst: Welche Gedanken bringen dich jetzt dazu dieses Gefühl zu entwickeln? Welches Gefühl ist das genau und wie beeinflusst das jetzt meine Handlung? Welches Ergebnis werde ich damit erzielen? Dieses bewusste Hinterfragen hat mich schon aus so manchem Tief geholt. Also sei immer achtsam mit deinen Gedanken, sie beeinflussen deine Ergebnisse. Klingt jetzt nach sonem Konfuzius-Kalenderspruch, aber probier es selbst mal aus.

    Wenn du noch weitere Anregungen brauchst, kann ich dir wärmsten das Buch von Ralf Senftleben – Entdecke deine Willenskraft empfehlen. Er geht hier ganz detailliert nochmal auf einzelne Tipps ein und unterbreitet zahlreiche weitere Lösungsansätze.

    Also komm ins Handeln! 🙂

    Was ist der Unterschied zwischen Verbindlichkeiten und Vermögenswerten?

    Was ist der Unterschied zwischen Verbindlichkeiten und Vermögenswerten?

    Was ist der Unterschied zwischen Verbindlichkeiten und Vermögenswerten?

    Ein ganz wesentlicher Punkt, den du beim Vermögensaufbau berücksichtigen solltest, ist, zwischen Verbindlichkeiten und Vermögenswerten zu unterscheiden.

    Was sind Verbindlichkeiten?

    Mit Verbindlichkeiten sind nicht nur Schulden gemeint, sondern alle Dinge, die mehr Geld kosten, als sie einbringen. Mit dem Besitz einer Verbindlichkeit verschwindet Geld aus deinem Portemonnaie. Ein Auto ist dafür ein hervorragendes Beispiel. Kaum vom Hof gefahren, ist es nur noch die Hälfte wert, wie man so schön sagt. Aber auch eine selbstgenutzte Immobilie generiert (in der Regel) keine Einkünfte. Auch, wenn das immer von allen Seiten behauptet wird, dass ein Haus die ideale Anlage wäre, ist ein Haus, in dem du selbst wohnst, eine Verbindlichkeit und kein Vermögenswert. Eher noch ist eine große Sparbüchse, die dich jeden Monat dazu zwingt, fleißig deinen Kredit abzubezahlen. Ich würde eine selbstbewohnte Immobilie immer als eine Art Lifestyle-Entscheidung betrachten. Reicht die Wohnung oder soll es ein Haus im Grünen sein? Reicht der Fiat oder muss es der Audi sein? Was brauchst du, um glücklich zu sein und deinen Werten zu entsprechen?

    Was sind Vermögenswerte?

    Ein Vermögenswert hingegen ist etwas, das Geld in deine Kasse spült. Das kann beispielsweise über Anleihen oder Aktien der Fall sein. Oder auch Geld, dass du über Bücher, die du selbst geschrieben hast, Bilder, die du gemalt hast oder mit anderem geistigen Eigentum, verdienst. Alles womit du einen positiven Cashflow erzeugen kannst.

    Welcher ist der wichtigste Vermögenswert?

    Und welcher ist der wichtigste Vermögenswert in deinem Leben? Genau, du selbst! Solange du durch dein Wissen und deine Arbeitskraft mehr Geld generierst, als du ausgibst, bist du ein Vermögenswert. Denn mit deinem Humankapital bist du selbst die Basis für deinen finanziellen Erfolg. Machst du allerdings Schulden, bist du nur noch eine Verbindlichkeit. 

    Also entscheide selbst: Vermögenswert oder Verbindlichkeit! Nutze dein Humankapital und schlage dich auf die Seit der Vermögenswerte. 

    Titelbild: Tierra Mallorca / Unsplash / 2019

    5 Schritte, um deine Finanzen in den Griff zu bekommen

    5 Schritte, um deine Finanzen in den Griff zu bekommen

    5 Schritte, um deine Finanzen in den Griff zu bekommen

    Du bist gerade völlig erschlagen von den ganzen Themen rund um deine Finanzen und hast überhaupt keinen Plan, wo du anfangen sollst? Dann bist du nicht allein, denn mir ging es damals ganz genauso, als ich mich das erste Mal wirklich mit meinen Finanzen beschäftigen wollte. Ich habe mich an die Aufgabe Schritt für Schritt herangetastet.

    Titelbild: Kelly Sikkema / Unsplash / 2019

    Schritt 1: Wissen aneignen.

    Schau dir vorher an wie die Börse funktioniert, was Aktien, Anleihen und natürlich ETFs sind. Achte dabei aber darauf dich nicht zu verzetteln. Du solltest ein sicheres Gefühl haben, bei dem was du tust, aber es sollte dich nicht länger als drei Monate kosten, an diesen Punkt zu gelangen.

    Schritt 2: Ermittle deinen Status quo.

    Während du dir das entsprechende Know-How erarbeitest, solltest du dir einen ersten Überblick über deine Finanzen verschaffen. Welche Einnahmen habe ich? Wie hoch sind meine Ausgaben? Habe ich irgendwo noch Reserven, an die ich vorher nicht gedacht habe. Ein Depot, dass meine Eltern mal für mich angelegt haben, ein Tagesgeldkonto, auf dem noch ein paar Tausender schlummern oder eine Immobilie (unwahrscheinlich, dass du diese bei deinem Überblick vergessen könntest, aber der Vollständigkeit halber, sei sie mit erwähnt), mit der du Mieteinnahmen generierst.

    Schritt 3: Sparbetrag festlegen.

    Was bleibt mir denn am Ende des Monats? Das kannst du dann mittels des Haushaltsbuches ganz genau herausfinden. Ein Haushaltsbuch schafft schnelle Erkenntnisse. Dieses Haushaltsbuch kannst du dann auch mal ganz akribisch drei Monate lang führen. Für schnellere (aber möglicherweise ungenauere) Ergebnisse kann die Überprüfung deiner Kontoauszüge der letzten 3 bis 12 Monate sorgen. Falls du alles mit Karte zahlst, ist das ok, wenn du viele Beträge bar bezahlst, erhältst du hier eher unrealistische Zahlen. Wichtig ist, dass du am Ende deinen Sparbetrag ermittelst.  

    Kann ich irgendwo noch mehr rausholen? Es gibt zwei Möglichkeiten sein Einkommen zu erhöhen: 1. Mehr sparen / Ausgaben kürzen, 2. Einnahmen erhöhen / mehr verdienen. Überdenke alle Möglichkeiten, die du hast, um an diesen beiden Stellschrauben zu drehen.  Bevor du beginnst dein Geld anzulegen, lege dir einen Notgroschen an.



    Schritt 4: Risikobereitschaft bestimmen.

    Wie risikofreudig bin ich im Hinblick auf meine Finanzen und welchen Teil lege ich wie an? Ermittle also deine Risikobereitschaft. Mittels der von Gerd Kommer beschriebenen Weltportfolios in seinem Buch Souverän investieren mit Indexfonds und ETFs , das ich dir nur wärmsten empfehlen kann, kannst du dir dann deine eigene Variante ganz easy zusammenstellen.

    Schritt 5: Endlich loslegen.

    Du hast alle Punkte für dich abgehakt? Dann kannst du nun starten, dein Geld für dich arbeiten zu lassen. Komm ins Tun und hau rein!


    Falls du dich noch unsicher fühlst, dann kannst du auch gern meinen Online-Kurs machen. Dort erkläre ich dir alle Schritte nochmal ganz ausführlich. Du kannst diesen in deinem eigenen Tempo absolvieren und bist danach bestens gerüstet, um dein Geld in ETFs anlegen zu können.

    5 Tipps für weniger Konsum

    5 Tipps für weniger Konsum

    5 Tipps für weniger Konsum

    1. Frage dich selbst: Brauche ich das wirklich?

    Was mir tatsächlich geholfen hat beim kompletten Verzicht auf Klamotten und auch weniger andere Produkte zu kaufen, war die Frage: Brauche ich das wirklich? Und damit meine ich wirklich, wirklich? Denn die meisten Käufe entstehen entweder aus dem kurzen Haben-wollen Impuls heraus oder sind ein langgehegter Wunsch. Jedoch kann es dir bei beiden Kategorien passieren, dass, wenn du genau darüber nachdenkst und in dich gehst, feststellst, dass dieser oder jener Gegenstand gar keinen echten Zweck hat, außer, dass du dich gerade für den Moment des Kaufes besonders gut fühlst. Im schlechtesten Fall spürst du auch noch eine kognitive Dissonanz, weil du auf der einen Seite diese eine Sache unbedingt haben willst, sie auf der anderen Seite aber sehr viel Geld kostet, das du eigentlich nicht ausgeben wolltest, weil du es nicht hast. Das war zum Beispiel bei mir oft der Fall. Ja klar freut man sich dann auch noch mal mega, wenn man die neue Tasche oder das neue Paar Schuhe perfekt zu Outfit xy kombinieren kann. Dieser Effekt hält leider aber nur sehr kurze Zeit an. Bei mir war es meist so, dass, wenn ich etwas ein Mal getragen hatte, es sich für mich als langweilig oder nicht mehr so aufregend anfühlte. Da war der nächste Einkauf vorprogrammiert. Heute hilft es mir, mich daran zu erinnern wie viele Paar Schuhe, wie viele Oberteile und wie viele Taschen ich besitze. Somit wird ein kann ich neuerliche Kaufimpulse gut in Schach halten. Schließlich kann ich auch nur immer eine Tasche und ein Paar Schuhe tragen und es muss nicht jeden Tag etwas Neues sein. 

    Titelbild: Department Store / Pixabay / 2019

    Bildquelle: XU Haiwei / Unsplash / 2019

    2. Warte ab

    Das einzige was ich früher abgewartet habe, war der Eingang meines Lohns, um dann endlich wieder shoppen gehen zu können. Mittlerweile handhabe ich es so, wenn ich mir etwas wünsche, es aber nicht so sehr benötige, dass ich es sofort kaufen muss, dann schreibe ich es auf eine Liste. Dann überlege ich was diese neue Anschaffung kosten würde und wann ich das Geld auf meinem Spaßkonto dafür zusammen hätte. Ab und an schaue ich dann mal wieder auf diese Liste. Manchmal stelle ich dann doch fest, dass sich der Wunsch nach längerem Abwarten doch in Wohlgefallen aufgelöst hat. Wenn ich mir dann aber immer super sicher bin, dass ich dafür mein Geld ausgeben möchte, dann weiß ich, dass es das auch für mich wert ist. 

    So kompliziert musst du es natürlich nicht machen. Oft hilft es auch mal eine Nacht darüber zu schlafen oder den Wunsch eine Woche ruhen zu lassen. Aber beim Kauf solltest du dir sicher sein und vor allem ein sehr gutes Gefühl haben und zwar jedes Mal, wenn du dein Wunschprodukt in die Hand nimmst.

    3. Sortiere aus

    Was ich soll aussortieren, obwohl ich mir nichts Neues kaufen darf? Ja und dafür gibt es mehrere gute Gründe. Zum einen kannst du die Dinge, die noch gut sind, die du aber nicht mehr benötigst wieder verkaufen und dir damit einen kleinen Zuschuss für deinen ETF-Sparplan verdienen. Zum anderen siehst du wie viele Dinge du noch besitzt und wovon du jetzt erstmal nichts Neues mehr kaufen musst. Darüber hinaus hilft dir das dich von altem Ballast zu befreien. So kannst du dich nicht nur des Gerümpels in deiner Wohnung entledigen, sondern auch alle negativen Gefühle loslassen, die du vielleicht noch mit bestimmten Gegenständen verbindest. 



    4. Erstelle eine Liste mit 50 Dingen, die du stattdessen machen könntest

    Nimm dir einmal ein paar Minuten Zeit und erstelle dir eine Liste mit 50 Dingen, die du tun könntest, während du jetzt gerade nicht shoppst. Bei mir stehen dort zum Beispiel Dinge wie: Gitarre spielen, lesen, backen, mit meiner Oma telefonieren, mit meinem Mann diskutieren, einen Blogbeitrag schreiben, meditieren, spazieren gehen, Yoga machen, Musik hören, tanzen,….

     

    Du siehst, es gibt eine Menge Alternativen. Lege dir einige davon zu recht, um im Notfall darauf zurückgreifen zu können.

                               Bildquelle: Tony Rojas / Unsplash / 2019

     Bildquelle: Simon Wilkes / Unsplash / 2019

    5. Sei bewusst und achtsam, mit deinen Gefühlen

    Dieser Tipp gilt übrigens nicht nur für dein Kaufverhalten, sondern für deinen gesamten Alltag. Wenn du einen Kaufimpuls verspürst, höre mal in dich hinein und schaue genau wo dieses Gefühl gerade herkommt und was es dir sagen möchte. Sagt es: Ich bin nicht genug. Ich brauche das, um mich besser zu fühlen. Dann nimm dir eine Beschäftigung von deiner Liste und lass das Gefühl auf andere Weise zu dir kommen. Du wirst sehen, dass du dich auch beispielsweise mit einem Telefonat oder körperlicher Betätigung besser fühlen kannst. Wahrscheinlich wirst du dich sogar doppelt gut fühlen, da die andere Tätigkeit dir einen größeren Mehrwert bietet, als das simple Einkaufen und Anhäufen von Dingen. 🙂 

     

    Vom Shoppingrausch in die Ernüchterung: Warum kaufen wir so viel?

    Vom Shoppingrausch in die Ernüchterung: Warum kaufen wir so viel?

    Wie mein Mann immer so schön sagte: ich bin der perfekte Konsument. Anstatt eines Lohns, könnten mir auch Gutscheine ausgezahlt werden, die ich dann fleißig in den diversen Klamottenläden einlösen würde. Also zumindest war das vor über drei Jahren noch so. Aber warum habe ich eigentlich nicht aufhören können etwas zu kaufen, obwohl ich wusste, dass weder mein Geldbeutel noch meine Ehe, das auf lange Dauer aushalten würden? Warum machen wir immer weiter? Warum kaufen wir so viel? Wie schafft es die Industrie immer wieder unser Verlangen zu wecken? 

    Weniger zu kaufen fällt mir noch heute schwer

    Im September 2018 startete ich mit einem für mich fast aussichtslosem Projekt. Ich hatte beschlossen ein Jahr lang auf den Kauf von Bekleidung und anderen Konsumgütern zu verzichten. Für mich, die seit ihrem 14 Lebensjahr jeden Cent für Klamotten ausgegeben hatte, ein nahezu unvorstellbarer Plan. In den letzten Monaten vor meiner Shoppingabstinenz hatte der Kaufwahnsinn seinen Höhepunkt erreicht. 

    Schon lange konnte ich keine Pakete mehr nach Hause bestellen, da dies zu auffällig war. Mehrmals pro Woche fuhr ich nach der Arbeit ins Einkaufszentrum, um dort meiner Sucht nachzugehen. Dann konnte ich die Sachen so lange im Auto verstecken, bis sie ihren Weg heimlich in meinen Kleiderschrank fanden. Die Auseinandersetzungen zu Hause und auch die Anmerkungen aus dem Verwandtenkreis zu meinen Kaufverhalten wurden immer häufiger. 

    Long story short: Nach unzähligen innerlichen Kämpfen fasste ich den Entschluss ein Jahr aufs Kaufen zu verzichten und unfassbarerweise gelang es mir. Doch noch heute muss ich jeden Tag an mir arbeiten, um nicht wieder in alte Muster zurückzufallen. Noch heute muss ich Newsletter schnell wieder schließen, mich dazu zwingen mehrere Nächte über einen Kauf zu schlafen und täglich an meinem Mindset arbeiten. Dabei beschäftigt mich immer wieder die Frage: “Warum kaufen wir so viel?”

    “Warum kaufen wir so viel?”

    Warum kaufen wir so viel?

    Diese Frage ist gar nicht immer so leicht zu beantworten. Ein Faktor ist unser ständiges Mangeldenken. Dieses wird natürlich permanent durch Werbung jeglicher Art, sei es der Banner auf einer Webseite oder ein reichweitenstarker Influencer auf Instagram oder TikTok, der wieder ein tolles, neues Produkt in die Kamera hält. Das Gefühl von Mangel ist allgegenwärtig.  

    Ich bin nicht genug. Nicht schön genug. Nicht erfolgreich genug. Nicht smart genug. Mit dem Kauf eines Produktes, sei es ein iPhone oder eine Gucci Tasche, wird unserem Unterbewusstsein suggeriert, wir seien nur mehr wert und würden uns besser fühlen, wenn wir dieses oder jenes besitzen. Wir wollen eine Lücke im Innen mit Konsum im Außen füllen.



    Wir bilden uns ein durch die Produkte eleganter, kreativer, innovativer, kompetenter oder was uns auch immer gerade, unserer Meinung nach fehlt, zu wirken. So einfach und so effektiv. Nicht nur bei mir, sondern bei einem sehr großen Teil der Gesellschaft wird so die Lust auf immer mehr Konsum geschürt. 

     Gesamtausgaben für Bekleidung und Schuhe in Deutschland bei 54,72 Milliarden

    Im letzten Jahr (2020) lagen die Gesamtausgaben für Bekleidung und Schuhe in Deutschland bei 54,72 Milliarden EURO (Quelle:   https://de.statista.com/statistik/daten/studie/283616/umfrage/konsumausgaben-fuer-bekleidung-in-deutschland/) Ein deutlicher Rückgang zu den Jahren davor. Zu berücksichtigen gilt hier natürlich die absolute Ausnahmesituation bedingt durch die Corona-Pandemie. Wir dürfen gespannt sein, wo uns die Kurve im Jahr 2021 führt.

    Schauen wir kurz auf die Zeit vor der Pandemie. Laut deutschland.de lagen 2019 die Ausgaben für Bekleidung mit gerade mal 4,4% nur auf Platz 7 der insgesamt 10 genannten Posten. Das scheint jetzt auf den ersten Blick gar nicht so viel zu sein. Schaut man sich jedoch den Anteil für Bildung mit 0,7% an, der damit auf Platz 10 landet, wird einem schon etwas anders. (Quelle: https://www.deutschland.de/de/topic/leben/konsumausgaben-dafuer-geben-deutsche-ihr-geld-aus )

    98 Prozent unserer Entscheidungen trifft unser Unterbewusstsein

    Viele Forscher haben sich bereits mit der Frage: “Warum kaufen wir so viel?” auseinandergesetzt. Dabei ergaben sich folgende Erkenntnisse. Bei Rabattaktionen springt das Belohnungssystem unseres Gehirns an. Unsere vordere Großhirnrinde, die für das rationale Denken zuständig ist, hingegen setzt währenddessen aus. Unsere Kaufentscheidungen treffen in fast allen Fällen nicht aufgrund der Abwägung zwischen Vor- und Nachteilen, sondern aus emotionaler Perspektive heraus. Bevor sich unser Kopf einschaltet, hat unser Bauch schon längst gesagt wo es lang geht. Da unser Unterbewusstsein schon lange darauf konditioniert ist, dass Rabatte und Sales mit positiven Gefühlen verknüpft sind, fährt unser Körper automatisch immer wieder dieses Programm.

    Aus den bisherigen Erfahrungen haben wir gelernt, dass ein (vermeintlich) günstiger Aktionskauf das pure Glück ist. Umso öfter wir diese Handlung wiederholen, umso selbstverständlicher läuft dieses Programm in unserem Inneren ab. Die Grundsteine für eine Gefühlsautobahn sind gelegt. Da schnelle Straßen für unser Gehirn weniger Aufwand bedeuten als holprige Sandwege, nehmen wir immer wieder die Auffahrt auf den Superhighway.  

    schnelle Straßen für unser Gehirn weniger Aufwand bedeuten als holprige Sandwege,

    Natürlich fragt sich auch das Marketing: “Warum kaufen wir so viel?” und macht sich diese menschlichen Mechanismen zunutze. Dabei werden sieben unterschiedliche Muster benutzt, die dazu animieren mehr zu kaufen:

    • FOMO (Fear of Missiong out): Wie häufig haben wir es schon erlebt, dass ein Produkt künstlich verknappt wird, um uns zu suggerieren, dass es davon nur noch wenige gibt. Allein der Gedanke daran, dass wir etwas verpassen könnten, lässt uns panisch werden. Also schnell noch in den Warenkorb damit. Puhhh nochmal Glück gehabt.
    • künstliche Exklusivität: Noch vor ein paar Jahren waren Shoppingclubs der heiße Scheiß. Die Produkte waren besonders beliebt, weil dem Kunden vermittelt wurde, dass er nur über eine Einladung in den Kreis der Elite-Shopper aufgenommen kann. Exklusiv nur für dich, du bist etwas gaaaanz besonderes!



    • Retourebonus: Wir neigen eher dazu etwas zu kaufen, wenn wir denken, dass wir dabei kein Risiko eingehen. Wir können die Produkte ja immer wieder zurückschicken, umtauschen oder unser Geld zurückverlangen. Meist ist es jedoch so, wenn wir die Sachen erst einmal zu Hause haben, dann bleiben sie auch meist dort. (Das kann ich zumindest aus eigener Erfahrung so sagen.)
    • Bargeldlos bezahlen: Unser Schmerzzentrum wird aktiviert, wenn wir tatsächliches Papiergeld auf den Tresen legen müssen. Diesen unangenehmen Nebeneffekt des Einkaufens gibt es zum Glück in den Online-Shops nicht. Das ist nicht nur bequemer, sondern tut auch weniger weh. Hier ist meine Kreditkarte oder noch besser mit zwei Klicks via PayPal oder Klarna bezahlt. Soooo schön einfach!
    • die goldene Mitte: Ach nee zu teuer! Boah viel zu günstig das kann nicht gut sein.! Ach hier ist es ja, das klassische Angebot, genau in der Mitte. Perfekt! Produkte werden eher gekauft, wenn sich neben ihnen noch teurere und günstigere Varianten finden lassen.
    Produkte werden eher gekauft, wenn sich neben ihnen noch teurere und günstigere Varianten finden lassen.
    • die Illusion der Zugehörigkeit: Wahrscheinlich einer der häufigsten Antworten auf die Frage: “Warum kaufen wir so viel?” ist das Zugehörigkeitsgefühl. Früher wären wir ausgestorben, wenn wir aus der Gruppe verstoßen worden wären. Damit uns das unter keinen Umständen passiert, wollen wir auch heute noch uuuunnnbeedingt dazu gehören. Ansonsten sterben wir! Selbstverständlich spielt die Werbung mit diesem Urinstinkt und zeigt uns wie beliebt bestimmte Produkte bei anderen sind. Du kannst es ja mal bei dir selbst überprüfen. Klickst du bei TikTok eher aufs Herz, wenn das Video bereits von 1,7 Mio. Leuten geliket wurde oder auch, wenn es nur 24 waren?
    • die Empfehlung der (fast) besten Freundin: Einen Punkt möchte ich hier nicht unerwähnt lassen. Für mich ist der Verkauf von Produkten via Instagram und TikTok (allgemein Social Media) mit der Hauptgrund, warum ich so viel eingekauft habe. Hier wirken einfach viele der zuvor angesprochenen Mechanismen zusammen. Man ist sich rational darüber im Klaren, dass man diese Produkte nicht braucht und die Dame in der Story nicht die beste Freundin ist, aber ich komme nicht umhin den Kauf-Button zu klicken. Sie empfiehlt es doch und dann hat sie auch noch einen Rabatt-Code!!!! Oh mein Gott, das muss ich haben! Sie hat ein so perfektes Leben. Das will ich auch. Wenn ich dieses Produkt kaufe, dann bin ich genauso erfolgreich, hübsch, beliebt….. wie sie.



    Wie kann ich bewusster konsumieren?

    Wir sind zwar keine hirnlosen Maschinen, die einfach alles nach Hause schleppen, was ihnen über den Weg läuft, aber vor Werbung und deren Einflüsse ist niemand gewahr. Auch, wenn Menschen behaupten, sie würden sich durch das Marketing nicht beeinflussen lassen, ist das ein Trugschluss. Niemand kann sich den emotionalen Botschaften entziehen. Aber, wie kann ich denn nun dagegen vorgehen?

    Niemand kann sich den emotionalen Botschaften entziehen.

    Drei Schritte, die dir dabei helfen weniger zu shoppen:

    • Achtsamkeit: Ein achtsamer Umgang mit deinen Gedanken und Gefühlen ist der erste alles. Alle Gegebenheiten, alle Handlungen beginnen mit deinen Gedanken und die Emotionalen, die diese auslösen. Daraufhin wirst du etwas tun und ein entsprechendes Ergebnis erhalten. Sei also so achtsam im Umgang mit dir selbst wie möglich. Schreibe dir deine Glaubenssätze nieder und arbeite daran diese zu transformieren.
    • Bedürfnisse verstehen: Hast du analysiert, wann du besonders den Drang dazu verspürst einzukaufen. Bist du vielleicht gestresst, gelangweilt, nervös, verärgert, enttäuscht? Mache dir eine Liste mit Dingene, die diesen Gefühlen eher entsprechen würde. Zum Beispiel: ein Telefonat mit einer guten Freundin, eine Runde Yoga, Joggen, Gitarre spielen, häkeln, ein Buch lesen, gärtnern, kochen, malen, …
    • Schmerz vermeiden / Freude empfinden: Unser Hirn wird von zwei wesentlichen Kriterien beeinflusst. Das ist zum einen die Vermeidung von Schmerz und zum anderen das Empfinden von Freude. Finde heraus, welche Variante dich mehr motiviert. Entweder machst du Einkaufen in deinen Gedanken zu einem so schmerzhaften Erlebnis, dass du nicht anders kannst, als die Finger davon zu lassen oder du verbindest das größte Glücksgefühl damit auf deine Ziele hinzusparen. Probiere aus, welche Version für dich am besten funktioniert. Vielleicht ist es eine Mischung aus beidem. 

    Was denkst du, warum kaufen wir so viel? Kannst die beschriebenen Verhaltensmuster bei dir selbst beobachten? Shoppst du auch oft ungewollt zu viel? Schreib es mir gern in die Kommentare! Ich freue mich von dir zu lesen 🙂