Was muss ich bei der Auswahl der passenden ETFs beachten?

    Was muss ich bei der Auswahl der passenden ETFs beachten?

    Was muss ich bei der Auswahl der passenden ETFs beachten?

    Die Anzahl an ETFs kann am Anfang schon mal ein bisschen unübersichtlich sein. Damit du genau die ETFs für dich auswählst, die zu deiner Strategie und deinen Bedürfnissen passen, habe ich hier mal einige Kriterien zusammengefasst, die dir dabei helfen, das selbst beurteilen zu können.

    Titelbild: Unsplash / Chris Li / 2019

    Es gibt mehrere Punkte, die du bei der Auswahl deiner ETFs beachten solltest. Dazu gehören:

    • Fondsgröße
    • Kosten
    • Replikationsmethode
    • Ausschüttend oder thesaurierend

    Die Fondsgröße deines ETFs

    Bei der Fondsgröße des ETFs solltest du darauf achten, dass diese möglichst nicht unter 100 Mio. liegt. Natürlich kann das entsprechend einer bestimmten Strategie auch anders aussehen, aber für unsere Zwecke kannst du dich ruhig an diesem Wert orientieren. Warum ist das wichtig? Die meisten ETFs haben nach Entstehung etwa ein Jahr Zeit sich zu beweisen oder anders gesagt viel Geld einzubringen. Sollte das nicht der Fall sein und du hast einen ETF mit einem geringen Fondsvolumen ausgewählt, kann es passieren, dass dieser dann wieder geschlossen wird. Das ist insofern ärgerlich, da du dir dann entweder einen neuen, adäquaten ETF suchen musst, um dort dein Geld zu investieren. Dabei fallen entsprechende Gebühren an und du musst die Kurse nehmen, wie sie fallen. Oder du wartest bis der ETF aufgelöst und alle Anteile verkauft wurden. Auch hier fallen Kosten für den Verkauf an und du musst eventuell entstehende Verluste realisieren. Das heißt, wenn dein ETF gerade in den roten Zahlen steht, ist die Kohle dieses Mal wirklich futsch.

    Die Kosten deines ETFs

    Der Vorteil ETFs einer Buy-and-Hold Strategie gegenüber dem aktiven Anlegen sind die geringen Gebühren. Durch geringeres Trading, also vermindert stattfindenden Käufen und Verkäufen, entfallen diese ja. Zusätzlich solltest du, um diesen Vorteil weiter auszubauen auf die Gesamtkostenquote des ETFs achten.

    Was ist die TER?

    Diese wird überall als TER, Total Expense Ratio, angegeben. Lass dich von der Bezeichnung Gesamtkostenquote nicht irritieren, denn wie gesagt dazu kommen noch weitere Kosten, wie eben die Orderprovision für den Kauf. Dennoch ist die TER eine wichtige Kennzahl, auf die du achten solltest. Die TER umfasst die jährlichen Kosten, die du tragen musst, wenn du Anteile an diesem ETF besitzt. Diese werden automatisch vom Fondsvolumen abgezogen, du musst dafür nichts weiter tun. Darin enthalten sind beispielsweise Verwaltungsgebühren, die anfallen, da der ETF ja immer wieder einem Index angepasst wird oder auch Lizenzgebühren. Um so höher das Fondsvolumen ist, um so geringer fällt meist die TER aus. Die Gesamtkostenquote kann bei 0,07% oder auch bei 0,95% pro Jahr liegen. Nur, weil ein ETF mehr oder weniger kostet, ist er nicht besser oder schlechter. Sieh dir alle Faktoren an und entscheide dann welchen ETFs du wählst.

    Was ist die Trackingdifferenz?

    Wie du ja bereits weißt, bildet ein ETF einen Index nach. Dieser Index erzielt eine gewisse Rendite. Die Trackingdifferenz gibt nun an, wie weit sich der nachgebildete ETF sich nun von dieser Rendite entfernt. Konnte der Index beispielsweise eine Rendite von 10% erzielen und der ETF eine Rendite von 9% liegt die Trackingdifferenz hier bei 1%. Dabei gibt es auch die Möglichkeit, dass sich der ETF, aufgrund einer etwas anderen Zusammensetzung besser als der Index entwickelt. Diese Trackingdifferenz zeigt dir nun genau an, wie stark die Abweichung zur Indexrendite ist und du kannst sie als Kennzahl für deine Gesamtkosten heranziehen.



    Die Replikationsmethode deines ETFs

    Wie wir ja bereits wissen bilden ETFs einen Index nach. Um diesen nachzubilden gibt es zwei Methoden, die physische und die synthetische Replikation. Bei der physischen Variante wird der ETF eins zu eins so nachgebaut, wie der Index. Also, wenn der DAX nun die Unternehmen SAP, Allianz, Siemens, Bayer und so weiter in einer bestimmten Gewichtung enthält, so wird diese Verteilung im ETF genauso widergespiegelt. Beim DAX mit 30 Unternehmen ist das noch ganz ok, beim MSCI World mit seinen über 1.600 Aktien kann das schon schwieriger werden. Daher hat sich neben der physischen, die synthetische (oder auch Swap) Replikation durchgesetzt. Beim Swap, was so viel wie Tauschgeschäft heißt, schließt der ETF einen Vertrag mit einer Bank, meist dem Mutterkonzern des ETFs. Dabei verpflichtet sich die Bank die Rendite des Indexes zu zahlen und bekommt dafür vom ETF eine Gebühr. So werden Teile des Indexes über einen Swap nachgebildet.

    Darüber hinaus gibt es auch noch das Sampling Beim Sampling werden meist nur die Titel in den ETF mit aufgenommen, die den größten Einfluss haben. Es wird also eine Auswahl getroffen.

    Ob du dich nun für die physische oder synthetische Variante entscheidest, kommt ganz auf deinen gewählten ETF an. Ohne die synthetische Nachbildung gäbe es beispielsweise keine Rohstoff-ETFs. Wenn du dir Swap-ETFs anschaust, solltest du hier besonders die Tracking-Differenz beachten.

    Was ist der Unterschied zwischen ausschüttend und thesaurierend?

    Bei thesaurierend muss ich immer an Dinosaurier denken. Dieser Begriff hat aber nichts mit den urzeitlichen Reptilien zu tun. Thesaurierend bedeutet im Grunde genommen nur, dass von der Rendite, die du mit deinem ETF macht, automatisch Anteile des gleichen ETFs nachgekauft werden. Du lehnst dich also zurück und schaust zu, wie sich deine Anteile von allein vermehren ohne, dass du dafür etwas tun musst. Deshalb wähle ich auch immer, wenn möglich die thesaurierende Variante. Ich habe danach keinen Aufwand mehr damit. Allerdings ist auch das ausschüttende Modell nicht zu verachten. Ausschüttend heißt, dass dir die Rendite, zu einem zuvor festgelegten Fälligkeitszeitpunkt, direkt ausgezahlt wird. Aus psychologischer Sicht, kann dich das dazu motivieren weiter am Ball zu bleiben. Wichtig ist dabei aber dann, dass du deine Rendite wieder fleißig reinvestierst und dich nicht verführen lässt dieses Geld auszugeben. Daher würde ich auch immer eher zur thesaurierenden Variante tendieren.

    Lies dir immer, IMMER das Factsheet durch

    Das Factsheet beinhaltet noch mal all diese Infos, also von der Fondsgröße bis hin zur Replikationsmethode findest du dort alles was du wissen musst, um zu beurteilen, ob dieser ETF das ist wonach du gesucht hast. Hier kannst du auch noch mal genau sehen aus welchen Unternehmen oder aus welchen Ländern sich der ETF zusammensetzt und wie, wenn vorhanden, eine Gewichtung der einzelnen Branchen aussieht. Dort siehst du dann beispielsweise wie groß der Bereich IT, Gesundheit, Energie usw. Ausgeprägt sind. Also ins Factsheet solltest du auf jeden Fall immer einen Blick werfen.

    Beispiel: ETF auswählen

    So alles der Reihe nach. Wir picken uns jetzt einfach mal ein Beispiel aus unserem Weltportfolio heraus. Wir stellen uns vor du hast dich für die Variante, bestehend aus einem ETF für Industrieländer und einen ETF für Schwellenländer, entschieden. Zwei Seiten möchte ich dir bei der Recherche deiner ETFs ans Herz legen. Das ist zum Einem: https://www.justetf.com/de/ und zum Anderen: https://www.finanzen.net/etf

    Diese beiden Seiten haben mir sehr dabei geholfen, die richtigen ETFs auszuwählen. Also spielen wir das Ganze jetzt mal mit einem ETF für Schwellenländer auf der Seite justetf durch.

    Ich würde dir empfehlen dir eine Excel-Tabelle anzulegen, in der du alleine deine recherchierten ETFs zusammenfasst. Der WKN und die ISIN sind dabei nur die genaue Bezeichnung des ETFs, damit du diesen überall wiederfinden kannst. Die Excel-Übersicht kann beispielsweise folgendermaßen aussehen:

     

    IndexWKN / ISINTERReplikationFondsgrößeauss. / thes.
    MSCI WorldA0RPWH0,20 %physisch13.587 Mio.thesaur.
    MSCI World….….…. …. ….
    MSCI Emerging MarketsA0RPWJ0,68 %physisch629 Mio.thesaur.
    MSCI Emerging Markets….….….….….

     

    So kannst du die Eigenschaften der einzelnen ETFs gut miteinander vergleichen, um dann für dich zu entscheiden, welcher davon dir am geeignetsten scheint. Und keine Angst, du schaffst das. Als ich das erste Mal nach passenden ETFs gesucht habe, wollte ich das GAnze schon fast wieder hinschmeißen, weil ich mich am Anfang echt überfordert gefühlt habe. Aber innerhalb kürzester Zeit gewöhnst du dich daran und wirst bald ganz automatisch wissen, was für dich das Richtige ist. I promise! 😉

    Finanzielle Ziele mit konkreten Zahlen planen

    Finanzielle Ziele mit konkreten Zahlen planen

    Bei der Visualisierung deiner Ziele hast du dir genau vorgestellt, wie dein zukünftiges-Ich die Erfüllung deiner Wünsche erleben wird. Doch diese Wünsche brauchen harte Fakten und zwar: Geld und Zeit. Nur so lassen sich finanzielle Ziele erreichen. Zwei Zahlen sollten am Ende deiner Überlegung in deinem Kopf verankert sein: Wie groß muss dein Vermögen sein und bis zu welchem Zeitpunkt möchtest du dieses zusammen haben.

    Welche Summe benötigst du, um dir deinen Traum zu erfüllen?

    Nehmen wir mal an, dass du gern im Alter von 55 Jahren in Altersteilzeit gehen möchtest. Ein so früher Renteneintritt ist in Deutschland nicht vorgesehen. Generell gilt, dass für jeden Monat, den du vor dem 67 Lebensjahr nicht arbeitest ein Abzug von 0,3 Prozent deiner Rentenansprüche entsteht. Die maximale Kürzung liegt bei 14,4 Prozent. Das bedeutet, dass du maximal vier Jahre früher, also mit 63 in Rente gehen kannst.

    So werden deine Beiträge im Umlageverfahren an de ältere Generation weitergegeben. Möchtest du dann früher aufhören zu arbeiten, hast du von diesen Einzahlungen nichts. Der aktuelle Beitrag zur Rentenversicherung beträgt 18,6 Prozent des Bruttolohns. Davon trägt jeweils 9,3 Prozent der Arbeitgeber und 9,3 Prozent der Arbeitnehmer.

    Dazu benötigst du circa 1.500 EUR im Monat, um davon leben zu können. Insgesamt pro Jahr sind das dann 18.000 EUR. Wie gesagt alles nur ein Beispiel, das hängt natürlich alles von deinen Wünschen ab. Finanzielle Ziele sind sehr individuell.



    Die gibt’s leider nicht ohne, dass der Staat auch was davon abhaben will. Auf Kapitalerträge werden pauschal 25 Prozent Abgeltungssteuern plus 5,5 Prozent für den Solidaritätszuschlag berechnet. Fühlst du dich einer Religionsgemeinschaft zugehörig, fallen je nach dem noch maximal 9 Prozent Kirchensteuer zusätzlich an. Insgesamt kommst du demnach auf eine derzeitige Steuerlast von 26,375 Prozent (ohne Kirchensteuer).

    Der Einfachheit halber lasse ich den Sparer-Pauschbetrag, den du über einen Freistellungsauftrag bei deinem Broker einreichen kannst und die individuellen Gegebenheiten beim persönlichen Steuersatz weg. Aufs Jahr gesehen bedeutet das also, dass du nicht nur 18.000 EUR aus deinen ETFs quetschen musst, sondern 24.000 EURO. Hinzu kommt eine jährliche Inflation von etwa 2 Prozent. Im Oktober 2021 liegen wir aufgrund der Corona-Pandemie sogar bei einer Inflationsrate von über 4 Prozent.

    So kommen wir nach Steuern auf einen jährlichen Betrag von 24.000 EURO + Inflation.

    Beispielrechnung:

    1.500 EURO * 12 = 18.000 EURO

    18.360 EURO / 0,75 = 24.000 EURO

    24.000 EURO * 12 = 288.000 EURO

    Bitte lass dich auf keinen Fall entmutigen, wenn deine Zahlen hier anders aussehen. Es gibt keine Altersgrenze, um sich mit seinen Finanzen zu beschäftigen und finanzielle Ziele festzulegen. Bis zu deinem tatsächlichen Renteneintrittsalter in 12 Jahren, aktuell mit 67 Jahren, benötigst du also noch knapp 300.000 Euro.

    Natürlich ist dein Leben mit 67 Jahren noch lange nicht vorbei und du musst eine Rentenlücke von angenommen 1.000 EURO schließen. Dir ist ein langes und wundervolles Leben beschert, also packen wir auf die 67 noch mal 20 Jahre drauf.



    Beispielrechnung:

    1.000 EURO * 12 = 12.000 EURO

    12.000 EURO / 0,75 = 16.000 EURO

    16.000 EURO * 20 = 320.000 EURO

    Zusammengefasst bedeutet das:

    • Startkapital: 50.000 EURO
    • 12 Jahre Altersteilzeit: pro Monat 1.500 EURO
    • 20 Jahre Rentenlücke: pro Monat 1.000 EURO
    • Ansparzeit: 25 Jahre
    • benötigtes Kapital 55 – 67 Jahre inkl. Steuern und Inflation: 288.000 EURO
    • benötigtes Kapital 67 – 87 Jahre inkl. Steuern und Inflation: 320.000 EURO
    • gesamtes benötigtes Vermögen: 608.000 EURO
    Renteninformation

    Finanzielle Ziele sollten Inflation und Kosten mit einbeziehen

    Zusammengenommen sind wir dann bei 587.784 EUR. Um der Inflation entgegenzuwirken und ein Vermögen aufzubauen, hortest du dein Geld natürlich nicht auf dem Sparbuch oder Tagesgeldkonto, sondern investierst es fleißig. Indexfonds bieten eine sehr gute Möglichkeit über einen langen Anlagehorizont risikooptimiert zu investieren. Aufgrund der breiten Streuung von Exchange Traded Funds wird die Wahrscheinlichkeit von Totalverlusten reduziert. Dabei sollte man sich natürlich vorher genauestens über finanzielle Ziele im Klaren sein, Risikoprofil definieren, sich eine Strategie überlegen und über das Produkt ETF sowie die Funktionsweise der Börse informieren. Lege dein Geld unter keinen Umständen einfach blind in irgendeinen ETF an, nur weil irgendjemand gesagt hat, dass das gerade der heiße Shit ist.

    Eine Option für ein breit diversifiziertes Weltportfolio kann die Kombination aus MSCI World und MSCI Emerging Markets ETF sein. Die durchschnittliche Rendite des MSCI World lag in den letzten 10 Jahren bei 7,5 Prozent. Die Jahres-Rendite des MSCI Emerging Markets-Index erreichte in den vergangenen dreißig Jahren im Schnitt 10,4 Prozent.



    Die optimale Risikoverteilung zwischen MSCI World und Emerging Markets besteht in einer 75/25 Aufteilung.

    Von 100 EURO würdest du demnach 75 EURO in den MSCI World investieren, während du 25 EURO in den Emerging Markets anlegst.

    75 * 12 = 900 EURO * 7,5% = 967,50 EURO

    25 * 12 = 300 EURO * 10,4% = 331,20 EURO

    Die durchschnittliche Jahresrendite beträgt demnach 8,2 Prozent. Dafür müssen wir nun noch die Inflation abziehen. Momentan würde davon also fast nichts übrig bleiben. In den letzten zehn Jahren lag die Inflationsrate allerdings im Schnitt deutlich unter 2 Prozent. Wann wir diese Marke wieder erreichen, kann ich und auch sonst niemand vorhersehen. Zudem ist die Inflationsrate ein individueller Faktor, da jeder anders konsumiert.

    Für unsere Rechnung setze ich einmal 2 Prozent an, damit wir hier einen Richtwert haben.

    Damit du das jetzt nicht alles selbst wie wild in Excel-Tabellen eintippen musst, hat da jemand schon mal was vorbereitet. Dafür gibt es beispielsweise diesen Sparplan Rechner:

    https://www.zinsen-berechnen.de/sparrechner.php

    Geben wir jetzt mal diese ganzen hypothetischen Daten ein, kommen wir auf folgendes Ergebnis:

    Geben wir alle Daten entsprechend ein (Startkapital 50.000 EURO, Zinssatz 6,2 Prozent, Anlagehorizont 25 Jahre, Endkapital 608.000 EURO) kommen wir auf eine Sparrate von 547,25 EURO pro Monat. Rechnest du nun umgekehrt mit einem Entnahmerechner:

    https://www.zinsen-berechnen.de/entnahmeplan.php

    kannst du dir ohne Zinsen jeden Monat über 32 Jahre hinweg einen Betrag von 1.500 EURO ausbezahlen, von dem du allerdings noch die Steuern abziehen müsstest. Versuche diese Beispiele auf dich anzuwenden und berechne so finanzielle Ziele, die zu dir und deinen Plänen passen. Spiele ein bisschen mit den Rechnern herum. Bei der angegeben Rendite bin ich hier sehr optimistisch herangegangen. Schlechtere Renditen sind durchaus möglich.

    Es ist immer noch eine risikoreiche Anlage an der Börse. Das solltest du dabei nicht vergessen. Aus diesem Grund solltest du immer auch einen risikoarmen Anteil auf einem Tagesgeldkonto parken. Die Gewichtung der beiden Anteile, also der risikobehaftete und der risikoarme kann ganz unterschiedlich aussehen. Dazu solltest du ganz genau dein eigenes Risikoprofil erstellen. Von einer 20 zu 80 bis zu ein 100 zu 0 Verteilung kann alles dabei sein.

    Dein Risikoprofil hängt von diversen Faktoren, wie deinem Einkommen, Jobsicherheit, Versorgung von von dir abhängigen Personen, (Immobilien)Krediten, Alter, persönlicher finanzieller Risikoneigung und so weiter ab.

    Wie hoch sollte das Risiko in meiner Finanzplanung sein?

    Wie hoch sollte das Risiko in meiner Finanzplanung sein?

    Wie hoch sollte das Risiko in meiner Finanzplanung sein?

    Wie wir beim magischen Dreieck der Geldanlage gesehen haben, gibt es die eierlegende Wollmilchsau auch beim Vermögensaufbau nicht. Daher ist es wichtig, dass du für dich selbst festlegst, welches Risiko du eingehen möchtest beziehungsweise auch umgekehrt, wie viel Rendite du benötigst, um dein Ziel in einer festgelegten Zeit zu erreichen. Risiko bedeutet erstmal nur, dass die Möglichkeit besteht, dass du am Ende weniger hast, als du zu dem Zeitpunkt, als du eingesteigen bist, erwartet hast. Den Satz muss man vielleicht zwei Mal lesen ^^ Dabei kannst du dich an zwei Parametern orientieren: Zum einen deine Fähigkeit und zum anderen deine Bereitschaft Risiko zu tragen.

    Titelbild: Unsplash / Sammie Vasquez / 2019

    Was beeinflusst meine Risikofähigkeit?

    Es gibt mehrere Faktoren mit denen du deine Risikofähigkeit bestimmen kannst, dazu gehören:

    • Wie alt bist du?
    • Wie groß ist der Zeitraum, in dem das Geld nicht für dich zur Verfügung stehen muss (Anlagehorizont)?
    • Wie groß sind deine Ersparnisse und deine zukünftigen Sparbeträge?
    • Wie wenig bist du auf dieses Geld angewiesen?
    • Wie gering sind deine Fixkosten oder andere finanzielle Verpflichtungen?

    Damit lässt sich recht rational festlegen, wie es um deine Risikofähigkeit bestellt ist. Also, wenn du jetzt 22 Jahre alt bist, eine große Erbschaft gemacht hast und auf dieses Geld erstmal nicht angewiesen bist, weil du noch bei deinen Eltern wohnst, sieht es von der Fähigkeit Risiko zu tragen besser aus, als wenn du jetzt eine 45-Jährige Mutter von zwei Kindern bist, du mit deinem Partner gerade noch das Eigenheim abbezahlen musst und es in deinem Job vielleicht gerade ein bisschen kriselt.

    Wie lege ich meine Risikobereitschaft fest?

    Unsplash / 2019

    Die Wahrnehmung von Risiko ist sehr subjektiv. Selbst bei ein und derselben Person kann diese in unterschiedlichen Lebensbereichen stark voneinander abweichen. Das heißt, wenn du in deiner Freizeit gern Fallschirmsprünge machst, bedeutet das noch lange nicht, dass du auch gern dein Geld hochspekulativ anlegst. Darüber hinaus kann sich deine Risikobereitschaft mit dem Wissen und den Erfahrungen, die du sammelst, verändern. Schritt für Schritt kannst du dich auch daran gewöhnen mehr Risiken einzugehen, dennoch solltest du bedenken, dass es wissenschaftlich erwiesen ist, dass der Verlust einer Summe mehr schmerzt, als der Gewinn der gleichen Summe. Think about it.

    Rendite kommt von Risiko

    Auch, wenn es manchmal so aussieht, Rendite entsteht nicht durch Gewinne oder Gewinnwachstum, sondern ganz konkret durch das Risiko, das du mit deiner Anlage trägst. Also merke: Rendite kommt von Risiko. Heißt quasi auch im Umkehrschluss, um so höher das Risiko ist, dass du trägst, um so höher ist auch die Rendite. Wenn also jemand ankommt und dir eine Traum-Rendite bei super niedrigem Risiko verspricht, solltest du spätestens dann sehr skeptisch werden.



    Beispiel für Verteilung deines Risikos

    Die Verteilung deines Risikos, kann zum Beispiel so aussehen:

    Du bist etwas risikofreudiger und entscheidest dich 70% deines Sparbetrags in ETFs anzulegen und die restlichen 30% auf ein Tagesgeldkonto oder in kurzlaufende Staatsanleihen mit einem Mindestrating von AA zu investieren. Von deinen, mal angenommen, 500 EUR pro Monat verteilst du nun 350 EUR, in einem bestimmten Verhältnis, auf deine ETFs. Dieses Verhältnis ergibt sich aus der Auswahl deines Weltportfolios. Dazu kommen wir später nochmal. Keinen Stress ; ) Am einfachsten verteilst du diesen Betrag dann mit dienen angelegten Sparbeträgen, wie ein ein Dauerauftrag funktionieren. Es werden automatisch Anteile mit diesen 350 EUR nachgekauft. Die restlichen 250 EUR wandern dann im Idealfall am Anfang des Monats direkt auf dein Tagesgeldkonto oder eben in eine andere risikoarme Anlage. Hast du also deine Risikobereitschaft festgelegt, läuft der Rest quasi von allein. Einmal angelegt, kannst du dich danach erstmal zurücklehnen. Klingt gut oder? : )

    Unsplash / 2019

    Das magische Dreieck der Geldanlage

    Das magische Dreieck der Geldanlage

    Das magische Dreieck der Geldanlage

    Beim magischen Dreieck geht es nicht etwa um ein Tor in eine andere Dimension oder den kleinen Bruder des Zauberwürfels, sondern immer noch um dein Geld. : ) Geldanlagen werden von drei wesentlichen Faktoren beeinflusst, deshalb spricht man auch hier manchmal vom “magischen Dreieck”. Zu diesen drei wesentlichen Faktoren gehören: Liquidität, Sicherheit und Rendite. Auch hier ist es wie immer im Leben: Wer das Eine will, muss das Andere mögen. Alles auf einmal geht nicht, wäre ja zu schön….! Also, wenn wir diese drei Bestandteile nun in ein Verhältnis zueinander setzen, sieht das folgendermaßen aus:

    Titelbild: Unsplash / Sandro Katalina / 2019

    Liquidität + Sicherheit > Rendite

    Also, wenn du möchtest, dass dir dein Geld schnell zur Verfügung steht, also eine hohe Liquidität hat und du damit kein hohes Risiko eingehen möchtest, wirst du für diese Form der Anlage wenig Rendite bekommen. Ein gutes Beispiel dafür ist ein Tagesgeldkonto. Du kommst dabei ziemlich schnell an deine Kohle. Die Wahrscheinlichkeit das Geld zu verlieren ist ziemlich gering. Für diese Kombination aus Sicherheit und Liquidität erhältst du dann bei den meisten Banken grandiose 0,01% Zinsen.

    Liquidität + Rendite > Sicherheit

    Du möchtest eine Anlage bei der du eine hohe Rentabilität hast und gleichzeitig schnell an dein Geld kommst, dann ist zum Beispiel die Einzelaktie das Richtige für dich. Allerdings solltest du hierbei bedenken, dass der Sicherheitsfaktor dabei ziemlich gering ist. Eine größere Sicherheit zum Erhalt deines Vermögens bekommst du, wenn du auf Diversifikation, also eine möglichst große Streuung achtest.

    Rendite + Sicherheit > Liquidität

    Wenn es dich nicht stört, dass die Verfügbarkeit deines Geldes in geringerer Form gegeben ist, als bei anderen Vermögensanlagen, du aber gleichzeitig gern die Rendite und Sicherheit mitnehmen möchtest, wäre beispielsweise eine Immobilie die Investition deiner Wahl. Die Umwandlung deiner Anlage in verfügbares Guthaben könnte hier einige Zeit in Anspruch nehmen.

    An diesen Beispielen kannst du sehen, wie unvermeidlich sich diese drei Kriterien bedingen.

    It’s magic! ; )